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Cornerstone Nero Fuzz/Overdrive Test

Das Cornerstone Nero präsentiert sich als erstes Fuzz der italienischen Pedalschmiede. Genau genommen haben wir es hier aber nicht nur mit einem Fuzz, sondern auch mit einem Overdrive zu tun. Denn unter der Haube passiert das Fuzz-Signal den Preamp des ebenfalls schon von uns getesteten Cornerstone Gladio SC. Darüber hinaus bietet das Nero zwei getrennt regelbare und per Fußschalter abrufbare Bias-Einstellungen. Welche Sounds und Möglichkeiten sich daraus ergeben, verrät euch der folgende Test.

Cornerstone Nero Fuzz/Overdrive Test

Cornerstone Nero – Das Wichtigste in Kürze

  • Fuzz/Overdrive
  • Fuzz-Schaltkreis kombiniert mit dem Preamp des Cornerstone Gladio SC Overdrive
  • zwei unabhängige Bias-Regler (Voice 1 & 2)
  • Eingang mit hoher Impedanz erlaubt variable Platzierung in der Signalkette
  • Hergestellt in Italien
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Cornerstone Nero Fuzz/Overdrive
Cornerstone Nero Fuzz/Overdrive
Kundenbewertung:
(4)

Cornerstone Phase 3

Das Cornerstone Nero ist Teil der Phase 3, die 2024 vom Hersteller eingeleitet wurde und auch den von uns kürzlich getesteten Antique V3 Overdrive sowie das auf dem Guitar Summit 2024 vorgestellte Nucleo Stereo Reverb Paul Davids Signature-Pedal enthält. 2015 gegründet, kann das kleine dreiköpfige Unternehmen um Emilio Massari inzwischen auf eine ganze Reihe sehr überzeugender und durchdachter Pedalkreationen zurückblicken.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Cornerstone Nero präsentiert sich in einem stabilen und gut verarbeitetem Metallgehäuse.

Erster Eindruck und Anschlussmöglichkeiten

Aufbau und Design des Nero Fuzz ähneln sehr dem eben schon erwähnten Antique V3 Overdrive. Dabei misst das tadellos verarbeitete und robust wirkende Pedal 67 x 128 x 60 mm und bringt 330 g auf die Waage. Eingang, Ausgang und 9-V-Netzteilanschluss (100 mA) sitzen pedalboardfreundlich an der Stirnseite. Darüber hinaus ist an der rechten Seite ein weiterer Anschluss für einen externen Schalter zu finden, mit dem sich die schaltbaren Voice-Modi des Pedals ebenfalls abrufen lassen – praktisch, wenn man das Pedal beispielsweise auf einem großen Board mittels Looper betreibt. Im Gegensatz zu klassischen Fuzz-Pedalen kann das Nero zudem problemlos überall in der Signalkette auf dem Pedalboard platziert werden.

Fuzz trifft Overdrive

Justiert wird das Signal über vier große Potis (Volume, Gain, Comp & Tone) sowie zwei kleine Potis (Voice 1 & Voice 2), die für die zwei abrufbaren, identisch aufgebauten Bias-Einstellungen verantwortlich sind. Aktivieren lässt sich das Nero-Fuzz außerdem über einen True-Bypass-Fußschalter, wohingegen ein weiterer Fußschalter zum Umschalten der Voice-Modi bereitsteht. Die Fuzz-Stufe kann in der Zerrintensität über das Gain-Poti und im Klangcharakter über das jeweilige Bias-Poti eingestellt werden. Mehr dazu gleich in der Praxis. Anschließend passiert das Fuzz-Signal den Schaltkreis des Gladio SC Dumble-Style-Overdrives, dessen Gain-Einstellung vorgegeben ist und nicht beeinflusst werden kann. Regeln lassen sich hier die Ausgangsintensität (Volume) und der Klangcharakter mittels einer Tonblende. Außerdem steht ein Comp-Poti bereit, bei dem in einem parallelen Mischverhältnis das Fuzz-Signal durch die Clean-Blend-Sektion des Gladio SC läuft. Je weiter man das Poti dabei aufdreht, desto mehr erhöht sich die Kompression.

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PRAXIS

Das Aufnahmebesteck

Für die folgenden Aufnahmen platziere ich das Pedal vor einem 1974er Fender Silverface Bassman, dessen Signal über eine Universal Audio OX Box (4×12 Greenback) läuft und anschließend aufgezeichnet wird. Für die Humbucker-Fraktion steht zudem eine Maybach Convair bereit, die Single-Coil-Sounds kommen wiederum von einer PRS Silver Sky.

Erster Eindruck vom Klang des Pedals

Wir starten mit einer ersten Bestandsaufnahme zu den beiden stufenlos regelbaren Bias-Einstellungen. Bis etwa zur Mittelstellung des Bias-Potis erklingt ein Gated-Fuzz, das wunderbar fragil auf den Anschlag reagiert. Dreht man das Voice-Poti über 12 Uhr hinaus, wird der Ton weicher und tendiert zunehmend in Richtung Overdrive. Alles in allem ist der Sound sehr voluminös und mächtig, gleichzeitig aber auch erstaunlich smooth. Da das Fuzz-Signal schon einen Overdrive-Schaltkreis passiert, kann es problemlos vor einem völlig cleanen Amp betrieben werden, was gewöhnlichen Fuzz-Pedalen oft weniger schmeichelt.

