Allen & Heath Xone:K2 Test

PRAXIS

Um sich zu vergewissern, dass der neu erworbene Controller einwandfrei funktioniert oder um die Fehlersuche einzugrenzen, dient die K2-Analyser-Software. Hierbei handelt es sich um ein einfaches, aber nicht minder nützliches Tool, mit dem sich die kompletten MIDI- und Audio-Funktionen durchchecken lassen. Werden an den Bedienelementen Eingaben erkannt, wechselt das zugehörige Element am Bildschirm von rot auf grün und gibt so zu erkennen, dass alles in Ordnung ist

Was die hintergrundbeleuchteten Trikolor-Taster angeht: Sie können wahlweise in den Farben Rot, Gelb und Grün illuminieren. Die einzelnen Farben werden nicht über MIDI-Anschlagsstärke ausgelöst, sondern über MIDI-Noten. Ob und inwieweit das von der zu steuernden Software übermittelt wird, ist natürlich von Fall zu Fall verschieden: Traktor zeigt sich hier gewohnt sendefreudig – dennoch erfordert der Weg über MIDI-Noten am Ende einige Mausklicks.
Setup
Ein weiterer Punkt ist wichtig, bevor wir endgültig zur Tat schreiten können: Der Xone:K2 kennt zwei Betriebsmodi. Den Standard- und den Latching-Layers-Modus. Letzterer dient dazu, über den Layer-Taster zwischen drei virtuellen Ebenen umzuschalten, wodurch sich die Anzahl möglicher Controller-Befehle entsprechend verdreifacht. Dabei sind fünf verschiedene Einstellungen möglich:

1. Latching Layers off – alle Layer aus
2. Switch Matrix – hier werden nur die Taster in der Tastenmatrix umgeschaltet
3. Pot Switches – hier werden nur die Potenziometer und die darunter liegenden Taster umgeschaltet
4. All Switches – hier werden sämtliche Taster umgeschaltet
5. All Controls – sämtliche Bedienelemente werden umgeschaltet

Eingestellt wird das alles im Setup-Modus, den der User durch Gedrückthalten des Setup-Encoders während des Einsteckens am USB-Bus aufruft. Im Setup-Modus lässt sich auch der gewünschte MIDI-Kanal festlegen. Drücken der Shift-Taste speichert die gewählte Einstellung und versetzt den Controller dann wieder in den Normalbetrieb. Befindet sich der konfigurationsfreudige Anwender in der Template-Entwicklungs- oder Testphase, kann das ewige Ein- und Ausstöpseln allerdings schon mal nerven. Ein direktes Umschalten der Modi hätte mir hier besser gefallen.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Latching-Layer Modi in der schematischen u00dcbersicht.

Templates
Auf der Website von Allen & Heath stehen bereits eine ganze Reihe von Templates bereit, die zur Befehligung von Traktor im Zwei- und Vier-Deck-Modus (mit zwei K2s) und Ableton Live dienen. Die beiliegenden Dokumentationen im PDF-Format sind dabei von unterschiedlicher Qualität. Im Fall des Ableton-Templates wird beispielsweise nur das beschriftete Layout geliefert, wohingegen die Schöpfer der Traktor-Belegungen sogar praktische Tipps geben (leider nur in Englisch), wie man mit dem Template optimal arbeitet. Ebenfalls im Download-Bereich hinterlegt sind Blanko-Layout-Dateien im Adobe Illustrator-Format, mit denen sich Schablonen mit eigener Beschriftung basteln lassen.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein umfangreicheres Traktor-Layout.
Audio Samples
0:00
Das Low- und High-Pass-Filter in Ableton-Live gesweept. Kontrolle über die Looplänge in Traktor. Das Kanalfilter in Traktor: Erst High-, dann Low-pass.

