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AKG WMS 4500 Vocal Set D7 Test

Praxis

Die Handhabung dieses Wireless Microphone Sets lässt meiner Meinung nach keine Wünsche offen. Das Display des Empfängers ist übersichtlich sowie gut lesbar und in der Helligkeit dimmbar, wodurch es auch in dunklen Bühnenumgebungen ohne störendes Leuchten verwendet werden kann. Der Empfänger ist erdenklich einfach über ein Dreh-Klick-Rad auf der rechten Seite zu bedienen. So wird das Auto Setup samt Environment-Scan und Rehearsal-Mode gestartet. Frequenzen, Kanäle und Presets ruft man manuell ab, der Threshold-Wert und diverse Einstellungen, wie zum Beispiel die Helligkeit des Displays, der Name des Empfängers und der Batteriestatus des Senders, werden hier konfiguriert bzw. abgerufen. Durch längeres Drücken des Jogwheels versetzt man den Empfänger in den „Lock“-Zustand, sodass die gewünschten Einstellungen nicht versehentlich geändert werden können.
Das Display empfinde ich als sehr übersichtlich. Es werden sowohl der Eingangspegel als auch die Signalstärke der Sendestrecke visualisiert und die Info angezeigt, welche Antenne gerade in Benutzung ist. Die Anzeige ist in schlichtem Schwarz mit leuchtend weißer Schrift gehalten, der Eingangspegel sowie die Sendesignalstärke werden durch weiße Segmente übersichtlich dargestellt, sodass sie auch von weitem gut ablesbar sind. Nur die beiden obersten Felder leuchten rot auf, wenn ein Signalclip oder ein RF-Clip auftreten.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Empfu00e4nger in schlichtem Design mit u00fcbersichtlichem Display.

Der Handsender lässt sich problemlos über das Auto-Setup mit dem Empfänger synchronisieren. Zwei Antennen sorgen dafür, dass das gleiche Sendesignal, ganz im Zeichen der True-Diversity-Technologie, im besten Falle auf beiden Antennen empfangen wird. Sollte eine Antenne das Sendesignal aufgrund zu großer Entfernung oder eines Funklochs nicht empfangen können, dient die zweite Antenne als „Backup“. Dadurch ist für eine gesicherte Übertragung gesorgt.
Am Sender selbst gibt es an der Unterseite einen On/Off-Knopf, einen Mute-Schalter und ein Jograd. Durch längeres Drücken dieses Rädchens kann der Sender ebenfalls in den „Lock“-Status versetzt werden. Weiterhin können mit dem Wheel die Frequenz, der Gain-Wert, der Name, die Gruppe und die Kanalnummer manuell geändert werden. Im Lock-Modus wird auf dem kleinen, gelblich leuchtenden Display der Name, die Gruppe, der Kanal, der Batteriestatus und die Einstellungen „Lock“ und „Mute“ visualisiert. Mit jedem erneuten Drehen im entsicherten Zustand werden Restlaufzeit der Akkus, der Gain-Wert und die eingestellte Frequenz angezeigt.

Fotostrecke: 2 Bilder Das erleuchtete Display mit Frequenzanzeige.

Der Handsender HT 4500 wird mit einem von vier möglichen Mikrofonköpfen geliefert –  getestet habe ich den Sender in Kombination mit dem D7 WL-Kopf. Klanglich hat mich diese Mikrofonkapsel sehr überzeugt. Der übertragene Frequenzbereich gewährleistet eine transparente Darstellung auf der Bühne und verhält sich dabei mit der Supernierencharakteristik sehr rückkopplungsarm. Durch ein eingebautes Hochpassfilter bei 200 Hz werden Griffgeräusche gedämpft. Eine leichte Anhebung im Bereich von 5kHz-12kHz sorgt für eine glasklare Übetragung der Stimme mit Gänsehautfaktor, allerdings überträgt das Mikrofon daher auch sehr stark S- und Zisch-Laute, sodass man mit einem Equalizer ein wenig entgegenwirken muss.
Bei näherem Besprechen des Mikrofons entsteht ein leichter, angenehmer Nahbesprechungseffekt, der die Stimme voll, druckvoll und geschmeidig klingen lässt und dank des Hochpassfilters keine unangenehmen Poppgeräusche bei Explosivlauten wie P, K oder T hervorruft.
Hier ein Vergleich des HT 4500 D7 WL mit einem handelsüblichen Shure SM 58 und dem HT 470 D5.

Audio Samples
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HT 4500 D7 WL Sprecherin Mik auf Kinnhöhe Shure SM 58 Sprecherin Mik auf Kinnhöhe HT 470 D5 Sprecherin Mik auf Kinnhöhe HT 4500 D7 WL Sprecherin Mik nah Shure SM58 Sprecherin Mik nah HT 470 D5 Sprecherin Mik nah

Über die Datenschnittstelle lässt sich der Empfänger SR 4500 über den HUB4000 Q mit einem PC verbinden. Innerhalb der Software „System Architect“ kann dann das Frequenzmanagement mit Hilfe der Funktionen RF Monitor, Device Manager,  Environment Scan und Auto Setup betrieben werden. Bis zu acht Sendestrecken können an einen HUB400 Q angeschlossen werden. Bei mehr als acht Strecken werden mehrere HUBs über einen Ethernet Switch betrieben und allesamt über den System Architect kontrolliert und gesteuert.

Die Datenschnittstelle des Empfängers

Environment Scan

Mit Hilfe des Environment Scan wird beim Einrichten einer neuen Sendestrecke eine störungsfreie Frequenz gesucht, wodurch sich keine der verwendeten Sendestrecken in die Quere kommen kann und sogar in frequenzdichten Räumen ein sicheres Arbeiten gewährleistet wird.

Rehearsal-Funktion

Ein weiteres nützliches Feature ist die Rehearsal-Funktion. Beim Soundcheck oder einer Probe wird dieser Modus ausgewählt. Problembehaftete Frequenzen und Signalabrisse (sogenannte Drop-Out-Frequenzen) werden in diesem Betriebsmodus mit Zeitstempel aufgezeichnet. Während des Soundchecks sollte man den zu bespielenden Bereich komplett abschreiten, sodass alle potentiellen Signallöcher protokolliert werden.  

Pilottontechnologie

Dieses System verfügt über die Pilottontechnik. Das bedeutet, dass der Sender einen Pilotton überträgt. Allem voran gibt dieser dem Empfänger ein vorhandenes Signal an. Erst dann, wenn der Empfänger den Pilotton registriert, wird der Eingang an den Ausgang durchgeschliffen. Dadurch werden auf angenehme Weise die sonst so nervigen Signalabrisstöne vermieden. Sobald der Sender aus dem sicheren Bereich hinaustritt, entstehen keine Rauschtöne mehr, sondern das Signal wird einfach stummgeschaltet und erst wieder durchgelassen, wenn der Receiver wieder den Pilotton einwandfrei empfängt. Ferner überträgt der Pilotton den Status des Mute-Schalters sowie den Batteriestatus des Senders samt Restlaufzeit mit.

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