DJs in der DDR: Technik und Equipment

DJ Technik und Equipment in der DDR: DJs in der DDR waren regelrechte Stars, denn getanzt wurde viel und überall. Nach dem Restaurantbetrieb wurden in der Mehrzweckgaststätte die Tische zur Seite geräumt und der Diskotheker baute seine Anlage auf. Die eigene wohlgemerkt.

Im ersten Teil unseres Rückblicks auf ein vergangenes Stück ostdeutscher Musikkultur berichteten wir, welche Musik offiziell gespielt werden durfte. Und wie ein sogenannter Schallplattenunterhalter von einer Prüfungskommission eingestuft wurde, bevor er vor Publikum auflegen durfte.

Im zweiten Teil soll es nun um die Technik gehen. Womit wurde aufgelegt und wie kamen unsere Diskotheker-Kollegen an die Geräte und an die Musik ran? Also schnallt euch an und setzt euren MacGyver-Hut auf, denn jetzt wird improvisiert.

DJs in der DDR: Technik und Equipment

Die Technik

Weil die „Schallplattenunterhalter“ selten mit Schallplatten, sondern zumeist mit Tonbandgeräten und in den Achtzigerjahren vorwiegend mit Tapedecks Musik machten, setzte sich die Bezeichnung „Diskotheker“ durch.

Grundsätzlich waren Diskotheker in der DDR am ehesten mit den heutigen „Mobile DJs“ vergleichbar. Eine „rollende Disko“ wurde von einem oder mehreren Leuten betrieben, häufig einem SPU und seinem Techniker, und besaß fast immer eine eigene Ton- und Lichtanlage. Wie bei den auf Jamaika üblichen Soundsystems trug in der DDR die Qualität der Ton- und Lichtanlage zum Prestige der rollenden Diskothek bei. Da steckten also immer viel Schweiß, Liebe und Geld drin.

Wichtig waren auch ein Auto, möglichst mit Anhängerkupplung, und/oder Anhänger zum Transportieren der Anlage – in einem Land, in dem die Bürger oft über ein Jahrzehnt auf die Zuteilung eines Trabis warten mussten, war das kein unerheblicher Faktor. Wer kein eigenes Auto am Start hatte, kannte aber garantiert irgendjemand im Freundeskreis, der den Diskotheker-Kumpel zum Gig fährt. Im Gegenzug gab’s Gästeliste, Getränke und gute Connections, denn Beziehungen im Osten waren alles. Ein Telefon hatte ebenfalls nicht jeder, es konnte aber wichtig für das Organisieren von Auftritten sein.

Grundsätzlich war in der DDR solidarische gegenseitige Hilfe bei Versorgungsmängeln sehr ausgeprägt. Bei zerschossenen Boxen, durchgebrannten Lampen oder verloren gegangenen Kassettenkoffern konnte man sich trotz aller Konkurrenz um die besten Gigs auf den Support der Kollegen verlassen.

Diskotheker war also kein einfaches und billiges Hobby: Unterhaltungstechnik war rar und teuer, Musik umständlich zu beschaffen und technische Kenntnisse waren unumgänglich, um das Equipment in Schuss zu halten. Einfach mal ein paar Tracks bei Beatport downloaden oder eine fette Anlage bei Thomann bestellen, war damals in der DDR unmöglich. Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch war im Osten also die Fähigkeit zur kreativen Improvisation gefragt.

DJ Technik und Equipment in der DDR:

Tonband und Tape

In den Siebzigerjahren kamen vor allem Tonbandgeräte wie die tschechoslowakischen Tesla oder die sowjetischen Jupiter zum Einsatz. In den Achtzigerjahren spielten die meisten Diskotheker dann mit zwei oder drei Tapedecks. Beliebt waren Modelle von JVC, Akai, Sharp oder Pioneer. Sehr praktisch war das Aiwa-Deck AD-F620 aufgrund seiner Bauart mit von oben bedienbaren Laufwerktasten, gerade in einem dunklen Club ein nicht zu unterschätzender Faktor.

DDR-Produkte wie das Stern-Radio KT 100, das RFT SK 3000 (aus dem Jahr 1983, Originalpreis 1.680,- Mark) oder das Geracord GC 6032 (1985, Originalpreis 1.290,- Mark) galten als verpönt.
Die Kassetten der staatseigenen Firma ORWO wurden ebenfalls verschmäht: Sie klangen zu dumpf und rissen zu schnell. Wer es sich leisten konnte, spielte mit 90-Minuten-Tapes von Maxell, TDK oder BASF. ORWO stellte erst kurz vor Ende der DDR eigene 90er-Bänder her.

