Artec Cubix B2 Test

In der Regel erwartet man von uns Bassisten einen möglichst soliden Sound, der den Mitmusikern ein tragfähiges Fundament legt. Es gibt aber auch Gelegenheiten, bei denen bestimmte Eigenschaften des Equipments zwangsläufig eine fast noch wichtigere Rolle spielen als der Sound. Sei es, weil statt Tourbus als Transportmittel ausnahmsweise einmal nur das Fahrrad zur Verfügung steht oder am Einsatzorte vielleicht keine Stromversorgung in Form einer Steckdose vorhanden ist.

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Hier kommen kleine Übungskombos ins Spiel, die wahlweise am Netz oder auch mit Batterien betrieben werden können. Damit steht den Übe-Einheiten unter freiem Himmel oder der spontanen Bassbegleitung der sangesfreudigen Grillrunde am Lagerfeuer nichts mehr im Wege. Die koreanische Firma Artec schickt in dieser Verstärkerkategorie ihren Cubix B2 in den Wettbewerb, der für den kleinen Einsatz zwischendurch eine Leistung von 15 Watt, einen 8-Zoll-Lautsprecher und vier Soundpresets mitbringt.

DETAILS
Artec betont in der Beschreibung des B2 deutlich die geleimte Bauweise des Holzgehäuses, die im Vergleich zu den in dieser Preisklasse üblichen geschraubten oder genagelten Gehäusen für eine verbesserte Soundqualität sorgen soll. Das fast würfelförmige, 190x260x270 mm messende und mit schwarzem Kunststoff überzogene Kästchen ist in der Tat sehr stabil. Zusätzlich sorgen an den Ecken Kunststoffkappen und auf der Oberseite ein Griff zum Tragen für Schutz und Komfort. Die Rückseite ist zur Hälfte aufklappbar und erlaubt den Zugang zu den zehn 1,5 Volt AA Batterien, die ihren Platz auf dem Gehäuseboden haben. Dieser Klappmechanismus dürfte nicht für die Ewigkeit gebaut sein, denn die Klappe hängt lediglich an dünnen, mit Klammern befestigten Stoff bzw. Kunststoffbändern und wird durch einfache Klettbänder verschlossen gehalten.

Alle Regler und Anschlüsse inklusive Powerschalter parken auf dem oben eingelassenen Bedienteil aus Metall und sind leicht zugänglich. Die Input-Klinkenbuchse zum Anschluss des Instruments ist mit einer Peak-LED ausgestattet. Da es keinen Gainregler gibt, muss bei einem zu hohen Eingangssignal der Bass etwas zurückgeregelt werden, um ein optimales Wiedergabeverhalten des Cubix zu erreichen. Anschließend hat man die Wahl zwischen vier Soundpresets mit den Bezeichnungen Normal, Slap, Crunch und Metal, die in einen cleanen und einen „Drive“-Kanal aufgeteilt sind und sich durch ihre Namensgebung selbst erklären. Das Preset „Normal“ ist clean und ohne Effekt, „Slap“ ist für die entsprechende Spieltechnik in den Mitten ausgedünnt und eher höhenlastig, die verzerrten Presets „Crunch“ und „Metal“ sind für die härteren Gangarten, einmal mit leichtem Gain-Overdrive und einmal mit stärkerer Verzerrung. Damit man den kleinen Amp nicht völlig außer Kontrolle bringt und den Bass-Sound stabil halten kann, hat Artec dem B2 sogar einen stufenlos regelbaren Limiter spendiert, für den das „Stabilizer“-Poti zuständig ist. Auch für die Trainingseinheit zu Hause ist gesorgt – an den Aux-In werden externe Soundquellen wie MP3-Spieler angeschlossen, um zu Playbacks oder Drum-Rhythmen üben zu können. An eine zweite Mini-Klinkenbuchse passt der Kopfhörer, damit die Geduld der Mitbewohner oder Nachbarn nicht überstrapaziert wird. Der Aux-In hat ein zusätzliches Feature, denn mit einem kleinen Regler können die Bassfrequenzen abgesenkt werden, damit sich das Playback besser mit dem Bass-Sound mischt und nicht alles zudröhnt. Aber damit ist noch nicht Schluss, der Cubix bietet nämlich zusätzlich zu den Presets einen vollwertigen 3-Band-EQ mit stufenlos wählbarer Mittensektion. Damit kann der Sound individuell angepasst werden, während der Volume-Regler rechts neben dem EQ das das Bedienfeld komplettiert. Auf der Rückseite befindet sich lediglich der Anschluss für das lobenswerterweise mitgelieferte Netzteil.

