Anzeige

Amptweaker Bass BluesFuzz JR Test

In ihrer JR-Serie bietet die amerikanische Effektschmiede Amptweaker viele ihrer populären Pro-Pedale in einer abgespeckten Version an. Die Effektgeräte aus der JR-Serie bieten fast alle Klangwerkzeuge der größeren Modelle, es fehlen allerdings einige Austattungsmerkmale, wie beispielsweise ein Effektweg, der Batterieschalter und andere Features, die für viele Tieftöner zu Gunsten einer deutlich leichteren und kleineren Bauform verzichtbar sind. Beim jüngsten Spross der Amptweaker-JR-Serie handelt es sich erfreulicherweise um ein Fuzz-Pedal für uns Bassisten. Das Amptweaker Bass BluesFuzz JR basiert auf dem BluesFuzz Limited, welches 2014 als limitierte Version zum fünften Jahrestag der Firma Amptweaker erschienen ist, und arbeitet dementsprechend ebenfalls mit einem Low-Gain Germanium-Transistor. Darüber hinaus verfügt das kompakte JR-Fuzz-Pedal über einen gesonderten Mittenregler und den bei Amptweaker-Bass-Pedalen typischen Dry-Low-Blend zum Beimischen des cleanen Signals.

Amptweaker_Bass_Blues_Fuzz_Jr_004FIN

Details

Das Bass BluesFuzz JR kommt in dem typischen Amtpweaker-Design mit einem pultförmigen Gehäuse und schwarzem Metallbügel zum Schutz der Regler. Auf dem Pedalboard nimmt das Bass-Fuzz nicht allzu viel Platz ein, es misst nämlich nur 12 x 5 x 7 cm. Trotz der kompakten Bauweise wirkt das JR-Pedal jedoch extrem robust – das lackierte Metallgehäuse sollte selbst härteren Belastungen standhalten, und auch die Regler und Schalter machen auf mich ein soliden Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bassversion des BluesFuzz JR kommt …

Die Bedienelemente auf der nach hinten abgeschrägten Front werden durch den bereits erwähnten Metallbügel vor Fehltritten einigermaßen geschützt. Genau hier sitzt dann auch die Klangzentrale, beziehungsweise die Regler für die wichtigsten Parameter meines Testkandidaten. Rechts vor dem Bügel parkt der Fuzz-Regler für den Zerrgrad, darauf folgt der Tone-Regler zur Anpassung der oberen Frequenzen und schließlich ein Volumen-Regler, mit dem die Gesamtlautstärke des Effektsounds justiert wird.
Vor diesen drei Reglern finden wir einen Boost-Schalter, der für die Verwendung mit passiven Bässen oder für stärkere Verzerrungen einen 10dB-Boost bereitstellt, den Mitten-Regler, und einen Drei-Positionen-Schalter mit den Bezeichnungen “Fat”, “Normal” und “Tight”. Dieser Schalter wirkt auf das Attackverhalten des Fuzz-Sounds. In der Stellung “Tight” soll das Pedal aggressiver und härter klingen, stellt man den Schalter auf “Fat”, sollte der Sound laut Bedienungsanleitung breiter und voller werden. In der Mittelstellung “Normal” bleiben das Attackverhalten und der Sound logischerweise unverändert.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Blick auf die Front des Amptweaker-Pedals.

Damit wären wir mit den Reglern auf der Front und den wichtigsten Features zur Einstellung des Sounds durch. Das Bass BluesFuzz JR bietet allerdings noch einen weiteren Regler, mit dem der Effektsound wirksam beeinflusst werden kann. Richtig, es handelt sich um den sogenannten Dry-Low-Regler zum Beimischen von tiefen Frequenzanteilen des cleanen Signals. Ein unverzichtbares Feature zur Erhaltung der Durchsetzungsfähigkeit und der Tragfähigkeit von verzerrten Bass-Sounds!

