Vorbemerkung und Aufnahme-Setup
Es ist schwierig, dieses umfangreiche Thema aus unterschiedlichen Begriffen wie Schallpegel, Sound, Kompression, Dynamik usw. in Worte zu fassen. Verständlich, dass auch die Aufnahmen nur einen Teil der Wahrnehmung wiedergeben können, die man im Raum und unmittelbar beim Lautsprecher hat. Deshalb versuchen die folgenden Beispiele, euch zumindest einen Eindruck zu vermitteln, was der Peacekeeper zu leisten vermag.
Für den Praxistest steht ein Celestion 12“ Creamback (G12M 65) Speaker zum Vergleich bereit. Beide Speaker habe ich in ein identisches 1×12-Cab montiert und dann wechselweise an den Amp, einen Ceriatone OTS 50, angeschlossen. Abgenommen werden beide Speaker mit je einem Royer R-10.
Deutlich niedriger Schallpegel
Der reduzierte Schallpegel des Celestion Peacekeeper ist bereits beim ersten Vergleich beeindruckend. Ein Schallpegelmesser in ca. 150 cm Abstand zu beiden Cabs meldet bei einem A-Powerchord über den Creamback satte 100 dB-C, beim Peacekeeper lediglich 80 dB-C. Ein Pegel, den einigermaßen entspannte Mitbewohner noch durchwinken würden. Beim Creamback befinden wir uns bereits auf amtlichem Proberaum/Bühnen-Niveau, bei dem Tontechniker und Bandmitglieder durchaus schon mal nachfragen, ob es nicht doch etwas leiser ginge. Um euch zumindest einen ungefähren Eindruck von den Lautstärke-Unterschieden zu geben, habe ich beide Lautsprecher bei identischem Eingangspegel am Mic-Preamp (Chandler TG2) aufgenommen.
Sound-Vergleich Peacekeeper vs. Creamback
Steht man vor dem Speaker, hat man den Eindruck, dass der Peacekeeper im Vergleich etwas dünner klingt, was allerdings auf den geringeren Schallpegel zurückzuführen ist. Um dem Sound genauer auf den Zahn zu fühlen, habe ich die beiden Speaker aufgenommen und am Mic-Preamp auf einen identischen Pegel gebracht. Anschließend habe ich lediglich einen G-Powerchord gespielt und auch den Analyzer in der DAW aktiviert.
Bei gleichem Pegel kommt der Peacekeeper dem Creamback schon recht nah. Im unteren Frequenzbereich bis ca. 200 Hz ist der Peacekeeper einen Hauch schwächer, was man zum Beispiel bei Aufnahmen mit einem EQ locker ausgleichen könnte – wenn man es denn überhaupt benötigt. Auf der Bühne oder zu Hause muss der Bassregler eben etwas weiter aufgedreht werden.
Vergleich mit unterschiedlichen Amp-Sounds
Hier kommen jetzt drei Beispiele mit unterschiedlichen Sounds von clean bis Mid-Gain, ebenfalls im Direktvergleich beider Speaker. Der etwas dünnere Mittenbereich fällt beim Classic-Rock-Style-Sound bei mittlerem Zerrgrad naturgemäß etwas stärker ins Gewicht als zum Beispiel beim Cleansound. Der Creamback klingt auch etwas wärmer, wenn man das Ganze unter der akustischen Lupe betrachtet, aber hier hat jeder seine eigenen Vorstellungen. Im Zweifelsfall lässt sich am Amp immer noch etwas nachjustieren. Und etwas Kompromissbereitschaft muss auch vorhanden sein, wenn man nicht mit brachialer Lautstärke arbeiten möchte. Auf jeden Fall macht der Peacekeeper eine gute Figur und taugt natürlich auch zum Recording.