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Coppersound Polaris Test

Das Coppersound Polaris Chorus-Vibrato-Pedal des US-amerikanischen Boutique-Effektpedalbauers orientiert sich nach Herstellerangaben am legendären Small Clone von Electro Harmonix und arbeitet sogar mit demselben analogen Schaltkreis. Wie bei vielen kleinen Pedal-Edelschmieden stand auch bei Coppersound am Anfang die Idee, Effekte für den eigenen Gebrauch zu bauen, was letztendlich der Startschuss zur Gründung der eigenen Firma war.

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Alex Guaraldi und Tris Coffin heißen die beiden Gründer, die mittlerweile ein solides Arsenal an Effektpedalen vorzuweisen haben, zum Teil verpackt in überraschend kreativen Designs, wie zum Beispiel der als Morsetaster ausgelegte Telegraph Stutter. In dieser Beziehung eher konventionell präsentiert sich dagegen unser Testkandidat, das Polaris Chorus-Vibrato-Pedal im rechteckigen Gehäuse. Ob und wo es seine Extravaganzen hat, soll unser Test herausfinden.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Das 111mm x 91mm x 50 mm große und 387 Gramm schwere Polaris steckt in einem Stoffsäckchen und wird in einem Karton geliefert, in dem sich zusätzlich eine Kurzbeschreibung der Funktionsweise der Bedienelemente befindet. Das tadellos in Lila-Sparkle lackierte Metallgehäuse macht einen überaus robusten und hochwertigen Eindruck und trägt, passend zum Namen, das Abbild eines weißen Iglus auf der Oberseite.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Coppersound Polaris Chorus-Vibrato-Pedal erzeugt seine Effekte mit Hilfe der Eimerkettenspeicher-Technologie.

Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich an der Stirnseite, ebenso der Anschluss für ein 9-Volt-Gleichstromnetzteil, das jedoch nicht Teil des Lieferumfangs ist. Die Buchse umschließt den Netzteilstecker komplett und gibt ihn nur mit einem beherzten Ruck frei, was ich positiv bewerte, denn so wird verhindert, dass er versehentlich herausgezogen wird, aber auch, dass Schmutz oder Flüssigkeiten in die Buchse eintreten können.
Die Unterseite des Gehäuses ist wie üblich mit vier Kreuzschlitzschrauben befestigt, allerdings gibt es, außer im Service-Fall, keinen Grund, diese zu lösen und Licht ins Innere fallen zu lassen. Das Polaris kann nämlich ausschließlich mit einem Netzteil betrieben werden, Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Ich habe die Bodenplatte trotzdem einmal gelupft und konnte mich von der tadellosen Verarbeitung auch im Inneren überzeugen. Bei einigen Boutique-Herstellern hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, den eigenen Pedalen wenigstens kleine Gummifüßchen und/oder Klett beizulegen, lobenswerterweise auch in unserem Fall.

Fotostrecke: 2 Bilder Alle Anschlüsse sind auf der Stirnseite des Gehäuses platziert,…

Die Oberseite bietet Platz für diverse Bedienelemente in Form von fünf Potis, einem Kippschalter und zwei satt einrastenden Metall-Fußtastern.
Die vordere Poti-Reihe ist komplett mit Metallknöpfen versehen, deren Stellung dank eines schwarzen Skalenstrichs auch im Stehen gut zu erkennen ist. Sie lassen sich samtig und feinfühlig regulieren, eine Riffelung an der Seite ermöglicht zudem ein sicheres, rutschfreies Einstellen. Da das Polaris über Vibrato und Chorus verfügt, sich aber jeweils nur einer der beiden Effekte betreiben lässt, wird Letzterer mit einem Kippschalter ausgewählt. Nach links wird das Vibrato aktiviert, nach rechts zeigend kommt der Chorus zum Einsatz.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Oberseite finden sich fünf Potis, ein Kippschalter und zwei satt einrastende Metall-Fußtaster.

Der jeweilige Effekt kann mit den vier Potis folgendermaßen beeinflusst werden:
Volume bestimmt die Lautstärke und Tone die Intensität, mit der die Bassfrequenzen gepusht oder abgesenkt werden. Das Rate-Poti legt die Modulationsgeschwindigkeit fest und Focus reguliert die Modulationstiefe des Effektes. Der linke Fußschalter aktiviert den Effekt, was durch eine blaue LED angezeigt wird.
Aber das ist noch nicht alles, denn es befinden sich noch ein weite rer Fußschalter und ein mit Focus II beschriftetes Poti auf der Oberseite des Polaris. Wird der rechte Fußschalter gedrückt, kommt Focus II zum Einsatz und ersetzt mit seiner individuellen Reglerstellung den ansonsten aktiven Focus-Regler. So lässt sich zwischen zwei “Focus-Presets” schalten. Angezeigt wird der aktivierte zweite Focus von einer lila LED.

Das Herz des Coppersound Polaris ist ein MN3007 BBD-Chip, der ebenfalls im Electro Harmonix Small Clone zu finden ist. Erwartungsgemäß besitzt das Pedal einen True-Bypass, der im inaktiven Zustand das Signal vom Eingang direkt an den Ausgang weiterleitet und so die Schaltung unangetastet passieren lässt.
Das Coppersound Polaris wird auf hohem Niveau in den USA per Hand gefertigt und lässt, was die Verarbeitung betrifft, keinerlei Kritik zu.