Fotostrecke: 2 Bilder Ein unverzichtbares Feature für viele Bass-Effektpedale ist …

Der Dry-Low-Regler sitzt auf der rechten Gehäuseseite, direkt vor der Input-Klinke für den Bass und dem Netzanschluss (ein Netzteil gehört leider nicht zum Lieferumfang). Der Klinkenausgang zum Amp befindet sich, wie bei Bodentretern mit seitlichen Anschlüssen üblich, auf der linken Seite des Pedals. In Sachen Stromversorgung zeigt sich das Bass-Fuzz aus der JR-Serie flexibel, denn es kommt mit Spannungen von 9 bis 18 Volt klar. Der Strom kann entweder von einem Netzteil oder von einer 9-Volt-Batterie geliefert werden.
Für die unkomplizierte Handhabung im Falle eines Batteriebetriebes hat sich Amptweaker-Chef James Brown eine wirklich clevere Lösung einfallen lassen. Die Bodenplatte kann nämlich mittels einer Rändelschraube an der Stirnseite des Pedals blitzschnell gelöst werden, sodass der Batteriewechsel blitzschnell und ohne Werkzeug vonstatten geht. Die Bodenplatte wurde zudem mit mehreren Löchern versehen, sodass das Pedal auf ein geeignetes Pedalboard geschraubt werden kann – James Brown erledigt mit seiner praktischen Schraublösung also zwei Fliegen mit einer Klappe!

Amptweaker_Bass_Blues_Fuzz_Jr_023FIN
Anzeige

Praxis

Man kann es schon am Namen erahnen, dass das BluesFuzz JR wohl eher für Vintage-Fuzz-Sounds konzipiert wurde, zumal ja auch ein Low-Gain-Transistor für die Verzerrung zum Einsatz kommt. In der Tat eignet sich das kompakte Pedal aus der JR-Serie wirklich hervorragend für die Nachbildung von warmen Vintage-Röhren-Amp-Sounds, wie ich finde. Bei niedrigen Gain-Einstellungen liefert das Bass BluesFuzz JR ähnliche Sounds wie ein leicht übersteuerter Röhren-Bolide, und mit aktiviertem Boost kann es durchaus auch aggressiver und bissig werden, vor allem mit aufgedrehten Mitten.

Die Stärken des Blues Fuzz Jr sind Sounds, wie man sie von fauchig-warmen Röhrentopteilen kennt!
Die Stärken des Blues Fuzz Jr sind Sounds, wie man sie von fauchig-warmen Röhrentopteilen kennt!

Aber hört selbst, denn ich habe natürlich einige Soundsamples aufgenommen, die meinen heutigen Testkandidaten mit verschiedenen Einstellungen zeigen. Damit der Sound immer tragfähig bleibt, habe ich für alle Beispiele mal etwas mehr, mal etwas weniger des cleanen Sounds mithilfe des Low-Dry-Reglers zum Effektsound beigemischt.
Wir beginnen mit sehr milden Einstellungen, um den Sounds meines passiven Jazz-Basses nur leicht zu sättigen. Den Fuzz-Regler habe ich für eine dezente Verzerrung auf 9 Uhr gestellt, sowohl die Mitten als auch die Höhen wurden mit den entsprechenden Reglern dezent abgesenkt.

Audio Samples
0:00
Tone: 7h, Mid: 10h, Fuzz: 9h

Mein Bass klingt leicht angezerrt – wunderbar organisch und warm, fast wie durch einen Röhren-Amp gespielt. Bemerkenswert ist außerdem die sensible und dynamische Ansprache des Pedals – es vermittelt dadurch ein sehr organisches, natürliches Spielgefühl!
Als nächstes hören wir uns an, wie sich das Attack-Feature auf den Sound auswirkt. Im ersten Beispiel hört ihr das BluesFuzz mit allen Regler in 12-Uhr-Stellung im Fat-Modus, für den zweiten Clip habe ich den Attack-Schalter auf “Tight” gestellt und bei einer etwas stärkeren Verzerrung die Höhen voll aufgedreht.

Audio Samples
0:00
Tone: 12h Mid: 12h, Fuzz: 12h, Fat Tone: 5h, Mid: 2h, Fuzz: 3h, Tight

Im Fat-Modus klingt der Bassbereich deutlich hörbar offener, sodass der Sound insgesamt breiter und fetter wirkt. Der Effekt ist aber nicht so stark, als dass der Sound schwammig werden könnte. Außerdem hat man mit dem Low-Dry-Regler ja immer die Möglichkeit, cleane Bassfrequenzen dazuzumischen. Wer mehr Durchsetzungskraft im Bandsound bracht, sollte allerdings den Tight-Modus verwenden. Vor allem stärker verzerrte, aggressivere Sounds profitieren vom schlankeren Low-End und der knackigeren Ansprache in der Tight-Einstellung.

