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Beetronics Fatbee Test

Das Beetronics Fatbee Overdrive begründet eine neue Serie des amerikanischen Boutique-Pedalherstellers, die unter dem Namen Babee Effektpedale in etwas kleinerem Format als die üblichen Beetronics Pedale anbietet. Das macht Sinn, denn der Platz auf dem Board ist hart umkämpft und wenn man sich zwischen zwei Pedalen entscheiden muss, dann kann die Größe unter Umständen das Zünglein an der Waage sein.

Beetronics_Fatbee_Overdrive_TEST


Das Fatbee ist ein reinrassiges Overdrive-Pedal, das für knapp über 200 Euro angeboten wird und laut Hersteller einen Breakup-Sound wie ein Röhrenamp haben soll. Ob das der Fall ist und für welche Einsätze man das Fatbee Overdrive-Pedal benutzen kann, erfahrt ihr im folgenden Test.

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Details

Das dunkelrote Fatbee Overdrive Pedal kommt in einem etwas kleineren Format als seine traditionellen Beetronics-Geschwister, misst 72 x 115 x 52 mm (B x T x H) und bringt dank des Aluminiumgehäuses lediglich 188 Gramm auf die Waage. Trotz des kleinen Formats gibt es bei Beetronics natürlich kein Standardprogramm: Die drei Regler sind an der Stirnseite positioniert und das Feld auf der Oberseite, das die beiden Status-LEDs beherbergt, ist grafisch im Beetronics-Stil gehalten. Der Look ist natürlich etwas extravagant, gefällt mir persönlich aber gut und hat Style. Die praktisch denkende Seite in mir gibt allerdings zu bedenken, dass die Reglerpositionen von oben nicht gut sichtbar sind. Egal, sagt die pragmatische Seite – bei drei Reglern und einem Overdrive Pedal ist das nicht so dramatisch. Was die drei Einstellmöglichkeiten betrifft, kann man bei der fetten Biene Weight, Flavor und Honey einstellen, übersetzt sind das die Lautstärke (Weight), die Klangregelung (Flavor) und der Zerrgrad (Honey).

Fotostrecke: 3 Bilder Das Beetronics Fatbee ist gar nicht so ausladend wie der Name suggerieren mag,…

Was die Konzeption anbelangt, ist das Fatbee ein JFET-Overdrive mit Schaltungsdesign von Howard Davis, das die typische Übersteuerung eines Röhrenamps erzeugen soll und dementsprechend auch das dazugehörige Reaktionsverhalten auf die Veränderungen an der Gitarre (Anschlag, Volume-Poti-Aktionen). Aktiviert wird der Effekt mit dem mittig positionierten Fußschalter und beide Status LEDs leuchten rot. Das Fatbee kommt mit einem analogen Schaltkreis und einer True-Bypass-Schaltung. Die Anschlüsse sind an den Seiten geparkt, rechts der Input und auf der linken Seite die Ausgangsbuchse in Richtung Gitarrenverstärker. Hier findet sich auch der Anschluss für ein optionales Netzteil (9V DC – Center Negativ) – Batteriebetrieb ist bei unserem Testkandidaten nicht vorgesehen – obwohl sich die Stromaufnahme mit 13 mA, gemessen mit einem One Spot mA Meter, recht bescheiden gibt. Ab Werk wird das Pedal mit vier Gummifüßen ausgeliefert, die man selbstverständlich leicht entfernen kann, um die glatte Unterseite mit Klettband zu bekleben. Das Gehäuse wird lediglich mit zwei Schrauben an Vorder- und Rückseite befestigt, hier können Mounting-Plates eingesetzt werden, die allerdings gebogen werden müssen, um sie am Pedalboard zu befestigen. Funktioniert aber unproblematisch.

Fotostrecke: 4 Bilder Verbindungsseitig gibt es keine Überraschungen, es sind gerade mal drei Anschlüsse vorhanden,…

Bedienung

Hier gibt es nicht viel zu erklären, denn wir haben ja die Standard-Regelmöglichkeiten mit Zerrgrad, Klangfarbe und Lautstärke an Bord. Wie hoch der Zerrgrad und der Lautstärke-Boost ist, was das Flavor/Tone-Poti alles veranstaltet und ob das Pedal auch als Booster für bereits angezerrte Amps oder Overdrives geeignet ist, das erfahrt ihr jetzt im Praxisteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Etwas ungewohnt ist die Positionierung der Regler auf der leicht abgeschrägten Stirnseite,…
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Praxis

Das Fatbee wird für den Praxisteil erst einmal vor einen unverzerrten Amp geschaltet. Hier darf wieder der Sovtek MIG-50 ran, der mit einer Marshall 4×12 Box verbunden ist. Die Box wird mit einem Neumann TLM-103 abgenommen. Klar ist, dass das Fatbee Overdrive-Pedal nicht in die Kategorie “neutraler Overdrive” gehört. Im Vergleich zum BypassSound am unverzerrten Amp wird der Frequenzgang schon etwas verändert, wenn das Pedal aktiviert wird. Die Höhen sind etwas geringer im Vergleich zum Bypass-Sound, wenn der Flavor-Regler in neutraler mittlerer Position eingestellt ist. Außerdem werden die unteren Mitten noch etwas angehoben. Der Overdrive klingt etwas grobkörnig, um es mal etwas malerisch in Worte zu fassen. Es ist nicht die feine Übersteuerung, die man vom Tube Screamer kennt, die dicke Biene summt ordentlich und hat schon eine gute Portion Dreck im Grundsound. Die Klangfarbe kann mit dem Flavor-Regler noch etwas modifiziert werden, die Bandbreite geht vom muffigen Zerrsound, wenn man den Regler komplett zurücknimmt, bis zum leicht höhenbetonten Klang bei Maximal-Einstellung. Dieses Setting ist noch recht moderat im Vergleich zum Tone-Regler anderer Overdrive-Pedale.

