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2Box SpeedLight E-Drum Set Test

Die schwedische Firma 2box, bekannt geworden durch das 2011 vorgestellte DrumIt Five E-Drumset, präsentiert mit dem SpeedLight Kit ein neues elektronisches Schlagzeug, welches auf dem bei uns bereits ausführlich getesteten DrumIt Three Modul basiert. Optisch kommt das aktuelle Modell etwas gediegener daher als der Vorgänger, dessen Komponenten in knalligem Orange eher an die Wohninterieurs der 1970er Jahre als an ein modernes E-Drumkit erinnerten und somit für einige Aufmerksamkeit sorgten. Demgegenüber war die Technik durchaus up-to-date, und ob das auch auf das SpeedLight Kit zutrifft, ergründen wir in diesem Test. 

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Das DrumIt Three Modul des SpeedLight Kits verfügt, ebenso wie sein großer Bruder, das DrumIt Five MkII – welches mittlerweile nicht mehr als Komplettkit, sondern nur noch als Modul erhältlich ist – über eine offene Soundarchitektur, die es ermöglicht, mithilfe der 2Box Editor Software aufwendige Multisamples ins Gerät zu importieren. Dies passt zur Philosophie des Unternehmens, dessen Priorität von Anfang an auf authentischen, dynamischen Klangverläufen lag, anstatt die Module mit einer unüberschaubaren Masse an Sounds und Effekten zu überfrachten. Schauen wir mal, wie sich das Gesamtpaket in unserem bonedo-Test schlägt. 

Details

Kombination aus Mesh Heads und Gummispielflächen

Das 2Box Speedlight Kit kombiniert das DrumIt Three Modul mit einem Satz Meshhead Pads sowie Hi-Hat- und Cymbalpads mit Gummispielflächen. Die drei Dual Zone Tom Pads haben einen Durchmesser von acht Zoll, zwei mehr sind es beim Snarepad, welches ebenfalls über zwei Zonen (Schlagfläche und Rand) verfügt. Das 14 Zoll große Ridepad bietet mit Kuppe, Fläche und Rand sogar drei Spielzonen und ist, wie auch das 12 Zoll große Dual Zone Crashpad, mit einer Choke-Funktion zum Abstoppen des Beckensounds per Hand ausgestattet. Mit seinen 13 Zoll Durchmesser liegt das Hi-Hat Pad genau dazwischen und unterscheidet sich damit in seinen Dimensionen kaum von herkömmlichen Hi-Hat-Becken.  

Fotostrecke: 4 Bilder Wo war nochmal die Bell? Die Beschriftung liefert die Antwort…

Das Kickpad mit nachgiebiger Gummispielfläche ist in ein metallenes Gestell integriert, welches mit zwei schraubbaren Dornen bestückt ist, die verhindern sollen, dass es während des Spielbetriebes auf Wanderschaft geht. Eine Fußmaschine ist nicht im Lieferumfang enthalten, dafür aber ein einfaches, doppelstrebiges Hi-Hat-Stativ. Das schwarze Rack ähnelt in der Konstruktion und Optik den Modellen, die auch von anderen Herstellern benutzt werden. Die beiden mittleren Standbeine dienen unter anderem zur Aufnahme der mit einem kleinen Galgenarm versehenen Beckenhalter. Mittels Kunststoffklammern werden die Drumpads sowie das Modul am Rack befestigt, und auch die Verbindungsstücke der Rohre sind aus Kunststoff gefertigt.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Hi-Hat-Stativ gehört zum Lieferumfang, ein Bassdrum-Pedal ist nicht dabei.

