Dynaudio BM9S II und Dynaudio BM14S II Test

Dynaudio BM9S mk II und Dynaudio BM14S mk II im Test bei bonedo – Wer Tiefbass braucht, sich ein Surround System zusammenstellen oder gar die Leistungsfähigkeit eines bestehenden Stereo Setups verbessern will, kommt um sie nicht herum: Subwoofer. In diesem Review sind das Dynaudio BM9S II und Dynaudio BM14S II. 

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Beide stammen zwar noch aus der „Mark 2“-Generation der BM-Serie, sind aber nach wie vor aktuell und damit auch bestens für die erst kürzlich von uns getesteten Dynaudio BM5 mkIII und BM6 mkIII aus der „Mark 3“. Und auf geht es!

Details

Dynaudio BM9S II und BM14S II sind zwei aktive und geschlossene Subwoofer mit integriertem Stereo-Bassmanagement und einem LFE-Eingang. Die kleinere Variante namens BM9S II beherbergt einen 10-Zoll-Woofer und wiegt rund 9 kg. Die größere Variante BM14S II hingegen hat einen 12-Zoll-Teller zu bieten und bringt beachtliche 21 kg auf die Waage. Beide sind mit einer dicke Aluminium-Schwingspule ausgestattet und stellen je nach Leistungshunger eine perfekte Ergänzung zu Dynaudios BM5MK3 und BM6 MK3 dar. Sie kosten 1189 und 2201 Euro (beides UVP).

Fotostrecke: 2 Bilder Der Dynaudio BM14S mk2 ist deutlich größer als …

Ausstattungsmäßig sind beide Subs praktisch identisch aufgestellt, nur leistungsmäßig gibt es nicht unerhebliche Unterschiede, so dass wir uns diesen zuerst widmen sollten: Während die untere Grenzfrequenz des BM9 bei 29 Hz liegt, bringt es der große Würfel auf beachtliche 18 Hz und damit eine halbe Oktave tiefer. Die angegebene Verstärkerleistung an 4 Ohm unterscheidet sich hingegen von 200 Watt zu 300 Watt und natürlich gibt es auch Unterschiede bei den Gehäusemaßen festzustellen: Während der große Kasten 350 x 350 x 412 mm (BxHxT) misst und etwa 50 Liter Volumen einnimmt, bringt es die kleinere Variante nur auf 28 Liter und damit auf etwas mehr als die Hälfte (290 x 290 x 337 mm, BxHxT).
Optisch orientieren sich beide Subwoofer klar an der BM-Serie Mark 1, 2 und auch 3. Ihr Gehäuse ist also von schick schwarz-anthrazit, mit Echtholz furnierter MDF dominiert. Auf der Vorderseite gibt es eine schwarze Textil-Bespannung zum Einstecken und zum Schutz vor Schmutz sowie Beschädigungen. Diese kann man abnehmen, um so auch das helle, metallische Chassis zu bestaunen, welches den fetten Treiber beherbergt. Die kleinere Variante verfügt dabei über eine „gelochte“ Staubschutzkalotte, welche ebenfalls Assoziationen zur BM-Range weckt. Wissen sollte man außerdem noch, dass es sich bei beiden Subwoofern um die BM-Modelle der MK2 Serie handelt, welche noch „voll analog“ aufgebaut sind. Trotzdem harmonieren sie auch wunderbar mit der neuen „Class D“ MK3-Serie, wozu die kleine BM compact mkIII, die ganz große BM12 mkIII und die beiden mittleren Modelle BM5 mkIII und BM6 Mk3 mkIII gehören. Die beiden Letzteren durften wir auch schon testen und für gut befinden.

Fotostrecke: 3 Bilder Der BM9S ohne …

Weiterhin sind beide Subs bestens zur Unterstützung von Stereo-  und Surround-Setups geeignet. Für Stereo-Setups ist dabei eine integrierte Zweikanal-Frequenzweiche vorgesehen, um so die angeschlossenen Satelliten bei Bedarf entlasten zu können. In der Surround-Anwendung hilft hingegen der ungefilterte LFE-Eingang weiter, welcher sogar über einen Slave-Out zum Daisy-Chaining weiterer Subs verfügt. Selbstverständlich kann man die Stereo-Eingänge auch in einem Surround-Setup nutzen, um so ebenfalls die Lowpass-Filter nutzen zu können. Damit kann man nämlich zusätzlich und zwischen 50 Hz bis 150 Hz tiefpassfiltern. Auf den Satellitenausgängen wiederum kann man ein High-Pass-Filter zuschalten, welches entweder alles unter 50 Hz, 60 Hz oder eben gar nichts entfernt.
Kommen wir also zu der Rückseite, wo sich alle Bedienelemente, sowie Anschlüsse befinden. Den Anfang macht der Gain-Regler, neben dem sich links ein kleiner Schiebeschalter zur Aktivierung des Auto-Standbys befindet. Nach einer gewissen Zeit der Signalinaktivität geht der Sub also in einen stromsparenden Schlummermodus. Rechts des Gains findet sich außerdem noch ein weiterer Schiebeschalter, welcher die Phase invertiert.
Eine Etage weiter unten ist das variable Tiefpass beheimatet. Mit diesem Poti kann zwischen 50 und 150 Hz nach oben hin begrenzt werden. Der Schiebeschalter daneben ist für den Hochpass für die Satelliten gedacht, also die an SAT OUT angeschlossenen Monitore. Diese Anschlüsse befinden sich darunter, neben dem Stereo-Eingang namens SUB IN. Noch weiter unten ist der LFE-Eingang für Surround-Setups oder externes Bassmanagement platziert. Dieser bietet auch noch einen Slave-Out, um das am LFE anliegende Signal seriell zu weiteren Subs durchschleifen zu können. Alle Anschlüsse wurden in XLR ausgeführt.

