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Boss AD-2 Acoustic Preamp Test

Praxis

Zum Warmspielen habe ich das Pedal vorerst vor meinem AER-Amp geparkt. Mein erster Eindruck ist, dass das Gerät bei einer 12-Uhr-Einstellung der Ambience- und Acoustic-Resonance-Funktion einen dezenten Reverb bereitstellt und dem Signal ein ausgeprägteres Bassfundament spendiert. Außerdem wird das für Piezo-Pickups typische “Nölen” in den Mitten hörbar reduziert. Die Gitarre meine Wahl ist übrigens ein Furch OM-Modell, das mit einem Pickupsystem von AER bestückt ist, bei dem ich nur den Piezo-Pickup aktiviert habe.
Für eine genauere Untersuchung des Klangverhaltens unseres Probanden nutze ich nun den DI-Ausgang des Gerätes, dessen Signal direkt in den Digitalwandler geht und anschließend aufgezeichnet wird. Wie sich herausstellt, bietet das AD-2 Pedal als DI-Box ein sauberes und kräftiges Signal, mit dem sich gut arbeiten lässt. Sehr schön!

Als erstes möchte ich hören, ob die vom Pedal mitgebrachte Effektsektion generell im aktivierten Zustand einen klanglichen Einfluss ausübt. Dafür hören wir nun zweimal das gleiche Akkordpicking. Im zweiten Durchlauf schalte ich die Effektsektion hinzu. Alle drei Potis stehen dabei auf Linksanschlag.

Audio Samples
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Soundcheck off/on -u003e Alle Potis auf Linksanschlag
AmbienceNotchAcoustic Resonance
777

Wie man hören kann, arbeitet das Gerät hier völlig neutral.
Legen wir nun unser Ohr auf den Ambient-Reverb des AD-2. Diesen drehe ich im folgenden Beispielen in fünf Schritten auf.

Audio Samples
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klanglicher Einfluss des Ambience Potis
AmbienceNotchAcoustic Resonance
7/9/12/15/1777

Der Effekt wird ab 12 Uhr wirklich hörbar und bewegt sich dann bis 15 Uhr weiterhin in einem recht subtilen Rahmen. In diesen Settings wird das Signal also mithilfe der Ambient-Funktion einfach etwas plastischer dargestellt. Auf den letzten Metern kann man aber auch einen sehr deutlichen Reverbeffekt generieren, der dem Signal zweifelsohne schmeichelt.
Dasselbe Spiel wiederhole ich nun mit der Acoustic-Resonance-Funktion.

Audio Samples
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klanglicher Einfluss der Acoustic Resonance Funktion
AmbienceNotchAcoustic Resonance
1277/9/12/15/17

Hier werden Tiefmitten und Bass mit Hinzunahme der Acoustic-Resonance-Funktion hervorgehoben. Zudem verlieren die Mitten des Piezo-PUs, wie schon anfangs über den Amp wahrgenommen, etwas von ihrem nöligen Charakter. Nach 12 Uhr kann es dennoch schnell zu viel des Guten werden. Hier hängt es auch ein wenig vom gelieferten Signal ab, inwieweit man diese Funktion bemühen kann. Mit dem Fishman Piezo PU System meiner Sigma Akustikgitarre ist z.B. die Grenze eindeutig schon bei 12 Uhr erreicht, da sonst der Bassanteil überhand nimmt.
Setzt man die Funktion moderat ein, wird das Signal auf jeden Fall wärmer und griffiger. Ähnlich wie beim vor einiger Zeit von mir getesteten BodyRez-Pedal von TC Electronic gewinnt es zweifellos und bekommt einen Hifi-artigen Touch. Am Ende kann natürlich auch dieses Pedal nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass wir es mit einem Piezotonabnehmer zu tun haben.
Wenn es um die Bekämpfung von Feedback-Problemen geht, sind Notch-Filter ein probates Mittel. Welchen klanglichen Einfluss der hier integrierte hat, will ich nun genauer erfahren und drehe das Poti ebenfalls in fünf Schritten auf.

Audio Samples
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klanglicher Einfluss des Notch Filters
AmbienceNotchAcoustic Resonance
127/9/12/15/1712

Mithilfe des Notch-Potis lassen sich verschiedene Frequenzbereiche absenken, was sich je nach Position unterschiedlich auf das Signal auswirkt. Im besten Falle lässt man dieses Poti natürlich unangetastet. Falls aber einzelne Frequenzbereiche Rückkopplungen verursachen, ist der Notch-Filter absolut von Nutzen.
Im nächsten Beispiel habe ich mit dem deaktivierten Pedal ein Feedback provoziert und dieses anschließend mit dem Notch-Filter erfolgreich eliminieren können. Durch die Acoustic-Resonance-Funktion und den Reverb steht dabei das Signal auch mit aktiviertem Notch-Filter besser da als vorher.

Audio Samples
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Beispiel zur Feedbackunterdrückung -u003e Pedal off/on
AmbienceNotchAcoustic Resonance
121212

Hören wir uns zum Abschluss noch zwei weitere Beispiele mit unterschiedlichen Spielweisen und Einstellungen an.
Zu sehr schönen Ergebnissen komme ich beim Fingerpicking, wenn ich die Acoustic-Resonance-Funktion auf 12 Uhr justiere und das Ambience-Poti voll aufdrehe. Das Signal wirkt hier sehr schön griffig – durchaus ähnlich dem eines Mikrofons, das in geringem Abstand vor dem Instrument positioniert wurde.

Audio Samples
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Fingerpicking Praxisbeispiel
AmbienceNotchAcoustic Resonance
17712

Die schon angesprochene Bassbetonung tut auch Strumming-Akkordfiguren durchaus gut, wie das abschließende Beispiel zeigt.

Audio Samples
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Strumming Praxisbeispiel
AmbienceNotchAcoustic Resonance
12712
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