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Elite Acoustics Stompmix X6 Pedal Mixer Test

Mit dem Elite Acoustics Stompmix X6 Pedal Mixer stellt der kalifornische Hersteller einen Pedalmischer vor, der sich vor allem an das Kernklientel der Marke wendet – Akustikgitarristen. Seit über 10 Jahren stellt er multifunktionale Mini-PA Systeme und Aktivlautsprecher für diese Sparte her, die durch hochwertige Verarbeitung und innovative Technologie, aber auch durch ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis auffallen. Mehrere Aktivboxen in unterschiedlicher Größenordnung für größere und kleinere Budgets (A6-55, A1-4, A4-8 und D6-8) haben den bonedo-Test bereits mit guten Noten absolviert.

EAE_Stompmix_X6_TEST


Der neue, originelle Stompmix X6 Pedal Mixer ist gleichzeitig mit allen Vorzügen einer Stompbox und einer programmierbaren Mischeinheit gesegnet, weshalb Bezeichnung “Stompmix” genau den Kern trifft. Unser aktueller Testkandidat wurde nicht unbedingt für den Einsatz im Studio konzipiert, sondern vorzugsweise für den Bühnenauftritt.

Details

Überblick

Die digitale EAE-Technologie wurde bereits in der D6-8 A verbaut, einer multifunktionalen Aktivbox von Elite Acoustics. Mit den Abmessungen 24,9 x 19,8 x 11,4 cm (B x T x H) kann der X6 nicht mehr im Gitarrenkoffer untergebracht werden. Eine passende Tasche ist allerdings nicht im Lieferumfang enthalten, sodass der mitgelieferte Pappkarton seine Daseinsberechtigung fürs erste nicht verliert, wenn es “auf die Straße” geht. Das Gewicht von 2,7 kg kann der Träger zwar gut stemmen, da der X 6 aber nicht für den Stand-alone-Betrieb konzipiert wurde, wird die Traglast durch Aktivlautsprecher und Monitorboxen sowie sonstiges Gerät weiter erhöht.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf gerade mal 249 x 198 x 114 mm (B x T x H) beherbergt der Elite Acoustics Stompmix X6 einen kompletten 6-Kanalmixer.

Unser Kandidat wird von einem leistungsfähigen 32 Bit DSP-Motor angeschoben und stellt vier Monokanäle und einen Stereokanal zur Verfügung, der auch im Monobetrieb arbeiten kann. Vier Solid-State-Mikrofonvorverstärker der Klasse A mit zuschaltbarer 48V-Phantomspeisung versprechen höchste Soundqualität. Natürlich können auch bis maximal drei Instrumente und andere externe Geräte wie Stompboxen, Keyboard etc. Anschluss finden.
Mit dem aufladbaren und austauschbaren 3300 mAH LifePO4-Akku (Lithium-Eisenphosphat), den der X6 an Bord hat, könnte dann nicht nur der Gitarrist/Sänger mobil werden, sondern gleich auch eine drei bis fünfköpfige Band. Der Akku wird beim Anschluss des Netzteils automatisch über die Steckdose aufgeladen und hält laut Hersteller voll aufgetankt und losgelöst von der Stromversorgung vier bis sechs Stunden durch. Jedenfalls meldet sich die blaue LED (Charge) an der Oberseite, wenn der X6 sich im Lademodus befindet. Das Batteriefach findet man an der Unterseite.
Insgesamt speichert der X6 zehn Mixer-Szenen ab. Mit zwei Up/Down-Fußschaltern kann damit in jeder Situation der richtige Mix aufgerufen werden.
Drei programmierbare Digitaleffekte wie Chorus, Reverb und Delay sind genau so mit an Bord wie Kompressor, Limiter, Notch Filter, Phasenumschalter und EQ mit Highpass-Filter. Das Rundum-sorglos-Paket wird durch die Tatsache komplett, dass jedes angeschlossene Instrument davon profitieren darf. Darüber hinaus kann über die integrierte Bluetooth-Schnittstelle eine externe Audioquelle in den Mix eingespeist werden.