Und die Anschlusssektion auf der Rückseite. Hier die des BM14S, der BM9S sieht aber auch nicht anders aus.
Und die Anschlusssektion auf der Rückseite. Hier die des BM14S, der BM9S sieht aber auch nicht anders aus.

Praxis

Als erstes möchte ich Unterschiede zwischen beiden Subwoofern ermitteln, und so habe ich sie zunächst unter die Gabelstative meiner Geithain RL-901 gestellt, sprich rechts den BM9S und links den BM14S. Das bedeutet, die Subs stehen auf dem Boden ebenfalls im Stereodreieck, und erhalten ihr Signal von jeweils einem meiner Monitore. Nun heißt es „matchen“, sprich erst die Trennfrequenz beider Subs gleich einstellen und dann einen gemeinsamen Gain, relativ zu meinem System, finden. Da es leider für beide Subs keine Fernbedienung bzw. Remote gibt, heißt das konkret, ich krieche mehrfach auf den Boden, vor und hinter den Subs rum. Das müsste man im Prinzip auch genauso machen, wenn man zwei identische Subs via Slave-Out verbinden möchte.
Nach ein wenig herumprobieren, stellt sich eine stabile „Phantom-Mitte“ des Basses ein, so dass man grundsätzlich von einem gleichen Sound und technischen Innenleben ausgehen kann. Ich versuchte dabei, wie ich es eigentlich fast immer mache, beide Subwoofer so tief wie möglich zu trennen und auch das Gain so dezent wie möglich einzustellen, damit man schönen Druck, aber kein Dröhnen erhält. Konkret: Zwischen 55 und 65 Hz wird getrennt. Kino-Empfehlungen liegen zwar meist deutlich darüber, doch das ignoriere ich auch gern, weil das insgesamt zu einem trockeneren Gesamtergebnis führt. Die Satelliten-Filter habe ich übrigens inaktiv gelassen, weil dies bei meinen Geithains nicht unbedingt angebracht ist, testhalber gefiel mir allerdings das 50 Hz Filter ganz gut.
Für meine Geithain-Boxen sind die Subs auf dem Papier zwar durchaus etwas untermotorisiert, trotzdem war ich überrascht, wie sie in der Lage waren, deutlich mehr  Druck zu erzeugen – auch, wenn ich nur einen von beiden betrieb. Allerdings musste ich auch feststellen, dass der Bass trotz einem Mehr an Spass auch weniger präzise wurde. Weiterhin habe ich vernommen, dass der kleinere Sub wirklich weniger Leistung hat und ich ihn damit öfter und deutlich hörbar ans Limit gefahren habe, was sich durch heftige Verzerrungen bemerkbar macht.
Anschließend habe ich mich für eine „Einzelabnahme“ der beiden Subs entschieden und sie in Verbindung mit den größentechnisch etwas besser passenden BM 5 mkIII und BM6 mkIII Testexemplaren ausprobiert. Dazu habe ich jeden Sub in etwa mittig vor mir aufgebaut, mit dem selben Abstand zum Abhörpunkt, wie er auch von den Speakern selbst eingehalten wird. Speaker und Subwoofer sitzen also auf einer Art Halbkreis, wobei ich bei der Positionierung mit Verschiebungen auf dem Halbkreis nach links und rechts experimentiert habe. 

Die Familienzugehörigkeit ist nicht zu leugnen: Subwoofer BM9S mk2 und die BM5, sowie BM6 der MK3 Reihe.
Die Familienzugehörigkeit ist nicht zu leugnen: Subwoofer BM9S mk2 und die BM5, sowie BM6 der MK3 Reihe.

