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Blackstar Studio 10 EL34 Test

Mit dem Blackstar Studio 10 EL34 feiert der britische Verstärkerbauer sein zehntes Firmenjubiläum, zusammen mit zwei weiteren Combos, die allerdings mit unterschiedlichen Endstufenröhren ausgestattet sind. Die kleine Serie soll mit klassischen Röhrenbestückungen die ganze Bandbreite liefern, mit der die Rockgeschichte geschrieben wurde.

Blackstar_Studio_10_EL34_TEST


Alle Verstärker liefern 10 Watt, die je nach Ausführung aus 6L6, EL34 oder KT88 Endstufenröhren generiert werden. Unser Testkandidat, der Blackstar Studio 10 EL34 mit dem gleichnamigen Glaskolben in der Endstufe und einer ECC83 in der Vorstufe steht laut Produktbeschreibung für klassischen, britischen Crunch.

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Details

Optisch lassen sich die drei Verstärker, die ansonsten weitestgehend baugleich sind, anhand ihrer Farbe auseinanderhalten. Der KT88 beispielsweise steckt in grünem Tolex, der 6L6 kommt in Creme daher und unser aktueller Proband besitzt eine schwarze Hülle. Das gilt auch für die Bespannung, die den eingebauten Celestion Seventy 80 12″ Speaker schützt. Lediglich Piping und Herstellerlogo in Weiß zieren die Front und setzen Akzente.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Blackstar Studio 10 EL34 steht in der Tradition des klassischen, britischen Crunchsounds.

Der 473 x 421 x 251 mm kleine und 15,4 kg leichte Combo macht einen überaus kompakten und wertigen Eindruck, und auch was die Verarbeitung des in China gefertigten Amps angeht, gibt es nichts Negatives zu entdecken. Im Karton befinden sich zudem ein Netzkabel, eine Bedienungsanleitung und ein FS-4S Fußschalter, auf den ich im Verlauf des Test noch zu sprechen komme. Der an der Oberseite befestigte Griff erleichtert den Transport, und einmal abgesetzt sorgen vier dicke Gummifüße für einen sicheren Stand.

Die Rückseite des halboffenen Verstärkers macht den Blick auf den Celestion-Speaker frei, darüber befinden sich die kopfüber angebrachten Anschlüsse. Für das einfache Finden der Buchsen ohne Kippen des Combos sorgt eine Platte oberhalb mit entsprechend aufgedruckten Pfeilen. Ganz rechts wartet die Kaltgerätebuchse, es folgt die obligatorische Sicherung. Insgesamt besitzt der Amp drei Speaker-Outputs, wobei die 1×16 Ohm Buchse mit dem internen Lautsprecher belegt ist. Zusätzlich stehen eine 1×8 Ohm und eine 2×16 Ohm Buchse bereit.

Fotostrecke: 5 Bilder Der kleine Röhrencombo ist in halboffener Bauweise gefertigt und gibt auf der Rückseite…

Die folgende Grafik verdeutlicht noch einmal die korrekte Anschlussweise:

Übersicht der möglichen Speaker-Kombinationen
Übersicht der möglichen Speaker-Kombinationen

Weiter rechts befindet sich eine Buchse, die mit Emulated Outputs und Headphone beschriftet ist und ein Kopfhörer- bzw. frequenzkorrigiertes Line-Signal bereithält. Wie das klingt, werde ich im Praxisteil herausfinden. Die Bedienungsanleitung verrät jedoch, dass ein Stereokabel verwendet werden muss! Klar, Kopfhörer sind normalerweise mit einem entsprechenden Kabel ausgestattet, aber eigentlich ergibt es zum Aufnehmen keinen Sinn, da dort in der Regel ein Monosignal erwartet wird. Leider funktioniert der Anschluss aber nur mit einer Stereoklinke. Der Verstärker besitzt auch einen Effekt-Einschleifweg, der dank eines kleinen Schalters zwischen +4dBV und -10dBV geschaltet werden kann. Somit lassen sich nicht nur Pedale, sondern auch hochwertige Studioprozessoren einbinden.

Fotostrecke: 3 Bilder Der serielle Effekt-Loop verfügt über einen Pegelumschalter, daneben ist die Buchse für den optionalen Fußschalter platziert.

