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Crazy Tube Circuits Orama Test

Mit dem Crazy Tube Circuits Orama (griechisch für Vision) bringt der griechische Pedalspezialist aus Athen eine weitere Kombination aus Amp-in-a-box und Verzerrer auf den Markt. Als Vorbilder dienten dem griechischen Hersteller dafür der Orange OR120 Amp und das Frantone Peachfuzz. Beide Schaltkreise widmen sich klanglich dem Thema Rock, Stoner und Doom und können sowohl unabhängig voneinander als auch in Serie verwendet werden. Wie bei allen Dual-Drive-Pedalen von Crazy Tube Circuits sorgt ein passiver Einschleifweg zwischen den Pedalhälften für flexible Routing-Optionen. Wir haben die „Vision“ für euch unter die Lupe genommen.    

Crazy Tube Circuits Orama Test
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • dynamische Fuzz- und Vintage-Amp-Sounds
  • breite Palette an Zerrgraden
  • umfangreiche EQ-Sektion
Contra
  • keins
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Crazy Tube Circuits Orama Test
Für 289,00€ bei

Crazy Tube Circuits Orama – Das Wichtigste in Kürze

  • Amp-in-a-box + Fuzz
  • inspiriert vom Orange OR120 Amp und dem Frantone Peachfuzz
  • beide Seiten unabhängig oder in Serie nutzbar
  • passiver Einschleifweg zwischen den Pedalhälften
  • hergestellt in Griechenland

Aufbau und Bedienung des Crazy Tube Circuits Orama

Das Orama sitzt in einem 117 x 49 x 96 mm großen, 422 Gramm schweren Gehäuse und verfügt über je einen Silent-Switching-True-Bypass-Fußschalter für jede Pedalhälfte. Alle Anschlüsse des Pedals sind an der Stirnseite des Gehäuses zu finden und gliedern sich auf in eine Netzteilbuchse, Ein- und Ausgänge (Input, Output), sowie einen passiven Einschleifweg (Send, Return). Letzterer kann verwendet werden, um externe Effekte zwischen Amp- und Fuzz-Sektion zu platzieren oder um die beiden Hälften als separate Pedale zu nutzen. In diesem Fall würde die Send-Buchse zum Output der Fuzz-Seite und die Return-Buchse zum Input der Amp-Seite werden. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Orama ist eine weitere Kombination aus Amp-in-a-box und Verzerrer.

Die Potis des Orama orientieren sich an den Originalschaltkreisen der beiden Vorbilder   

Auf der Amp-Seite verfügt das Orama über eine 2-Band-Klangregelung für Bässe und Höhen (Hz, kHz), ein Poti für den Grad der Verzerrung (Gain) und einen Regler für die Ausgangslautstärke (Master). Vom Original übernommen wurden außerdem zwei Parameter, die gleichermaßen den Klangcharakter und die Gain-Struktur in den Höhen (H.F.D.) und in den Tiefmitten (F.A.T.) beeinflussen. Auf der Fuzz-Seite kommt das Orama mit drei Potis für die Verzerrung (Fuzz), die Klangregelung (Tone) und die Ausgangslautstärke (Volume) aus. Zusätzlich hat man hier die Wahl zwischen zwei Voicings (Raw/Burn) für unterschiedliche Zerr-Intensitäten und den Anteil der tiefen Frequenzen. Das Orama hat eine Stromaufnahme von 82 mA und kann mit einem Standard-9-V-Netzteil betrieben werden, dessen Spannung auf der Amp-Seite intern auf 34 V angehoben wird.


Wie klingt das Crazy Tube Circuits Orama vor dem Röhren-Amp?

Getestet wird das Crazy Tube Circuits Orama mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Alle Reverb-Sounds kommen von einem Neunaber Wet Reverb.

Beim separaten Antesten der beiden Pedalhälften liefert die Amp-Seite des Orama einen sehr direkten und tendenziell angriffslustigen Grundsound. Mit allen Potis in der 12-Uhr-Stellung offenbart sich hier eine schlanke Basswiedergabe mit einer starken Betonung des Mitten- und Hochmittenbereichs. Beide Eigenschaften lassen sich mit den sehr wirkungsvoll agierenden F.A.T.- und H.F.D.-Potis im Zaum halten, ändern aber nichts am Grundcharakter der Amp-in-a-box-Sektion. Die Klangästhetik eines aufgerissenen Vintage-Amps zusammen mit der raubeinigen Attitüde des Orange-Sounds ist hier meiner Meinung nach perfekt getroffen.