An der Rückseite befinden sich alle Anschlüsse und diverse Möglichkeiten, die Eingangsempfindlichkeit und verschiedene andere Parameter anzupassen. Einmal korrekt eingestellt, sind diese Schalter und Potis normalerweise aus dem Blickfeld.

Rückseite

Die Kanäle CH 1 und 2 sind mit jeweils drei Eingängen für Mikrofon (XLR), Line (Klinke) und Instrument (Klinke) vollkommen identisch ausgelegt. Bei jedem Eingang sollte nur jeweils eine Signalquelle zur gleichen Zeit angeschlossen werden. Durch eine weiß eingezeichnete Umrandung kann man die “Steckfelder” auch im Zwielicht optisch gut unterscheiden.
Die Level-Controller für die Kanäle 1 bis 4 dienen primär dazu, Instrumente, Mikrofone oder sonstige Audioquellen mit dem richtigen Pegel in den Mix einzuspeisen. Schon beim Soundcheck sollte man das Signal richtig anpassen, um systematische Übersteuerungen vermeiden. Der Sound bekommt dann noch den letzten Schliff, wenn die integrierte programmierbare Mischeinheit über das Display ins Spiel kommt. Dazu aber später mehr. Mit der Wahltaste Mic/Line bzw. Instr werden die entsprechenden Eingänge zum Anschluss von Mikrofonen/Line-Signalen oder Instrumenten freigeschaltet. Die PAD-Taste (für die Kanäle 1 bis 4) nimmt Einfluss auf die Eingangsempfindlichkeit des Eingangssignals (high/low).
Die Kanäle CH 3 und 4 sind zwar weitestgehend identisch, aber spartanischer ausgelegt. Sie stellen wahlweise jeweils einen Mikrofoneingang (XLR) und einen Line-Eingang (Klinke) zur Verfügung. Da keine Instrumente andocken sollen, wird die Wahltaste Mic/Line-Instr auch nicht vermisst.
Und schließlich dient der Stereokanal CH 5/6 dem Anschluss eines Stereo-Instruments wie beispielsweise Keyboard oder externen Audiospieler für Playbacks. Im Stereobetrieb werden die beiden Klinkenkabel untereinander gesteckt.

Fotostrecke: 3 Bilder Bis auf die Kopfhörerbuchse befinden sich alle Anschlüsse auf der Stirnseite des Mixers.

Grundsätzlich kann am oberen linken Klinkeneingang auch eine Mono-Signalquelle andocken. Auch kleine Stereoklinken erhalten Anschluss, da eine entsprechende Buchse z.B. für MP3-Player oberhalb implantiert wurde. Level-Regler und PAD-Tasten wie bei den anderen vier Kanälen fehlen, sodass die Anpassung über den Ausgangspegel des angeschlossenen Gerätes geschehen muss, was aber kein Problem darstellt.
An der Rückseite findet man außerdem neben der MIDI-Schnittstelle (I/O) auch einen Stereo-Ausgang (XLR) zum Anschluss von zwei Aktivboxen (left/right) sowie einen Aux-Stereo-Ausgang (Klinken) zum Anschluss von zwei Monitorboxen (left/right). Selbstverständlich kann man auch die beiden XLR-Ausgänge dazu benutzen, den Mix an den Saalmischer zu adressieren. Mit der Taste +48V wird die Phantomspeisung für Kondensatormikrofone zugeschaltet. Die LED daneben gibt rotleuchtend eine Rückmeldung.

Die Oberseite

Ein 1,5 Zoll LC-Farbdisplay hat unübersehbar an der Oberseite Platz genommen, flankiert von diversen Einstellmöglichkeiten. Dazu gehören die drei leserlich beschrifteten Taster Main, Aux und System links davon und Chorus, Delay, Reverb rechts, mit denen man sich in das entsprechende Untermenü des doch recht komplexen Mixers einwählen kann. Die multifunktionalen Encoder, die sich rund um das Display versammeln, sind nicht beschriftet. Eine Rückmeldung erhält man dann jeweils über das Display.

Zentrales Element auf der Oberseite ist das 1,5 Zoll LC-Farbdisplay in Verbindung mit diversen Drehreglern.
Zentrales Element auf der Oberseite ist das 1,5 Zoll LC-Farbdisplay in Verbindung mit diversen Drehreglern.