Audio Samples
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Bypass > On – mittlere Einstellung (Strat) Flavor (Tone) Check: 7 > 11 > 13 > 17 Uhr (Strat)

Die Bandbreite der Verzerrung geht beim Fatbee von der leichten Übersteuerung bis zum Mid-Gain-Sound bei Humbucker-Gitarren. Das Pedal reagiert in allen Gain-Bereichen recht ordentlich auf die Aktionen an der Gitarre. Beim Herunterregeln des Volume-Potis wird der Zerrgrad entsprechend schwächer, aber da hatte ich schon Pedale im Test, die in dieser Disziplin feinfühliger reagieren, auch bei mittleren Zerrgraden. Bei leichtem Anschlag oder auch bei recht weit zurückgenommenem Volume-Poti ist der Klang immer noch kratzig übersteuert. Das würde ich, ehrlich gesagt, auch nicht als Schwachpunkt definieren, sondern als Charaktereigenschaft, denn dieser kratzige Ton hat auch was.

Audio Samples
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Honey (Gain) Check: 9 > 11 > 13 > 15 > 17 Uhr (Strat) Reaktion auf das Volume Poti an der Gitarre: 10 > 7 > 5 > 3 (Les Paul) Reaktion auf die Anschlagstärke an der Gitarre: Zuerst leicht mit den Fingern, dann hart mit dem Pick (Jaguar P90)
Die stylische, im Beetronics-Stil gehaltene Plakette auf der Oberseite verleiht dem Pedal einen extravaganten Look.
Die stylische, im Beetronics-Stil gehaltene Plakette auf der Oberseite verleiht dem Pedal einen extravaganten Look.

Zerrsounds, die von den kernigen Old-School-Rocksounds der 60er und 70er Jahre inspiriert sind, können mit dem Fatbee Overdrive sehr gut erzeugt werden. Das geht von klassischen Stones-Klängen über Cream und Led Zeppelin bis zum aktuellen Indie-Rock-Style oder den etwas dreckigen Bluessounds á la Gary Clark Junior. Hier sind ein paar markante Settings.

Audio Samples
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Stones Style (Tele) Indie Style (SG) Blues Style (SG)

In der nächsten Runde wird das Fatbee im Einsatz vor einem Overdrive, Fuzz und einem bereits verzerrten Amp getestet. Dabei habe ich den Weight-Regler recht weit aufgedreht, um das zweite Pedal, bzw. den Amp mit einem höheren Pegel anzufeuern. Der Honey-Regler fügt noch etwas Gain und den typischen Charakter des Fatbee hinzu, und auch das Flavor-Poti agiert hier sehr gut, mit dem man den Ton noch etwas schärfer oder weicher machen kann. Insgesamt bringt das Fatbee in dieser Disziplin die fuzzige Note mit, die mir persönlich sehr gut gefällt.

Audio Samples
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Fatbee vor Overdrive – Himmelstrutz Fetto Nord (Les Paul) Fatbee vor Fuzz – Analogman Astro Tone (Les Paul) Fatbee vor Overdrive Amp – Marshall SLP100 (Stratocaster)
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Fazit

Das Beetronics Fatbee Overdrive-Pedal kommt in einem etwas kompakteren Format und liefert einen charakterstarken Zerrsound. Die Bandbreite reicht von einer leichten Übersteuerung bis zum Mid-Gain-Brett, das Ganze mit einem etwas grobkörnigen Charakter, der gerne auch mal einen Ausflug in die fuzzige Abteilung macht. Der Name ist Programm, denn das Pedal färbt im Vergleich zum Grundsound, liefert einen amtlichen Boost in den unteren Mitten und kann damit Singlecoil-Gitarren etwas mehr Fülle verleihen. Mit etwas crisp klingenden Amps verträgt es sich ebenfalls sehr gut, sodass es auch als Boost-Pedal vor Overdrive-Pedalen oder bereits angezerrten Amps eine gute Figur macht. Hier kommt dann die fuzzige Note noch mehr raus. Wer einen “sauberen” Overdrive mit exzellenter Reaktion auf die Aktionen an der Gitarre sucht, der wird hier eher nicht fündig. Wer auf dreckige und kratzige Overdrive-Sounds mit Charakter steht, sollte das Fatbee mal antesten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Bauteile und Verarbeitung
  • Klangcharakter – eher grober Overdrive Sound
  • Einsatz als Boost-Pedal
  • Old School Rock-Sounds
Contra
  • Reglereinstellungen von oben nicht gut lesbar
Artikelbild
Beetronics Fatbee Test
Für 195,00€ bei
Das Beetronics Fatbee Overdrive eignet sich für Old School Rock-Sounds und macht auch als Booster eine gute Figur.
Das Beetronics Fatbee Overdrive eignet sich für Old School Rock-Sounds und macht auch als Booster eine gute Figur.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Beetronics
  • Modell: Fatbee
  • Typ: Overdrive Effektpedal
  • Herkunft: USA
  • Regler: Weight (Gain), Flavor (Tone), Honey (Volume)
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 13 mA
  • Spannung: 9V (Center Negativ) – nur Netzteil
  • Maße: 72 x 115 x 52 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 188 Gramm
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (April 2020)
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