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BlueAmps Spark Test

Die BlueAmps Spark Fullrange-Box ist nicht nur für den interessant, der seinen Modeler auch auf der Bühne gerne in Stereo genießen möchte. Auch für “Mono-Gitarristen” kann dieser kleine Kraftprotz eine gute Wahl sein, denn das Fullrange-Cabinet ist mit vier Speakern bepackt und hat eine Stereoendstufe, die 2x 180 Watt liefert. Die Marke BlueAmps ist unter Umständen noch nicht jedem geläufig. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Calbe an der Saale und wendet sich mit diversen Fullrange-Lautsprecherboxen speziell an Gitarristen.

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Kopf des Ganzen ist Marco Wendel, selbstverständlich Gitarrist, der schon lange mit Modeling-Gerätschaften im Studio und auf der Bühne arbeitet. Seit langer Zeit mit den Problemen der Schallübertragung des Gitarrensignals über Fullrange-Boxen vertraut, baute er 2008 seine erste Amp/Box. Außerdem entwickelte er bereits unter dem Namen KPA-Solutions zusammen mit Tilman Ritter (Ritter Amplifications) Endstufen und Lautsprecherboxen für den Kemper Profiler. Mit der Spark Box haben wir sein persönlich bevorzugtes Cabinet aus der BlueAmps-Produktlinie im Test.

Details

Gehäuse/Optik

Die Box kommt in kompakten Maßen mit 600 x 300 x 450 mm (BxTxH) und ist üppig bestückt, denn im Inneren sorgen zwei 10 Zoll Speaker und zwei Titan-Hochtöner für eine amtliche Schallübertragung. Das Ganze geht über eine hohe Bandbreite, denn laut Hersteller deckt die Box einen Frequenzbereich von 80 bis 25.000 Hz bei recht linearem Frequenzgang (+1/-2 dB) ab. Unser Testmodell ist aus 15 mm Birkenmultiplex gefertigt, kommt mit schwarzem Tolex überzogen und braunem Bespannstoff an der Front inklusive weißem Keder am Rand. Jede BlueAmps Box wird auf Kundenanfrage gebaut, daher sind natürlich auch andere Farbkombinationen möglich. Es gibt diverse Standard-Materialen, die im Grundpreis enthalten sind, Spezialwünsche werden gegen Aufpreis erledigt. An allen Ecken sind Schoner aus Kunststoff angebracht und an zwei seitlich angebrachten Schalengriffen kann das Cabinet recht bequem getragen werden. Mit einem Gesamtgewicht von 21,4 kg ist es auch noch möglich, den kleinen Brüllwürfel über kürzere Strecken auch mit nur einer Hand zu tragen.

Fotostrecke: 6 Bilder Die BlueAmps Spark ist eine FRFR (Full Range Flat Response) Box in traditioneller Gitarrenbox-Optik.

Rückseite/Anschlüsse

Die Rückseite unserer Box ist geschlossen und in der oberen Hälfte ist mittig das Anschlussfeld der Endstufe montiert. Neben dem Power-Schalter finden sich hier zwei Eingänge mit Klinkenanschluss, denn die Box kann komplett in Stereo betrieben werden. Für den Schalldruck sorgt eine Class-D-Endstufe, die 2 x 180 Watt liefert. Wenn nur ein Eingang belegt ist, wird das Monosignal automatisch auf beide Seiten gelegt, dabei ist egal, welchen Anschluss der Modeler bespielt. Zur Stromversorgung von externen Geräten steht ein Powercon-Anschluss zur Verfügung, der den Modeler mit Netzstrom gleich mitversorgen kann und unter Umständen eine Mehrfachsteckdose einspart. Optional gibt es für die Endstufe für einen Aufpreis von 35 Euro auch einen separaten Lautstärkeregler. Den würde ich jedem empfehlen, der auch in moderaten Lautstärken spielt, denn die Endstufe packt ordentlich zu und beim Einsatz mit dem Kemper Profiler im Test wurde schon recht früh im Regelweg des Monitor Out die Zimmerlautstärke verlassen.