Fotostrecke: 3 Bilder Nix da Elon Musk: Das Tesla B90 war ein beliebtes Tonbandgerät aus der ČSSR

Wichtig waren bei Tapedecks neben dem Klang vor allem Robustheit und direkter Bandtransport, damit das Stück beim Druck auf die Play-Taste auch sofort startete. Beatgemixt wurde nicht, die meisten Übergänge geschahen nach dem Muster „Anmoderation – Musik – Abmoderation“. Und während das eine Stück lief, wurde gespult und gespult, damit das nächste Stück rechtzeitig am Start war. Manche Diskotheker nutzten Karteikarten mit der exakten Position des Bandzählwerks zur Dokumentation, andere erkannten schon beim Blick auf das kleine Mittelfenster der Kassette, welches Stück ungefähr anlag. Immerhin spielten manche Diskotheker wirklich fünfmal die Woche.

Fotostrecke: 2 Bilder Wenn man kein West-Kassettendeck hatte, war das RFT SK3000 ab 1983 die erste Wahl (Bilder: RFT-Katalog, Leipziger Herbstmesse)

Ab und zu wurden auch Doppelkassettendeck gesichtet, die sich gut zum „Fräsen“ (Kopieren) von Tapes eigneten. Allerdings wurde die Dubbing-Funktion mit doppelter Geschwindigkeit möglichst nicht genutzt, da dies auch zu einem schlechteren Frequenzgang führte.

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Mischpulte

Natürlich musste man auch in das Tape reinhören können. Der batteriebetriebene (!) RFT Disco 2000 besaß beispielsweise keine Cue-Wege, sodass der Kopfhörer in die Kopfhörerausgänge der Tapedecks selbst gesteckt wurde. Vorhören am Mischpult ging hingegen mit dem kleinen Regie 3000 Stereo-Pult des VEB RFT Funkwerk Köpenick und dem RFT HiFi Studio 506, das sogar über Höhen- und Bass-Regler verfügte – wenn auch lediglich für die beiden Mikrofoneingänge.

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Allgemein wurden Mixer aus dem Westen denen aus DDR-Produktion vorgezogen. Profis, die es sich leisten konnten, mixten mit Pulten wie dem Dynacord SM 7050. Amateur-Diskotheker wichen auf günstigere Marken wie Monacor aus. Weil die Beschaffung kompliziert und teuer war, experimentierten die Diskotheker üblicherweise nicht mit unbekannten Geräten herum. Sie griffen zu Equipment, dass sich auch bei anderen Kollegen bereits bewährt hatte.

Fotostrecke: 2 Bilder Das RFT Regie 3000 Stereo hatte lediglich Fader und keine Equalizer (Bild: mit freundlicher Genehmigung von Oliver Marquardt)

Verstärkung

Die Firma Vermonakennen Musiker heutzutage vor allem durch analoge Synthesizer-Schätzchen wie das DRM1-Drumsynthesizer-Rack oder den MonoLancet.

Aber die ehemalige Mundharmonikafabrik aus dem sächsischen Klingenthal war als volkseigener Betrieb die PA-Schmiede der DDR, und viele Diskotheker nutzten die Verstärker und Lautsprecherboxen aus dem Vogtland – wenn auch oft in modifizierter Form.
So wurden beispielsweise 50-Watt-Speaker auf 100 Watt umgewickelt, um mehr Lautstärke aus der Anlage herauszuholen.

Das Arbeitspferd unter den DDR-Verstärkern war die Vermona Regent 1000S Mono-Endstufe mit einer Ausgangsleistung von 100 VA Sinus bei 4 Ohm Impedanz , die für 1070,- Mark über den Musikalienladentisch gingen.

Es gab auch Mischverstärker wie beispielsweise den Vermona Regent 1060 Mischverstärker mit einer Leistung von 100/150-W, sechs regelbaren Eingängen, Dreiband-Equalizer (Bässe, Mitten, Höhen) pro Kanal und einem Federhall.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Regent 1060 Mischverstärker hatte eine Leistung von 100/150 W, sechs regelbare Eingänge, Höhen-Mitten-Bassreglung pro Kanal und einen Federhall (Bild: mit freundlicher Genehmigung von Dirk Schley)

Lautsprecher

Bevorzugt wurden Lautsprecherboxen jedoch meist selbst gebaut und bestückt. Begabte Handwerker bauten neben ihrer normalen Arbeit in ihrer Privatwerkstatt die Chassis von Westboxen 1:1 nach, am liebsten die von Electro-Voice. Anschließend wurden Lautsprecher von Electro-Voice, Dynacord oder günstige No-Name-Speaker von Conrad eingeschraubt. In der West-Berliner Filiale des Elektronikfachladens Conrad wurde sehr viel Technik für den Osten eingekauft, natürlich ausschließlich über Kontaktpersonen wie Westfreunde oder die Oma, denn dazwischen stand die Mauer.

Die PAs waren gern auch richtig schwer. Dadurch klangen die Boxen besser, aber vor allem konnte der Diskotheker die mitgebrachte Anlage bei Gigs höher vergüten lassen – denn der Zuschlag ging nach Gewicht. Das offizielle Gewicht der Anlage war sogar in der „Staatlichen Spielerlaubnis für Schallplattenunterhalter“ vermerkt.