Der große Sub überzeugte mich hier am nachhaltigsten. Und das nicht nur, weil er nochmal ein paar Hertz tiefer ging, sondern vor allem auch, weil er die deutlicheren Reserven beherbergt. Deswegen konnte er auch im Bereich Impulsfestigkeit wesentlich punkten, sogar wenn man ihn ganz tief abstimmt. Auch hinsichtlich der Gehäuseresonanzen gab es hier deutlich weniger Probleme, da man diesen Sub auch nur selten in seine Leistungsreserven fährt. 
Den kleineren Sub konnte ich hingegen – auch an den kleineren Boxen, wenn man sie denn mal etwas lauter macht – deutlich schneller an sein Limit bringen. Hierbei stellt sich natürlich grundsätzlich die Frage, ob man solch eine „Unterstützung“ denn wirklich braucht. Allerdings ist der größere Subwoofer auch wirklich deutlich teurer, womit er jedoch in guter Gesellschaft ist: Der Genelec 7060 APM kostet in etwa ähnlich viel, ist aber etwas anders ausgestattet. Er stand mir für einen Vergleich ebenfalls zur Verfügung, weshalb ich auch noch einen kleinen Hörvergleich zwischen diesen beiden anstellen möchte: Der Genelec geht jedenfalls etwas tiefer und hat auch minimal mehr Dampf zu bieten, jedoch empfand ich ihn im Direktvergleich auch als nicht ganz so punchy, schnell und akkurat wie es der Dynaudio BM14S war – was sehr wahrscheinlich vor allem an dem geschlossenen Gehäuse des Dynaudios lag. Deshalb klingt der Genelec mit seinem „Schnecken-Tunnel“-Bassreflexrohr auch deutlich „subbiger“ was mir auf seine Gewisse Art auch sehr gut gefiel. Weiterhin hat der Genelec ein Bassmanagement für Surround-Setups mit an Board, wenn man es denn benötigt. Wer die Wahl hat, hat also wieder einmal die Qual.

Fazit

Dynaudios BM14S II und BM9S II sind zwei sehr gute Subwoofer, die rein optisch zunächst eine perfekte Ergänzung zu den Dynaudio Nahfeldmonitoren BM5 MK3 und BM6 MK3 darstellen. Das heißt, sie sind sehr schick und hochwertig verarbeitet, so dass sie auch bestens ins Wohnzimmer passen. Darüber hinaus sind sie sehr schwer und robust gefertigt, wodurch sich ihre Leistungsfähigkeit sattelfest, verzerrungsfrei und impulsstark entfalten kann. Damit sind sie natürlich auch als Unterstützung für Speaker anderer Hersteller prädestiniert, zumal ihre Anschlussmöglichkeiten wirklich sehr vielfältig gestaltet sind. Doch das hat alles auch seinen Preis, so gehören sie auch nicht unbedingt zu den preiswertesten Vertretern ihrer Zunft. Wer es sich leisten kann, sollte zu dem größeren Subwoofer greifen, da er deutlich tiefer, strammer und auch lauter aufspielt – denn wie es bei einem Subwoofer gilt: Lieber nicht ausreizen und Leistung satt einplanen! Der große BM14S II erhält damit auch einen Stern mehr und somit 4,5 Sterne, die kleinere Variante hingegen nur 3,5 Sterne.

Pro:
  • impulsstreuer, direkter Sound
  • Leistungsfähigkeit (BM14S)
  • Stereo-Bassmanagement
  • BM-Serien-Look
  • Auto-Standby
Contra:
  • Leistungsfähigkeit (BM9S)
  • Preis
Fotostrecke: 2 Bilder Dynaudio BM14S mk2
Features BM14S MK2:
  • 12 Zoll Tieftonlautsprecher mit reiner Aluminium-Schwingspule
  • 300 W an 4 Ohm
  • Phasenjustierung auf 0°/180°, Auto on/off, Power-LED
  • Betrieb wahlweise in LFE- oder Slave-Modus
  • Separater LFE-Eingang, Slave-Ausgang
  • Nahtlose Anpassung der Tiefpass-Eckfrequenzen
  • Hochpass-Anpassung (SAT/SUB): Flat, 60 Hz, 80 Hz
  • Geschlossenes Gehäuse für extrem präzise Tieftonwiedergabe
Features BM9S MK2:
  • 10 Zoll Tieftonlautsprecher mit reiner Aluminium-Schwingspule
  • 200 W an 4 Ohm
  • Phasenjustierung auf 0°/180°, Auto on/off, Power-LED
  • Betrieb wahlweise in LFE- oder Slave-Modus
  • Separater LFE-Eingang, Slave-Ausgang
  • Einstellung des Tiefpass-Eckfrequenzen (50 bis 150 Hz)
  • Frequenzgang: 41 Hz bis 21 kHz
  • Hochpass-Anpassung (SAT/SUB): Flat, 60 Hz, 80 Hz
Preise:
  • BM9S MK2: EUR 1189,- (UVP)
  • BM14S MK2: EUR 2201,- (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • impulsstreuer, direkter Sound
  • Leistungsfähigkeit (BM14S)
  • Stereo-Bassmanagement
  • BM-Serien-Look
  • Auto-Standby
Contra
  • Leistungsfähigkeit (BM9S)
  • Preis
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Dynaudio BM9S II und Dynaudio BM14S II Test
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