Die fertigen Traktor-Templates sind sinnvoll adressiert und eignen sich in den meisten Fällen bereits für die Arbeit „out-of-the-box“. Wer einen anderen Workflow bevorzugt, für den können sie als gute Arbeitsgrundlage dienen, um sich ein eigenes Setup zu bauen. Auch eine Adaption des Kontrol S1 und eine Sample-Deck-Anpassung finden sich unter den Vorlagen. 
Ein Template, mit dem sich die neuen Remix-Decks steuern lassen, war zum Zeitpunkt dieses Tests noch nicht verfügbar – hier endet allerdings auch die Verantwortlichkeit von Allen & Heath und der Ball liegt im Feld von Native Instruments, die in der aktuellen 2.5er Version von Traktor, lediglich die Schaltmöglichkeiten für die erste Reihe der Decks im Controller-Manager zur Verfügung stellen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Schablone der Kontrol X1-Emulation.

Ob, wann, warum und weshalb dies noch nicht geschehen ist, wird ja in manchen Internetforen stellenweise fast schon hysterisch diskutiert. Meine (ganz persönliche) Meinung ist, dass derjenige, welcher jetzt sofort und überlebenswichtig die hundertprozentige Funktionalität eines F1 braucht, sich eben einen holen soll. Ich meine wir reden hier über ein Feature, dass es vorher nicht gab (und wohl auch niemand nicht auftreten oder schlafen konnte, weil es nicht da war) und plötzlich wirkt es so, als ob bei manchem DJ – durch das Fehlen einer Kontrollmöglichkeit für diese Decks – eine existenzielle Daseinskrise eingetreten sei. Nun gut. Wir verfolgen das Thema weiterhin gespannt und berichten, wenn Native Instruments hier die notwendigen Stellschrauben freigegeben hat.

Fakt ist: Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich die Remix-Decks („schon“ oder „nur“ – je nach Standpunkt) wie Sample-Decks nutzen. Also mit vier triggerbaren Slots, die ein entsprechendes visuelles Feedback an den Controller senden können. 

Vom Prinzip her ähnlich aber sicherlich nicht gleich: K2 und F1 im trauten Nebeneinander.

Audio
Allen & Heath lassen die Audiotreiber für ihre Wandler schon seit Ewigkeiten bei der kleinen Softwareschmiede Ploytec programmieren. Auch der Xone:DB2 macht da keine Ausnahme und beim Gang in den Konfigurationsdialog empfängt einen die bekannte Maske, in der sich Puffergröße, Sample-Rate und Audio-Prioritäten festlegen lassen. Auf unserem Testrechner (Win7-64Bit, i7-2600, 8GB Ram) konnten wir ohne Buffer-Underruns von „Normal“ (Out: 23ms / In: 6ms) zu „Highspeed“ wechseln, wo der Kandidat Audiosignale mit ultraflinken fünf Millisekunden an die Außenwelt überträgt. Auch der brachiale USB-Stecker-raus/rein-Test im laufenden Betrieb verlief zu meiner vollsten Zufriedenheit, denn Traktor nimmt auch nach der unsanften Trennung die Wiedergabe ohne Murren, exakt an der Stelle wo die Musik hardwareseitig unterbrochen wurde, wieder auf.

Kommentieren
Profilbild von riverstalker

riverstalker sagt:

#1 - 26.06.2012 um 13:37 Uhr

0

danke für den geilen test, kann ich das k2 auch als reinen controller für den internen mixer von traktor verwenden, also z.b. einen crossfader mappen ? macht das sinn, nur mit dem k2 traktor zu bedienen (für den hausgebrauch) ?gruss river

Profilbild von numinos

numinos sagt:

#2 - 27.06.2012 um 13:48 Uhr

0

Hallo Riverstalker,Natürlich kannst Du den K2 als Steuereinheit für den Traktor-Mixer verwenden. Schau noch mal im Test unter "Templates". Da siehst Du das mitgelieferte Traktor-2Deck-Layout was eigentlich alle Funktionen eines typischen Traktor 2-Deck-Setups abdeckt. Und natürlich kannst Du dir auch einen der Fader als Crossfader mappen. Wobei sich das natürlich in bisschen seltsam anfühlt - beim Crossfader ist man ja eine horizontale Bewegung gewohnt - die Fader am K2 sind hingegen vertikal. Ich würde mir den Crossfader, wenn ich den Crossfader unbedingt brauche, eher auf eines der Potis mappen. Das entspricht mehr dem typischen linker/rechter-Kanal Mix-Feeling.Es muss auch gar nicht beim Hausgebrauch bleiben. Wie ich geschrieben habe, lässt sich bereits mit einem K2, dank der zwei Audioausgänge (Cue und Main), problemlos ein vollwertiges DJ-Set bestreiten.bestNUMINOS