Monitorboxen gab es übrigens keine. Es wurde ja nicht beatgemixt, sondern mit dem Mikrofon moderiert. Und die Anlagen waren sehr feedbackanfällig. That’s why!

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DJ Technik in der DDR: Licht

Auch die Lichtanlage war immer selbst gebaut. Sie bestand im Wesentlichen aus LKW-oder Trabi-Scheinwerfern, die in rotem, gelbem, grünem und blauem Glühlampentauchlack eingefärbt und in schwarz gestrichenen Ofenrohren montiert wurden. Dem Erfindungsreichtum waren keine Grenzen gesetzt: So wurden Lichtspots gern von Scheibenwischermotoren zum Rotieren gebracht, und die liebevoll per Hand selbstbeklebte Spiegelkugel hing unter einer selbstgebastelten Blackbox, in der sich der ausrangierte Langsamläufer der Steuereinheit einer WM-66-Waschmaschine als Antrieb befand.

Not macht erfinderisch. Selbst die überregional bekannten Diskotheker nutzten solche improvisierten Mittel, hatten aber auch oft kleinere Theaterscheinwerfer dabei. Diese waren empfindlich und gingen schnell kaputt, wenn man sie nach Betrieb nicht abkühlen ließ, bevor man sie bewegte. Viele Diskotheker hatten selbstgebaute Lichtsteuergeräte und Trockeneisnebelmaschinen am Start. In den späten Achtzigerjahren wurde auch Westtechnik erschwinglicher, und erfolgreiche Diskotheker organisierten sich günstige Bühnen-und Verfolgerspots aus West-Berliner Geschäften.
Gern kamen auch ein Stroboskop und ein UV-Licht zur Beleuchtung des in Leuchtfarben gestalteten Diskothekenbanners zum Einsatz. Denn die SPUs waren vor allem über den Namen ihrer rollenden Disko bekannt.

Trotz aller notwendigen Improvisation war bei vielbeschäftigten Diskothekern die Technik grundsätzlich sehr professionell, auch bei denen, die nicht die höchste Einstufung hatten. Die Geräte mussten ja robust sein und das tägliche Transportieren, Auf- und Abbauen unbeschadet aushalten. Obwohl auch in den sozialistischen Staaten Mischpulte, Tapedecks und Kassettendecks hergestellt wurden, nutzte, wer konnte, westliche Technik. Das hatte nicht nur mit Prestige zu tun, sondern vor allem die höhere Zuverlässigkeit und der bessere Klang spielten laut allen Diskothekern, mit denen ich gesprochen habe, die entscheidende Rolle.

Fotostrecke: 2 Bilder Trabi, ick hör dir trapsen! Eine Wand voller bunter Autoscheinwerfer sorgte für die Grundbeleuchtung

Turntables

Plattenspieler kamen nur sehr selten zum Einsatz. In den allermeisten Fällen nutzten die Schallplattenunterhalter ihre Schallplattenspieler vor allem zum Überspielen von Vinyl auf Tonband. Die schwer zu beschaffenden Scheiben waren vielen einfach schlicht zu wertvoll, um sie ständig mitzuführen. Im Osten gab es nur riemenbetriebene Turntables zu kaufen, die Player waren sehr leicht und wackelanfällig und für DJ-Betrieb eigentlich nicht zu gebrauchen. Und das Wissen über die Technics-1200er mit Direktantrieb war außer bei wenigen Experten schlichtweg nicht vorhanden.

Eine schöne Übersicht über in der DDR produzierte Hi-Fi-Geräte findet sich auf dieser Website.

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DJ Technik in der DDR:  Kopfhörer

Beatmixing fand praktisch nicht statt und Kopfhörer wurden ausschließlich zum Suchen des nächsten Tracks genutzt. Darum waren Headphones nicht das wichtigste Glied in der Technik-Kette. Die Maxime hieß: Hauptsache laut!

Der beliebteste Kopfhörer war der DK 78 von RFT. Womöglich, weil der auch im Radio benutzt wurde, wie z. B. beim Jugendsender DT64. Das prägt.

Manche Amateur-DJs legten mit alten ausrangierten Telefonhörern aus Bakelit auf, aber auch Top-Diskotheker wie Velox wurden damit schon gesichtet. Wurde das Konzept des Lollypop-Headphones womöglich in der DDR erfunden? Muss die DJ-Historie nun völlig neu geschrieben werden? Wenn wir bei bonedo neue Erkenntnisse haben, halten wir euch natürlich auf dem Laufenden …

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Mikrofone

Moderiert wurde viel und gern. Man war es einfach gewohnt, und ein Diskotheker mit guter Moderation hatte hohes Ansehen. Am beliebtesten war das Shure 565SD, aber auch Sennheiser-Mikros waren im Einsatz. Das meistgesehene DDR-Mikrofon war jedoch das RFT DM 2112, das im Look eher einen Spielzeug-Mikro ähnelte.

