ANZEIGE

Boss Katana 50 und Katana 100 Combo Test

Praxis

Katana 50

Der Katana 50 macht den Anfang und ist mit einem Neumann TLM 103 mikrofoniert. Fährt man die Endstufe mit voller Kraft, dann hat der Amp bei den Cleansounds noch genügend Headroom, um sich im Bandkontext durchzusetzen. Für den Band-Betrieb muss man allerdings mit zwei speicherbaren Sounds auskommen und stößt damit schnell an Grenzen, vor allem wenn man weiß, was der kleine Kasten alles an Möglichkeiten unter der Haube hat. Daher kann ich nur eine eingeschränkte Empfehlung für den Band-Einsatz geben, der Katana 100 ist in dieser Hinsicht die bessere Wahl. Die Amp Models decken eine hohe Bandbreite an Gain-Settings ab, das Clean-Model (Bsp. 1) hat viel Headroom und beginnt erst im letzten Viertel des Gain-Reglers zu übersteuern. Das Crunch-Model (Bsp. 2, 5) übernimmt dann für die rotzigen Sounds und in den beiden weiteren Ampsimulationen (Lead, Brown) nimmt der Zerrgrad weiterhin zu. Auch bei höheren Gain-Settings reagiert der Amp noch entsprechend und es ist möglich, den Zerrgrad mit dem Volume-Regler an der Gitarre entsprechend zu regulieren (Bsp. 3). Auch mit einer Akustikgitarre kann man über den Amp spielen, verglichen mit einem Full-Range Akustik-Amp werden beim Katana Amp aber naturgemäß die oberen Frequenzbereiche schwächer wiedergegeben. Aber auch wenn der 12″ Speaker in der Bandbreite limitiert ist, erhält man ein akzeptables Signal, sodass auf der Bühne zumindest fürs Monitoring auch gerne einmal die Westerngitarre an der Reihe sein darf. Ein Metal Amp-Model ist nicht an Bord, aber für diesen Zweck kann man in der integrierten Effektkiste stöbern, denn in der Boost-Sektion stehen auch Metal-Distortions zur Verfügung. Überhaupt sind eine Menge Effekte integriert, insgesamt 65 verschiedene sind über die Tone-Studio App erreichbar, bis zu 15 davon können in den Amp geladen werden und drei sind gleichzeitig verfügbar. Hier ist eine Liste, was sich hinter den einzelnen Sektionen alles verbirgt:

Fotostrecke: 6 Bilder Bsp. 1: Clean Model ohne Effekte (Strat)
Audio Samples
0:00
Bsp. 1: Clean Model ohne Effekte (Strat) Bsp. 2: Crunch Model ohne Effekte (Tele) Bsp. 3: Lead Model ohne Effekte – zuerst Hals-Pickup mit Vol. 3, dann Steg-Pickup mit Vol. 10 (Les Paul) Bsp. 4: Clean Model mit Touch Wah und Spring Reverb (Strat) Bsp. 5: Crunch Model mit Tape Echo und Spring Reverb (Gretsch) Bsp. 6: Brown Model mit Digital Delay und Plate Reverb

Katana 100

Der 100 Watt starke Katana Combo hat naturgemäß etwas mehr Luft nach oben. Man sollte sich nicht von der Zahl beeindrucken lassen, denn mit einem 100 Watt Röhrenamp kann der Katana 100 nicht mithalten. Trotz allem ist der Combo auf jeden Fall für den Einsatz in der Band und auf der Bühne geeignet. Die Cleansounds sind laut genug, um sich auch gegen Drums, Bass und Keyboards durchzusetzen. Im direkten Vergleich klingt der Katana 100 etwas voller und abgerundeter als der Katana 50. Aber das sind eher Nuancen, der 100 Watt Amp ist eben etwas kraftvoller und daher nicht so schnell am Limit. Spielt man beide mit demselben Schallpegel in Bandlautstärke, kommt der Katana 100 etwas druckvoller. Der Prozessor macht einen soliden Job, denn auch die Echtzeiteffekte werden gut bedient, man konnte das ja bereits am Beispiel mit dem Touch Wah hören. Der Harmonist mit zwei zusätzlichen Stimmen benötigt ordentlich Prozessor-Power, und der lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, Fingervibratos und Bendings werden auch mit zwei Stimmen erledigt (Bsp. 10). Der Sound aus dem Kopfhörerausgang ist ebenfalls in Ordnung und kann problemlos für Late-Night-Sessions genutzt werden (Bsp. 11).

Fotostrecke: 5 Bilder Bsp. 7: Clean Model ohne Effekte (Strat)
Audio Samples
0:00
Bsp. 7: Clean Model ohne Effekte (Strat) Bsp. 8: Crunch Model mit Spring Reverb (Jaguar P90) Bsp. 9: Lead Model mit maximalem Gain und Hall Reverb (SG) Bsp. 10: Brown Model mit Harmonist und Plate Reverb (Les Paul) Bsp. 11: Phones/Rec Out – Brown Model und Plate Reverb (Les Paul)
Kommentieren
Profilbild von Vino

Vino sagt:

#1 - 06.10.2017 um 03:39 Uhr

0

Also mir gefällt der K100 sehr. Selbst bei 0,5W ist er bei halb aufgedrehtem Volumeregler schon lauter als Zimmerlautstärke. Das Einzige was fehlt ist ein Anschluss für einen Fußschalter, der die internen Effekte ein/ausschaltet. So muss man extra 2 Kanäle benutzen, um einen puren Sound und einen mit Effekten zu haben. Oder den entsprechenden Poti am Amp per Hand auf Null drehen. Schade.. Ansonsten ein geiles Teil.

Profilbild von Vino

Vino sagt:

#2 - 06.10.2017 um 03:39 Uhr

0

Also mir gefällt der K100 sehr. Selbst bei 0,5W ist er bei halb aufgedrehtem Volumeregler schon lauter als Zimmerlautstärke. Das Einzige was fehlt ist ein Anschluss für einen Fußschalter, der die internen Effekte ein/ausschaltet. So muss man extra 2 Kanäle benutzen, um einen puren Sound und einen mit Effekten zu haben. Oder den entsprechenden Poti am Amp per Hand auf Null drehen. Schade.. Ansonsten ein geiles Teil.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.