Und zu guter Letzt soll auch noch der Anschluss für den mitgelieferten Fußschalter erwähnt werdend, der den Boost aktiviert, auf den ich gleich noch näher eingehe. Der Fußschalter selbst fällt ausgesprochen robust aus und besteht vollständig aus Metall. Wird er betätigt, leuchtet eine rote LED. Seine Kabellänge misst vier Meter und sollte auch für etwas größeren Bühnen ausreichend dimensioniert sein. Optional bietet Blackstar auch einen Fußschalter mit der Bezeichnung FS-8 an, der den eingebauten Hall fernsteuert.
Die Bedienfläche zeigt sich recht übersichtlich und sämtliche Beschriftungen sind in Weiß auf schwarzem Grund und damit gut ablesbar. Zudem sind sie auf den Musiker hin ausgerichtet, der vor dem Verstärker steht.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Bedienfeld des Blackstar Studio 10 EL34 ist von oben zugänglich…

Los geht es ganz links mit der Eingangsbuchse für die Gitarre, gefolgt vom Gain-Regler, der den Zerrgrad bestimmt. Der Boost-Schalter daneben lässt sich übrigens auch per Fußschalter fernbedienen, wozu der Schalter am Amp übrigens aktiviert sein sollte. Ein Tone-Regler senkt nach links gedreht die Höhen ab und hebt gleichzeitig die Bässe an, nach rechts gedreht werden entsprechend die Bässe ausgedünnt, dafür aber die Höhen angehoben. Auch ein Reverb gehört zur Ausstattung, der ebenfalls einen eigenen Regler besitzt. Sämtliche Potis tragen einen schwarzen Chickenhead-Knopf mit weißem Skalenstrich, der die jeweilige Position eindeutig anzeigt. Der Master-Regler bestimmt die Gesamtlautstärke des Amps, denn 10 Watt können einen gehörigen Schub generieren! Und zum Schluss darf auch das klassische Standby/Power-Schalterduo nicht fehlen, das im eingeschalteten Zustand von einer roten Jewel-LED begleitet wird.

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Praxis

Für die Audiofiles habe ich ein Shure SM57 vor dem Speaker positioniert und verstärke das Signal mit einem Tube-Tech-Preamp, von dem aus es direkt und ohne Umwege in den Wandler geht.
Den Anfang macht im ersten Beispiel eine Fender Telecaster, eine Gibson Les Paul ist im zweiten Beispiel zu hören. Bei allen steht der Master-Regler auf 11 Uhr, für die folgenden Files stehen alle anderen auf 12 Uhr.

Audio Samples
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Clean: Master 11 Uhr, Tele Clean: Master 11 Uhr, Les Paul

Der Verstärker liefert einen knackigen Cleansound mit viel Mitten, der die typischen Klangcharakteristiken der beiden Gitarren deutlich herausstellt. Dabei fällt die prägnante Attack-Wiedergabe positiv auf.
Im nächsten Beispiel möchte ich herausfinden, wie sich der Tone-Regler auswirkt und drehe ihn erst auf die Minimalstellung, dann auf 12 Uhr und abschließend auf Maximum. Dazu verwende ich die Telecaster.

Audio Samples
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Clean: Check Tone-Regler, Tele

Der Tone-Regler bearbeitet den Klang in den beiden Bereichen Bass und Höhen exakt in der Weise, die weiter oben beschrieben wird.
Weiter geht es mit dem Gain-Regler, und was der in unterschiedlichen Positionen bewirkt, kann man im folgenden Audiobeispiel hören. Das Poti bewege ich pro Durchgang von 9 Uhr über 12 und 15 Uhr hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Clean: Check Gain-Regler, Tele

Bei voll aufgedrehtem Gain kommt maximal ein Vintage-Crunchsound zustande, der ausgesprochen dynamisch auf das Gespielte eingeht und durch seine Offenheit gefallen kann.
Nun kommt der Reverb-Regler an die Reihe. Auch ihn drehe ich pro Durchgang von 9 Uhr über 12 und 15 Uhr hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Clean: Check Reverb-Regler, Tele
Der Blackstar Studio10 EL 34 ist ein Garant für überzeugende, britisch eingefärbte Sounds.
Der Blackstar Studio10 EL 34 ist ein Garant für überzeugende, britisch eingefärbte Sounds.

