Der DN-700CB tritt als vielseitiger Installations-Mediaplayer mit RS-232C- und Netzwerksteuerung ins Rampenlicht. Das Gerät spielt Dateien von CD, USB-Datenträgern sowie Bluetooth-fähigen Geräten ab, außerdem Musik aus dem lokalen Netzwerk. Ferner verfügt es über einen 3,5-mm-Aux-Eingang zum Anschluss externer Wiedergabegeräte wie Smartphones.
Gesteuert werden kann der Mediaplayer direkt am Gerät, via Infrarotfernbedienung, über serielle Befehle oder über ein Web-Interface. Der Hersteller sieht den Denon-700CD beispielsweise im Einzelhandel, in der Kirche, im Bildungswesen und im Hotel- und Konferenzbereich. 599 Euro UVP werden dafür aufgerufen.
Details
Aus dem Karton befördere ich ans Tageslicht: Einen sicher verpackten DN-700CB, das Manual und Sicherheitshinweise, eine IR-Fernbedienung, Stromkabel, je eine Schraub- und Magnetantenne, beide für den Bluetooth-Empfang vorgesehen.
Das 1-HE-Stahlblechgehäuse ist ordentlich verarbeitet und lackiert, an den Seiten sind abschraubbare Rack-Ohren angebracht. Mit 2,5 kg ist das Gewicht des Players angegeben. Die Maße betragen 482 x 43 x 200 mm mit Ohren respektive 430 x 43 x 200 mm ohne Ohren, sollten diese abgeschraubt werden. Dann hätten Gummifüße am Boden des Players eigentlich nicht geschadet, zumindest optional aufklebbare Plättchen, um langfristig potenziellen Kratzern auf empfindlichen Oberflächen entgegenzuwirken.
An der Rückseite finden sich die beiden analogen Master-Ausgänge, einmal in Cinch-, einmal in XLR-Ausführung (symmetrisch). Daneben logieren der Bluetooth-Antennenanschluss, die Netzwerkbuchse sowie der neunpolige Sub-D (RS232C) Anschluss. Der USB-Typ-A-Port hinten ist wohl als Service-Port gedacht, kann er doch mit eingesteckten Musik-Datenträgern nix anfangen und schaltet das Gerät ab, sobald der DIP-Switch auf „Update“ steht. Das Firmware-Update des Käufers muss über die frontale USB-Buchse erfolgen. Eine Kaltgerätebuchse rechts außen dient zur Versorgung des internen Netzteils.
Ein Blick auf die Rückseite des Denon DN-700CB: Master-Ausgänge in Cinch und XLR, Bluetooth und Netzwerkbuchse
Frontpanel
Recht übersichtlich gibt sich die Vorderseite mit dem Einschaltknopf, Slot-in-Laufwerk und sechs Bedientasten linker Hand, dann folgt auch schon das Display. Rechts finden sich zehn Direktwahltasten, vier Mediensteuertasten, der USB-Anschluss für Wechseldatenträger sowie zwei Push-Encoder zur Navigation und Tempomanipulation ein. Letzte Komponente ist hier der Aux-Input als 3,5-mm-Stereoklinke. Ein Kopfhörerausgang hätte dem Probanden sicher auch gut zu Gesicht gestanden, möchte man „silent“ vorhören.
Die Front des Denon DN-700CB gibt sich übersichtlich.
Bevor es nun in den Praxisteil geht, erfolgt der obligatorische Ausflug zur Website, um nach neuer Firmware Ausschau zu halten. Dort wartet das Betriebssystem 3.3, außerdem lassen sich bei Bedarf das Manual für die seriellen Befehle und ein ausführliches Nutzerhandbuch laden. Das FW-Update via USB-Stick erfolgt problemlos über das Auswahlmenü, das erscheint, wenn der Select-Encoder für zwei Sekunden gedrückt gehalten wird: Menüpunkt SW-Update.
Ein „Feature-Monster“ mag der DN-700CB nicht sein, dennoch möchte ich festhalten, dass die Handhabung des Players ziemlich intuitiv vonstattengeht, die Verteilung der Bedienelemente an der Front gut gelungen ist und man auch ohne großes Studium des Handbuchs einfach an die gewünschten Funktionen gelangt.