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DJ Technik in der DDR: CD-Player

Gegen Ende der DDR nutzten manche Diskotheker schon CD-Player von bewährten Marken wie Pioneer oder Sony. Natürlich keine CDJs, die wurden erst Mitte der Neunzigerjahre vorgestellt, und auch keine der damals neuen pitchbaren Rack-Doppeldecker, sondern einfache Hi-Fi-Geräte. Die Vorteile lagen auf der Hand: Titel konnten ohne langwieriges Spulen direkt angewählt und abgespielt werden, pitchen war eh nicht notwendig, und zwei Decks waren für Profis erschwinglich. Problematisch waren die sehr hohen Preise für die CDs selbst, sodass es sich nur wirklich gut verdienende SPUs mit Westkontakten leisten konnten, die bewährten Tapes durch die silbernen Scheiben zu ersetzen.

Der einzige CD-Player einer ostdeutschen Marke kam erst 1990 auf den Markt, als die DDR schon Geschichte war. Zudem war der RFT AudioVision CD 9000 ein Lizenzprodukt von Sanyo.

Diodenstecker

In der DDR waren Diodenkabel mit zwei fünfpoligen DIN-Steckern als Audioverbindung üblich. Die meisten kennen diesen Stecker heutzutage nur noch als 5-Pol-MIDI-Stecker, manche auch als DIN-Sync-Stecker für alte Roland-Klassiker wie die TR-808 und die TB-303. Allerdings sind viele moderne MIDI-Kabel auf zwei der fünf Pins nicht durchverbunden, weil MIDI diese Adern nicht nutzt. Umgekehrt können Sync-fähige DIN-Kabel auch als MIDI-Kabel verwendet werden, ebenso wie die guten alten Diodenkabel aus der DDR. Meine 303 läuft damit stabil seit 30 Jahren.

Fotostrecke: 2 Bilder Dioedenkabel aus der DDR, immer noch als DIN-Sync-Kabel bei unserem Autoren im Einsatz (Bild: Mijk van Dijk)

DJ Technik in der DDR: Beschaffungsmaßnahmen

Diskotheker, die in Ost-Berlin lebten und gut in der Musikszene vernetzt waren, hatten keinerlei Probleme, an Musiktechnik und Leerkassetten aus dem Westen heranzukommen. Diese Einkäufe erledigten entweder Freunde und Verwandte aus West-Berlin, die Oma, die in den Westen reisen durfte, oder spezielle Helfer, die das Equipment „besorgten“: Beziehungen waren alles! In der „Hauptstadt“ gab es zudem einige An-und-Verkaufsläden, die sich auf Musikelektronik spezialisiert hatten, z. B. Borkowsky am Straußberger Platz. Hier konnte man auch mit DDR-Geld gebrauchte Technik erwerben.

Ansonsten wurden Ostmark gespart und zum Kurs von 7:1 bis 10:1 in Forumschecks getauscht, denn damit durften auch DDR-Bürger in den Intershops westliche Waren einkaufen.

Viel mehr improvisieren mussten die Diskotheker im Rest der Republik, um eine schlagkräftige Disko-Anlage aufzubauen. Und auch an die Musik war schwerer heranzukommen, weil keine West-Berliner Radiostation mehr als ein paar Kilometer weit über die Mauer hinweg sendete. Nicht umsonst hieß die Gegend rund um Dresden „das Tal der Ahnungslosen“, weil dort aufgrund der Entfernung von der westdeutschen Grenze kein Empfang von West-Radio und -Fernsehen möglich war.

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One Night in Ost-Berlin

In welchen Clubs das Nachtleben tobte und welche Diskotheker die Stars der Szene waren, erzähle ich euch in der letzten Episode der bonedo-Trilogie zum Thema „Schallplattenunterhalter in der DDR“.
Großer Dank für die ausführliche Hilfe bei der Recherche geht an André Langenfeld, Klaus Uhlmann, Wolle XDP, Dirk Duske, Tina Kaiser, Barbara Just, Oliver Marquardt und viele andere ungenannte Protagonisten des DDR-Nachtlebens.

Eure Story?
Seid ihr auch noch in der DDR ausgegangen? Habt ihr womöglich sogar als Schallplattenunterhalter oder Techniker gearbeitet? Wie waren eure Erfahrungen?
Schreibt es uns in den Kommentaren, wir freuen uns auf eure Geschichten!

Websites zum Thema
Klaus Uhlmann aus Chemnitz (früher Karl-Marx-Stadt) erklärt die Diskotheker-Technik

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Mirko Loeffler sagt:

#1 - 04.07.2023 um 21:43 Uhr

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Ich habe am Tag des Mauerfalls, am 9.11.89 meine praktische Prüfung als SPU an der Bezirkskulturakademie Karl Marx Stadt abgelegt. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch kein Auto besaß, fuhren wir mit einem Ikarus Bus der Wismut zur Prüfung vor. Nach bestandener Prüfung wurde im Jugendclub zünftig gefeiert. Als ich in der Nacht nach Hause kam, die Bilder aus Berlin sah, konnte Ichbewusstsein nicht glauben, und war der Meinung völlig betrunken sein zu müssen… Ein Tag, an dem ich mich immer erinnern werde. Am Samstag darauf ging es dann tatsächlich nach Berlin zu Conrad um vom Begrüßungsgeld ein Mikrofon zu kaufen.

