ADJ Boom Box FX1 und FX2 Test

Vier bewährte Effekte kompakt zusammengestellt: So präsentieren sich die beiden LED-Lichtkameraden Boom Box FX1 und FX2 aus der Startec-Serie von American DJ. Während im FX1 ein RGBW-Derby, ein Moonflower-Effekt mit RGBWA- und UV-Farben, ein RGBA-Wash-Effekt sowie rote und grüne Laserdioden integriert sind, kombiniert der FX2 Gobo-Effekt mit Derby, Strobe-/Chase-Wash-Effekt und ebenfalls grün-rotem Laser. Wir wollen die Effektvielfalt auf Effizienz, Anwendbarkeit und praktischen Nutzen überprüfen und laden beide gleichzeitig auf den Testparcours ein.

001_ADJ_Boom_Box_FX1_und_FX2 Bild

Details

Anschlussfeld und Sicherungskomponenten

Der erste Blick wandert auf die Rückseite: Verbaut ist hier das Display mitsamt Bedientastern und LEDs, die den entsprechenden Betriebsmodus anzeigen. Daneben das Schloss für den Laser. Hinter kreisrunden Auslassschlitzen befinden sind gleich zwei Lüfter. Im unteren Bereich dann jeweils dreipolige DMX-In und DMX-Out-Buchsen, über dem Sicherungsschacht der Ein-/Ausschalter und daneben die Eingangsbuchsen für Stromversorgung und Stromweiterleitung.

Fotostrecke: 3 Bilder Zwei Kameraden in Lauerstellung

Stabile und einsatzfreudige Konstruktion

Dank der Kunststofffüße auf der Unterseite können die ADJ Boom Boxen an jedem geeigneten Platz aufgestellt werden. Wobei der Terminus „geeignet“ wegen der integrierten 3R-Laser im eigentlichen Wortsinne zu verstehen ist und der Aufstellort mit Bedacht gewählt werden muss, damit die Strahlen nicht auf die Augen von Gästen, Publikum, Bühnenprotagonisten oder Anwendern treffen. An den Seiten befindet sich die Aufnahme für den im Lieferumfang enthaltenen, wirklich soliden Befestigungsbügel, der immerhin fast 7 kg direkt zu tragen hat. Vorschriftskonform soll er das bis zu Zehnfache des Gewichtes am Lichtstativ oder der Truss verkraften. Links am Korpus sind invers gewinkelte Flächen mit weiteren Auslassschlitzen für die Gerätekühlung integriert.

Fotostrecke: 3 Bilder Rückseite inklusive Anschlussfeld und Laserschloss.

Schau mir ins LED-Gesicht

Optisch und funktional unterschiedlich konzipiert sind die Vorderseiten: Die Boom Box FX1 von American DJ besitzt von links nach rechts zunächst den achtreihig abstrahlenden Derby, daneben in kreisförmiger Anordnung acht LEDs für den Wash-Effekt mitsamt mittig implementiertem Laser. Rechts folgt die Moonflower-Kuppel, hinter der sich 6x 3 Watt LEDs in den Farben Rot, Grün, Blau, Weiß, Amber und UV verbergen. Die Kuppel ist leider schon bei Auslieferung von innen leicht fleckig angelaufen. Könnte man sie für die Reinigung unkompliziert entfernen, wäre dieser Aspekt kaum erwähnenswert. Ganz so einfach ist es aber nicht. Man müsste das Gehäuse aufschrauben. Elektrolaien verzichten bitte auf solche Kunststücke und überlassen das dem Fachmann.

Coole Moonflower-Effekte
Coole Moonflower-Effekte

Zeitgemäß: Automatische Spannungserkennung

Entgegen mancher Branchentrends verzichtet ADJ nicht auf den Ein-/Ausschalter. Interessant ist die automatische Spannungserkennung. Das Gerät informiert sich selbst darüber, welche Spannung ihm serviert wird. Direkten Einfluss hat das Ergebnis auf die Anzahl der in Serie schaltbaren Geräte. Bei 230 Volt sind es bis zu 17 per Schuko-Dose, bei 120 Volt reduziert sich das auf maximal neun Geräte.

