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Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT (CAR) Test

Unsere Testkandidatin, deren voller Name Charvel Pro-Mod So-Cal Style 1 HH HTE Candy Apple Red (CAR) lautet, adressiert sich an Freunde der modernen Superstrat, die eine erschwingliche Gitarre ohne Tremolo suchen. Das Suffix „So Cal“ steht dabei für „Southern California“, der Ursprungsgegend des 80s Metal, die zu einem großen Teil für die Popularität dieser Gitarrengattung verantwortlich war. Neben einer schicken Optik und dem überaus fairen Preis bietet das in Mexiko gefertigte Modell zwei Seymour Duncan Humbucker und Locking Tuner. Ob beim Spielen der Pro-Mod Erinnerungen an die wilden Tage des Sunset Strips hochkommen?

Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT – das Wichtigste in Kürze

  • Superstrat-Typ mit 22 Bünden
  • Erlekorpus
  • Ahornhals mit Ebenholzgriffbrett
  • zwei Seymour Duncan-Humbucker
  • Hardtail-Bridge mit „string-through-body“-Konstruktion
  • hergestellt in Mexiko

Der Korpus der Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT

Die Charvel Pro-Mod So-Cal HH HTE präsentiert sich als Superstrat-Variante mit einem Erlekorpus in einem attraktiven Candy Apple Red-Finish. Das Instrument ist sauber verarbeitet und vermittelt ein gutes Spielgefühl, was sicherlich auch an dem schlanken Gewicht von gerade einmal 3,5 kg liegt.
Der geschraubte Ahornhals ist mit einem Ebenholzgriffbrett versehen und kommt mit einer 648 mm (25,5″) Mensur, die dem typischen Strat-Maß entspricht. Die Sattelbreite schlägt mit 43 mm zu Buche, wobei das Griffbrett einen Compound-Radius von 12“ bis 16“ bietet. 22 Jumbo-Bünde sind sauber eingearbeitet und das Halsprofil ergibt für mich gefühlsmäßig ein flaches D-Profil. Die Einstellung des Halsstabs erfolgt beim Korpusübergang. Hier hat beim Cutaway übrigens keine Verjüngung des Halsfußes stattgefunden. Die Hardware ist komplett in Schwarz gehalten und besteht aus einer Hardtail-Bridge, bei der die Saiten über die Korpusrückseite eingefädelt werden und dazu hauseigene Locking-Tuner. Zubehör wie z. B. ein Inbus für die Saitenlage oder ein Gigbag sucht man leider vergeblich.

Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT Korpus
Fotostrecke: 7 Bilder Die Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT ist eine Superstrat-Variante mit einem Erlekorpus in einem attraktiven Candy Apple Red-Finish.

Elektrik der Gitarre

Die Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT ist mit zwei schwarzen Humbuckern aus dem Hause Seymour Duncan ausstaffiert, die in das einlagige, ebenfalls schwarze Schlagbrett geschraubt sind. Am Steg kommt der Distortion TB-6 zum Einsatz, der eine hohe Ausgangsleistung und prägnante Höhen verspricht. Beim Hals fällt die Wahl auf den SH6N, bei dem es sich ebenfalls um einen Duncan Distortion mit ordentlich Output handelt. Schaltbar sind die Pickups über einen Dreiwegschalter, der auf mich jedoch einen eher preiswerten Eindruck macht. Zur Klangformung stehen ein Master-Volume- und ein Tone-Poti bereit, wobei ersterem noch eine Push/Pull-Funktion zugedacht ist. Letztere splittet die Humbucker und invertiert das Splitting der Mittelstellung. Dadurch sind mit der Pro-Mod satte 6 Soundoptionen möglich: Steg-Pickup, beide Pickups gesplittet, wobei die inneren Spulen aktiv sind, und Hals-Pickup. Betätigt man das Push/Pull-Poti, erhält man den Steg-Pickup gesplittet, beide Pickups gesplittet, wobei die äußeren Spulen aktiv sind, und den gesplitteten Hals-Pickup.

Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT Cutaways
Fotostrecke: 7 Bilder Zwei Cutaways unterstützen Flitzefinger in den hohen Lagen.
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So werden die Klangbeispiele der Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT im Test aufgezeichnet

Für die Soundfiles spiele ich die Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Marshall Plexi sowie einen Peavey 5150. Detailliertere Eindrücke gibt es außerdem im Video.

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Mehr Informationen

Beim ersten trockenen Anspielen fällt sofort das extrem bequeme Handling auf. Der Korpus schmiegt sich wie angegossen an den Spieler und der Hals fühlt sich, auch aufgrund der matten Lackierung, traumhaft an. Das Halsprofil ist zwar nicht genauer spezifiziert, fühlt sich für mich aber wie eine flache D-Form an, die nicht zu „flitzefingerig“ ist und eine tolle Balance aus Masse und Sportlichkeit bietet. Das Werks-Setting ist relativ gut und perfekt oktavrein, auch wenn die Saitenlage speziell für die angepeilte Zielgruppe ruhig etwas niedriger sein dürfte. Die Bünde sind halbwegs gut poliert, sauber verrundet und einwandfrei abgerichtet. Unverstärkt wirkt die Gitarre sehr direkt mit einem frechen, schnellen Twang und ausgeprägten Höhen. Dieser Eindruck bestätigt sich auch am cleanen Amp: Das Instrument klingt brillant und punchig, wobei sich hier bereits die hohe Ausgangsleistung der Pickups bemerkbar macht, die sich ganz klar in der 80er-Jahre Metal-Tradition verstehen. Dennoch kann man dem Instrument relativ große Flexibilität attestieren, denn Funksounds kommen in den Zwischenstellungen genauso überzeugend rüber wie warme, jazzige Töne am Halshumbucker. Die zusätzliche Split-Option geht natürlich mit einem klaren Lautstärkeverlust einher, dennoch erhält man schöne glasige Töne, die sich toll für cleane Pickings eignen. Lobenswert finde ich, dass man das Splitting der Zwischenstellung bereits ohne Betätigung des Push/Pull-Potis erreicht, da dieser Klang doch gerade bei der Zielgruppe des Instruments viel gebräuchlicher ist.