Das Modul wirkt spartanisch und edel

Das DrumIt Three Modul wirkt aufgrund seines robusten Metallgehäuses wertiger als die meisten Module anderer Hersteller. Dabei fällt die Bedienoberfläche sehr übersichtlich aus. Mit den drei Tasten in der linken Hälfte werden die Instrumente ausgewählt bzw. direkt per Knopfdruck getriggert, rechts daneben befindet sich die „More“-Taste, die – je nach ausgewähltem Menü – den Zugang zu zusätzlichen Parametern ermöglicht. Direkt über dem vierzeiligen Display befinden sich drei Wahltasten, mit denen sich zwischen den oben im Display angezeigten Bereichen umschalten lässt. Die im unteren Drittel angezeigten Bereiche können durch Drücken des am unteren Gehäuserand befindlichen Potis ausgewählt und editiert werden. Links neben dem Display finden wir den „Unit“-Schalter für die globalen Funktionen sowie den „Kit“-Schalter zum Auswählen des Kit-Modus. Blieben nur noch die beiden rechts angeordneten „Page“-Tasten zur Navigation sowie der Lautstärkeregler rechts oben, welcher gleichermaßen Einfluss auf die Lautstärke des Kopfhörerausgangs und des Line Out Signals hat. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Farbe Orange ist zu einer Art Markenzeichen des Herstellers 2Box geworden.

Die Beschriftung am oberen Rand der Bedienoberfläche weist auf die Buchsen an der Geräterückseite hin. Hier finden sich sämtliche Pad-Eingänge als 6,3 mm-Klinkenbuchsen, vier Hauptausgänge sowie der Kopfhörerausgang, ein Line In, MIDI In und Out, eine USB-Buchse sowie der Anschluss für das mitgelieferte 12V-Netzteil. Zwischen den MIDI-Buchsen befindet sich ein versenkter Poti zur Hi-Hat-Kalibrierung, welche nötig ist, wenn Fremdfabrikate zum Einsatz kommen. Zu guter Letzt ist auch der Ein-Aus-Schalter auf der Rückseite zu finden.
Bezüglich der zahlreichen Modulfunktionen sei an dieser Stelle auf den DrumIt Three bonedo-Test von Aggi Berger verwiesen, welcher sich ausführlich mit den Eigenschaften des Moduls auseinandersetzt. 

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Praxis

Im folgenden Video könnt ihr verschiedene Kits des 2Box SpeedLight Kits hören und euch einen Eindruck von der Dynamik der Sounds verschaffen:

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Mehr Informationen

Das Rack: Leicht und stabil, aber umständlich beim Aufbau

Mangelnde Standfestigkeit kann man dem Rack schon aufgrund seiner kräftig dimensionierten Rohre nicht vorwerfen, und dass die Konstruktion dennoch relativ leicht ausfällt, ist ein weiterer Pluspunkt. Allerdings kostet der Aufbau des Gestänges Zeit und auch Nerven, denn die Verbindungsklammern müssen beim Zusammenstecken der Stangen, selbst nachdem die Flügelschrauben vollständig gelöst wurden, etwas aufgebogen werden, um über die Rohre zu passen, und selbst dann geht die Sache ziemlich hakelig vonstatten und braucht mehrere Versuche, bis die Klammer endlich auf dem Rohr sitzt. Auf der Unterseite des Kickpads ist ein Gummistreifen aufgeklebt, der das Pad am Verrutschen hindern soll. Leider funktioniert das nicht auf meinem Proberaumteppich und vermutlich auch nicht auf anderen Teppichen. Klett wäre hier sinnvoller gewesen, somit muss ich mich voll und ganz auf die Wirkung der Dornen verlassen. Diese verhindern ein Verrutschen der sehr leichten und leider auch etwas wackeligen Konstruktion allerdings erst, nachdem ich sie wiederholt und mit Nachdruck in den Teppich gebohrt habe.

Kein Zuckerschlecken: Der Aufbau des Racks erweist sich als etwas mühselig.
Kein Zuckerschlecken: Der Aufbau des Racks erweist sich als etwas mühselig.

Das Ratespiel mit der Verkabelung

Wenig Freude kommt auch bei der Verkabelung der Pads auf, denn anstelle von Bezeichnungen wie „Snare“ oder „Kick“ sind die Kabel – die in vier verschiedenen Längen vorliegen, was übrigens nirgends erwähnt ist – lediglich mit Zahlen versehen. Also: Rausfinden, welches die längsten Kabel sind, diese dann an die am weitesten vom Modul entfernten Pads anschließen und so weiter, bis alle Kabel stecken. Dann beim Einstöpseln der Kabel in die Pads immer schauen, in welchem Modulkanal das Kabel steckt… Das hätte man durch eine simple Beschriftung nun wirklich einfacher lösen können. Nachdem endlich alles aufgebaut und verkabelt ist, bin ich gespannt, wie sich das Kit spielt und wie es klingt. 

