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DJ-Tech DIF-1S Test

DJ-Tech DIF-1S Battlemixer im bonedo.de-Test: Der DIF-1S der Firma DJ-Tech ist ein speziell auf die Bedürfnisse von Scratch-DJs und Turntablists zugeschnittener Zweikanal-Mixer. Im Gerät ist ein hochwertiger Innofader-Crossfader verbaut, der laut dem Hersteller (Audio Innovate) bis zu vier Millionen Zyklen unbeschadet bewältigen soll. Und wie es sich für einen vollwertigen Battlemixer gehört, ist die Arbeitsrichtung dieses Faders umkehrbar und die Flankensteilheit stufenlos justierbar.

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Ferner verfügt unser Testkandidat über Dreifach-EQs zur Klangregelung sowie separat regelbare Master- und Booth-Ausgänge. Auch an einem Mikrofonanschluss mangelt es nicht. Ganz zeitgemäß ist das Pult obendrein mit speziellen Ein- und Ausgängen für digitale Vinyl-Systeme ausgerüstet. Und der Clou der Geschichte: All dies bekommt ihr für extrem günstige 199 € UVP.

Details

Anschlüsse

Das Frontpanel stellt drei Anschlüsse bereit, und zwar eine 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse für das Mikrofon, eine 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse für den Kopfhörer und eine weitere 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse für einen zweiten Kopfhörer. Sehr praktisch, wenn man als Team aufspielt. Neben Netzschalter und Kaltgerätebuchse sehe ich an der Hinterseite zwei Stereo-Cinch-Anschlüsse, wo jeweils ein Zuspieler mit Line-Pegel und ein Plattenspieler angeschlossen werden. Die Phono-Eingänge können optional auch mit Line-Signalen gespeist werden (Umschalter). Zwei große, griffige Schrauben nehmen die Massekabel der Plattenspieler auf. Das Highlight sind hier die beiden DVS-Anschlüsse, denn beide Kanäle offerieren je einen Send und Return in Stereo-Cinch, wo sich digitale Vinyl-Systeme wie Traktor oder Serato einschleifen lassen. Ausgangsseitig hält unser Testobjekt je zwei Cinch-Verbindungen für das Master- und Booth-Signal bereit.

Fotostrecke: 3 Bilder DJ-Tech DIF-1S: Das 3,3 Kilo schwere Gehäuse des Mixers ist sehr robust.

Features

Der DIF-1S ist ein Zweikanal-DJ-Mixer für Scratch-DJs und Turntablists. Per Kippschalter habe ich Zugriff auf drei Eingangsquellen pro Kanal, also Phono, Line und DVS (Return). Am Send liegt stattdessen das „reguläre“ Signal der Phono/Line-Buchse an. So kann ich ein Audiointerface in das Pult einschleifen, ohne dass ich die Verbindungen des Zuspielers oder der Timecode-Quelle vom Pult trennen oder tauschen muss
Zum Justieren der Aufholverstärkung sind die Trim-Regler gedacht. Dreiband-Equalizer für Höhen, Mitten und Bässe stimmen den Klang ab. Diese Potis rasten in der Mittenstellung ein. Die Lautstärke reguliere ich mit den beiden Volumefadern auf einer Wegstrecke von 45 Millimetern. Die gleiche Länge hat auch der kontaktfreie Inno-Crossfader, mit dem ich zwischen beiden Kanälen hin und her blenden kann. Der Reverse-Button in der Mixer-Mitte dient zur Umkehrung der Arbeitsrichtung des Reglers (auch „Hamster-Switch“ genannt). Darüber befindet sich das CF-Curve-Potentiometer zur stufenlosen Veränderung der Arbeitskurve des Crossfaders – von einem schalterartigen Öffnen bis zu butterweichen Überblendungen. Der Mikrofonkanal verfügt nur über ein Bedienelement, nämlich den Volume-Drehregler für den Pegel. Welchen der beiden Kanäle ich auf den Kopfhörer schicke, bestimmen die beiden Cue-Buttons. Diese lassen sich einzeln oder gemeinsam aktivieren. Die Lautstärke des Kopfhörersignals bestimmt der Drehregler „Phones-Level“. Eine sechsfach unterteilte, doppelzeilige LED-Kette visualisiert den Ein- und Ausgangspegel. Mithilfe eines Umschalters kann dieses Display entweder das Mastersignal oder die Einzelkanäle anzeigen. 