Fotostrecke: 2 Bilder In der Box werkelt eine Endstufe mit 2x 180 W RMS (2x 360 W max).
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Praxis

Für den Praxistest gibt es folgenden Versuchsaufbau: Ich habe meinen Kemper Profiler über den Monitor Output an die Spark Box angeschlossen. Der Equalizer dieses Ausgangs ist neutral eingestellt, damit ich auch direkte Vergleichsmöglichkeiten zu den anderen Boxen und zu meinem Referenz-Sound aus den Abhörboxen der Regie (Genelec 8050A) habe. Die Box wurde anschließend mit unterschiedlichen Amp-Profilen und Gitarren getestet. Eigentlich hätte ich euch gerne einen amtlichen Audiovergleich wie beim Speaker-Test oder dem Pickup-Marathon geliefert, aber das ist aufgrund der unterschiedlichen Lautsprecher-Konstruktionen und Konstellationen leider nicht ohne Weiteres mit identischer Mikrofonierung einzufangen. Deshalb gibt es “nur” Worte. Bei den Profilen waren verschiedene Amps (Fender, Divided by 13, Dumble, Vox, Marshall, Mesa Boogie) aus dem Angebot von Michael Britt und das Friedman Profil aus dem bonedo Audio-Vergleich am Start. Außerdem habe ich den Einsatz mit Akustik Gitarre (Nylon & Steelstring) getestet, auch über den Profiler, allerdings mit dem Profil einer Reddi Tube DI, das Kollege Oliver Poschmann für einen bonedo Bass-Test erstellt hat und das auch ausgesprochen gut mit der Akustik-Gitarre funktioniert.

Frequenzgang – Vergleich mit Studio-Speaker

Meine Sounds stelle ich immer über die Lautsprecher im Regieraum meines Studios ein. Die kenne ich und habe damit auch bisher durch die Bank gute Erfahrung gemacht plus positiver Rückmeldung von Tontechnikern im Bühneneinsatz. Deshalb sollte der Frequenzgang der Lautsprecherbox für das Monitoring auf der Bühne möglichst nicht allzu stark von diesem Klangbild abweichen. Bei der Spark sieht das gut aus und hört sich vor allem auch gut an. Der Sound ist im Frequenzgang sehr nahe an dem Klang, der aus den Genelecs kommt – die Bezeichnung FRFR trägt die Box also absolut zu Recht. Trotz 10-Zoll-Lautsprecher ist das Bassfundament beachtlich, es klingt satt, aber immer noch aufgeräumt. Ich habe den Bassbereich mit einem High-Gain-Profil (Rectifier) mit Baritongitarre auf Drop A getestet, die Anschläge sind sehr gut zu hören und Wummern gibt es ebenfalls keines.

Die Spark überzeugt durch einen weiten Frequenzgang und einen hervorragenden Sound, auch bei Verwendung mit Akustikgitarren.
Die Spark überzeugt durch einen weiten Frequenzgang und einen hervorragenden Sound, auch bei Verwendung mit Akustikgitarren.

Wiedergabe von unterschiedlichen Amp-Sounds

Durch den sehr guten Frequenzgang ist die Box recht universell einsetzbar, was die Amp-Simulationen bzw. Amp-Profile betrifft. Am besten haben mir hier die klassischen Amp-Modelle (Fender, Vox, Marshall, etc.) gefallen bzw. Amps, die eher an einem Vintage-Sound orientiert sind. Moderne Heavy-Sounds kommen selbstverständlich auch sehr gut, aber die Schokoladenseite der Spark liegt für mich eher in der Übertragung von Amp-Modellen mit einem warmen Mittenbereich und etwas weicheren Höhen.

Sound mit Akustikgitarre

Die Spark Box hat ausreichend Luft nach oben und überträgt Frequenzen bis 25 kHz. Daher funktioniert das auch sehr gut mit Akustikgitarren, egal, ob Steel-String oder Nylon. Alles klingt sehr aufgeräumt, auch Akkorde über sechs Saiten werden sehr definiert wiedergegeben.