Audio Samples
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Clean – alle Positionen – ungesplittet Clean – alle Positionen – gesplittet Funky – Mittelstellung Jazzy – Hals PU
Die Pickups stehen in der Tradition der klassischen 80er-Metalsounds und liefern ordentlich Output mit transparenten Höhen.

Verzerrt bietet die Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT straffe und definierte Rocksounds

Über einen Marshall Plexi erhält man einen drahtigen und kernigen Sound mit prägnantem High End und die Ausgangsleistung bläst meine Vorstufe gehörig an. Dennoch wird es selten schrill, von den Split-Stellungen abgesehen, sondern bleibt stets ausgewogen. Die Pickups können zwar durchaus auch aggressive Töne anschlagen, bleiben aber musikalisch und dank der Saitenführung und der Hardtail Bridge erhält man ein tolles Lowend. Das Mastervolume-Poti erlaubt eine sichere Kontrolle über den Output, sprich, den Zerrgrad, und ermöglicht dynamisches Arbeiten. Auch mit dem Tone-Poti lässt sich musikalisch hantieren bei einem effektiven Regelweg, sodass krassen Filtersounds oder einem dezenten Abmildern der Höhen nichts im Wege steht. Geht man eine Gainstufe höher und stöpselt in einen 5150, gibt es das volle Metal-Brett mit transparenten Bässen und durchsetzungsfähigen Höhen. Leadsounds sind traumhaft und die Bespielbarkeit lädt zum Solieren ein. Auch wenn die Gitarre clean überzeugt und auch durchaus „Allround-Workhorse“-Qualitäten zeigt, muss man ganz klar sagen, dass ihre Stärken im Medium- bis High-Gain-Segment liegen.

Audio Samples
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Crunch – alle Positionen ungesplittet – Marshall Plexi Crunch – alle Positionen gesplittet – Marshall Plexi Crunch – Steg PU – Marshall Plexi Dynpick – Steg PU – Marshall Plexi Tone Knob Check – Steg PU – Marshall Plexi High Gain – Steg PU- Peavey 5150 Lead – High Gain – Steg und Hals PU – Peavey 5150
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Die Charvel Pro-Mod So-Cal Style 1 HH HTE präsentiert sich als tadellos verarbeitete Superstrat mit attraktiver Optik, schnellem Attack und gutem Werks-Setting, sieht man von der minimal zu hohen Saitenlage ab. Die Pickups stehen in der Tradition der klassischen 80er-Metalsounds und liefern ordentlich Output mit transparenten Höhen, die zwar aggressiv, aber nie zu harsch kommen. Dennoch überzeugen mich auch die Cleansounds und die Flexibilität ist aufgrund der verschiedenen Pickupstellungen außerordentlich hoch. Bei der Elektrik hätte ich einen etwas robusteren Dreiwegschalter erwartet, wobei Volume- und Tone-Poti ein sehr musikalisches Arbeiten erlauben. Der Hals fühlt sich aufgrund seiner matten Lackierung und des Profils elegant an, bietet jedoch immer noch genug Fleisch für einen tollen Grip. Ein amtliches Lowend ist mit den verwendeten Pickups und aufgrund der Hard-Tail-Konstruktion ebenfalls gewährleistet, sodass der Klang deutlich mehr Fundament bietet als z. B. Floyd Rose-Varianten dieser Ära. Insgesamt erhält man hier eine Menge Gitarre für sein Geld und User, die auf Hard-Rock und Metal stehen, aber auch einen Allrounder suchen, können hier bedenkenlos zugreifen.

Mit der Charvel Pro-Mod So-Cal Style 1 HH kommt ein Hauch 80er Metalsounds ins Haus, dennoch ist die Gitarre klanglich sehr flexibel.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • für eine Superstrat klanglich sehr flexibel
  • sehr angenehmes Spielgefühl
  • tadellose Verarbeitung
  • attraktive Optik
Contra
  • Dreiwegschalter wirkt billig
Artikelbild
Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT (CAR) Test
Für 879,00€ bei
  • Hersteller: Charvel
  • Modell: Pro-Mod So-Cal HH HT
  • Typ: Solid Body
  • Herstellungsland: Mexiko
  • Farbe: Candy Apple Red (auch erhältlich in Pharaohs Gold und Satin Primer Gray)
  • Korpus: Erle
  • Hals: Ahorn
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Griffbrettradius: 12″ bis 16″ Compound-Radius (304,8 mm bis 406,4 mm)
  • Halsprofil: k.A.
  • Sattelbreite: 43 mm (1,6875“)
  • Sattel: GrapTech Tusq XL
  • Bünde: 22 Jumbo
  • Mensur: 25,5“ (648 mm)
  • Tonabnehmer: Seymour Duncan Distortion TB-6 (Steg) & SH-6N (Hals)
  • Bedienung: 1 Volume- (mit Push/Pull-Funktion) und 1 Tonregler, Dreiwegschalter
  • Hardware: Charvel HT6 String-Through-Body Hardtail, Charvel Locking Tuner
  • Besaitung ab Werk: 009-042
  • Gewicht: 3,5 kg
  • Ladenpreis: 879,00 Euro (Juli 2023)
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