Das Bass Blues Fuzz Jr bedient zwar die Vintage-Ecke, präsentiert sich unter diesen Gesichtspunkten aber als durchaus wandelbar!
Das Bass Blues Fuzz Jr bedient zwar die Vintage-Ecke, präsentiert sich unter diesen Gesichtspunkten aber als durchaus wandelbar!

Jetzt schalten wir einen Gang höher und hören uns das Bass BluesFuzz JR im Boost-Modus an.

Audio Samples
0:00
Boost, Tone: 5h, Mid: 12h, Fuzz: 1h, Fat

Klar, durch den Boost von satten 10dB werden auch mit signalschwachen Passivbässen stärkere Verzerrungen möglich. In der Fat-Stellung klingt mein Testkandidat wie ein geschmeidiges Vintage-Fuzz und liefert auch bei stärkeren Verzerrungen organische, satte und warme Sounds.
Als nächstes wollte ich testen, wie aggressiv das Amptweaker-Fuzz im Boost-Modus werden kann. Dafür habe ich sowohl den Fuzz-Regler als auch den Mitten-Regler voll aufgedreht und den Attack-Schalter wieder in Mittelstellung gebracht, damit der Sound nicht zu breit wird.

Audio Samples
0:00
Boost, Tone: 11h, Mid: 5h, Fuzz: 5h

Mir gefällt die Abstimmung des Mitten-Reglers wirklich sehr gut – der Sound wird bissiger und direkter, allzu harsche Frequenzen bleiben aber auch bei stärkeren Zerrgraden außen vor.
Dreht man den Mitte-Regler komplett zu, liefert das Bass BluesFuzz JR einen schönen Scoop-Sound, der im Tight-Modus und mit voll aufgedrehtem Höhen-Regler durchaus in eine etwas modernere Richtung geht.

Audio Samples
0:00
Boost, Tone: 5hr, Mid: 7h, Fuzz: 5h, Tight
Anzeige

Fazit

Vintage-Fuzz-Fans kommen mit dem Amptweaker Bass BluesFuzz JR voll auf ihre Kosten! Das kompakte Pedal aus der JR-Serie liefert geschmeidige Fuzz-Sounds in vielen Schattierungen, es spricht sehr sensibel an und verursacht erfreulicherweise kaum Nebengeräusche. Dank des Boost-Schalters sind auch mit passiven Bässen stärkere Zerrsounds möglich, und die geschmackvoll abgestimmten EQ-Tools sorgen für hohe Flexibilität. Wirklich effektiv ist zudem das Attack-Feature – man kann mit dem Switch blitzschnell von offenen, fetten Sounds zu fokussierteren, knackigeren Sounds schalten. Für seine kompakte Bauweise bietet das Bass BluesFuzz JR wirklich viel Funktionalität, und auch an der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen – kein Wunder, es wird ja auch, wie alle Ampteaker-Pedale, sorgfältig in Handarbeit hergestellt. Den Preis halte ich in Anbetracht der hervorragenden Soundqualität für völlig angemessen!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tolle Fuzz-Sounds in vielen Schattierungen
  • sehr gut abgestimmte Features
  • tadellose Verarbeitung
  • clevere Batteriefach-Lösung
Contra
  • -/-
Artikelbild
Amptweaker Bass BluesFuzz JR Test
Für 159,00€ bei
Amptweaker_Bass_Blues_Fuzz_Jr_011FIN
… pultförmigen Gehäuse und Metallbügel zum Schutz der Potis.
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Amptweaker
  • Modell: Bass BluesFuzz JR
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: Volume, Tone, Fuzz, Low Dry, Mid
  • Schalter: Boost, Tight/Normal/Fat, Bypass (True Bypass)
  • Anschlüsse: Input, Output, Netz
  • Stromversorgung: 9V-Batterie, Netz 9-18 Volt
  • Stromaufnahme: 11 mA bei 9V / 15 mA bei 18 V
  • Besonderheiten: Bodenplatte mit Rändelschraube lösbar, Verschraubung auf Pedalboard möglich
  • Abmessungen: 12 x 5 x 7 cm
  • Gewicht: 255 g
  • Preis: 222,- Euro (Ladenpreis im Februar 2019)
Hot or Not
?
Amptweaker_Bass_Blues_Fuzz_Jr_004FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Spector Euro 5 CST - Sound Demo (no talking)
  • First notes on the Spector Euro 5 CST #bassbonedo #bass #spectorbass #fivestringbass # #bassguitar
  • Sire Marcus Miller F10-6 NT - Sound Demo (no talking)