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DW CP 5000 CJ Cajon-Pedal Test

DWs 5000er-Fußmaschine gab vor etwa 40 Jahren den Startschuss für den Erfolgskurs der amerikanischen Firma und hat bis heute viele Fans in der Drummergemeinde. Nun wurde der Reigen der Oxnarder Oberklasse-Pedale um ein  kompaktes Cajon-Pedal erweitert, das anspruchsvollen Profi-Percussionisten mit vielen Features angepriesen wird. Mit einem Straßenpreis von knapp über 250 Euro ist das Pedal allerdings aktuell auch das teuerste seiner Art. 

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Dass DW bei der Entwicklung ganz eigene Wege eingeschlagen hat, sieht man dem 5000CJ Cajon-Pedal an. Seine niedrige und kompakte Bauform mit kurzem Bowdenzug und dem typischen DW Pedal-Design fällt dabei genauso auf wie das neu entwickelte „Pivot Drive System“ und der große, runde „Soft Touch Beater“. Wem nun schon der Mund wässrig geworden ist, der wird sich unweigerlich fragen, ob sich der tiefe Griff in die Geldbörse für dieses Pedal denn auch lohnt. Hier kommt eine bonedo-Entscheidungshilfe.

Details

Mit den Bassdrum-Pedalen aus der 5000er Reihe, die DW am Anfang der Firmengeschichte mit den von Camco übernommenen Maschinen baute und stetig weiter entwickelte, hat das 5000CJ nicht mehr viel gemeinsam – sieht man einmal von der hervorragenden Fertigungsqualität und dem Pedalboard inklusive kugelgelagertem „Delta Ball-Bearing Hinge“ ab. Es besteht aus zwei Teilen, die vor dem Einsatz zusammengebaut werden müssen.
Unter dem Pedal, auf einer stabilen Bodenplatte montiert, findet sich das von DW neu entwickelte „Pivot Drive System“, mit welchem die Pedalbewegung über eine kugelgelagerte Nabe auf den Bowdenzug übertragen wird. Dieser führt zur „Cajon Platform“, einer Aluminiumschiene, an welcher der Beater-Schaft und die Feder befestigt sind. Auch hier wird die Kraft vom Bowdenzug über eine kugelgelagerte Nabe auf den Beater übertragen. Dieser „Soft Touch Beater“ besteht aus einem großen, weichem Schaumgummiball und soll für authentischen Sound und ein gutes Spielgefühl sorgen.
Um das Pedal in seinen Spieleigenschaften anpassen zu können, lassen sich die Neigung des Pedalbretts und des Beaters sowie die Federspannung individuell einstellen. Die Einstellungen werden mit Hilfe eines Stimmschlüssels, bzw. eines Maulschlüssels (Pedalneigung) vorgenommen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Alu-Trittplatte und das rote Delta-Scharnier sind Erkennungsmerkmale der 5000er Serie.

Eine Besonderheit des 5000CJ-Pedals ist, dass es nicht am Cajón fixiert wird, sondern lediglich die Plattform unter das Instrument gelegt wird. Auch die Pedaleinheit wird einfach auf den Boden gelegt und soll alleine durch einen griffigen Gummibelag namens „Non-Skid Rubber Grip“ seine Position halten, was mich gleich etwas skeptisch macht, denn bei intensiver Spielweise sind schon ganze Bassdrums durch den Raum gewandert. Es überrascht mich, dass keine ausfahrbaren Dornen unter dem Pedal zu finden sind, die es zumindest auf Teppichböden zusätzlich fixieren könnten.
Da beim 5000CJ fast alle beweglichen Teile mit Kugellagern versehen sind, läuft es auch beinahe ohne Widerstand. Beinahe, denn der Bowdenzug erzeugt eine unvermeidbare, durch seine Kürze aber auch minimale, Reibung – und leider auch ein leichtes Quietschen. Auch die Nabe unter dem Pedalbrett läuft nicht ganz geschmeidig, da sie etwas zu fest eingespannt ist. Bis auf diese zwei Kleinigkeiten, die in der Endkontrolle wohl leicht hätten behoben werden können, gibt es absolut nichts an der Verarbeitung zu meckern, was bei diesem Preis aber auch zu erwarten ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Cajon-Plattform wird einfach unter das Cajon gelegt.

Als weiteres Zubehör werden ein Stimmschlüssel, der für Zusammenbau und Justierung benötigt wird, eine einfache Transporttasche, ein Ersatzgummi und eine bebilderte Bedienungsanleitung mitgeliefert.

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Praxis

Überzeugendes Handling, aber bitte nicht kippeln!

Da die Cajon-Plattform nur unter das Cajon gelegt und nicht fixiert wird, muss man beim Spielen darauf verzichten, nach hinten zu kippen. Durch die niedrige Konstruktion des gesamten Pedals bleibt der Beater im unteren Bereich der Spielfläche und lässt erfreulich viel Platz für die Hände. Die Pedaleinheit lässt sich, trotz des zunächst recht kurz wirkenden Bowdenzugs gut und kompromisslos platzieren, allerdings nur am rechten Fuß – Linkstreter müssen wohl auf eine spezielle Version des Pedals hoffen.

Kick it!