Equalizer, Noise Gate und Kompressor

Die Einwahl in das Menü erfolgt per Fingerdruck auf einen ausgewählten Encoder. Die Rückmeldung erfolgt über digitale Controller im Display. Die Settings werden durch Drehen des jeweiligen Encoders separat für jedes angeschlossene Instrument eingestellt. Summa summarum warten drei Ebenen auf Programmierung. Auf der ersten Ebene meldet sich der halbparametrische EQ mit (1) einem Low Cut Filter, (2, 3, 4) einem 3-Band EQ (Low, Mid, High) und (5) einem Regler für die Mittenfrequenz, die variabel wählbar ist. Die Seite “Insert” wird durch einen weiteren Fingerdruck auf den Encoder aufgerufen. Dort bieten Noise-Gate und Kompressor mit dem Parameter-Gain (Treshold) ihre Dienste an. Der nächste Knopfdruck führt ins Menü Util. Dort finden wir Tools, die der Bekämpfung von Störgeräuschen dienen. Mit den Parametern V dB (Gain) und V Hz (Frequenz) kann der Notch-Filter in Stellung gebracht werden. Der Schalter “Pol” dient zur Drehung der Phase bei Feedback.

Die Kanäle verfügen über einen Dreiband-Equalizer mit Low Cut
Die Kanäle verfügen über einen Dreiband-Equalizer mit Low Cut

Die Tasten Main, Aux und System

Über die Tasten Main, Aux oder System gelangt man wahlweise in das jeweilige Untermenü. Die Rückmeldung erfolgt über digitale Controller im Display und die Settings werden mithilfe der entsprechenden Encoder eingestellt. Ein versehentlicher Knopfdruck sollte hier nicht erfolgen, da sonst der EQ öffnet. Wir tauchen nun nacheinander in die drei Hauptmenüs ein:

Die Drehregler korrespondieren mit den Anzeigen auf dem Display, hier das Main Mix Menü.
Die Drehregler korrespondieren mit den Anzeigen auf dem Display, hier das Main Mix Menü.

Main Menü
Für den Saalsound wird das Main-Menü per Knopfdruck aufgerufen. Auf zwei Ebenen werden die Settings für den Main Mix (Seite 1) und den Main Pan (Seite 2) übersichtlich angezeigt. Sukzessive können Lautstärke (Seite 1) und Stereobild (Seite 2) der angeschlossenen Instrumente/Mikrofone (mit den virtuellen Controllern) aufeinander abgestimmt werden. Das Umschalten der Seiten erfolgt mit einem Druck auf die Taste Main. Der Sound wird über die beiden XLR-Ausgänge ausgegeben. Ein Stereobild kann natürlich nur mit zwei angeschlossenen Lautsprechern erzeugt werden.

Hier lassen sich die einzelnen Kanäle in der Lautstärke anpassen.
Hier lassen sich die einzelnen Kanäle in der Lautstärke anpassen.

Aux Menü
Für den Bühnenmix wird das Aux-Menü per Tastendruck aufgerufen. Auf zwei Ebenen werden übersichtlich alle Settings für (1) Aux Mix und (2) Aux Pan dargestellt. Fünf virtuelle Controller, einer pro Kanal, zeigen Effektanteil (Seite 1) und Stereobild (Seite 2) der angeschlossenen Instrumente an. Ein Stereobild kann naturgemäß nur dann erzeugt werden, wenn zwei Monitore zur Verfügung stehen.

Der Aux Mix erlaubt eine individuelle Einstellung für die angeschlossenen Monitore.
Der Aux Mix erlaubt eine individuelle Einstellung für die angeschlossenen Monitore.