Sounds und Play-Along Songs können sich hören lassen

Das Spielgefühl auf den Mesh Head Pads ist gut, unterscheidet sich aber auch nicht von vergleichbaren Pads der meisten anderen Hersteller. Gleiches gilt für die Gummispielflächen der Beckenpads. Die Sounds gefallen mir insgesamt gut, unter den 90 überschreibbaren Presets finden sich zahlreiche akustische und elektronische Drumkits sowie Percussion Kits, wobei einzelne Pads in einigen Kits auch mit Loops bestückt wurden. Übungsfunktionen bietet das DrumIt Three Modul nicht, dafür sind aber zehn Play-Alongs an Bord, die verschiedene Stilistiken beinhalten und zeitgemäß klingen. Leider sind diese aber wenig variabel, denn das Tempo lässt sich lediglich verringern (bis auf 50%), wobei sich auch die Tonhöhe verändert. Hier bietet die Konkurrenz definitiv mehr… 
Hier folgen nun einige Klangbeispiele ausgewählter Kits:

Audio Samples
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Kit 04 Minnemann Kit 06 Live Kit 15 Latin Rims Kit 20 Music Loop Box Kit 25 Synth Kit Kit 36 Techno Kit 41 Go East Kit 63 Paranoid

Im Folgenden könnt ihr einen Querschnitt durch die zehn Play-Along Songs hören:

Audio Samples
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Playalong Songs (Auswahl)

Das Dynamikverhalten der Sounds fühlt sich angenehm an, und die Latenz, für die Kollege Aggi Berger in seinem Test einen hervorragenden Wert von vier Millisekunden ermittelt hat, macht sich beim Spielen nicht bemerkbar. Hier könnt ihr Snare, Toms und Becken solo hören, um die Dynamik und Authentizität der Sounds zu beurteilen: 

Audio Samples
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Snare solo Toms solo Hi-Hat und Becken solo

Ein kleines Problem gibt’s beim Triggern… 

Zwei Dinge fallen mir allerdings nach längerem Spielen auf dem Kit auf. Zum einen passiert es immer wieder, dass laute Schläge auf die Schlagfläche des Snarepads den Rimsound anstatt den dem Fell zugeordneten Sound auslösen. Das ist noch verschmerzbar, wenn der Rim mit einem Rimshot-Sound bestückt ist, stört aber massiv, wenn dort ein Percussion-Sound programmiert wurde, der dann plötzlich mitten im Groove zu hören ist, wenn es mal etwas heftiger zur Sache geht. Das Modul ist, wie im DrumIt Three Test nachzulesen, an die Pads verschiedener Hersteller anpassbar, allerdings soll laut Hersteller beim Speedlight Kit ab Werk alles optimal aufeinander abgestimmt sein, weshalb ich den Fehler zunächst beim Snarepad vermute. Tatsächlich stellt sich aber nach einigem Herumprobieren heraus, dass das Anheben des „X-ADJ“-Wertes für den Felltrigger des Snarepads in den globalen Einstellungen („Unit / Spec“) von 0 auf 6 dB das Problem vollständig und ohne „Nebenwirkungen“ löst. 

…und ein größeres bezüglich der Isolation

Ein echtes Problem ist allerdings die äußerst schlechte Isolation zwischen dem Rack und den Pads. Bereits leichte Schläge auf das Gestänge lösen die Tom- oder Beckensounds aus, und auch wenn man mit dem Stick versehentlich das Kunststoffgehäuse eines Drumpads trifft, ertönt der diesem Pad zugeordnete Sound in maximaler Lautstärke. Fatal kann sich dieser Umstand auswirken, wenn ein Tompad mit einem Loop bestückt ist, der dann plötzlich unvermittelt startet.
Das mitgelieferte Hi-Hat Pad, bei dem der Controller übrigens direkt ins Pad integriert ist, macht, was es soll und erfordert keine Kalibrierung – was bei der Verwendung der Hi-Hat Pads anderer Hersteller aber unbedingt erforderlich ist und nicht immer ohne Probleme vonstatten geht, wie Aggi Berger in seinem Test feststellen musste. Gelöst wurde offenbar das in der Version 1.32 existierende Problem, dass die Hi-Hat nach dem Umschalten eines Kits immer als geöffnet interpretiert wird. Dies ist bei der Version 1.36 nicht der Fall. Gut funktioniert auch die Trennung der drei Anschlagzonen des Ridebecken-Pads, sodass die Wechsel zwischen Kuppen-, Flächen und Crashsounds homogen und natürlich klingen.

