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DW 4002 Double Bass Drum Pedal Test

Das DW 4002 Doppelpedal aus taiwanesischer Produktion findet sich zum bonedo Test ein. DW Pedale sind seit jeher für hervorragende Laufeigenschaften und gute Qualität bekannt, in Kooperation mit dem fränkischen Musikalienhändler Thomann gibt es nun ein Modell, welches optisch stark an die Urversion der 5000er Serie erinnert.

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Dazu trägt nicht nur das – im Gegensatz zu den höherpreisigen Modellen – schlankere Trittplatten-Design bei, sondern auch die Einzelkette. Sogar die roten Farbakzente der 5000er finden sich an der 4002er, allerdings diesmal nicht bei den Bodenplatten, sondern an den Beatern. Diese sind damit auch das augenscheinlichste Feature, mit dem sich die Thomann Version von anderen 4000er Modellen abhebt. Ob das Pedal im Haifischbecken der günstigen Doppelfußmaschinen überleben kann, haben wir für euch heraus gefunden. 

Details

Das 4002 Doppelpedal überzeugt mit schnörkelloser, aber solider Konstruktion 

Dass man beim Verkaufspreis von 149 Euro irgendwo sparen musste, wird beim Öffnen des kleinen Kartons deutlich. Es gibt weder das von teureren DW Modellen bekannte wuchtige Hartschalen-Case noch sonstige Transporthilfen. Mir fällt nur ein kleines Tütchen mit zwei Inbus- sowie einem Stimmschlüssel in die Hände. Also geht es direkt zur Maschine selbst, und auch hier gibt es nichts Revolutionäres zu vermelden. Wir haben es mit einer Doppelfußmaschine zu tun, die über eine Einzelkette angetrieben wird und deren Hauptpedal zweisäulig aufgebaut ist. Das Slave-Pedal dagegen muss mit einer Säule auskommen, was elegant aussieht und etwas Gewicht spart. Die Kettenblätter sind linear ausgelegt, also halbkreisförmig, wobei jenes auf der Slave-Seite mit Hilfe des größeren der beiden Inbusschlüssel auf der Achse verschoben werden kann. Weder Trittplatten- nach Beater-Winkel sind verstellbar, es geht bei der 4002er also recht puristisch zu. Immerhin besitzen beide Pedalteile eine großzügig dimensionierte Bodenplatte mit dem DW-typischen Hakenklett an der Unterseite. 

Fotostrecke: 5 Bilder Der gesamte Lieferumfang des 4002 Pedals auf einen Blick.

Eine eingepresste Steckachse verbindet Trittplatte und Fersenteil, das von DW bekannte Delta Scharnier kommt hier nicht zum Einsatz. Bei der Welle vertraut man bei DW auf eine ebenfalls  simpel gebaute, aber erstaunlich spielfreie Standardkonstruktion. Die Befestigung des Pedals am Bassdrum-Spannreifen erfolgt über einen seitlich zugänglichen Mechanismus mit einer Vierkant-Feststellschraube. Früher sah man an dieser Stelle meistens Flügelschrauben, aber offenbar haben die Hersteller hier noch etwas Sparpotenzial entdeckt. Am auffälligsten an unserem Testkandidaten sind jedoch die roten Plastikvorderseiten der beiden Beater. Insgesamt wirken alle Teile sorgfältig gefertigt, entsprechend gut fällt der Gesamteindruck aus. 

