Anzeige

Artec Highway Drive Test

Die Artec “Legend” Serie umfasst eine Reihe blitzblanker Edelpedale, die sozusagen die Krönung der Artec Bodentreter-Dynastie darstellen. Die Geräte sind ein Stück teurer als die Pedale der Black Air Serie, sehen richtig gut aus und klingen durch die Bank amtlich (zumindest die Pedale, denen wir bis dato auf den Zahn gefühlt haben). Mit dem Highway Drive steht jetzt ein weiteres Pedal der Serie im Fokus unseres Interesses.

Artec_HighwayDrive204-1013788 Bild


Kurze Frage: Was haben “Highway Star” von Deep Purple und “Highway To Hell” von AC/DC gemeinsam? Richtig, die Gitarristen beider Bands benutzen Marshall Amps. Und genau diesem Soundideal soll der Highway Drive nacheifern. Na, da sind wir doch mal sehr gespannt.

DETAILS

Genau wie alle Geräte der Legend Serie kommt auch der Highway Drive im handlichen MXR-Format und ist dank des edlen, matt spiegelnden Alugehäuses ein wahrer Augenschmaus. Das Pedal wird in einem wertigen Karton geliefert, in dem es, weich in ein Tuch gebettet, darauf wartet, mit Füßen getreten zu werden. Was für ein Schicksal.

Die Verarbeitung der Artec Pedale ist grundsätzlich sehr gut, sie sind somit für den harten Bühnenalltag bestens geeignet. Apropos Verarbeitung: Um die beigelegte Batterie einzusetzen, muss die Bodenplatte abgeschraubt werden. Bei dieser Gelegenheit hat man die Möglichkeit, einen intensiven Blick auf die fest verschraubte Platine zu werfen, die fast den gesamten Innenraum in Beschlag nimmt. Allerdings sah bei unserem Testgerät die Platine so aus, als seien einige Lötstellen von Hand nachgearbeitet worden. Das ist eher ungewöhnlich für Artec – und ich kann das wirklich beurteilen, denn schließlich hatte ich schon einige Geräte der koreanischen Effektschmiede im Test und habe so etwas noch bei keinem anderen ihrer Bodentreter gesehen. Letztlich funktioniert das Gerät aber einwandfrei und so konnte ich das Pedal in Ruhe testen.
Der Highway Drive hat drei Regler, die der geübte Saitengrabscher sofort bedienen kann. Das Volume-Poti ist für den Ausgangspegel zuständig und um das Pedal an den nachgeschalteten Amp und dessen Eingangsstufe anzupassen.

Das Gain-Poti bestimmt den Verzerrungsgrad, der hier in Maximalstellung ein gut abgehangenes Hardrockbrett erzeugt. Dritter im Bunde ist der Tone-Regler. Er ist für den Frequenzgang des Pedals zuständig. Jeder kennt diesen Regler auch von anderen Verzerrer-Pedalen. Je weiter man ihn aufdreht, umso mehr Höhen kommen ins Spiel. Gleichzeitig wird der Sound insgesamt dünner und in der Vollgasstellung leicht glasig. Das Pedal benötigt keinen angezerrten Amp, um einen guten Sound zu erzeugen. Mit einem glaskolbenbetriebenen und clean eingestellten Fender, Vox, oder Marshall Amp bzw. einem entsprechenden Pendant kommt man hier schnell zu anständigen Ergebnissen.

Anzeige

PRAXIS

Dass der Highway Drive eine typische britische Zerre bieten soll, ist so eine Sache, denn je nach verwendetem Amp klingt es mal eher britisch, mal amerikanisch. So ist der Charakter vor einen fetten Marshall Fullstack geschaltet klar englischer Natur, denn Amp und die Box färben den Sound sehr stark. Mit einem kleinen Fender Combo bekommt man auch einen guten Country-Rock-Sound hin und ich spreche hier nicht von diesem grauseligen deutschen Schlagercountry, sondern vom legendären Nashville Sound, bei dem die Jungs alles andere als clean spielen.
Der Highway Drive klingt ausgewogen und bietet im Gegensatz zum Black Battle aus gleicher Serie einen wesentlich offeneres Klangverhalten. Den Tone-Regler habe ich, je nach verwendeter Gitarre, in einem Bereich zwischen 11:00 – 13:00 Uhr eingestellt. Nimmt man die Verzerrung auf die Hälfte zurück, wird der Ton klarer und die einzelnen Saiten kommen besser zur Geltung. Dabei reagiert das Pedal noch dynamischer auf den Anschlag als im Vollgasmodus. Etwas enttäuschend sind die Low Gain Einstellungen, die für meinen Geschmack eine Spur zu bröselig klingen. Das ist mir jedoch bei diesem Pedal relativ unwichtig, denn der Highway Drive ist ganz klar ein Pedal zum Abrocken. Blueser, sofern sie nicht einem Gary Moore Soundideal nacheifern, werden hier wohl nicht glücklich werden. Aber sowohl Top 40 Gitarristen, als auch beinharte Rocker, könnten mit dem Highway Drive einen geeigneten Sparringspartner gefunden haben. Dazu kommt ein fast schon sagenhaft günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis.

Audio Samples
0:00
Min. Gain – Chords Gain 10 Uhr High Gain – Chords Max. Gain – Solistisch
Anzeige

FAZIT

Der Highway Drive ist ein toller Rockverzerrer der, wie der Name schon vermuten lässt, klanglich tatsächlich in Richtung Hardrock und Mainstream Rock tendiert. Das Pedal ist nicht vielseitig, der Tone-Regler dient im Wesentlichen der Anpassung an den jeweiligen Gitarrenverstärker, aber der Sound ist einfach gut, da gibt’s nichts zu meckern. Ein Antesten lohnt sich also in jedem Fall.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Preis/Leistung
  • Sound
Contra
  • Low Gain Sounds
Artikelbild
Artec Highway Drive Test
Für 65,00€ bei
Artec_HighwayDrive207-1013812 Bild
Technische Daten
  • Hersteller: Artec
  • Modell: Highway Drive
  • Typ: Distortion
  • Anschlüsse: IN/OUT, Netzteilanschluss
  • Regler: Tone, Volume und Gain
  • Schalter: ON/OFF
  • Besonderheiten: blaue LED Statusanzeige, True Bypass
  • Maße (HxBxT): 43 x 67 x 115 mm
  • Gewicht: ca. 310 g
  • Preis: 89,00 Euro
Hot or Not
?
Artec_HighwayDrive-4 Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Double the Loops, Double the Creativity | Nux Dual Loop Stereo | Review & Sound Demo
  • Creating a Loop with the Nux Dual Loop Stereo
  • Compact Amps with Flexible Sounds | Hughes & Kettner TubeMeister Deluxe 20 & 40 | Sound Demo