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    Juergen sagt:

    #1.1 - 20.11.2023 um 17:12 Uhr

    0

    Ich habe am 9.November 89 in Berlin Friedrichsfelde Discothek gemacht nur kam es nicht mehr dazu weil unsere Gaststättenleiterin gegen 22 Uhr verkündete " du kannst deinen Techniker sagen er kann abbauen die haben die Grenze uffjemacht 🤣

    Antwort auf #1 von Mirko Loeffler

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Kay Feldmann sagt:

#2 - 22.07.2023 um 08:14 Uhr

0

Manchmal hatte man Glück und konnte im A&V TDK Kassetten kaufen so um die 45-55 Ostmark, ich kannte einen DJ Kollegen der hat mit damals sehr guten Walkman aufgelegt:-) Bis auf die obligatorischen Tape Decks war eigentlich alles Eigenbau das war schon sehr abenteuerlich…. Vermona war auch eher nicht zu bekommen…. Aber am schwierigsten war wirklich die Musik zu bekommen…. Da gab es regelrechte Tausch Ringe ne Vinyl lag meist um 150-250 Ostmark. Aber es war unsere Jugend und Endgeil

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Mario Leopold sagt:

#3 - 24.07.2023 um 21:00 Uhr

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Ich habe mit 12 Jahren abgefangen die Schuldisco zu machen. Anlage natürlich mit Papa selber gebaut. Licht wurde über Tasten Schalter im Takt der Musik bedient. Später dann auch in Jugend Clubs. Alles ohne Schein.

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    Mathias Schreiter sagt:

    #3.1 - 05.01.2024 um 19:33 Uhr

    1

    Jahrgang '63, einige Jahre Musiker und DJ in der DDR gewesen und - wir hatten ja gar nichts! 😉 Nee, ganz so war es nicht und was es nicht gab, wurde selbst gebaut. Von Vor- bis Endstufen, thyristor- und transistorgesteuerte Lichttechnik, Boxen, Schallplattenspieler als Echogeräte, Trockeneis-Nebler, Blitzlichtstroboskope, Synthesizer, UKW-Sender für Mikrophone und Musikinstrumente (alles aus Teilen alter Transistorradios) usw. Unsere Diskoanlage bestand aus einem kompakten Rack mit zwei eingebauten Stereo-Kasettendecks, einem Stereomixer, der Steuertechnik für die Lichtstrahler (hinten 8 Schukosteckdosen zum Anschluss der Scheinwerfer), einem fest eingebauten Microphone per Schwanenhals und dann die gesplitteten Stereoausgänge, um jeweils rechts und links einen "aufgebohrten" Regent 1000 H anzuschließen. Und das war noch lange nicht alles! Höhepunkt waren wassergekühlte Endstufen für Freiluftveranstaltungen, wobei Umwälzpumpen eines Aquariums Wasser von einem Eimer über Kupfergehäuse um die Hochleistungstransistoren (russische KUs) in einen anderen Eimer pumpte. In das Wasser wurde immer mal etwas Trockeneis gegeben. Es waren trotzdem schöne Zeiten, auch wenn die 60 bis 70 DDR-Mark für einen Abend (trotz Lizenz gab es kaum mehr, nur noch freie Getränke und manchmal was zu Essen) nicht mal für die Technik reichte. Das war dann später zumindest im Studentenklub etwas besser.

    Antwort auf #3 von Mario Leopold

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Heer sagt:

#4 - 24.07.2023 um 22:39 Uhr

1

Bin auch noch einer von der "Alter Generation " .Habe mich in vielen Sachen wieder gesehen, super gemacht. so war die Zeit ,hilf dir selbst ,dann wird dir geholfen werden. War eine schöne Zeit.

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Dieter Zacharias sagt:

#5 - 25.07.2023 um 08:54 Uhr

1

Guter Beitrag. Wer mehr wissen will oder alte SPU´s treffen will, geht am besten auf die Facebook-Seite "DDR Schallplattenunterhalter". Dort gibt es mehr Bilder von der Technik, besonders auch von der PGH Görlitz einer der besten PA- Schmieden in der DDR.

