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Boss DB-60 Dr. Beat Metronom Test

Im bonedo Testlabor widmen wir uns heute dem Boss Metronom Dr. Beat DB-60, das preislich zwischen dem Einsteigermodell DB-30 und dem Flaggschiff DB-90 angesiedelt ist. Trotz seiner kompakten Größe spendierte man dem Gerät sogar einige Features des großen Bruders, so zum Beispiel verschiedene Programmierungsmöglichkeiten oder die Möglichkeit, unterschiedliche Notenwerte zu mischen. Wir überprüfen, ob der Doktor seinen Titel zu Recht trägt oder gar ein Kurpfuscher ist.

Boss_DB60_oben

Details

Übersichtliche Oberfläche, großzügiges Display

Das DB-60 Metronom passt dank seiner kompakten Größe in jede Hosentasche und zeichnet sich aus durch eine klar strukturierte Bedienoberfläche mit einem großzügig dimensionierten Display. Unter dem versenkten Power-Schalter befinden sich drei Doppelfunktionsschalter, von denen die unteren beiden für die Stimmfunktion und den Timer zuständig sind. Mit der TEMPO/STYLE-Taste kann festgelegt werden, ob die Up/Down-Taster der Temporegelung oder aber der Auswahl der Beats und Patterns dienen sollen. Die fünf kleinen Tasten unter dem Display steuern die Display-Beleuchtung sowie die Loop-Funktion und bilden darüber hinaus die Mixereinheit für verschiedene Notenwerte. Je nach Bedarf können hier während eines laufenden Patterns Viertel-, Achtel- und Sechzehntelnoten, Achteltriolen und der Akzent auf der Eins in jeweils drei Lautstärkestufen gemischt werden. Die jeweilige Einstellung wird im unteren Viertel des Displays angezeigt. Über dem Display sind zwei rote Lämpchen angebracht, von denen das linke die Eins markiert und das rechte im Viertel-Rhythmus blinkt. In der rechten Hälfte befinden sich neben dem eingebauten Lautsprecher noch die Tasten für das Speichern und Abrufen der internen acht Programme, die START/STOP-Funktion sowie die Tap Tempo-Eingabe und die Rückstell- und Zwischenzeitenfunktion der Stoppuhr. 

An den Anschlüssen wurde gespart

Die Aufzählung der Anschlüsse erübrigt sich, es gibt nämlich nur einen, und zwar die Kopfhörerbuchse in Miniklinken-Ausführung an der linken Gehäuseseite. Rechts befindet sich der Lautstärkeregler und auf der Rückseite das Batteriefach, eine ausklappbare Stütz zum Aufstellen des DB-60 sowie eine Liste mit den Bezeichnungen der 20 Rhythmus-Patterns.

Fotostrecke: 3 Bilder Außer einem Kopfhöreranschluss gähnende Leere auf der linken Gehäuseseite …
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Praxis

Bei dem piept’s wohl – Atari lässt grüßen

Ein Druck auf die START/STOP-Taste beschert uns die typischen Beep-Sounds, die anno dazumal als Geräuschkulisse der ersten Computerspiele den Teenies das Leben versüßt haben. Zum Verändern des Tempos können entweder der TAP-Schalter oder die Cursor-Tasten verwendet werden, wobei der Bereich von 30 bis 250 bpm in Einer- oder Zehnerschritten durchlaufen werden kann. Schön finde ich die im Display dargestellte Pendelbewegung, die das optische Erfassen des Tempos bei abgeschaltetem Ton, zusätzlich zu den beiden roten Blinklichtern, deutlich erleichtert. Nach Betätigung der TEMPO/STYLE-Taste wechseln die Cursor-Tasten ihre Bestimmung und dienen nun zum Einstellen der Taktart bzw. des Rhythmus-Patterns. Der Einstellbereich der Beats umfasst 1/4 bis 9/4, darüber hinaus gibt es 14 weitere, ungerade Taktarten und Taktkombinationen. Durch den Notenwerte-Mixer können die Beats den persönlichen Präferenzen angepasst werden. Die Auswahl der vorprogrammierten Patterns umfasst, neben den Standard Rock-Grooves, ein herrliches Potpourri der schönsten Heimorgel-Rhythmen wie Mambo, Tango oder Walzer. Niedlich, wie mit einem einzigen Beep-Sound in vier verschiedenen Tonhöhen die Einzelinstrumente des Drumsets simuliert werden, aber zum Üben reicht’s allemal. Hier hört ihr Pattern Nr. 8 (Funk):