System Menü
Im System-Menü warten vier umschaltbare Übersichtsseiten auf Programmierung. Die erste Rückmeldung erfolgt über die essentielle Input-Level-Seite. Mit ihr sollte man sehr früh Kontakt aufnehmen, denn dort finden wir in Reih und Glied sechs digitale Levelmeter, also einen pro Kanal, die sich schon beim Einstellen des Eingangssignal an der Rückseite des X6 als sehr nützlich erweisen. Auf der zweiten Seite Routing wird entschieden, ob der Mix pre oder post, also mit oder ohne Effekt, den Stompmix verlässt. Man kann sogar unterschiedliche Pre- oder Post-Kombinationen für den Main-Mix und Aux-Mix wählen, sodass man über die Monitore z.B. die internen Effekte schickt, über die Saalboxen aber nicht, und umgekehrt.
Auf der dritten Seite XLR-Out EQ kommuniziert man mit dem virtuellen Equalizer, der dem Summensignal den endgültigen Sound verleiht. Dort werden Low Cut-Filter, Dreiband-EQ mit Low, Mid und High sowie ein halbparametrischer MF-Filter für die Mittenpositionierung in Stellung gebracht. Auf der vierten Ebene finden wir eine durchnummerierte Liste mit den gespeicherten Mixer-Szenen. Der X6 kann – wie schon erwähnt – bis zu zehn Parametereinstellungen speichern, die dann mit dem eigenen Fußschalter wieder eingelesen werden können.

Hier lassen sich die Eingangspegel der einzelnen Kanäle kontrollieren und anpassen.
Hier lassen sich die Eingangspegel der einzelnen Kanäle kontrollieren und anpassen.

Die Effektsektion

Per Knopfdruck auf die jeweilige Taste werden die Effekte Chorus, Reverb und Delay aufgerufen. Die Settings werden übersichtlich mit virtuellen Controllern, meist einer pro Kanal, auf dem Display angezeigt und mit den entsprechenden Encodern manuell eingestellt.

Chorus
Per Druck auf den Taster kann zwischen zwei Ebenen gesprungen und Effektanteile (Seite 1) und Effektstärke (Seite 2) für jedes angeschlossene Instrument programmiert werden. Der Parameter Depth, einstellbar auf der zweiten Seite, wirkt global, sodass alle Instrumente/Mikrofone mit der gleichen Frequenz modulieren, wenn der Effekt aktiv geschaltet wird.

Mit an Bord ist auch ein Chorus, der sich den Kanälen zumischen lässt.
Mit an Bord ist auch ein Chorus, der sich den Kanälen zumischen lässt.

Delay
Auf zwei wählbaren Seiten werden die Settings eingestellt. Zunächst die Parameter Modulation, Feedback, Time Offset und Delay Time in BPM und Level programmiert. Mit einem erneuten Knopfdruck gelangt man auf die zweite Seite, wo der vorprogrammierte Delay-Effekt einem ausgewählten Kanal zugewiesen wird, das bedeutet aber auch, dass sich am Ende nur ein Instrument oder Mikrofon mit dem Delay schmücken darf, was auch völlig in Ordnung geht.

Beim Delay lassen sich die Parameter MOD, LEVEL, FEEDBACK und Geschwindigkeit in BPM einstellen.
Beim Delay lassen sich die Parameter MOD, LEVEL, FEEDBACK und Geschwindigkeit in BPM einstellen.

Reverb
Auf der ersten Seite wird der Effektanteil für jedes angeschlossene Instrument individuell eingestellt, auf der zweiten Seite die drei Effektparameter Pre-Delay, Decay (Ausklingzeit) und Tone (Klangfarbe) programmiert. Einmal eingestellt erhalten alle Instrumente den gleichen Effektraum, was ebenfalls logisch ist, da die Musiker in der Regel ja auch im gleichen Raum sitzen. Nur die Effektanteile – wie schon angedeutet – dürfen von Instrument zu Instrument und von Kanal zu Kanal variieren.

Auch an eine Reverb-Einheit wurde gedacht und so lassen sich die Kanäle mit einem passenden Hall veredeln.
Auch an eine Reverb-Einheit wurde gedacht und so lassen sich die Kanäle mit einem passenden Hall veredeln.

Zusätzliche Tools

Bluetooth
Die Audiowiedergabe kann auch über die integrierte Bluetooth-Schnittstelle erfolgen. Vorher muss die Antenne ausgefahren werden und die Verbindung z.B. zum iPhone wird gesucht, wenn der Hold-Taster (On/Off) gedrückt wird. Der Aufbau der Verbindung wird dann von einer blau-blinkenden LED bestätigt.