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ELEKTRONENLEBEN sagt:

#6 - 28.07.2023 um 19:54 Uhr

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Ab ca. 11 hatte ich in der Schule die meisten Klassenfeiern und Schulveranstaltungen beschallt. Mit 16 den Schein 'A' gemacht und bis 18 (bis 1989 in der Provinz von Sachsen-Anhalt) hatte ich viele Auftritte bei privaten und öffentlichen Veranstaltungen. Die Läden waren immer voll. Die Mukke meistens, illegal  Samstag von NDR2 und HR3 auf Kassetten aufgenommen. Bei DT64, die offizielle 60/40, Sendung alles aufgenommen was ging. Technik... war alles Eigenbau vom Vater. Endstufen, Boxen, Mischpult, Lauflicht (Schlauch), Lichtorgel. Danke Papa :). Super Zeit gewesen.

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Rolf Dressler sagt:

#7 - 29.07.2023 um 15:31 Uhr

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Jawoll-so war das Leben!!! Mein Anfang lag im Jahr 1978, als ich in Berlin Prenzlauer Berg der Arbeitsgemeinschaft Diskotheken beigetreten bin.Im Januar 79 gabs die erste A Einstufung und dann auch den dazu gehörigen Lehrgang mit entsprechender Prüfung. Ich hatte etwas Glück. Ich habe beim DDR Fernsehen Tischler gelernt und schon seid 1970 dort gearbeitet.So konnte ich mir am Anfang durch meine guten Beziehungen zur FDJ zum Einen eine Regent Anlage für meine Veranstaltungen leihen. Bis ich halt die Möglichkeiten zum eigenen Kauf hatte. Im Lauf der Jahre hatte ich dann nach und nach Beziehungen bekommen die es mir ermöglichten Endstufen und Lichtsteuergeräte anfertigen zu lassen. Auch die Baupläne für Zeck Boxen habe ich bekommen und konnte selbige am Arbeitsplatz in unserer Tischlerei dann bauen. Auch die Baupläne für die 180° Dynacord Boxen haben mir dann noch weiter geholfen. Die 15" Basslautsprecher kamen wie bei vielen über Oma von Conrad. Die 12" für die 180° Boxen waren die 25W Lautsprecher aus dem Laden auf 50W umgewickelt. Da das ganze ja als gesellschaftlich Tätigkeit über die FDJ lief, habe ich das Material vom DDR Fernsehen gesponsert bekommen. Ebenso konnte ich meine Lichttechnik (von Studioscheinwerfern bis Stroboskope und vielen anderen Lichtern) aus der Abteilung Beleuchtung benutzen. So habe ich mich dann über verschiedene Wettbewerbe, den entsprechenden Lehrgang und Einstufungen bis zur C vorgearbeitet und leider dann bei der letzten Einstufung 1988 wieder verk... War eben Pech. Aber waren 10 geile Jahre und hat unendlich viel Spaß gemacht.

    Profilbild von Lutz

    Lutz sagt:

    #7.1 - 16.08.2023 um 14:38 Uhr

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    Yep, es war aber mehr als die Technik. Seit 1984 bin ich in dem Umfeld, als Techniker und dann SPU. Die ganzen offiziellen Prozedere habe ich eher als Herausforderung gesehen. 1989 C-Klasse und Delegation zur Spezialschule nach Berlin. Anlage habe wir uns selbst gebaut oder später die von Bands besorgt (Karussell etc.). Mache heute noch Stadtfeste etc.und mir hilft die Ausbildung.

    Antwort auf #7 von Rolf Dressler

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Oswald Westmann sagt:

#8 - 11.08.2023 um 10:13 Uhr

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Es ist wie bei jeder DDR Doku, ein Wessi erklärt wie es im Osten war.

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Ingo Weinelt sagt:

#9 - 14.08.2023 um 15:41 Uhr

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bin seit 84 DJ habe da im Herbst meinen spu gemacht. Wir waren mit der Lichttechnik sehr erfinderisch. Aber das andere hat man auch bekommen nicht nur unterm Ladentisch. Das beste war daran , das man eben halt Lizenz LP s ohne anstellen bekommen hat.

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heinz-hugo sagt:

#10 - 16.08.2023 um 14:20 Uhr

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Profilbild von sound of "e"

sound of "e" sagt:

#11 - 21.10.2023 um 21:39 Uhr

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Ich ein Kind eines "Diskothekers" in der DDR, habe das ein oder andere auch mitbekommen. Beatmatching wie heute gab es nicht, aber mucke - mod - mucke - mod ist nicht korrekt. Es wurde vor dem Radio gesessen und aufgenommen, in mühsamer Arbeit passende Tracks gesucht und mit 3 TapeDecks Übergänge gemacht. Natürlich nach Gehör da es keine Beatcounter gab. Das habe ich in den Neunzigern bei Rave Satelite auch noch gemacht um das blöde reingequatsche zu entfernen. Für paar 1210er hat die Kohle gefehlt, also hat man da noch darauf zurück gegriffen. Lichttechnik wurde mit den Schaltern der Modelleisenbahn gesteuert und auch einfache automatische Steuerungen selbst gebaut. Darum hat sich der 2. Mann als Lichttechniker gekümmert. Auch EV Boxen und Mischpulte gab es für richtig viel Asche über Konnektion zu westlichen Radio bzw. TV Sendern. Die Diskussionen bei der Einfuhr in die DDR gab es als gratis Beigabe. Als Kind war mein Highlight immer der RoGo (Rostocker Goliath). Die TDK's waren auch nach der Wende meine Favoriten. Platten, gab es, waren aber schwer und zu teuer zu bekommen. Einige Platten wurden über Ungarn beschafft, andere mit harter Währung. In jedem Fall zu Kosten die heute niemand zahlen würde! Das ganze kann man gar nicht erklären oder dokumentieren wenn man es nicht selbst erlebt hat.