Audio Samples
0:00
DB-60 – Sound

Acht Speicherplätze – besser als nichts

Für den Live-Betrieb ist die Speichermöglichkeit eine große Hilfe, indem man das passende Songtempo mit jeweils einem Knopfdruck parat hat. Schade, dass es nur acht Speicherplätze gibt, denn das dürfte für die meisten Setlists zu wenig sein. Die Programmierung gestaltet sich kinderleicht: einfach Pattern oder Beat wählen, Tempo bestimmen, WRITE drücken, Zielspeicherplatz wählen, WRITE erneut drücken – fertig! Auch die Einstellungen des Noten-Mixers werden übernommen. Eine Verkettung der gespeicherten Programme erlaubt die LOOP-Funktion. Dabei kann die Programmreihenfolge nicht verändert werden, allerdings ist frei bestimmbar, mit welchem Pattern der Loop starten soll und wie viele Takte des jeweiligen Programms abgespielt werden sollen.

Gutes Tuning und punktgenaues Üben dank Stimmfunktion und Timer

Für einen Drummer steht das Stimmgerät zwar nicht gerade an erster Stelle im Zubehörköfferchen, aber schaden kann es nicht, wenn man dem schusseligen Gitarristen in der Not mal aushelfen kann. Zusätzlich zum Kammerton A können auch die restlichen elf Halbtöne der Oktave abgerufen werden. Für zeitgebundene Übungseinheiten lässt sich der Timer auf maximal 60 Minuten einstellen. Die Stoppuhr-Funktion bietet zudem die Möglichkeit, Geschwindigkeitswettbewerbe à la „Wer hält den Tempo 220 Blastbeat am längsten durch?“ zu veranstalten.

Taugt es denn auch für Drummer?

Da das Boss DB-60 nicht als Drummer-Metronom konzipiert wurde, fehlt ein Gewinde, mit dem es an einem Beckenstativ befestigt werden kann. Es sollte also eine Ablage neben dem Set vorhanden sein. Der interne Lautsprecher stößt bei lautem Getrommel natürlich an seine Grenzen, aber dafür gibt es ja den Kopfhöreranschluss. Wichtig ist für Drummer, die bekanntlich auf der Bühne gerne mal im Dunkeln sitzen, die Display-Beleuchtung, die beim DB-60 für fünf Sekunden aktiviert oder auf Dauerlicht gestellt werden kann. Leider geht mit dieser Dauerbeleuchtung aber auch ein erhöhter Stromverbrauch einher, und mangels Netzteilanschluss kann somit den Batterien auch schnell die Puste ausgehen, was in einer Live-Situation verhängnisvoll sein kann. Für derartige Einsatzzwecke würde ich das DB-60 daher nicht empfehlen.

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Fazit

Das Boss DB-60 Metronom ist klein, praktisch, leicht bedienbar und bietet einen großen Funktionsumfang. Eine sinnvolle Hilfe für das Üben ist der Notenwerte-Mixer, dessen Einstellungen auch gespeichert werden können. Auch die integrierten Patterns sowie die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten ungerader Rhythmen erhöhen den Spaßfaktor. Aufgrund der frei belegbaren Speicherplätze ist das Gerät theoretisch auch für Live-Anwendungen geeignet, allerdings sind dafür acht Plätze zu wenig, und ein Netzteilanschluss wäre in diesem Fall auch vonnöten, um die Dauerbeleuchtung nutzen zu können. Wer das DB-60 aber ausschließlich zu Hause oder im Proberaum verwenden will, bekommt hier ein solides, vielseitiges Gerät zu einem angemessenen Preis.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gute Ausstattung
  • Notenmixer-Funktion
  • leichte Bedienbarkeit
Contra
  • kein Netzteilanschluss
Artikelbild
Boss DB-60 Dr. Beat Metronom Test
Für 60,00€ bei
Kompakt und übersichtlich – das Boss Dr. Beat DB-60 Metronom.
Kompakt und übersichtlich – das Boss Dr. Beat DB-60 Metronom.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Boss
  • Bezeichnung: Dr. Beat DB-60
  • Tempobereich: 30 – 250 BPM
  • Features:
  • – Lautstärke für verschiedene Notenwerte separat einstellbar
  • – beleuchtetes LCD Display
  • – 23 Taktarten, 20 Preset Patterns
  • – 8 Speicherplätze
  • – Loop Funktion
  • – Tap Tempo Funktion
  • – Timer- und Stoppuhr-Funktion
  • – Auto Power Off Funktion (abschaltbar)
  • – Stimmfunktion
  • – Lieferung inklusive 2 AA-Batterien und Tasche
  • Maße und Gewicht: 129 x 84 x 22 mm / 156 g (inkl. Batterien)
  • Anschlüsse: Kopfhörer
  • Herstellungsland: China
  • Preis (UVP): EUR 73,-
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Kompakt und übersichtlich – das Boss Dr. Beat DB-60 Metronom.

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