Mit einer leichten Portion Skepsis gegenüber Pedalen mit Bowdenzug mache ich mich ans Spielen und bin sogleich angetan. Das Pedal macht alles mit, was mein Schlagzeugerfuß von regulären Pedalen gewöhnt ist, egal ob ich Heel-Down oder Heel-Up, leise oder laut spiele. Auch wenn sich die Holzspielfläche des Cajons natürlich anders anfühlt als ein Bassdrum-Fell, komme ich sofort sehr gut damit zurecht. Der Beater reagiert schnell und direkt, und die Trittplatte scheint mir beinahe unter dem Fuß zu kleben. Besonders in der Rückschwung-Phase fühlen sich Pedale mit Bowdenzug durch die Reibung des Kabels in der Regel recht träge an, doch dieser Effekt ist beim 5000CJ kaum zu spüren – insbesondere nachdem ich die Schrauben der leicht schwergängigen Nabe etwas gelockert und den Bowdenzug mit ein paar Tropfen Feinmechaniköl behandelt habe.

Das Mini-Setup ist bereit für die Aufnahmen.
Das Mini-Setup ist bereit für die Aufnahmen.

Bei Heel-Down-Spielweise bleibt das Pedal auf unterschiedlichen Böden (Teppich und Holzdielen) in seiner Position. Bei stärkerer Heel-Up-Bearbeitung oder nicht ganz ebenen Böden reicht die geriffelte „Non-Skid“ Gummischicht unter dem Pedal jedoch nicht aus, um dieses am Wandern oder Verdrehen zu hindern. Zwar kann das Pedal nicht ganz abhauen, da es vom Bowdenzug daran gehindert wird. Auf Dauer sollte man diesen jedoch besser nicht als „Wegrutschsperre“ bemühen, da sonst seine Hülle aus den Gewindehülsen gerissen werden könnte. Für Heavy-Kicker ist also Vorsicht geboten.

Trotz rutschhemmender Gummibesohlung besteht beim Pedal Fluchtgefahr.
Trotz rutschhemmender Gummibesohlung besteht beim Pedal Fluchtgefahr.

Ein letzter, wesentlicher Faktor ist natürlich der Sound des „Soft Touch Beaters“, mit dem DW das 5000CJ ausstattet. Er sorgt für einen kräftigen und satten Ton, der gut mit von Hand gespielten Basstönen harmoniert, sowohl klanglich als auch von der Lautstärke her,   und sich auch in einem kleinen Setup mit Snare, Becken und HiHat gut durchsetzen kann.
In den folgenden Soundfiles könnt ihr den Beater in verschiedenen Situationen hören.

Audio Samples
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Einzelsounds Beater & Hände Groove mit Pedal und Händen Groove mit Besen Groove mit Sticks und Snare
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Fazit

Mit dem 5000CJ bringt DW ein innovatives Cajon-Pedal auf den Markt, das durch ausgezeichnete Spieleigenschaften, durchdachtes Handling und einen satten Basssound zu überzeugen vermag. Lediglich die Standfestigkeit der Pedaleinheit lässt noch Wünsche offen, da sie bei Heel-Up-Spielweise und unebenen Böden gerne davon rutscht oder sich verdreht. Zumindest ein paar herausschraubbare Dornen hätte man ihr spendieren dürfen. Etwas verwunderlich ist auch, dass die Nabe an der Pedaleinheit ein wenig Nachjustierung benötigte, um geschmeidig zu laufen und dem Bowdenzug das Quietschen mit einer Ölung abgewöhnt werden musste. Gut 250 Euro Verkaufspreis sind wahrlich kein Pappenstiel, liegen jedoch im Rahmen hochwertiger Single-Fußmaschinen und sind angesichts der hohen Fertigungsqualität auch gerechtfertigt. Trotz seiner kleinen Mankos sollte man dieses Pedal auf jeden Fall mal ausprobiert haben. 

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Hervorragendes Spielgefühl
  • Durchdachtes Handling
  • Guter Beater-Sound
  • Kompakte Bauweise
  • Pedal gut positionierbar
Contra
  • Pedal rutscht bei Heel Up Spielweise
  • Nur für Rechtsfüßer
Artikelbild
DW CP 5000 CJ Cajon-Pedal Test
Für 279,00€ bei
Mit direktem Spielgefühl, sattem Beater-Sound und ausgefuchstem Handling erweist sich das DW 5000 CJ als neue Alternative im Segment der Cajon-Pedalerie.
Mit direktem Spielgefühl, sattem Beater-Sound und ausgefuchstem Handling erweist sich das DW 5000 CJ als neue Alternative im Segment der Cajon-Pedalerie.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: DW
  • Bezeichnung: DWCP5000CJ – 5000 Cajon Pedal
  • Herkunftsland: Taiwan
  • Beater: Soft Touch Beater
  • Besonderheiten:
  • Pivot Drive System mit Bowdenzug
  • Delta Ball-Bearing Scharnier
  • Pedalneigung, Federspannung und Beater-Winkel einstellbar
  • Passend für alle Standard-Cajons
  • Inklusive Transporttasche, Stimmschlüssel, Ersatzgummi und Anleitung
  • Verkaufspreis (März 2017): EUR 252,00

Seite des Herstellers: www.dwdrums.com

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Mit direktem Spielgefühl, sattem Beater-Sound und ausgefuchstem Handling erweist sich das DW 5000 CJ als neue Alternative im Segment der Cajon-Pedalerie.

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