Profilbild von riverstalker

riverstalker sagt:

#3 - 28.06.2012 um 12:29 Uhr

0

hi numinos, danke für die schnelle antwort. ich kauf den k2 !!! war mir erst gar nicht sicher, sieht ja so gar nicht nach klassichem controller aus ...notebook, traktor und k2 ! freu mich wie sau drauf !!!river

Profilbild von alex

alex sagt:

#4 - 06.08.2012 um 19:57 Uhr

0

hallo numinos
erstmal danke für den guten test!
ich überlege mir, den K2 zu kaufen und da ich maschine habe, habe ich mir überlegt, vier kanäle mit dem K2 zu steuern und die effekte mit der maschine...da ich mich nicht so gut mit midi-routing auskenne, wollte ich fragen ob das überhaupt machbar ist?
greeezz alex

Profilbild von numinos

numinos sagt:

#5 - 07.08.2012 um 14:31 Uhr

0

Hi Alex,machbar ist das in jedem Fall denn Traktor unterstützt ja (in der Regel völlig problemlos) mehrere Kontroll-Oberflächen parallel. Deine Vorhaben steht also grundsätzlich nichts im Weg. Du solltest Dich allerdings in einer ruhigen Stunde schon mal ein bisschen mit den Themen Midi im Allgemeinen, Noten-/CC-Controllern im Speziellen und besonders den Traktor Controller-Mapping-Einstellungen beschäftigen. Keine Angst: Das ist alles keine Hexenwissenschaft, sondern einfach nur ein bisschen Logik, Konzentration und vor allem Ausprobieren :)
Was ich mir - rein aus optischen Gründen - überlegen würde ist, ob Du nicht zwei indentische Geräte verwenden willst - einfach für das Auge. Denn grundsätzlich ist NIs Maschine ja auch ein guter Controller um Traktor zu steuern. UND Du könntest Dir die benötigten Funktionen identisch für die zu steuernden Decks (beispielsweise Maschine A: Deck 1/3 & FX 1/2, Maschine B: Deck 2/4 & FX 3/4) auf den beiden Geräten verteilen. Aber nur so ein Vorschlag. Maschine und K2 geht natürlich auch wunderbar und bietet aufgrund der zusätzlichen Fader natürlich auch andere Möglichkeiten in Bezug auf den Workflow.bestNUMINOS

Profilbild von Werner

Werner sagt:

#6 - 11.09.2012 um 12:27 Uhr

0

Hi,
ich benutze im Moment den S4 Controller + Traktor Pro 2.5 zum Auflegen aber spiele mit dem Gedanken, mir noch ein zweites Setup zuzulegen.
Grund: kein Bock mehr auf Geschleppe (9,5 kg inkl. Trolley), keinen Bock mehr auf Platzprobleme in den Clubs und vor allem möchte ich mal wieder mittig vom DJ Pult stehen und nicht irgendwo an den Rand gequetscht :-) Mein zweites Setup soll dann ein Macbook mit Traktor Scratch Pro 2, der K2 und das in den Clubs vorhandene Mischpult/die CD Player sein. Ein Audio-Interface entfällt ja, da bereits im K2 vorhanden.
Nun meine Frage: Mit einem K2 kann ich nur zwei Decks kontrollieren aber was ist mit dem Loop Recorder? Und bei vier Decks bzw. den Sample Decks brauche ich dann noch einen zweiten K2 oder?Viele Grüße Dörte

Profilbild von NUMINOS

NUMINOS sagt:

#7 - 23.10.2012 um 01:15 Uhr

0

Hi Werner,
ich kann Deine Überlegung tatsächlich sehr gut nachvollziehen, da es mir mit meinem S4 und zwei F1 oft ganz genau so geht. Es gibt Abende und Events, wo ich wirklich nur das ganz kleine Besteck dabei haben möchte. Die K2s sind da sicherlich eine schöne und gleichzeitig leistungsfähige Lösung. Zu Deinen Fragen: 1.)"Mit einem K2 kann ich nur zwei Decks kontrollieren aber was ist mit dem Loop Recorder?" - das ist so nicht ganz richtig. Der K2 verfügt ja über drei Layer. Entsprechend ist auch ein 4-Deck-Setup mit nur einem K2 möglich. Schau noch mal in den Testbericht - da siehst Du unter "Templates" die Schablone. Wie Du siehst sind da noch einige Potis nicht belegt und könnten dann beispielsweise für den Loop-Recorder genutzt werden. 2.) "Und bei vier Decks bzw. den Sample Decks brauche ich dann noch einen zweiten K2" - nein, grundsätzlich nicht. Wie gesagt: auch mit einem K2 kannst Du vier Decks kontrollieren und mischen. ALLERDINGS: Wenn Du, wie Du sagst gerne den Haus-Mischer verwenden möchtest, dann brauchst Du tatsächlich zwei K2s, um mit zwei Stereo-Outs rauszugehen. Und noch eine Überlegung: Ich persönlich mag das Switchen von Layern nicht so gerne. Es gibt aber auch DJs, für die ist das überhaupt kein Problem. Das muss man für sich selbst rausfinden. Wenn Du aber wirklich intensiv und häufig mit vier Decks arbeitest plus ggfs. Loop-Recorder und Sample-Decks, dann erscheint es mir fast schon stressfreier und ergonomischer, mit zwei K2s an den Start zu gehen.

Profilbild von NUMINOS

NUMINOS sagt:

#8 - 23.10.2012 um 01:19 Uhr

0

Ich muss mich kurz korrigieren: Theoretisch kannst Du auch mit einem einzigen K2 zwei Stereo-Summen auf den Saalmischer geben. Indem Du nämlich den hinteren RCA-Ausgang als Out-1 und den vorderen Mini-Klinkenausgang als Out-2 nutzt und dann im Clubmischer vorhörst.

Profilbild von Thomas Merz

Thomas Merz sagt:

#9 - 11.08.2021 um 10:45 Uhr

0

Hello Numinos
Ich habe das xone k2 und den Mixer xone 96.
Ich kriegs aber nicht hin, das ganze zusammen zu stellen und es zu benützen.
Ich bin ich nicht gut monetär situiert, und bitte Dich inständig darum, dass Du mir eventuell helfen könntest, dies alles im Einklang zum lauen zu bringen.
(hab schon die grössten Probleme damit, das 96 mit send / return zu gebrauchen.
Hast Du eine Schritt für Schritt Anleitung, wie ich das k2 mit dem xone 96 zusammen benutzen kann? Und dasselbe bei Kanal A bis D mit dem send / return richtig zu installieren.?
Hoffe, es ist nicht zu viel verlangt und zu aufwändig für Dich. - habe mich schon Stunden durchs Netz gelesen und nichts praktisch und einfach verständlich anwendbares gefunden.
Ich danke Dir im voraus für ein Feedback und Deiner Werten Zeit.Beste Grüße
Thomas Merz

Profilbild von Muus

Muus sagt:

#10 - 13.11.2022 um 02:48 Uhr

0

Hallo, ich habe seit etwas über einem Jahr das Problem, dass mein Xone K2 nicht mehr Betriebsfähig ist an keinem meiner USB Ports.. Ich stecke ihn ein "dü düt" bestätigung und direkt im Anschluss ertönt auch schon das "de dö" von derr disconnection.. Ich frage mich ob es eine Behebung fernab von neuen USB Ports gibt und was ich tun kann. :) Bitte um euren Rat, bin seeehr zufrieden seit fast 8 Jahren mit dem Produkt aber seit etwas über 365 Tagen läuft es plötzlich nicht mehr. An anderen Computern und Laptops hatte ich kein Problem. Habe USB 2.0 und 3.0 am PC (nicht sicher ob die neueste Version). Liebe Grüße!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.