Das 110 x 25 mm große, zweizeilige und gut ablesbare Display an zentraler Position stellt 16 Digits pro Zeile dar und der Scroll-Vorgang ist langsam genug, um auch längere Titel (siehe Spezifikationen einige Zeilen tiefer) ablesen zu können.
Die gängigen zweimal 16 Zeichen sind nicht üppig bei der Titelwahl, vergleicht man mit einem DAP-IR 100 beispielsweise, aber gängiger Standard für diese Produktkategorie. Mit der kompakten Infrarot-Fernbedienung lassen sich die meisten relevanten Funktionen dirigieren, darunter Quellenwahl, Abspielsteuerung, Tempo, Muten, Wiedergabemodi und Menüzugriff sowie Navigation. Es fehlt allerdings ein Nummernblock.
Power-on-Play erlaubt die Wiedergabe, sobald Strom anliegt (Stichwort Zeitschaltuhr). Dabei checkt der DN erst nach einer CD, dann nach einem USB-Datenträger – weitere Quellen sind davon ausgeschlossen. Die Klangeigenschaften des Geräts geben mir keinen Anlass zur Kritik, ob man nun direkt via Cinch in den Verstärker oder Mischer geht oder auch den professionellen XLR-Outputs den Vorzug gibt. Den Zuspieler-Reigen bewältigt unser Testkandidat wie folgt:
Das Firmware Update ist drauf
CD-Player
Ein sanfter Slot-In zieht den optischen Datenträger ein, der Player akzeptiert folgende Formate: CD-DA, CD-ROM (ISO9660) und CD-R. Erlaubte Audioformate hier sind MP3 (32-320k) und Wave (16/24 Bit). Die Ladezeiten vom Moment, in dem die CD vom Slot-in-Mechanismus erfasst wird bis zum Abspielen des ersten Tracks betragen bei der Standard-Audio-CD gut 6 Sekunden, bei der MP3-Daten-Test-CD mit 64 Tracks knapp 10 Sekunden. Wähle ich den nächsten Titel aus, dauert es knapp 2 Sekündchen, bevor es weitergeht. Das liegt im üblichen Rahmen.
Mittels Antippen wird kurz gespult, schneller geht’s, wenn die Taste festgehalten wird. Besonders für Sprachaufzeichnungen ein nützliches Feature. Die Track-Auswahl kann via Nummerntasten erfolgen, alternativ navigiert man mit dem Push-Encoder auf optischen Datenträgern. Hier wird prinzipbedingt ein Track nach dem anderen vorgegangen, eine Möglichkeit, schnell mal 10 Tracks pro Schritt zu überspringen oder ähnliches, ist nicht vorgesehen, wäre aber nicht schlecht gewesen. Auf großen Datenträgern mit zahlreichen Unterverzeichnissen wünscht man sich natürlich ein höher auflösendes Display, aber immerhin kann man zwischen Root- und Ordner-Browsing umschalten und 10 Hotstarts festlegen, dazu später mehr.
Was die Direktwahltasten angeht, so ist die numerische Eingabe-Begrenzung von der tatsächlich ermittelten Track-Anzahl abhängig. Bedeutet: zweistellig für meine Audio CD, dreistellig für den Test-USB-Stick und sogar vierstellig für die Festplatte mit den 8000+ Samples und Musikstücken.
Remote: Schade dass kein Nummernblock dabei ist
Festplatten und Sticks
Der Denon DN-700CB akzeptiert Festplatten (HDD, SSD) und USB-Sticks mit den Dateisystemen FAT16 oder FAT32 bis zu einer Größe von stattlichen 2 Terrabyte. Die akzeptierte Dateinamen- und Ordnerbezeichnungslänge reicht bis zu 255 Zeichen. Die maximale Anzahl der Dateien für einen Ordner beträgt 999. Die Anzahl der Ordner selbst ist wiederum maximal 999 einschließlich des Stammverzeichnisses bei höchstens 8 Ordnerebenen.
