Behringer U-Phoria UM2 Test

Das Behringer U-Phoria UM2 ist nicht nur das günstigste Interface aus der U-Phoria-Reihe, sondern vermutlich auch eines der günstigsten USB-Interfaces überhaupt, das vollwertige Anschlüsse mitbringt.

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Aber was taugt ein Gerät, das mit 32 Euro weniger kostet als so manches professionelle Mikrofonkabel?

Details & Praxis

Merkmale und Besonderheiten

Das Behringer U-Phoria UM2 ist ein 2-Kanal USB 2.0-Interface. Der erste Kanal nimmt Mikrofon- und Line-Signale via Kombibuchse entgegen. Kanal 2 ist ausschließlich für Instrumentensignale wie etwa direkt eingesteckte E-Gitarren oder -Bässe zuständig. Beide Kanäle haben eine Clipping- und eine Signal-LED. Gain-Regler für die Kanäle finden sich auf der Oberseite des Interfaces. Die beiden Ausgangskanäle sind als Cinch-Buchsen auf der Rückseite des U-Phoria UM2 ausgeführt. Ihre Lautstärke wird ebenfalls über einen Regler auf der Oberseite des Behringer Interfaces eingestellt. Dieser steuert ebenfalls die Lautstärke des Kopfhörerausgangs auf der Vorderseite des Gerätes. Das eingebaute Direct-Monitoring macht es möglich, die eingehenden Signale sofort und Latenzfrei auf Lautsprechern oder Kopfhörern auszugeben. Ein Knopfdruck reicht, um das Monitoring zu aktivieren. Der Schalter für die 48V-Phantomspeisung des Mikrofonvorverstärkers findet sich auf der Rückseite, genau wie der USB-Anschluss, über den das Interface übrigens auch mit Strom versorgt wird und das Loch für ein Kensington-Schloss.

Fotostrecke: 2 Bilder Übersichtlich: Eingänge und Kopfhörerausgang finden vorne Platz

Verarbeitung

Wie zu erwarten, bekommt man für den Preis des Behringer U-Phoria UM2 natürlich kein Metallgehäuse. Front, Seiten und Rückseite sind aus Kunststoff, ebenso die Knöpfe und Regler. Aber alles in allem macht das Gehäuse des Behringer-Interfaces einen überraschend soliden Eindruck. Die Front ist im gleichen Hochglanzfinish gehalten, das man schon von den höherpreisigen U-Phoria-Modellen wie dem UMC1620 kennt. Die Buchsen sind alle fest montiert und wackeln kein bisschen und das Gehäuse steht rutschfest auf dicken Gummifüßchen. Haptisch bemerkbar macht sich der günstige Preispunkt des U-Phoria UM2 vor allem bei den drei Reglern auf der Oberseite. Diese haben etwas Spiel und ungleichmäßige Drehwiderstände. Außerdem scheinen sie direkt auf der Platine verbaut zu sein, sodass man besser aufpasst, dass sie nicht zu grob behandelt werden.

Anschluss und Zubehör

Ist das Behringer U-Phoria erstmal per USB-Kabel mit dem Computer verbunden, hat man schon so ziemlich alles in die Wege geleitet, um loslegen zu können. Auf der Behringer-Website erhält man den ASIO4ALL-Treiber, wenn man denn Windows nutzt. Unter Mac OS läuft das Interface ohne Treiber. Ebenfalls auf der Behringer Website bekommt man ein kostenloses Softwarepaket mit ein paar Effekten von Ohmforce, Audiodamage, Betabugs sowie die Audacity DAW. Das ist zwar auch sonst kostenlos, aber es ist vor allem für Anfänger komfortabel, alles aus einer Hand zu erhalten.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Gehäuse ist eine solide Kunststoffkonstruktion

Klang

Das Behringer U-Phoria UM2 kommt mit den gleichen XENYX-Preamps, die auch in den anderen U-Phoria Interfaces verwendet werden. Sie klingen unauffällig, neigen nicht zum Färben und sind für die Preisklasse verhältnismäßig rauscharm. Mit einer maximalen Verstärkung von 56 dB liefert der Mikrofonpreamp brauchbare Werte. Lediglich für Mikrofone mit geringem Ausgangspegel, wie zum Beispiel dem Shure SM7B, wäre etwas mehr Verstärkung nützlich. Die Wandler fallen bei der Wiedergabe klanglich nicht negativ auf und der Kopfhörerausgang hält einiges an Pegel bereit. Auffällig ist jedoch, dass es kurz vor der Maximallautstärke zu leichten Verzerrungen am Kopfhörerausgang kommt. In der Praxis ist es natürlich etwas umständlich, dass sich Kopfhörerausgang und Monitorausgang einen Regler teilen. Das UM2 unterstützt Abtastraten von 32 bis 48 kHz und kommt damit unter Mac OS auf eine minimale Systemlatenz von 5,02 ms bei 48 kHz und 32 Samples Puffergröße. Bei 44,1 kHz und 128 Samples im Puffer schafft das U-Phoria Interface immer noch beachtliche 8,91 ms.

Audio Samples
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Gitarre durch Amp E-Gitarre DI Semi-Akustik Gitarre mikrofoniert E-Bass DI Shaker
Fotostrecke: 2 Bilder Der Schalter für die Phanomspeisung wurde auf der Rückseite untergebracht.

Fazit

Man bekommt für knapp über 30 Euro natürlich kein Spitzeninterface mit dem Behringer U-Phoria UM2. Die Regler sind etwas wackelig, der Phantompower-Schalter ist auf der Rückseite und die maximale Abtastrate liegt bei 48 kHz. Aber das ist alles Jammern auf hohem Niveau, denn das Behringer U-Phoria ist äußerst brauchbar und anfängerfreundlich. Klanglich gibt es kaum etwas auszusetzen und die Latenz ist sogar angenehm niedrig. Alles in allem ist es erstaunlich, dass Behringer für diesen Preis überhaupt ein Interface herstellen kann.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • klanglich neutral
  • gute Latenz
  • sehr günstig
Contra
  • Phantompower-Schalter auf der Rückseite
  • Kopfhörer und Lautsprecher teilen sich einen Level-Regler
Artikelbild
Behringer U-Phoria UM2 Test
Für 49,00€ bei
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Features & Spezifikationen
  • 1 Input mit XLR-Kombibuchse
  • 1 Klinkeneingang für Instrumente
  • 48V-Phantomspeisung
  • Kopfhörerausgang
  • 2 Line-Outputs als Cinch-Buchsen
  • Preis: € 32,– (Straßenpreise am 20.08.2020)
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Profilbild von Shane McGill

Shane McGill sagt:

#1 - 20.08.2020 um 08:17 Uhr

0

48V phantom power Schalter ist auf der Rückseite - ist das wirklich ein Kritikpunkt...? Schwer nachzuvollziehen.

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