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Fairfield Circuitry Shallow Water Test

Das Fairfield Circuitry Shallow Water ist eine Kombination aus Vibrato, Chorus und Flanger und soll laut Hersteller in der Lage sein, eine komplett eigenständige Form der Modulation zu erzeugen. Das Herzstück des in Kanada gefertigten Pedals bildet dabei ein sogenannter K-Field-Modulator, ein Bauteil, das Modulationen nach dem Zufallsprinzip generiert und mit einem dynamischen Tiefpassfilter kombiniert werden kann.
Klassische Chorus- und Vibrato-Schaltungen beruhen auf dem Prinzip, das Eingangssignal leicht zu verzögern und die Verzögerungszeit (Delay Time) danach stetig in Bewegung zu halten (Modulation). Aus diesem Effekt resultiert eine Veränderung der Tonhöhe (Vibrato), die dann wieder mit dem trockenen Signal gemischt werden kann (Chorus/Flanger). Die Steuerung der Verzögerungszeit wird dabei meist durch die Wellenform eines LFOs generiert und konstant gehalten.
Beim Shallow Water übernimmt diese Steuerung ein Mikrocontroller namens “K-Field Modulator”, indem er willkürliche Veränderungen der Spannung in willkürlichen Zeitintervallen generiert. Das Resultat ist eine völlig unberechenbare Tonhöhenfluktuation im Effektsignal, die dann noch einen Tiefpassfilter durchläuft, dessen Grenzfrequenz sich nach der Stärke des Eingangssignals richtet.
Das klingt alles sehr kompliziert und kratzt doch nur an der Oberfläche dessen, was uns Fairfield Circuitry auf seiner Homepage an physikalisch-philosophischen Erläuterungen zum Shallow Water

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Insgesamt sechs Potis und ein Fußschalter gehören zu den Bedienelementen, die Rate, Damp, Depth, LPG, Mix und Volume steuern.

zur Verfügung stellt. Der folgende Test wird hoffentlich etwas Licht ins Dunkel bringen.

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Details

Das Shallow Water sitzt in einem schlichten und unbehandelten Aluminiumgehäuse mit den Maßen (BxHxT) 115 x 50 x 95 mm und wiegt 370 g. Alle sechs Potis befinden sich auf der linken Hälfte der Pedaloberfläche und nehmen diese komplett ein. Ganz links liegen untereinander die Regler für Rate (Geschwindigkeit der Modulationsintervalle), Damp (Charakter der Modulation) und Depth (Intensität der Modulation), während rechts daneben die Potis für LPG (Intensität des Tiefpassfilters), Mix (Anteil des Effektsignals) und Volume (Gesamtlautstärke) zu finden sind.
Rechts neben den Bedienelementen gibt eine türkise LED Auskunft über den Betriebszustand und in der rechten unteren Ecke finden wir den True-Bypass-Fußschalter.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit der Kombination aus Vibrato, Chorus und Flanger soll das Fairfield Circuitry Shallow Water in der Lage sein, eine komplett eigenständige Form der Modulation zu erzeugen.

Sowohl die Ein- und Ausgangsbuchsen als auch der Anschluss für ein Standard-9-V-Netzteil befinden sich an der Stirnseite des Pedals. Die Stromaufnahme des Shallow Water beträgt 40 mA und ein Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Im Inneren bieten zwei zusätzliche Trimmpotis auf der Platine die Möglichkeit, das Input-Level und die Hüllkurve für den Tiefpassfilter an verschiedene Eingangssignale anzupassen. Insgesamt macht das Shallow Water einen robusten und vertrauenserweckenden Eindruck mit einem klaren Hang zum rationalen Design.

Fotostrecke: 5 Bilder Sämtliche Anschlüsse wurden an der Stirnseite des Pedals geparkt.
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Praxis

Getestet wird das Shallow Water mit Strat und PRS-Style-Gitarre über einen REVV D20. Als Speakersimulation dient die Impulsantwort einer 4×12 Box mit Celestion Greenback Speakern und alle Reverb-Sounds stammen von einem Neunaber Wet. Vorab sei erwähnt, dass alle Potis des Shallow Water hochgradig interaktiv arbeiten und sich gegenseitig beeinflussen. Es braucht definitiv etwas Geduld, die Wirkungsweisen der Bedienelemente zu ergründen und insbesondere die Regler für Rate, Damp und Depth sind kaum isoliert voneinander zu betrachten.
Wir hören das Pedal zunächst in zwei verschiedenen Vibrato-Settings mit etwas Reverb, um einen groben Überblick über den Charakter der Modulation zu bekommen. Vor dem ersten Beispiel erfolgt ein Durchgang im Bypass.

Audio Samples
0:00
Vibrato-Setting 1 (PRS, off/on)
RateDampDepthLPGMixVolume
11:0013:0011:0014:00max09:00
Audio Samples
0:00
Vibrato-Setting 2 (PRS)
RateDampDepthLPGMixVolume
13:0011:0013:0014:00max09:00

Besonders im zweiten Beispiel zeigt sich die Unberechenbarkeit der Modulationen in Bezug auf Tonhöhe und Geschwindigkeit, verursacht durch die “Zufallssteuerung” des K-Field Modulators.
Für das nächste Beispiel bleiben wir im Vibrato-Modus und steuern das Rate-Poti in die Minimal-, 12-Uhr- und Maximalstellung.

Audio Samples
0:00
Rate-Poti (min/12:00/max)
RateDampDepthLPGMixVolume
min/12:00/max09:0015:0014:00max09:00

Ausgehend vom letzten Durchgang hören wir nun die gleichen Einstellungen mit dem Damp-Poti auf 15 Uhr. Es wirkt wie eine Art Entschärfung für die Intensität der Modulationen.