Fotostrecke: 3 Bilder DJ-Tech DIF-1S: Dreifach-EQs übernehmen die Klangregelung der Channels.
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Praxis

Mit dem DIF-1S hat es DJ-Tech geschafft, einen Battlemixer auf dem Markt zu bringen, der durch ein sehr aufgeräumtes, übersichtliches und ergonomisch optimiertes Layout besticht. Weniger ist mehr – das ist bei diesem Pult die Devise! Genauso, wie es der gemeine Scratch-Nerd und Turntable-Fanatiker mag, ist Fader-Bereich komplett frei von anderen Bauteilen. Die Volumefader sind nicht so hochwertig wie der Crossfader, aber dennoch leichtgängig und mit einer guten Arbeitskurve ausgestattet, die verschiedensten Mix- und Scratch-Aktionen (Stab-, Echo-Scratches, Fades …) gerecht wird. Der hochwertige kontaktlose Innofader der Firma Audio Innovate, dessen Technik sich bereits bei zahlreichen Mixern bewährt hat, ist absolut top! Er bewegt sich angenehm leicht und hat darüber hinaus eine sehr stabile seitliche Führung. In seiner schnellsten Curve-Einstellung öffnet der Regler bereits nach circa 1,5 Millimetern! Weiche Überblendungen gelingen mit diesem Regler ebenfalls ohne Probleme. Die schnelle Fadercurve-Variante ist ideal für Scratch-DJs geeignet. So steht präzisen Flares und Orbits nichts im Wege. Die Reverse-Taste kommt Turntable-Nerds ebenso entgegen. Als etwas unpraktisch empfinde ich jedoch das Fadercurve-Poti, welches nur knapp 3 Millimeter aus der Faceplate herausragt und ein schnelles Verstellen der Arbeitskurve fast unmöglich macht.
Das absolute, wenn auch sehr simple Highlight des Mixers sind für mich die beiden DVS-Anschlüsse, denn sie ermöglichen mir, ein System wie Serato Scratch Live oder M-Audio Torq an den Mixer anzuschließen, ohne dass die Verbindung des Timecode-Zuspielers (Plattenspieler oder CD-Player) vom Pult getrennt werden muss. Das schont Kabel und Stecker, spart Zeit und macht das Verkabeln einfach „herrlich unkompliziert“! Da schlägt das DJ-Herz direkt einige BPM höher!

Fotostrecke: 4 Bilder DJ-Tech DIF-1S: Der hochwertige Innofader ist sehr leichtgängig.

Kommen wir aber nun zum Klang des DIF-1S. Die Phono-Preamps sorgen für einen angenehm transparenten Höhenbereich. Der Bassbereich präsentiert sich ein ganz klein wenig verschwommen, während es allgemein ein wenig an Druck fehlt. Natürlich rauscht die Schaltung etwas mehr als bei teuren Preamps, doch unter Berücksichtigung der Preisklasse, in der sich unser Testkandidat bewegt, ist die klangliche Note dann doch absolut zufriedenstellend. Der Mikrofonkanal des Mixers entpuppt sich im Test als sehr rauscharm und klingt ausgewogen. Etwas schlechter schneidet der mittenbetonte Klang des Kopfhörerverstärkers ab, der zudem ruhig übersteuerungsfester hätte sein dürfen. Bereits ab einer Stellung des Drehreglers um 14 Uhr sind leichte Verzerrungen zu hören. Unterm Strich bewegt sich diese Sektion des Pultes noch (knapp) im grünen Bereich. Besser schneiden da die angenehm klingenden Dreiband-Equalizer mit ihrem satten Boost von zwölf Dezibel und einem Cut von 26 dB ab. Sie eignen sich in meinen Augen sehr gut zum Angleichen verschiedenartiger Songs sowie für effektartige Sound-Manipulationen. Eine Kill-Funktion wäre nett gewesen, ist aber nicht an Bord.
Und wie hört sich das an, was am Ende raus kommt? Nun, ein symmetrischer Master wäre sicher wünschenswert und hilfreich gewesen, aber für 169 Euro UVP darf man wirklich keine Wundermaschine erwarten. Ziemlich druckvoll und transparent ist der Sound am Master- und Booth-Out dennoch und die Rechnung geht summa summarum auf, selbst wenn ich mir ein bisschen weniger Rauschen gewünscht hätte. Aber hört selbst:

Audio Samples
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DJ-Tech DIF-1S Phono Preamp Pioneer DJM909 Phono Preamp EQ High Cut-Boost EQ Mid Cut-Boost EQ Low Cut-Boost Mikrofon Fast Crossfader Curve Mid Crossfader Curve Slow Crossfader Curve
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Fazit

Der DIF-1S von DJ-Tech ist ein Zweikanal-DJ-Mixer, der besonders durch sein robustes Gehäuse und die gute Verarbeitung überzeugen kann. Das Layout ist optimal für Scratch-DJs strukturiert. Und auch der hochwertige Inno-Crossfader mit seiner Reverse-Funktionen und der stufenlosen Curve-Control lässt Turntable-Nerds frohlocken. Separate Master- und Booth-Ausgänge hat das Pult ebenfalls unter der Haube. Für Digital-DJs sind besonders die praktischen DVS-Anschlüsse interessant. Und das Beste daran: Dieser „Scratch-Meister“ ist für lediglich 199 € UVP zu haben. Trotz aller Euphorie sollte jedoch klar sein, dass man bei diesem Preis auch ein paar Abstriche machen muss. Zum Beispiel verzichtet DJ-Tech auf einen symmetrischen Master. Außerdem klingt das Kopfhörersignal recht mittenbetont. Trotz allem bietet unser Testkandidat alles, was Turntablists, Battle- und Scratch-DJs benötigen. Ich kann dieses Pult daher „ohne Wenn und Aber“ allen Einsteigern und fortgeschrittenen DJs empfehlen, die auf der Suche nach einem bezahlbaren Battle-Mischer sind. Profis, die ein Zweitgerät oder einen günstigen Mixer für Zuhause benötigen, dürfen ebenfalls ein Auge auf das Pult werfen!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Kontaktloser, hochwertiger Inno-Crossfader
  • Separater Master- und Booth-Out
  • Crossfader öffnet sehr schnell
  • Sehr nützliche DVS-Anschlüsse
  • Ersatz-Fadercaps inklusive
  • Sehr günstig
  • Gute Verarbeitung mit robustem Chassis
  • Zwei Kopfhörerbuchsen
  • Klar strukturiertes Layout
  • Griffige Drehknöpfe
  • Rauscharmer Mikrofonkanal
  • Angenehm klingende Dreiband-EQs
Contra
  • Potiknopf der Curve Control ist zu klein
  • Kopfhörersignal klingt etwas mittenlastig und übersteuert leicht
Artikelbild
DJ-Tech DIF-1S Test
DJ-Tech DIF-1S: Hat (fast) alle Features, die Scratch-DJs und Turntablists benötigen.
DJ-Tech DIF-1S: Hat (fast) alle Features, die Scratch-DJs und Turntablists benötigen.
Features:
  • Zweikanal Scratch-DJ-Mixer
  • Kontaktloser Innofader als Crossfader
  • Crossfader Reverse-Schalter
  • Mikrofonkanal
  • Stufenlos veränderbare Crossfader-Curve
  • DVS-Buchsen zum Anschließen von Audiointerfaces
  • Separate Booth- und Master-Ausgänge
  • Internes Netzteil
  • Zwei Kopfhörerbuchsen (6,3 mm und 3,5 mm)
  • Maße: 223 mm x 309 mm x 110 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 3,3 kg
Preis:
  • EUR 199 UVP
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