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Fazit

Das 2Box SpeedLight Kit verfügt mit dem DrumIt Three über ein leistungsfähiges Modul, das ab Werk mit 90 gut klingenden, vielseitigen und dynamisch spielbaren Kits bestückt ist. Hochinteressant ist die Tatsache, dass die offene Soundarchitektur den Import eigener Multisamples ermöglicht, sodass das System optimal den eigenen Ansprüchen angepasst werden kann. Imposant sind auch die verschiedenen Routingmöglichkeiten der Ausgangssignale sowie die zügige interne Signalverarbeitung, die sich in einer äußerst geringen Latenz manifestiert. Schade hingegen ist, dass die zehn Play-Alongs sich nicht so vielfältig formen und variieren lassen wie bei vergleichbaren Kits anderer Hersteller. Während das Modul also insgesamt überzeugt, gibt es bezüglich der Hardware und der Pads auch Kritik zu vermelden. Dazu gehört zu allererst die Tatsache, dass das Rack extrem empfindlich auf Erschütterungen reagiert, wodurch unbeabsichtigt Sounds ausgelöst werden können. Weiterhin hatte ich während des Tests einige Mühe, das Kickpad am Verrutschen zu hindern, und der Aufbau gestaltete sich auch schwieriger als erwartet. 
Letztlich muss man also abwägen, welchen Stellenwert die Nachteile gemessen an den persönlichen Ansprüchen haben. Das Modul kann übrigens auch separat erworben werden, allerdings sollte hier unbedingt im Vorfeld die Kompatibilität zu den vorhandenen Pads gecheckt werden – wozu ein Blick in den DrumIt Three bonedo-Test dringend zu empfehlen ist.    

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr gute Sounds
  • offene Soundarchitektur
  • geringe Latenz
  • zahlreiche Anschluss- und Routingmöglichkeiten des Moduls
Contra
  • unzureichende Isolation zwischen Rack und Pads
  • Kickpad neigt zum Verrutschen
  • mühseliger Aufbau des Racks
Artikelbild
2Box SpeedLight E-Drum Set Test
Für 999,00€ bei
Das Modul überzeugt, allerdings zeigt das SpeedLight Kit im Gesamtpaket auch Schwächen.
Das Modul überzeugt, allerdings zeigt das SpeedLight Kit im Gesamtpaket auch Schwächen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: 2Box
  • Bezeichnung: Speedlight Kit
  • DrumIt Three Modul:
  • Version: 1.36
  • Anzahl der Drumkits: 100
  • Speicherkapazität: 4 GB
  • Sample Rate: 44,1 kHz / 24-bit
  • Effekte: 3-Band EQ
  • Metronom: Tempo 30 bis 280 bpm
  • Multilayer-Sampletechnik
  • Songplayer
  • Anschlüsse:
  • 14 Trigger Inputs für Pads + Controller (Klinke)
  • 4 x Output (Klinke)
  • 1 x Kopfhörerausgang (Klinke)
  • 1 x Line In (Klinke)
  • 1 x MIDI In
  • 1 x MIDI Out
  • 1 x USB Port
  • Netzteilanschluss (12V)
  • Pads/Controller:
  • Bass Drum: Bass Drum Pad
  • Snare Drum: 10“ Mesh Head Dual Zone Snare Pad
  • Toms: 3 x 8“ Mesh Head Dual Zone Tom Pad
  • Becken: 12“ Dual Zone Crash Pad, 14“ Triple Zone Ride Pad (beide mit Choke-Funktion)
  • Hi-Hat: 13“ Hi-Hat Pad mit Hi-Hat Controller
  • Hardware:
  • Hi-Hat-Pedal
  • Aluminium-Rack
  • Zubehör: Kurzanleitung, Anschlusskabel für Pads, Netzkabel, Stimmschlüssel
  • Preis (Verkaufspreis 03/2020): EUR 1298,-

Seite des Herstellers: https://2box-drums.com

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