PRAXIS
Selbstverständlich ist ein kleiner Lautsprecher in einem derart kompakten Gehäuse nicht in der Lage, einen voluminösen Bass zu übertragen. Das Resultat ist in der Regel ein eher topfiger Klang mit wenig Fundament und auch der Cubix B2 stößt hier an seine physikalischen Grenzen. Ergebnis ist eine nasale Grundtendenz, die sich auch mit dem EQ nicht ausfiltern lässt. Davon abgesehen ist der Klang des Cubix aber ganz ordentlich und mit seinem milden Höhenbereich nicht aufdringlich. Dank der Soundpresets kann der kleine Würfel sogar durchaus Spaß machen, und besonders die leicht verzerrten Drive-Presets sorgen nicht zuletzt deshalb für Abwechslung, weil sie unterschiedlich auf verschiedene Eingangslautstärken reagieren. Das „Slap“ Preset fällt allerdings etwas ab, denn die nasalen Mitten werden auch hier nicht ausgefiltert und der kleine Kombo kann naturgemäß keine Höhen und Bassfrequenzen produzieren, die für einen ausgewachsenen Slapsound nötig wären. Hinter dem Regler „Stabilizer“ verbirgt sich einfach ein Limiter, der die Pegelspitzen abschneidet und den Kombo vor Überlastung schützt. Dieses Feature funktioniert auch wirklich gut, der Sound bleibt bei etwas höheren Lautstärken stabiler und besonders im Zusammenspiel mit den Drive-Presets kann man damit interessante, stark komprimierte Sounds erzeugen. Auch das Bass-Cut-Feature im Aux-In zum Absenken der tiefen Frequenzen des Playbacks macht Sinn. Dadurch, dass der Kombo im unteren Bereich besagte nasale Tiefmitten als Bässe erzeugt, entsteht schnell ein undifferenzierter Klang, wenn man zu einem Playback spielt. Der Bass-Cut-Regler filtert diese topfigen Frequenzen ganz wirkungsvoll aus dem Playback und sorgt in der Tat für einen aufgeräumteren Gesamtsound. Mit Vorsicht zu genießen ist der 3-Band-EQ des Cubix, bei Bassanhebungen winkt der Mini Würfel schnell ab und zerrt. Der Höhenregler hellt den Klang leicht auf, großartige Veränderungen sind aber nicht drin. Als nützlichsten der drei Bänder zeigt sich der Mittenbereich, der fast voll geboostet und mit dem Frequenzwahl-Regler in der höchsten Stellung den Sound des Amps deutlich transparenter und etwas ausgewogener macht, also durchaus brauchbar für den schnellen Einsatz im Übekämmerchen.

Audio Samples
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Normal Rock Slap Metal
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FAZIT
Seinen Job als Übungs-Combo für die eigenen vier Wände macht der Cubix B2 gut, der Grundsound geht in Anbetracht der geringen Gehäuseabmessungen und des niedrigen Preises trotz nasaler Note in Ordnung. Die zusätzlichen Features wie der Bass-Cut im Aux-In und der Limiter verrichten ihren Job zuverlässig und die Drive-Presets sind eine willkommene Abwechslung und laden zum Experimentieren ein. Wer also einen wirklich preisgünstigen, gut verarbeiteten Übe-Verstärker sucht, sollte den Cubix B2 durchaus in Betracht ziehen.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Ausstattung inkl. Netzteil
  • Features wie Limiter und Presets
  • Verarbeitung
  • günstiger Preis
Contra
  • EQ nur beschränkt wirkungsvoll
  • leicht topfiger Grundsound
Artikelbild
Artec Cubix B2 Test
Für 67,00€ bei
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Facts
  • Hersteller: Artec
  • Model: Cubix B2
  • Leistung: 15 Watt RMS
  • Lautsprecher: 1×8 Zoll
  • Regler: Bass, Mid, Frequency, Treble, Volume, Stabilizer, Pre-Amp-Mode, Bass-Cut
  • Anschlüsse: Input 1x Klinke, Aux-In 1x Mini-Klinke, Phones 1 x Mini-Klinke
  • Sonstiges: Limiter, 4 Presets
  • Zubehör: Netzteil
  • Masse: 190x260x270mm
  • Gewicht: 4,8kg
  • Preis: 79,00 Euro
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