Auffallend ist die vornehme Zurückhaltung des Halls. Er dominiert nicht und hüllt die gespielten Noten lediglich ein, selbst bei ganz aufgedrehtem Reverb-Regler.
Weiter geht es mit dem aktivierten Boost-Schalter. Wie anfangs auch, spiele ich erst die Tele, dann die Les Paul, wobei alle Regler bis auf Master in der 12-Uhr-Position verharren. Master zeigt nach wie vor auf 11 Uhr.

Audio Samples
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Boost aktiviert: Master 11 Uhr, Tele Boost aktiviert: Master 11 Uhr, Les Paul

Die Klangästhetik mit aktiviertem Boost-Regler ist ganz klar knochig und britisch eingefärbt. Auch hier gefällt mir die Attack-Wiedergabe ausgesprochen gut, was für einen trockenen, punchy Rhythmus-Sound sorgt.
Es folgt der Tone-Regler mit der Les Paul. im ersten Durchgang zeigt er in die Minimalstellung, dann in die Mitte und abschließend auf Rechtsanschlag.

Audio Samples
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Boost aktiviert: Check Tone-Regler, Les Paul

Auch hier macht der Tone-Regler einen zuverlässigen Job und vermag es, die Klangcharakteristik zu verbiegen. Ganz nach links gedreht kommt ein fetter, kehliger Klang zustande, nach rechts gedreht öffnet sich das Klangbild und der Sound wird aggressiver.
Natürlich darf der Gain-Regler auch nicht fehlen und ich bin schon gespannt, wie der sich mit dem aktivierten Boost verträgt. Reverb zeigt auf 9 Uhr, den Gain-Regler positioniere ich von 9 Uhr über 12 und 15 Uhr und im letzten Durchgang ganz nach rechts.

Audio Samples
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Boost aktiviert: Check Gain-Regler, Les Paul

Selbst bei voll aufgedrehtem Gain kommt hier ein knochiger, direkter Crunchsound zustande, der je nach angeschlossener Gitarre auch ein entsprechend langes Sustain besitzt – aber immer noch recht weit entfernt von einem High-Gain-Sound ist.
Abschließend ein Beispiel, das mit dem frequenzkorrigierten Ausgang eingespielt wird. Auch hier zeigen alle Regler auf 12 Uhr und als Gitarre kommt die Les Paul zum Einsatz.

Audio Samples
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Frequenzkorrigiertes Signal

Leider kann unser Kandidat in dieser Disziplin nicht überzeugen, denn dieser Ausgang hat mit dem abgenommenen Signal wenig bis nichts zu tun.

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Fazit

Der Blackstar Studio10 EL 34 überzeugt nicht nur optisch und handwerklich, sondern auch klanglich. Für seine 10 Watt liefert der kleine Combo eine gehörige Lautstärke und ist somit der ideale Begleiter für Studiosessions, kleinere Gigs etc. Wer auf einen knochigen, britisch eingefärbten Sound steht, sollte sich den handlichen Verstärker einmal etwas genauer anschauen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • überzeugende, britisch eingefärbte Sounds
  • einfache Bedienung
  • klanglich flexibel
Contra
  • Phones/Speaker Emulated Output nur für Stereoklinke
  • Lautstärke Phones/Speaker Emulated Output nicht separat einstellbar
  • frequenzkorrigierter Sound
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Blackstar Studio 10 EL34 Test
Für 549,00€ bei
Der Blackstar Studio 10 EL 34 steht für klassischen, britischen Crunch und zeigt sich dennoch klanglich flexibel.
Der Blackstar Studio 10 EL 34 steht für klassischen, britischen Crunch und zeigt sich dennoch klanglich flexibel.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Blackstar
  • Bezeichnung: Studio 10 EL 34
  • Typ: Vollröhren-Combo
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 10 Watt
  • Röhren: 1 x ECC83, 1 x EL34
  • Regler: Gain, Tone, Reverb, Master
  • Schalter: Standby/Power, Boost, Loop +4 dB/-10 dB
  • Anschlüsse: Input, Speaker 1×16/1×8/2×16 Ohm, Emulated Output, FX Loop Re-turn/Send, Fußschalter
  • Besonderheiten: Effekt-Einschleifweg, Reverb, Fußschalter im Lieferumfang, Speaker-Sim-Out
  • Abmessungen: 473 x 421 x 251 mm
  • Gewicht: 15,4 kg
  • Ladenpreis: 649,00 Euro (Februar 2019)
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