Schalldruck – Abstrahlverhalten – Rauschen

Ab einer gewissen Lautstärke komprimiert die Endstufe leicht, was sich sehr angenehm beispielsweise bei Cleansounds in Richtung Fender/Vox zeigt und sich in einem sehr guten Spielgefühl manifestiert. Auch die interne Frequenzweiche ist bestens eingestellt, der Ton strahlt breit ab und im Monobetrieb hat man überhaupt nicht das Gefühl, dass hier vier Lautsprecher am Werkeln sind. Der Sound kommt extrem kompakt aus der Box und die Frequenzbereiche klingen sehr aufgeräumt und klar. Das Grundrauschen ist absolut minimal.

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Fazit

Erstklassig! Die Spark von BlueAmps ist zwar kein Schnäppchen, aber jeden Cent wert und das Label Made in Germany ist hier eindeutig als Qualitätssiegel zu sehen. Die Box hat einen sehr ausgeglichenen Frequenzgang und die Amp-Profile klingen und fühlen sich beim Spielen auch wie “richtige” Amps an. Durch den recht linearen Frequenzgang ist sie vielseitig einsetzbar, was Musikrichtung und Amp-Modelle betrifft und zeigt sich als absoluter Spezialist für klassische Ampsounds á la Fender, Vox, Marshall und Co. Wer E- und Akustikgitarre auf der Bühne spielt, wird ebenfalls komplett bedient, denn die Spark Box bringt dank ihres weiten Frequenzbereichs auch Akustik-Gitarren authentisch auf die Bühne. Der Schalldruck reicht locker für Band- und Bühneneinsatz, und wer sich gerne im Stereosound badet – kein Problem. Allerdings macht auch mono jede Menge Spaß!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • weiter Frequenzgang / hervorragender Sound
  • amtlicher Schalldruck
  • authentischer Akustikgitarren-Klang
  • Genre-übergreifend flexibel
  • Ausgabe auch in Stereo
  • perfekt für klassische Amp-Sounds
Contra
  • keins
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BlueAmps Spark Test
Volltreffer! Die BlueAmps Spark eignet sich perfekt für klassische Amp-Sounds und Übertragung von Akustik-Gitarren mit einem Amp-Modeler.
Volltreffer! Die BlueAmps Spark eignet sich perfekt für klassische Amp-Sounds und Übertragung von Akustik-Gitarren mit einem Amp-Modeler.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: BlueAmps
  • Modell: Spark
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Typ: Aktive Full Range Lautsprecherbox
  • Ausgangsleistung: 2 x 180 Watt RMS
  • Frequenzbereich: 80 Hz bis 25 kHz
  • Lautsprecher: 2x 10“ Speaker, 2x Titan Hochtöner
  • Anschlüsse: 2x Input (Klinke), Powercon Out
  • Abmessungen: 600 x 300 x 450 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 21,4 kg
  • Preis: 1299,00 Euro
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Piet sagt:

#1 - 13.08.2017 um 13:23 Uhr

2

Die Spark ist ein Top Arbeitsgerät! Mein Kemper klingt Hammer mäßig. Ich spiele mit meiner Band Rock der letzten 40 Jahre und die Kombination Kemper / Spark ist hierfür optimal. AC/DC, EVH, Toto, BonJovi, Clapton usw. was da aus der Spark kommt klingt absolut amtlich. Auch die 12-String über ein Acus One-Profil mit etwas Stereo-Chorus. Topp!! Zugegeben die Spark ist nicht billig, ist aber komplett Handarbeit mit besten Materialen und 1A verarbeitet. Qualität hat nun Mal ihren Preis. Rechnet man im Vergleich den Preis für Röhren- und Akustik-Verstärker, diverse Effekte und Tretminen, liegt man mit der Kemper / Spark Kombi deutlich günstiger! Als begeisterter Kemper User kann ich die Spark von BlueAmps uneingeschränkt empfehlen!

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