Fotostrecke: 3 Bilder Lieferant für schöne Gobo-Bilder.

Praxis

Vielfältige Steuerungsvarianten und DMX-Modi

Als Betriebsmodi stehen die Varianten Musiksteuerung, Show-Modus und DMX- Steuerung zur Verfügung. Zum Einsatz kommen die Geräte standalone oder als Master/Slave. Bei der DMX-Konfiguration kann bei der ADJ Boom Box FX1 zwischen dem 3-Kanal- und 22-Kanal-Modus gewählt werden; die FX2 lässt sich wahlweise im 3-Kanal oder 18-Kanal-Modus fahren.

Display aufs Wesentliche reduziert

Das Display ist kontraststark und gut ablesbar; die Anzeige kann bei Bedarf über die Funktion „Disp“ um 180° gedreht, also auf den Kopf gestellt werden. Mittlerweile ein gängiges Feature, das die Bedienung bei geriggten Lichtkomponenten erleichtert. Für die Editierung unmittelbar am Gerät stehen nach geläufigem Strickmuster die Taster Menü, Up, Down und Enter parat.

Fotostrecke: 2 Bilder Klein, aber kontraststark.

Abwarten und dann hereinspaziert

Um manuell Einstellungen vorzunehmen, wird die Enter-Taste mindestens fünf Sekunden lang gedrückt, die automatische Zugriffssperre somit aufgehoben. Ein Feature, das gegen unbeabsichtigte Eingriffe schützt. Ob die Länge dieses Zeitintervalls im Livebetrieb wirklich praktisch und vernünftig bemessen ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Da die Boom-Boxen ihre Arbeitsbefehle üblicherweise per Controller oder IR-Remote erhalten werden, stellt sich die Frage nach Sinn oder Unsinn zugegebenermaßen eher beiläufig.

Menüstruktur: Anwählen ohne Umleitung

Die ersten Menüpunkte sind die DMX-Adressierung, Kanal- und Slave-Mode, Show- bzw. Sound-to-Light-Modus, außerdem die Empfindlichkeitseinstellung für den Musik- Modus. Die Reise geht weiter über Master- und Blackout-Mode, die Invertierung des Displays und das Attribut, ob das Display permanent leuchtet oder nach 10 bedienungsfreien Sekunden auf Standby schalten soll. Die Anzeige gibt auch die Informationen zu den Betriebsstunden sowie der jeweils aktuellen Software-Version wieder.
Einen Schritt tiefer in den verständlich verzweigten Menü-Baum geht es per 5 Sekunden langem Drücken des Enter-Buttons. Hier beeinflusst man – je nach Gerät – die Wechsel- und Rotationsgeschwindigkeiten der jeweiligen Komponenten. Uns soll der Autotest interessieren, gewissermaßen der lichtbasierte Personalausweis der Geräte. Exakt den sehen wir uns jetzt an.

Besonders im „Formationstanz“ visuell ansprechend

Der erste Eindruck: Die Effekte sind klassisch, zugleich aber zeitgemäß umgesetzt; die Lichtleistung ist für kleine bis mittelgroße Locations ausreichend bemessen. Klar, wir befinden uns nach der Betrachtung der Features und Bauart am Anfang der aktiven Teststrecke. Doch gerade die geben Aufschluss über das beabsichtigte Gesamtkonzept. Das funktionale Geheimnis liegt offensichtlich im schnörkellosen Zusammenspiel der verbauten LED-Effekte und der grün-roten Laserdioden.
Beim FX1 gefällt auf Anhieb speziell der Moonflower-Effekt, beim FX2 insbesondere die – auch farblich – abwechslungsreichen Gobos. Die grünen und roten Laserdioden bei beiden ohnehin. Wird der 3R-Laser zum Leben erweckt, gibt er der Lichtkomposition endgültig das gewisse Etwas. Ein angenehm geschmackvolles Spiel aus Farben und grafischen Mustern, die zugleich mit unterschiedlicher Bewegungsrichtung und kombiniert statischen und bewegten Bildern zu überzeugen wissen. Hatte ich erwähnt, dass es mir besonders viel Freude macht, beide Geräte gleichzeitig zu verwenden? Schlagartig wird aus zwei 4-in-1-Geräten ein 5-in-2-Duo. 