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Praxis

Das 4002er lässt sich gut spielen, ist jedoch nicht optimal vormontiert

Beim ersten Aufbauen der Maschine erlebe ich eine unangenehme Überraschung. Die Kette des Slavepedals schleift so stark seitlich am Kettenblatt, dass die Maschine so nicht spielbar ist. Also krame ich im Karton nach dem passenden Inbus und löse die entsprechende Schraube an der Beater-Aufnahme. Nun lässt sich das Kettenblatt auf der Achse so weit nach links schieben, dass die Kette gerade läuft. Diese Nachlässigkeit bei der Montage ist natürlich kein Beinbruch, ich kann jedoch die Situationen nicht mehr zählen, in denen unerfahrene Schüler von solchen Problemchen zur Verzweiflung getrieben wurden.  
Nach erfolgreicher Korrektur wird deutlich, dass das DW 4002 Doppelpedal ein simpel ausgelegtes, aber ruhig und gleichmäßig laufendes Werkzeug darstellt. Schnelle Figuren lassen sich problemlos umsetzen, und nach kurzer Spielzeit vergesse ich das Pedal. Ein gutes Zeichen. Als Fan einfacher, aber effektiver Konstruktionen stelle ich fest, dass DW hier zwar wirklich keine Raketentechnik verbaut hat, dies aber eben auch nicht unbedingt nötig ist. 
Die roten Beater-Vorderseiten sehen schick aus, der Nutzen zweier Hartplastikflächen im Gegensatz zur normalen Filz/Hartplastik-Kombination anderer DW Maschinen möchte sich mir in der Praxis allerdings nicht so recht erschließen. Beide Seiten erzeugen einen ähnlichen, ziemlich Attack-betonten Sound, wobei die rote minimal fokussierter, die schwarze mit etwas mehr Wumms erklingt.  

Fotostrecke: 4 Bilder Die Maschine wird per Stimmschlüssel am Spannreifen befestigt.

Etwas praxisfern finde ich, dass man zur Befestigung der Maschine zum Stimmschlüssel greifen muss sowie die Tatsache, dass man die schwarzen Beater-Gewichte nur unter Zuhilfenahme des winzigen Inbusschlüssels auf dem Schaft verschieben kann. Beides ist im Live-Betrieb umständlich bis ärgerlich, wo es eben oft vorkommt, dass man die entsprechenden Werkzeuge nicht sofort zur Hand hat und es dort unten meist auch dunkel ist. Dies sind aber Kleinigkeiten, die nichts an der soliden Konstruktion und den guten Laufeigenschaften ändern. 

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Fazit

Dass man für 149 Euro Verkaufspreis keine Wunder von einem Doppelpedal erwarten kann, sollte jedem Drummer klar sein. Freunde vieler Einstellungsmöglichkeiten sollten sich lieber woanders umsehen, ebenso Trommler, die mechanische Perfektion erwarten. Beides findet man bei DW in höheren Preisgefilden. Das heißt aber nicht, dass die Thomann’sche 4002er eine schlechte Fußmaschine wäre, ganz im Gegenteil. Ihre Konstruktion ist einfach, aber ausgereift, ihre Laufeigenschaften durchaus auf Profi-Niveau. Wer also eine solide Doppelfußmaschine sucht, an der man nicht ewig schrauben muss, bis man sein Setup gefunden hat, der sollte die DW 4002 unbedingt mal anchecken!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Laufeigenschaften
  • ausgereifte, einfache Konstruktion
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Beater-Winkel lässt sich nicht regulieren
  • die Beater lassen nur wenig klangliche Variation zu
  • das Slave-Pedal des Testmodells war schlecht vormontiert
Artikelbild
DW 4002 Double Bass Drum Pedal Test
Für 198,00€ bei
Sieht schnell aus und ist es auch: die DW 4002
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Technische Spezifikationen
  • Hersteller: DW
  • Typenbezeichnung: 4002 Double Pedal
  • Antrieb: Einzelkette, linear
  • Bodenplatte: ja, zwei Bodenplatten
  • Fersenteil/Trittplattenverbindung: eingepresste Steckachse
  • Trittplattenwinkel verstellbar: nein
  • Schlägelwinkel verstellbar: nein
  • Art des Schlägels/Beaters: Zweiwege-Beater (rotes Hartgummi/Hartgummi)
  • Befestigung am Spannreifen: seitlich, per Stimmschlüssel
  • Tasche/Case im Lieferumfang: nein
  • Zubehör: Stimmschlüssel, zweimal Inbusschlüssel
  • Besonderheiten: keine
  • Herstellungsland: Taiwan
  • PREIS: 149 EUR Verkaufspreis
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Schicke Farbe, aber klanglich kaum variabel - die Beater

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