ANZEIGE

Bogner Ecstasy Mini Amp Head Test

Mit dem Bogner Ecstasy Mini Amp Head zeigt der in Los Angeles ansässige Amp-Schmied Reinhold Bogner, dass der Klang von Boutique-Amps durchaus auch im Handtaschenformat und zu einem erschwinglichen Preis verfügbar gemacht werden kann. Neu ist diese Idee nicht, hat doch Dave Friedman erst unlängst sein Brown Eye Top ins Mini-Head-Format geschrumpft, das als handliche Live-Lösung und als Recording- bzw. Desktop-Amp punkten kann.

Bogner_Ecstasy_Mini_005_FIN
Im unteren Drittel der Vorderseite sind die Klangregler positioniert, allesamt mit Chickenhead-Potis.


Bogner bedient sich ähnlicher Ingredienzien, dem kompakten Format einerseits und einer Transistorvorstufe mit einem 30-Watt Class-D Power Amp andererseits. Pate stand diesmal jedoch der Ecstasy, zweifelsohne das wohl bekannteste Topteil und Flaggschiff des deutschen Amp-Designers. Auch wenn die Konzeption des Mini-Ecstasy deutliche Parallelen zur Friedman-Variante aufweist, zeigen sich hier doch zusätzliche Features, die den Amp-Winzling sehr flexibel aufstellen. Im Test möchte ich ergründen, ob der Amp-Name auch Programm ist und den User tatsächlich in Ekstase versetzen kann!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Gehäuse/Optik

Der Bogner Ecstasy Mini Amp präsentiert sich in einem mit schwarzem Tolex überzogenen Gehäuse, das vollständig aus Holz gefertigt ist. Mit gerade einmal 245 x 120 x 130 mm (exkl. Gummifüße) fällt der Amp klein und handlich aus, weshalb auch sein Gewicht nicht wirklich überrascht, das lediglich 1,6 kg auf die Waage bringt.Wie bei einem großen Amp sind alle Bedienelemente frontseitig angebracht und erscheinen als sechs cremefarbene Chickenhead-Potis, vier Mini-Schalter und ein On/Off-Schalter mitsamt roter LED. Rechts außen wartet der Eingang in Form einer 6,3 mm Klinkenbuchse. Die Frontoptik des Mini-Amps imitiert den Look des großen 100-Watt-Röhrenvorbilds einschließlich der Beschriftungsart. Wie bei jenem ist die Frontplatte mit einem cremefarbenen Basketweave-Bezug inklusive Bogner-Logo garniert und mit einem weißen Piping eingefasst.

Fotostrecke: 3 Bilder Trotz Transistorbauweise soll das Bogner Ecstasy Mini Amp Head den Klang eines Boutique-Amps realistisch nachbilden können.

Rückseitig finden sich die Anschlüsse für den Einschleifweg und zwei Speakerausgänge für 8-16 Ohm-Lautsprecher. Rechts außen zeigt sich der Eingang für das im Lieferumfang enthaltene 24 V-Netzteil, das laut Herstellerangabe 2 A bereitstellen soll. Die Rückplatte ist mit vier Schrauben am Chassis montiert und besitzt im oberen Teil eine kleine Aussparung, die als Griff angedacht wurde, da der übliche Top-Griff hier fehlt. Der Boden ist mit vier Gummifüßen versehen, um Rutschsicherheit und Kratzschutz zu gewähren, was durchaus sinnvoll ist, denn der Amp ist ja schließlich auch für Recording- und Desktop-Anwendungen ausgelegt.
Der Lieferumfang erstreckt sich auf das 24 Volt Netzteil und ein kleines Manual.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse auf der Rückseite des Bogner Ecstasy Mini Amp Head sind überschaubar und klar gegliedert.

Bedienung

Der Bogner Ecstasy Mini Amp ist als einkanaliges Minitopteil in Class-D-Bauweise konzipiert, das laut Herstellerangabe 30 Watt liefert. Die Vorlage steckt bereits im Namen, denn hier stand der Bogner Ecstasy Pate, ein dreikanaliges 100-Watt-Top mit zig Schaltoptionen und ungeheurer Flexibilität, das unter anderem auch von Steve Lukather gespielt wurde.
Der Volume-Regler verarztet die Masterlautstärke und Gain den Zerrgrad. Für das EQing steht ein Tone Stack mit Bass, Middle, Treble und Presence bereit. Von Herstellerseite wird zum Kennenlernen ein relatives mittiges Setting der Klangregelung mit Presence auf 13 Uhr, Treble auf 12 Uhr, Mitten auf 11 Uhr und Bass auf 12 Uhr empfohlen.
Für feinere Einstellungen stehen zusätzlich vier Miniswitches bereit. Der Variac-Schalter aktiviert eine Leistungsreduktion, die sowohl einen geringeren Output als auch eine höherer Kompression ermöglicht und damit das Sagging der Endstufe emulieren soll. Mit dem Gain-Schalter lassen sich die generell verfügbaren Zerrreserven justieren, wobei das Manual das Minus-Setting für eine Marshall Plexi-artige Low-Gain-Zerre empfiehlt. Der Mid Frequency-Schalter beschäftigt sich mit der Frequenz, an der das Mittenpoti ansetzt und erlaubt die Wahl einer Center-Frequenz von 800 Hz im L-, 1,6 kHz im N- oder 3,2 kHz im H-Setting.

Fotostrecke: 4 Bilder Im unteren Drittel der Vorderseite sind die Klangregler positioniert, allesamt mit Chickenhead-Potis.

Der Pre-EQ-Schalter liegt, wie der Name verrät, als eine Art fixer EQ plus Booster vor der Verzerrung und erlaubt die Auswahl aus drei verschiedenen Grundsounds. B1 stellt einen Boost der hohen Frequenzen bereit, der dem Sound eine größere Offenheit verleiht. N steht für “neutral” und bietet als Defaultsetting einen runden Sound mit etwas weniger Attack, während B2 eine Anhebung der Midrange und der hohen Frequenzen veranlasst.Effekte lassen sich über einen Einschleifweg integrieren, der tadellos und ohne jegliche Pegelprobleme funktioniert.
Die Class-D-Endstufe ist mit einer Schutzschaltung ausgestattet, sodass der Speaker Out nicht mit einer Last verbunden werden muss. Diese Lösung ist natürlich sehr praktikabel, denn damit qualifiziert sich der Ecstasy als unkompliziertes Tool für den portablen Einsatz, für die Verwendung als Desktop-Amp oder für Homerecording. 

Anmerkung: Die Verwendung einer Loadbox über den Speaker Out ist nicht vorgesehen, da der Output vermutlich massefrei ist und die Schutzschaltung den Amp stumm schaltet. Das Direct-Recording muss demnach über den Send erfolgen. Dies ist allerdings nicht weiter schlimm, da Class-D Endstufen ohnehin nicht den färbenden Einfluss einer Röhrenendstufe auf den Gesamtsound besitzen.
Kommentieren
Profilbild von Ben Bonedo

Ben Bonedo sagt:

#1 - 09.12.2021 um 08:29 Uhr

0
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.