Die Fußschalter
Mit den Fußschaltern (up/down) können zehn abgespeicherte Mixer-Szenen aufgerufen werden. Mit einem Druck auf den rechten Fußschalter (Mute) wird das Ausgangssignal unmittelbar stummgeschaltet, gleichzeitig meldet sich die rote Mute-LED.

Die Fußschalter erlauben das Abrufen von Szenen und Stummschalten des Ausgangssignals.
Die Fußschalter erlauben das Abrufen von Szenen und Stummschalten des Ausgangssignals.

Kopfhörerausgang
Den Kopfhöranschluss mit Mini-Stereoklinke findet man auf der Oberseite rechts oben. Wenn die Mute-Taste gedrückt wird, bleibt der Kopfhörer freigeschaltet.

Auf der Oberseite findet man den Kopfhöreranschluss und die Anzeige für den Ladezustand des Akkus.
Auf der Oberseite findet man den Kopfhöreranschluss und die Anzeige für den Ladezustand des Akkus.

Die Mastersektion
Ganz rechts auf der Oberfläche befinden sich zwei große analoge Controller, die man auch landläufig als Master-Regler bezeichnen könnte, also eine Regeleinheit mit globaler Wirkung.

Die Master-Sektion mit Blutooth, Effekt-Buttons und Main- und Aux-Level Reglern.
Die Master-Sektion mit Blutooth, Effekt-Buttons und Main- und Aux-Level Reglern.

Main Level
Der Summenpegel, in der Regel der Saalmix, wird über den Main Level-Controller an den beiden XLR-Ausgängen ausgegeben. Beim Pegeln sollte man ein Auge auf die rote Peak- bzw. grüne Signal-Anzeige ganz rechts richten. Die Peak-Anzeige protestiert rotleuchtend, wenn das Summensignal übersteuert. Mit einem Druck auf die Mono-Taste kann das Stereo-Signal auch mono ausgegeben werden. Die internen und externen Effekte wären dann ebenfalls in Mono auf Sendung.

Aux Level
Mit dem Controller Aux Level wird der Pegel für den Bühnen- oder Monitormix eingestellt. Die Signalausgabe erfolgt über die beiden Aux-Ausgänge.

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Praxis

Das schwarze Metallgehäuse mit dem rechteckigen Grundriss macht einen stabilen und wertigen Eindruck. Vier Füße aus Hartgummi ermöglichen einen wackelfreien und rutschfesten Auftritt. Im Leistungsumfang befinden sich lediglich Netzgerät und Netzkabel.
Es sei nochmal angemerkt, dass der X6 ohne adäquate Verstärkung natürlich keine Bäume versetzen kann und auch nur ein Bindeglied in einer Übertragungskette ist, aber sicherlich nicht das schlechteste. Deshalb sollte man sich schon im Vorfeld Gedanken machen, wie man auf der Bühne aufgestellt sein möchte. Möglicherweise kann es ja auch schon eine Kompaktanlage richten. EAE bietet zahlreiche leistungsfähige Versionen an, die quasi “all inclusive” sind, das heißt, mit Verstärker, Lautsprecher, Effekten und mehreren Eingängen für Instrumente und Mikrofone ausgestattet sind und höchste Anforderungen in kleineren Räumlichkeiten erfüllen.
Wenn der Sound druckvoll und klar in allen Ecken ankommen soll, darf es auch eine kleine PA sein, vor allem, wenn mehrere Musiker Verstärkung benötigen. In diesem Fall dürfte auch der X6 mehrere gute Argumente in die Waagschale werfen. Die Entscheidung hätte aber Konsequenzen, die man im wahrsten Sinne des Wortes tragen muss.

Der X6 funktioniert jedenfalls ohne Fehl und Tadel. Das Konzept erschließt sich nach kurzer Eingewöhnung und ist durchdacht. Eine knappe Beschreibung der Grundfunktionen in englischer Sprache findet man übrigens auf der Homepage der Firma. Allerdings unterscheidet sich der Aufbau grundsätzlich von einem herkömmlichen Mischpult. Der spontane Zugriff per Fader ist nicht mehr möglich, da man sich erst in das entsprechende Menü einwählen muss. Dafür ist der X6 recht handlich und auch mit dem Fuß steuerbar.