Im ersten Hörbeispiel bekommt ihr einen Eindruck vom Clean-Signal des Amps und anschließend hört ihr Voice 1 mit voll aufgedrehtem Bias-Poti sowie Voice 2 mit komplett geschlossenem. Im zweiten Beispiel demonstriere ich außerdem den Verlauf des Bias-Potis in mehreren Schritten. Wie man gut hören kann, ermöglicht das Nero hier tatsächlich unterschiedliche Schattierungen innerhalb der beiden beschriebenen Klangcharaktere. Das Volume-Poti steht zudem etwas unter 12 Uhr, hat also bei Bedarf reichlich Boost-Reserven in der Hinterhand.

Audio Samples
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Bypass | Voice 1 | Voice 2 (Humbucker Stegposition) Bias-Check (Humbucker Stegposition)

Die Comp-Funktionen im Detail

Wie sich zeigt, lässt sich das Verhalten der bisher noch deaktivierten Comp-Funktion besser mit Single-Coils darstellen, weshalb für die nächsten beiden Aufnahmen die PRS Silver Sky zum Einsatz kommt. Im Detail wird beim Aufdrehen des Comp-Potis nicht nur die Dynamik eingeschränkt, sondern auch das Frequenzbild dezent geändert und die Lautstärke ein wenig abgesenkt. In der Praxis lohnt es sich, bei der Feinabstimmung des Sounds auf jeden Fall diese Optionen im Blick zu haben, wobei mir tendenziell ein moderater Einsatz zusagt.

Audio Samples
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Comp-Check (Single-Coil Stegposition)

Gain und Tone unter der Lupe

Da das Nero ein Fuzz mit einem fest eingestellten Overdrive kombiniert, gibt es auch in der Nullstellung des Gain-Potis schon einen wunderbar warmen Overdrive-Sound zu hören. Und auch mit viel Gain und dem Einsatz eines tendenziell giftigeren Einspulers verliert das Signal nie seinen runden Charakter. Das gilt auch für das Tonpoti, das sehr musikalisch reagiert und selbst offensiv in beiden Richtungen weder zu dumpf noch zu schrill wirkt. Steht das Bias-Poti über 12 Uhr, lässt sich das Signal darüber hinaus selbst mit sehr viel Gain per Volume-Poti am Instrument problemlos aufklaren, wie ihr am Ende der folgenden ersten Aufnahmen hören könnt.

Audio Samples
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Gain-Check (Single-Coil Halsposition) Tone-Check (Single-Coil Stegposition)

Ja, Fuzz ist denn hier los? – Das Cornerstone Nero in der Praxis

Die Möglichkeit, zwischen zwei Voice-Optionen per Fußschalter hin- und herzuschalten, erweist sich in der Praxis als kreativ einsetzbares Feature. Dabei wirkt das Gated-Fuzz mit seinem fragilen Sound sehr charakterstark, wohingegen das zweite Bias-Setting für wunderbar singende Lead-Sounds herhalten kann. Ich bin begeistert und gönne bei so viel Spielfreude gleich noch zwei weiteren Gitarren aus meinem Bestand etwas Auslauf. Im ersten Beispiel hört ihr dabei eine Höfner Verythin und darauf folgend das Modell HybriT des Berliner Gitarrenbauers K’mo Guitars.

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Praxisbeispiel: Bias Mittelstellung (Humbucker Stegposition) Praxisbeispiel: Voice 1 -> Voice 2 (Humbucker Stegposition)
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Fazit

Die Idee der Italiener, ein Fuzz mit dem Preamp des hauseigenen Gladio SC zu kombinieren, geht absolut auf. Je nach Einstellung wandelt das Nero dabei zwischen den Welten eines Gated-Fuzz und Overdrive und klingt stets sehr rund, warm und vollmundig. Wer bisher mit dem etwas unberechenbaren und kaputt wirkenden Sound klassischer Fuzz-Pedale nicht so recht warm wurde, sollte das Nero unbedingt ausprobieren. Doch auch unabhängig davon ist diese Kreation eine echte Entdeckung. Anspieltipp!

Das Cornerstone Nero Fuzz/Overdrive-Pedal generiert warme und runde Sounds zwischen Fuzz und Overdrive
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung und schickes Design
  • warme und runde Sounds zwischen Fuzz & Overdrive
  • mit zwei abrufbaren Bias-Einstellungen variabel einsetzbar
Contra
  • (keins)
Artikelbild
Cornerstone Nero Fuzz/Overdrive Test
Für 299,00€ bei
  • Hersteller: Cornerstone Music Gear
  • Modell: Nero
  • Typ: Fuzz- & Overdrive-Pedal
  • Herkunft: Italien
  • Anschlüsse: Input, Output, Ext. Switch, Netzteil
  • Schalter/Regler: Volume, Gain, Comp, Tone, Voice 1, Voice 2, Bypass, Voice
  • Abmessungen: 67 x 128 x 60 mm (B x T x H – mit Schaltern und Anschlüssen)
  • Gewicht: 330 g
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 100 mA
  • Ladenpreis: 299,00 Euro (Juni 2025)

Herstellerseite: https://www.cornerstonemusicgear.com

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