Auf der rechten Seite liefert das Orama vergleichsweise dynamische Fuzz-Sounds, die im Raw-Mode mit niedrigen Gain-Settings noch am Overdrive-Bereich kratzen. Auch bei höheren Fuzz-Settings bleibt die Zerrstruktur stets kontrolliert und erinnert ein wenig an den Klangcharakter des legendären Tone Bender-Pedals. Schaltet man von hier aus in den Burn-Modus, wird die Verzerrung dichter und basslastiger und tendiert nun mehr in Richtung Big Muff. In Sachen Ansprache und Transparenz zeigt sich das Orama dabei jedoch deutlich gefälliger als das berühmte Vorbild von Electro Harmonix.  

Raubeinige Amp-Sounds auf der einen, dynamische Fuzz-Sounds auf der anderen Seite 

Soundmäßig landet man bei der Fuzz-Sektion des Orama schnell im Terrain des Alternative-Rock der frühen 90er-Jahre, wie man ihn etwa von den Smashing Pumpkins kennt. Wem dieser Sound zu mittenarm ist, der findet in der linken Seite des Orama den perfekten Sparringspartner. Wie eine Art zweites EQ-Setting formt die Amp-Seite die Fuzz-Sektion zu einem eher Vintage-orientierten Sound mit mehr Mitten und weniger Bässen. Auch die Gain-Reserven lassen sich hier noch einmal deutlich erhöhen, zugunsten singender Leadsounds und extremeren Fuzz-Settings. So eignet sich das Orama hervorragend für tiefer gestimmte Riff-Orgien aus dem Stoner- und Doom-Bereich.

Kombinationsmöglichkeiten und Gain-Range des Orama

Wir starten den Praxisteil mit drei Beispielen aus verschiedenen Kombinationen der beiden Pedalhälften, jeweils mit dem Bypass-Signal vorab.  

Audio Samples
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Bypass -> Fuzz+Amp, Burn-Mode (Les Paul) Bypass -> Amp -> Fuzz+Amp, Raw-Mode (Tele) Bypass -> Fuzz -> Fuzz+Amp, Raw-Mode (PRS)

Weiter geht es mit einem Überblick über die Zerrreserven der Amp-Seite und der Fuzz-Seite in beiden Voicings.

Audio Samples
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Amp, Gain-Range (Les Paul) Fuzz, Gain-Range, Raw-Mode (PRS) Fuzz, Gain-Range, Burn-Mode (PRS)

Die Amp-Seite des Orama punktet mit einer vielseitigen EQ-Sektion 

In den nächsten drei Beispielen hören wir die Wirkungsweisen des Tone-Potis und der beiden speziellen Tone-Shaping-Parameter F.A.T. und H.F.D. auf der Amp-Seite.

Audio Samples
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Fuzz + Amp, Tone-Poti, min/12/max (Strat) Amp, F.A.T.-Poti, min/12/max (Les Paul) Amp, H.F.D.-Poti, min/10/14/max (PRS)

Überzeugt das CTC Orama im Vergleich zu anderen Fuzz-Schaltungen?

Abschließend hören wir das Orama noch im Vergleich zu einer Big-Muff- bzw. einer Fuzz-Face-Schaltung. Als Vergleichspedale dienen hier ein Electro Harmonix Nano Big Muff und ein JHS Pedals 3 Series Fuzz

Audio Samples
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Orama vs. Big Muff vs. FuzzFace
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Fazit

Das Crazy Tube Circuits Orama bietet eine breite Palette an Overdrive- und Fuzz-Sounds und liefert vor einem clean eingestellten Amp wunderbar dichte und sustainreiche Zerrstrukturen. Die Klangästhetik orientiert sich dabei stark am Stoner- und Doom-Sound bzw. am Alternative-Rock der frühen 90er Jahre. Die Amp-Seite für sich genommen kann auch weniger offensiv zupacken und zeichnet sich durch eine mittenbetonte britische Note mit hohen Gain-Reserven aus. Die Fuzz-Seite liefert sehr eigenständige und vor allem dynamische Sounds und wirkt im Vergleich zu Big-Muff- oder Fuzz-Face-Schaltungen transparenter und gefälliger. Wer den Sound eines voll aufgerissenen Vintage-Amps in Kombination mit einem modernen Fuzz-Pedal bei jeder Lautstärke reproduzieren möchte, findet hier den perfekten Partner.

Ein Pedal, zwei Welten: britischer Amp-Drive und hochdynamisches Fuzz.
  • Hersteller: Crazy Tube Circuits
  • Modell: Orama
  • Typ: Fuzz + Amp-in-a-box
  • Herstellungsland: Griechenland
  • Anschlüsse: Input, Output, SND, RTN, Netzteil
  • Regler/Schalter: Gain, F.A.T., Hz, kHz, H.F.D., Master, Fuzz, Tone, Volume, Raw/Burn
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 82 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 117 x 49 x 96 mm
  • Gewicht: 422 g
  • Ladenpreis: (Dezember 2025) EUR 289,-

Herstellerseite: https://crazytubecircuits.com/orama

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