Im Praxistest erweist sich der Player als echter Turbo beim Einlesen von Harddisks, denn die 128er-SSD (mehr als 8000 Samples und Audiodateien unterschiedlicher Formate) war im Rekordtempo von 10 Sekunden eingelesen, ja sogar die 320-GB-HDD benötigte nur so wenig Zeit und für den voll bepackten 64-GB-USB-Stick reichten sogar 4 Sekunden – wow! Das kann sich wirklich sehen lassen.
Auch der Wechsel zwischen den Tracks und das Einstarten dieser gelingen problemlos innerhalb von zwei Sekunden, genauso wie das Spulen im Track gut von der Hand geht – hab ich auch schon anders erlebt, daher die Erwähnung. Der Pitch verändert das Tempo um plusminus 15 Prozent (ohne Keylock).
USB-Port an der Vorderseite: Tausende Audiodateien auf einer Platte sind kein Problem
Audio
Samples
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/
0:00
0:00
Denon DN-700CB Pitch
Hot Start
Am Denon-DN700CB lassen sich eine Zufallswiedergabe und Wiederholfunktion (Track, Liste, Folder) selektieren, dazu könnt ihr Abspielzeiten (elapsed, remain) sowie Titelanzeigen (Artist, Album, Titel, File) umschalten. 20 Programmplätze (Hot Starts) lassen sich am Gerät programmieren oder via Web-Interface. Im Hot-Start-Modus lassen sich die Zifferntasten 0–9, die normalerweise der Direktanwahl von Tracks dienen, zur Anwahl von zuvor festgelegten Tracks von CD-, USB- oder Netzwerk verwenden.
Dafür muss diesen im Vorfeld eine Hot-Start-Nummer zugewiesen werden. Ihr könnt diese Plätze einzeln via Hotstart-Menü belegen und löschen oder automatisch mappen lassen. Um die Titel abzurufen, wird am Player drei Sekunden auf die Source-Taste gedrückt und dann selektiert.
An sich eine gute Idee, allerdings läuft das nicht „Medien-übergreifend“ und die – ich nenne sie mal „temporäre Playliste“ – ist futsch, sobald ihr das Medium wechselt oder auswerft, da sich das Gerät das Medium weder merkt noch die Reihenfolge intern speichert. Hier wäre mehr drin gewesen. Und wo wir gerade bei Playlisten sind: Auch lassen sich keine M3U- oder XML-Playlisten oder sonstige, die auf externen Datenträgern vorliegen, einlesen.
Bluetooth
Die Bluetooth-Version des Denon-DN-700VCb ist 4.0 Klasse 2 mit einer Reichweite von bis zu 25 Metern. Das Gerät unterstützt die Profile A2DP und AVRCP (1.3/1.4) sowie die Codecs SBC und MP3. Das Gerät weist sich als DN-700CB aus. Ist eine Verbindung mit einem mobilen Endgerät initiiert, kann dieses über die Bedientasten des Players oder das Web-GUI erfolgen (Play, Pause, Select zurück und vor, Encoder am Gerät). Ferner ist es möglich, am Gerät eine Device-Liste durchzuschalten, wo sich zuvor bereits Bluetooth-Geräte in Reichweite tummeln. Man kann also vom Player aus problemlos Devices aus und zuschalten, was in diversen Situationen von Meeting bis Schulung durchaus nützlich sein kann. Bei laufendem Stream erfolgt der Wechsel in etwa 20 Sekunden.
Aux-In
Die Miniklinkenbuchse an der Front erlaubt euch, externe Zuspieler zu verbinden. Auch hier ließen sich also ein Tablet oder ein MP3-Player oder sonstiges Gerät andocken. Sobald eine Miniklinke eingesteckt ist, quittiert der Player dies mit einem AUX-Connected. Eine Lautstärkeregelung hat dann am angeschlossenen Device stattzufinden. Vielleicht wäre es auch nicht verkehrt gewesen, dem 700er einen rückseitigen Aux-In zu spendieren für die Mischpultlose-Verbindung mit beispielsweise einem weiteren Rack-Gerät (Stichwort Internetradio).