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Praxis

Sound:

Ich parke das Polaris vor meinem Marshall JVM 410 Topteil und schalte in den Vibrato-Modus. Dabei zeigen sämtliche Potis in die Mittelstellung. Im zweiten Durchgang aktiviere ich dann den Chorus. Als Gitarre kommt eine Fender Telecaster zum Einsatz.

Audio Samples
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Alle Regler mittig – Bypass Alle Regler mittig – Chorus-Effekt aktiviert

Schon mit allen Reglern in der Mittelposition zeigt das Polaris eindrucksvoll, was es drauf hat. Gerade der Chorus kann mit einem fetten und fast schon dreidimensionalen Klang aufwarten, den man von alten Klassikern der Rock-Geschichte kennt. Aber auch das Vibrato liefert einen nicht weniger beeindruckenden Sound.
Um die klangliche Auswirkung des Tone-Reglers zu erforschen, drehe ich diesen pro Durchgang von der Minimal- über die Mittel- bis zur Maximalstellung.
Wieder ist zuerst das Vibrato, dann der Chorus zu hören.

Audio Samples
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Vibrato: Check Tone-Regler Min -> Mid -> Max. Chorus: Check Tone-Regler Min -> Mid -> Max.
Das Coppersound Polaris Effektpedal generiert sehr gut klingende Chorus- und Vibrato-Sounds.
Das Coppersound Polaris Effektpedal generiert sehr gut klingende Chorus- und Vibrato-Sounds.

Der Tone-Regler bedämpft die tiefen Frequenzen, je weiter er nach rechts gedreht wird. Das endet mit einem charakteristischen Sound in beiden Betriebsmodi, egal ob Vibrato oder Chorus. Somit ist die klangliche Ausbeute recht hoch und lädt zum Experimentieren ein.
Jetzt ist der Focus-Regler an der Reihe. Diesen drehe ich pro Durchgang von Minimum über die Mittelstellung und 15 Uhr in die Maximalposition. Wie bei allen Beispielen zuvor aktiviere ich erst das Vibrato, dann den Chorus.

Audio Samples
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Vibrato: Check Focus-Regler Min -> Mid -> Max. Chorus: Check Focus-Regler Min -> Mid -> Max.

Auch der Focus-Regler ist ein sinnvolles Tool zur Klangverdrehung. Ist beim Vibrato in der Minimalstellung des Reglers keine wirkliche Veränderung zur vernehmen, ändert sich dies, sobald in den Chorus geschaltet wird. Hier wird der Klang leicht moduliert und lässt sich gezielt einsetzen, um dem Sound den gewissen Pep zu verleihen, wie beispielsweise Ty Tabor dies auf dem sensationellen Kings X Album “Dogman” getan hat, zumindest erinnert mich dieser Klang daran.
Und bevor es weiter zum Fazit geht, drehe ich am Rate-Regler. Dieser zeigt pro Durchgang auf Minimum, 12 Uhr und Maximum. Natürlich ist auch hier erst das Vibrato und dann der Chorus in Betrieb.

Audio Samples
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Vibrato: Check Rate-Regler Min -> Mid -> Max. Chorus: Check Rate-Regler Min -> Mid -> Max.

Wie zu erwarten, ändert sich bei erhöhtem Setting die Geschwindigkeit der Modulation. Auch dies geschieht feinfühlig und lässt genügend Spielraum, um sensibel die perfekte Stellung und den gewünschten Effekt zu generieren.
So weit klingt das Polaris wirklich sehr gut und liefert einen warmen und mit genügend klanglicher Tiefe versehenen Sound. Ein kleines Manko gibt es für mich aber, denn das Pedal rauscht ein wenig. Dies ist wahrscheinlich dem MN3007 BBD Chip geschuldet, zumal es sich bei unserem Kandidaten um einen durch und durch analogen Effekt handelt.

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Fazit

Das Copperfield Polaris kann auf allen Ebenen punkten, denn es wurde nicht nur tadellos in den USA per Hand gefertigt, sondern überzeugt auch klanglich mit warmen, fetten Vibrato- und Chorus-Sounds. Dazu erweitert die Möglichkeit, zwischen zwei individuell einstellbaren Depth-Reglern umschalten zu können, die Flexibilität um ein gutes Stück. Klanglich inspiriert wurde es vom Electro-Harmonix-Klassiker Small Clone und verwendet auch den identischen Eimerketten-Speicherchip MN3007 BBD. Das Polaris ist ein durchweg hervorragend klingendes Pedal und kann auf ganzer Linie überzeugen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgewogen, zumal zwei Effekte integriert wurden.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gut klingende Chorus- und Vibrato-Sound
  • zwei schaltbare Depth-Regler
Contra
  • Rauschen
Artikelbild
Coppersound Polaris Test
Für 185,00€ bei
Das Polaris ist ein durchweg hervorragend klingendes Chorus/Vibrato-Pedal und kann auf ganzer Linie überzeugen.
Das Polaris ist ein durchweg hervorragend klingendes Chorus/Vibrato-Pedal und kann auf ganzer Linie überzeugen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Coppersound Pedals
  • Modell: Polaris
  • Effekt-Typ: Chorus & Vibrato
  • Herstellungsland: USA
  • Arbeitsweise: analog
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Volume, Tone, Rate, Focus, Focus II
  • Modes: Focus I / Focus II
  • Schalter: Chorus/Vibrato, Bypass, Focus I/Focus II
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromaufnahme: 50 mA
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Batteriebetrieb: nicht vorgesehen
  • Abmessungen B x T x H (mm): 111 x 91 x 50 mm
  • Gewicht: 387 Gramm
  • Ladenpreis: 199,00 Euro (Januar 2018)
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