Audio Samples
0:00
Damp-Poti (15 Uhr)
RateDampDepthLPGMixVolume
max15:0015:0014:00max09:00
Mit dem Fairfield Circuitry Shallow Water begibt man sich in neue Klangwelten und verwischt die Grenze zwischen Chorus, Flanger und Phaser.
Mit dem Fairfield Circuitry Shallow Water begibt man sich in neue Klangwelten und verwischt die Grenze zwischen Chorus, Flanger und Phaser.

Maßgeblich verantwortlich dafür, ob man das Shallow Water als Vibrato oder Chorus wahrnimmt, ist die Stellung des Mix-Potis. Erst durch das Einblenden des trockenen Signals entsteht der charakteristische Schwebe-Effekt einer Chorus-Schaltung. Durch die spontanen Schwankungen der Delay Time hat man zudem das Gefühl, als würde die Schaltung des Shallow Water zwischen Chorus und Flanger variieren.

Audio Samples
0:00
Chorus-Setting (PRS)
RateDampDepthLPGMixVolume
12:0012:0012:0014:0013:0011:00

Nun wechseln wir auf die Strat und es gibt ein Funk-Lick mit einem etwas intensiveren Chorus-Setting. Schon eine leichte Änderung am LPG-Poti ändert dabei die Attack und den Klang des Effektsignals.

Audio Samples
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Chorus-Funk-Lick (Strat, off/on)
RateDampDepthLPGMixVolume
13:0011:0013:0013:0013:0011:00

Als Nächstes wollen wir die Wirkung des Low-Pass-Gates genauer beleuchten und hören es in vier verschiedenen Stellungen. Die Intensität der Höhenbeschneidung und des Gate-Effekts nimmt gegen den Uhrzeigersinn ab. In den extremeren Settings ist deutlich wahrzunehmen, wie die Hüllkurve des Input-Signals den Filter öffnet und wieder schließt.

Audio Samples
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LPG (max/14:00/11:00/09:00/min)
RateDampDepthLPGMixVolume
13:0011:0013:00max/14:00/11:00/09:00/minmax09:00

Das Volume-Poti besitzt genug Reserven, um es als Clean-Boost zu verwenden. Nach einem Durchgang im Bypass hören wir das Volume-Poti auf 15 Uhr. Das Shallow Water ist spielend in der Lage, den Amp in die Übersteuerung zu treiben und gleichzeitig eine Art Uni-Vibe-Feeling zu kreieren.

Audio Samples
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Boost-Setting (Strat, off/on)
RateDampDepthLPGMixVolume
max13:00max14:00max15:00

Im letzten Beispiel präsentiert sich das Shallow Water im Bandkontext mit Bass und Schlagzeug in verschiedenen Settings.

Audio Samples
0:00
Song
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Fazit

Das Fairfield Circuitry Shallow Water ist definitiv ein Charakterkopf. Dem kanadischen Hersteller ist es mit seinem innovativen Schaltungsdesign gelungen, ein Modulations-Pedal mit eigenem Willen zu erschaffen. Man ist sich nie ganz sicher, ob man es gerade mit einem Chorus, Flanger, Vibrato oder Uni-Vibe zu tun hat, denn scheinbar vereint das Shallow Water all diese Effekte miteinander und kombiniert sie nach Lust und Laune. Dank des Mix- und des Damp-Reglers ist es jederzeit möglich, subtile und unaufdringliche Flächensounds zu erzeugen. Die wahre Magie des Pedals liegt jedoch in den Extremeinstellungen, mit denen sich einzigartig psychedelische Atmosphären aus dem Nichts zaubern lassen. Der Tiefpassfilter verbreitet dabei eine warme Lo-Fi-Note und sorgt dafür, dass das Shallow Water quasi der Gegenentwurf zu den klinischen Chorus-Sounds der 80er-Jahre ist. Auch das Volume-Poti ist eine Erwähnung wert, da es über beachtliche Boost-Reserven verfügt und den Einsatzbereich des Pedals noch zusätzlich erweitert. Lediglich in Anbetracht des recht stolzen Preises bleibt die Frage offen, ob bei Fairfield Circuitry nicht noch ein Expression-Eingang, eine Schaltoption für den Boost oder auch einfach nur eine schöne Lackierung drin gewesen wäre. Wobei Letzteres bekanntlich Geschmackssache bleibt.

Das Fairfield Circuitry Shallow Water bietet scheinbar endlose Gestaltungsmöglichkeiten und erzeugt einzigartige Sounds.
Das Fairfield Circuitry Shallow Water bietet scheinbar endlose Gestaltungsmöglichkeiten und erzeugt einzigartige Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fairfield Circuitry
  • Modell: Shallow Water
  • Typ: Chorus/Vibrato/Flanger/Tiefpassfilter-Pedal
  • Herkunft: Kanada
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler/Schalter: Rate, Damp, Depth, LPG, Mix, Volume, On-Off
  • Stromversorgung: 9 V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 40 mA
  • Abmessungen: 115 x 50 x 95 (BxHxT)
  • Gewicht: 370 g
  • Ladenpreis: 348,00 Euro (November 2021)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • einzigartige Sounds
  • scheinbar endlose Gestaltungsmöglichkeiten
  • verwischt die Grenze zwischen Chorus, Flanger und Phaser
Contra
  • hoher Preis
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Fairfield Circuitry Shallow Water Test
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