Network-Play
Hierfür ist ein LAN respektive eine zugewiesene IP-Adresse im gleichen Netzwerk Pflicht. Über den DN-700CB bekommt man in der Net-Server-List die verfügbaren Geräte angezeigt hat nach Auswahl Zugriff auf Verzeichnisse und Audiodateien.
3/5 Denon DN-700CB: Das Display im Netzwerk-Modus: Startup
4/5 Denon DN-700CB: Das Display im Netzwerk-Modus: Server gefunden
5/5 Ready to play
Remote-Einstellungen
Es gibt neben der Infrarotfernbedienung noch zwei weitere Methoden, um den DN-700CB fernzusteuern. Neben der seriellen Schnittstelle, für die eine Kommando-Liste auf der Hersteller-Website vorliegt, ist besonders das Web-Frontend zu erwähnen. Hier lässt sich bequem vom PC oder Smartphone aus Zugriff auf angeschlossene Computer und Medien vornehmen. Ihr könnt dem Player selbst eine statische oder dynamische IP-Adresse zuweisen und dann via Browser auf die Konfigurationsseiten zugreifen …
Vor dem Fazit noch eine kurze Erwähnung von Menü-Funktionen, die aufgerufen werden, indem der Encoder für zwei Sekunden niedergedrückt bleibt, als da wären:
Firmware-Infos
Finish Mode: Wählt ob die Stopp-Taste an den Anfang der aktuellen Trackliste springt oder den nächsten Track aufruft. Search Mode: Normal und Still beim vorspulen
System Reset
SW Update
IP Setting: Vergabe einer statischen oder dynamischen IP
Dimmer Setting: Displayhelligkeit von 1–5
Volume Setting: Wählt flexible oder feste Ausgabelautstärke
Wer einen gut klingenden, nur 1-HE-Mediaplayer zur Festinstallation in öffentlichen oder privaten Einrichtungen, für die Gastronomie, Hotel- und Konferenzräumen sucht oder sein mobiles Event-Rack bestücken möchte, für den hat Denon Professional den DN-700CB im Programm. Der Player spielt Musik von CDs, USB-Datenträgern und Netzwerkrechnern ab. Er verfügt über eine gut funktionierende, durchdachte Bluetooth-Einbindung mit Device-List, über die sich mehrere Geräte selektieren lassen. Außerdem bringt er einen Miniklinken-Stereo-Eingang mit und lässt sich bequem am Gerät, via IR-Remote sowie über serielle Befehle steuern.
Wer möchte, kann den Mediaplayer sogar über ein passwortgeschütztes Web-Interface des Computers oder Smartphone bedienen und konfigurieren. Temporäre, nicht medienübergreifende Hot Starts sind mit an Bord, Ich würde mir jedoch wünschen, dass die Hot Starts nicht nur temporär verfügbar wären und in einer Revision würde ich einen zweiten, separaten Playout, SD-Karteneinschub und einen Kopfhörerausgang begrüßen. Vielleicht könnte man dann auch gleich noch einen Nummernblock auf die IR packen.
Ansonsten ist der DN-700CB solides Denon-Handwerk. Guter Sound, der Zuspielreigen ist flexibel, Direktwahlasten erlauben das gezielte Ansteuern von Tracks, die Lese- und Ladezeiten – gerade auch von USB – sind klasse, damit kann der Denon zusätzliche Punkte einfahren und wird seine Freunde finden wird.
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
Verarbeitungsqualität
Klang
flexible Zuspielmöglichkeiten
kompaktes 1-HE-Format
Schnelle Datenträgeranalyse
komfortables, passwortgeschütztes Web-Interface für Computer und Smartphone
20 Hot-Starts
Bluetooth-Device-List
Contra
Hot Starts nur temporär und nicht Medien-übergreifend
Navigation auf großen Datenträgern am Gerät etwas unkomfortabel
kein zweiter, separat regelbarer Playout
kein SD-Karteneinschub
kein Kopfhörerausgang
kein Nummernblock zur Direktwahl auf der IR-Fernbedienung
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