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JensiBu sagt:

#12 - 31.10.2023 um 18:53 Uhr

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Hey, vielen lieben Dank für diesen authentisch-schönen Artikel ... mann mann, da wird man echt wehmütig wenn man das liest und an die guten alten DDR-DJ-Zeiten zurück denkt. Ich frage mich heute, woher ich damals die ganze Energie und Motivation hatte, mich für die paar Ostmark Wochenende für Wochenende in die berliner Jungenklubs zu stellen, danach noch in die Nachtbars mit nem zweiten Gig ... um die Läden zum brennen zu bringen. Es war der pure Spass an der Sache, der Musik und der Technik, der Rausch der langen Nächte, der Erfolg bei den Leuten und Veranstaltern und natürlich bei den Mädchen :-)) ... Ja ihr habt Recht, wir DJ's waren echte Stars bei den Leuten. Bei mir fing alles Anfang der 80er genau so an wie oben beschrieben und Dank der vielen Muggen und der entsprechenden Einnahmen konnte ich meine Technik recht bald auf den besagten Standard bringen, welcher sich vor allem durch guten rauschfreien Sound von den anderen abhob. So habe ich mir in mein Ostmischpult eine zusätzliche Klangregelung einbauen lassen, zusätzlch ein DNR/DNL Rauschunterdrückunssystem, wo man "in the air tonight" von Phill Collins tatsächlich ohne lästiges Radio- und Bandrauschen aus den Boxen raus bekam, ja und als Highlight einen sogenannten Stereobasispreizer, welcher das eher schlechte Stereosignal der Aufnahmen deutlich verbesserte und räumlich klingen ließ. Das alles hat mir ein berliner Technik-Freak (U.H.) entwickelt und gebaut, welcher sich darauf spezialisiert hatte, gute Technik nach West-Vorbildern nachzubauen und Osttechnik entsprechend aufzuwerten. Der gute Mann ist heute noch im Technik-Vertrieb tätig. Meine JVC-Tapedecks mit Direkttasten wurden ebenfalls modifinziert. Neben der obligatorischen Hintergrundbeleuchtung fürs Kassettenfach wurde in das Kassettenfach eine Cue-Spindel eingebaut, welche über eine Feder direkt in die Zähne der Kassette eingeschoben werden konnte und mittels welcher man das Band über den Kopfhörer auf den genauen Cue-Punkt zurück drehen konnte und hierdurch absolut genau auf den Beat des grade laufenden Titels starten konnte. Das war schon ne geile und vor allem echt einmalige Sache hier in Ost-Berlin gewesen, wodurch ein gutes Mixen und taktgenaues Cutten der Tracks möglich war. Dies war dann in den späten 80ern vor allem bei den beliebtebn Acid-House- und Techno-Partys (z.B. "Kino International" / "Kulturpalast" Dresden, "Trend" Greifswald etc.) von absoluter Wichtigkeit, um vernünftige Live-Mixe zusammen stellen zu können. Die Decks hatten dann zusätzlich noch eine Geschwindigkeitsumstellung zum Schnellspulen mit doppelter Geschwindigkeit, so dass man es eigentlich immer schaffte, auch in letzter Minute noch einen grade zum Set passenden Wunschtitel raussuchen und abspielen zu können. Das riesige Musikarchiv (ca. 1000 Kassetten) wurde tatsächlich fast ausschließlich durch Mitschnitte aus den verschiedenseten Ost- und Westradiosendungen aufgebaut und manchmal bekam man ja auch eine der teuren West-Vinyls zum überspielen ausgeliehen, wo die Tonqualität natürlich am besten war. Während ich Nachts auf Mugge war, liefen dann zuhause zwei Doppelkassettendecks, mit 120 BASF-Superchrome, später Metall bestückt, welche über mehrere Timer (Zeitschaltuhren) und zwei Tuner so gut wie alle verfügbaren Trendsendungen aufzeichneten (SFB-Soundcheck, Bary Grafes legendäres Studio 89 auf Rias sowie Marushas Rave Satelite u.a.), wo man immer die neuesten und besten Insider Funk-, House- und später Acid-House und Garage Tracks aus Amerika mitschneiden konnte. Am Tag nach der Mugge war dann das Abhören und Umschneiden der nächtlichen Aufnahmen an der Tagesordnung, was wegen der vielen neuen Musik immer fast genauso aufregend war, wie die nächtlichen Muggen, wo dann die grade erst neu heraus gekommene Musik getestet und getrendet wurde. Mein Lichtsteuergerät hatte ich ebenfalls von diesem Super Technikfreak U.H. bauen lassen. Hier waren neben der klassichen frequenzgesteuerten Lichtorgel auch taktgesteuerte Lauflichteffekte verbaut und ein ebenfalls einzigartiges Highlight was ich nirgendwo wieder gesehen habe: eine Taktsteuerung für einen Scheibenwischermotor, worauf eine kleine Spiegelkugel fest montiert war, welche sich hierdurch neben dem statischen Drehen mit nahtlos unterschiedlichsten Geschwindigkeiten auch noch genau auf den Beat der Musik drehen ließ, welches einen wiirklich einmaligen Effekt an den Wänden und Decken der Clubs erzeugte. Ich denke heute noch gerne an diese guten alten und vor allem super kreativen Zeiten zurück. Denn es war genau so wie oben beschrieben, die DJ's hoben sich voneinander nicht nur durch die eigen Personality und das Musikarchiv voneinander ab, sondern auch durch die Raffinessen der eingestzten Sound- und Lichtanlagen. Kassetten hatte ich später ausschließlich nur noch aus dem Westen beschaffen lassen (BASF, Sony, TDK, Maxell u.a.), da diese ORWO-Kassetten wirklich nichts taugten. Der ORWO-Sound war einfach zu rauh und rissig, dumpf und wegen unzähliger Bandfehler auch nicht gleichmäßig genug. Auch wäre nichts schlimmer gewesen, als ein ausgewachsener Bandsalat während der Mugge, welchen diese ORWO-Kassetten gerne fabrizierten, weil die nicht leichtgängig genug liefen. Tja, so lief das DJ-Leben damals in der DDR und wenn man einigermaßen beliebt war, konnte man es durchaus auf 10-12 Muggen die Woche bringen. Vor- oder Nachmittags Kinder, oder Rentnerveranstaltungen, Modenschauen, Abends zwischen 19-24 Uhr in den Jugenclubs der Stadt und danach in irgend eine Nachtbar (Partythek Pankow, Cafe Nord, Fass und Rivera u.a.) oder eine der zahlreichen Clubgaststätten wo die beliebten Nachtbouitiquen bis in den frühren Morgen stattfanden. Mann Mann, was waren das für geile Zeiten und das was heute so digital abläuft ein unerfüllt gebliebender Traum. Tja das waren 10 geile Jahre als DDR-DJ gewesen und nach der Wende lief es dann nocheinmal 10 Jahre, bis ich mir die DJ-Hörner so richtig abgestoßen und ich keinen Bock mehr auf den nächtlichen Stress hatte. Klar, man wird ja auch älter und ich hatte wirklich nicht vor später als schwerhöriger Disco-Opa zu enden. Sorry, dass es bisschen länger wurde, aber es sprudelte grade so aus mir heraus. Grüße an alle ehemaligen DDR-DJ's und die Freunde, Fans und Crowds, welche uns über die Jahre begleiteten ... :-))