Fotostrecke: 2 Bilder Macht was her

Kompakte Anwendung im Fokus

Vor Augen halten muss man sich, dass hier mehrere Effekte auf engem Raum verbaut sind. Würde man die einzeln erwerben, müsste man einerseits deutlich tiefer in die Tasche greifen. Außerdem wäre der Aufwand für den Live-Einsatz von der Verkabelung über das Positionieren und die Montage bis zu Transport und der Bedienung maßgeblich höher. Dank der aufeinander wohl abgestimmten Kombination nach dem 4- in-1-Prinzip wird Nutzern ein Lichtwerkzeug für praktische Anwendung an die Hand gereicht.
Die Lüftung ist notwendig, keine Frage. Unbeantwortet bleibt jedoch die Frage, ob angesichts der auf kleinere Locations ausgerichteten Lichtleistung ein unterbrechungsfreies Dauergeräusch in dieser Größenordnung akzeptabel ist. Läuft Musik, hört man’s nicht; herrscht Stille im Raum, fühle ich mich durchaus ein wenig gestört. In geräuschsensibler Umgebung könnte die permanent laufende Lüftung möglicherweise negativ auffallen. Aber Safety first; wenn sich vier Effekte zur Lichtinszenierung zusammenfinden, kann man auf ein funktionierendes Kühlkonzept nicht verzichten.
Übrigens: Die Bedienungsanleitung – sowohl die beiliegende als auch die Online-Version – ist in Teilen (leider) gewohnt missverständlich bis fehlerhaft. So wird beispielsweise im Owner-Manual an einer Stelle statt von der Boom Box FX2 vom Stinger Star, einem Produkt aus einer anderen ADJ-Serie, gesprochen. Die Gewichtsangaben für die FX2 variieren kurioserweise zwischen 7 und 8 kg. Es sind nicht 1 – 6 Standardprogramme, sondern 1 – 9. Somit sind sogar von Gewicht bis Programm mehr positive Argumente vorhanden, als die Anleitung dokumentiert.

Fotostrecke: 4 Bilder Stimmungsvolle Lichtkomposition

Fazit

Mit der multifunktionalen Ausstattung ermöglichen die ADJ Boom Box FX1 und die ADJ Boom Box FX2 große Effektvielfalt. Dabei punkten die beiden mit jeweils eigener Effektkombination bei umfassendem Farbspektrum. Die werksseitig integrierten Show-Programme machen Spaß und geben einen guten Eindruck über den Einsatzbereich: die Beleuchtung von kleinen bis mittelgroßen Tanzveranstaltungen, Partys, Dome und Co. Mit leichten Abstrichen können sowohl die Boom Box FX1 als auch die Boom Box FX2 von American DJ für die Produktpräsentation am Messestand, für Schaufenster- und Verkaufsraumgestaltung oder im Kleinkunstbereich zum Einsatz kommen. Einziges Manko ist das kontinuierliche Lüftergeräusch. Empfehlenswerte Freunde sind die 4-in-1 Lichteffekte insofern vor allem für Anwender, die auf der Suche nach mehrfunktionalen und zugleich bezahlbaren Lichtkomponenten sind. Dank optimalem Preis-Leistungs-Verhältnis erhalten die ADJ Boom Boxen 4 Sterne im Test.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Effektvielfalt
  • Effektkombination
  • Farbspektrum
  • geschmackvolle Show-Programme
  • günstiger Preis
Contra
  • dauerhaftes Kühlergeräusch
Artikelbild
ADJ Boom Box FX1 und FX2 Test
Für 199,00€ bei
ADJ Boom Box FX1 und ADJ Boom Box FX2, multifunktionale 4-in-1 LED-Lichteffekte
ADJ Boom Box FX1 und ADJ Boom Box FX2, multifunktionale 4-in-1 LED-Lichteffekte
Hot or Not
?
001_ADJ_Boom_Box_FX1_und_FX2 Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Korg MiniKorg 700Sm Demo (no talking)
  • Crazy Tube Circuits Mirage Demo with Synth
  • Marleaux Consat Custom Bolt-On - Sound Demo (no talking)