Beim TRP 3 handelt es sich um die nunmehr dritte Generation kompakter Zweikanal-Mikrofon-Preamps des Bändchenspezialisten AEA aus Pasadena. Die erste Modellreihe musste noch ohne Phantomspeisung auskommen, Konzept und Marketing waren ganz auf die empfindlichen Schallwandler ausgelegt. TRP – The Ribbon Pre – steht zwar auch auf dem aktuellen Testobjekt, wie schon beim TRP 2 können jedoch auch aktive Ribbons, Kondensatormikros oder Inline-Amps betrieben werden. Line- oder Hi-Z-Inputs sucht man nach wie vor vergeblich. Im Unterschied zum Vorgänger besitzt der TRP 3 einen zweistufig schaltbaren Low Cut pro Kanal. Außerdem wurden laut so AEA wichtige Teile der Schaltung überarbeitet und die verbauten Komponenten verbessert.

- sehr sauberer, gleichzeitig musikalischer Sound
- hervorragende räumliche Darstellung
- sehr gute Verarbeitung
- in Deutschland nicht ganz billig
- kein Pad

Sehr hochwertige Verarbeitung und externe Stromversorgung
Im Lieferkarton finde ich zunächst ein großes, externes Netzteil, welches per 5-Pin-Anschluß mit dem Preamp verbunden wird. Anders als beim größeren RPQ3 mit Equalizer, war im halben Rackformat des TRP3 offenbar kein Platz dafür. Die Gehäuse- und Schalterqualität des Testgeräts ist hervorragend. Alle Teile bestehen aus Metall, sogar die Regler sind aus dem vollen Aluminium gefräst. So gehört es sich für ein Produkt in dieser Preisklasse allerdings auch.


Inputsektionen sind nicht so kompliziert. Aber kennt jeder "Polarity", "HPF" und auch "Tape" oder "Flip"?
Die Bedienelemente und die Rückseite
Auf der Vorderseite geht es maximal übersichtlich zu. Jeder Kanal besitzt einen gerasterten Gain-Regler, beginnend bei sieben dB. Der Ausgangspegel wird über einen nicht gerasterten Regler von 0 bis 20 dB bestimmt, wer das Signal also vom Preamp färben lassen möchte, kann das mit diesem Setup tun. Eine Phantomspeisung samt roter Warn-LED ist ebenso an Bord wie eine Polaritätsumkehr und ein rudimentäres Levelmeter. Wie oben erwähnt, gehört beim TRP 3 ein zweistufiges Low Cut zur Ausstattung, welches entweder bei 115 oder 230 Hertz ansetzt. Auch dies dürfte ein Zugeständnis an Bändchennutzer sein, schließlich besitzt dieser Mikrofontyp meist eine ordentliche Neigung zur Bassanhebung im Nahbereich. Last but not least gibt es einen Netzschalter auf der ganz rechten Seite der Frontpanels. Auf der Rückseite erfährt man den Herstellungsort Pasadena, Kalifornien, ansonsten liegen hier die beiden XLR-In- und Outputs sowie die Netzteilbuchse.




SMD (Surface-mount device) und THT (Through-hole technology) sind unterschiedliche Arten der Platinenbestückung. Was ist besser?
An Gain mangelt es nicht
Obwohl der TRP 3 für alle Mikros optimal klingen soll, hat man bei AEA natürlich besonders darauf geachtet, Bändchen strahlen zu lassen. Diese vertragen sich besser mit einer hohen Eingangsimpedanz beim Vorverstärker. 67 Kiloohm beträgt sie beim TRP 3, mehr als genug für alle Bändchenmodelle. Dies dürfte auch für die mögliche maximale Verstärkung von bis zu 85 dB gelten, ebenfalls ein sehr hoher Wert, besonders dann, wenn die Verstärkung auch obenrum möglichst rauschfrei vonstatten geht – was AEA für den TRP3 verspricht. Das sollte das Testgerät auch für Besitzer von dynamischen Mikrofonen wie zum Beispiel dem Shure SM7B interessant machen, welches bei leisen Schallquellen große Mengen Vorverstärkung benötigt. Nach dem Motto: Was für Ribbons gut ist, ist für alle Mikrofone gut.





