    Profilbild von JensiBu

    JensiBu sagt:

    #12.1 - 01.11.2023 um 18:36 Uhr

    0

    ... kleine Ergänzung: ... unerlässlich bei den umgebauten JVC-Decks war natürlich die nach außen gelegte Azimuth-Regelung für den Tonkopf. Dafür wurde vom Feinmeschaniker extra eine lange Einstellschraube angefertigt, welche durch einen Schlitz in der Kassettenklappe von außen zugänglich war. Hierdurch konnte beim Vorhören der Tracks unter dem Kopfhörer immer auch gleich der optimale Sound eingestellt werden, denn über die Jahre ergaben sich durchaus Verstellungen bei den vielen Aufnahmen des Kassetten-Musikarchivs, so dass eine Nachregulierung der Tonkopfstellung bei den verschiedensten Kassetten unterschiedlichen Alters dringend erforderlich war, um den Höhenverlust bei falscher Azimuthstellung immer gleich live entsprechend korrigieren zu können ... von all diesen Sound-Problemen ist heute nichts mehr übrig, bei den digitalen Medien oder aber falls noch jemand oldschool mit Vinyl auflegt ... schöne Erinnerungen :-))

Profilbild von Rainer Tom.

Rainer Tom. sagt:

#13 - 09.12.2023 um 18:05 Uhr

0

Wahnsinnig gut recherchierter Artikel. War 8 Jahre SPU mit 400kg Anlage und all dem was ihr beschrieben habt. Ganz toll danke für die Fotos der alten Technik. Wenn in unseren Leitmedien so. Öl Wahrheit geschrieben würde könnten die sich „von“ schreiben. Der größte Fwhler den ich als DDR DJ begangen habe war das fast vollständige negieren der DDR Musik, da hab ich wohl aus „anti“ übers Ziel hinaus geschossen.

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