Vier Mono- und ein Stereo-Kanal ermöglichen auch einer drei- bis vierköpfigen Gruppe weitgehende Flexibilität.
Vier Mono- und ein Stereo-Kanal ermöglichen auch einer drei- bis vierköpfigen Gruppe weitgehende Flexibilität.

Die integrierten Effekte bieten optimale Qualität, sodass ich einen zusätzlichen Einschleifweg für ein externes Effektgerät gar nicht vermisst habe. Im rauen Bühnenalltag macht sich die per Fußschalter bedienbar Mute-Funktion unbedingt bezahlt, vor allem, wenn man zwei Akustikgitarren lautlos wechseln möchte.
Eine separate Mute-Funktion für jeden Kanal würde das Einstellen im Vorfeld noch weiter erleichtern, z.B., wenn eine Band gemischt wird. Mit dem aufladbaren Akku werden Solomusiker oder kleine Ensembles unabhängig vom Stromnetz. Um Kabelsalat zu vermeiden, habe ich mit dem X6 fast nur im Akkubetrieb gearbeitet.
Obwohl der Mischer mit einem neutralen, linearen Klang punktet, stellte sich die Frage, wie man diesen am besten ans Ziel bringt.
Ich habe mich dazu entschlossen, das XLR-Ausgangssignal über Main Out in die Mikrofoneingänge am Interface (Fireface UC) einzuspeisen. Die Ergebnisse können deshalb nur so gut sein wie das letzte Glied in der Übertragungskette. Gemessen am minimalen Aufwand könnte ich auch mit minimalen Soundverlusten gut leben. Alle Einstellungen erfolgen über den X6.

Beispiel 1 und 2:

Zunächst teste ich die Instrumentenkanäle 1 und 2.
Kanal 1
Über den Instrumenteneingang wird das Piezosignal der Gitarre eingegeben.
Kanal 2
Über den Instrumenteneingang wird das Signal eines Deckentonabnehmers der gleichen Gitarre geschickt. Es kann natürlich auch alternativ eine zweite Gitarre z.B. mit Deckentonabnehmer Anschluss finden. Die beiden Signale habe ich nur leicht gepannt.
Piezo und Magneto haben natürlich eine komplett unterschiedliche Klangcharakteristik, wobei der X6 den Sound des Piezos mit all seinen Schwächen wie dem eingeschränkten Dynamikbereich, Komprimierung und Schnarzen abbildet. Auch der Sound des Deckentonabnehmers hat mehr Ähnlichkeit mit einer E-Gitarre. Eine nachträgliche Bearbeitung des Signals unterbleibt in diesem Test natürlich trotzdem.
Im ersten Beispiel arbeite ich zusätzlich mit dem internen Hall, im zweiten mit dem internen Chorus plus Hall.

Audio Samples
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X6 Piezo Magnet Hall DI2 X6 Piezo Magnet Hall Chorus DI2

Beispiel 3:

Nun teste ich die Mikrofonanschlüsse und einen Line-Eingang.
Kanal 3 / 4
An den XLR-Eingängen habe ich jeweils ein Studiomikro angeschlossen. Die Gitarre habe ich mit zwei Mikrofonen abgenommen.
Kanal 1
In den Line-Eingang wurde eine Stompbox angeschlossen.

Audio Samples
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X6 Piezo Hall Rhythm Stompbox DI

Der Sound wird von Mikrofonen dynamischer und natürlicher umgesetzt als mit Piezo und Magneto.

Beispiel 4:

Zum Schluss habe ich die Mikros vor die Yamaha MS 150 Monitore gestellt. Hier bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, wie das Signal im Raum klingen könnte.

Audio Samples
0:00
X6 Piezo Magnet Hall Mikrofon
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Fazit

Der Elite Acoustics Stompmix X6 Pedal Mixer spielt seine Stärken auf der Bühne aus und punktet mit einem neutralen und linearen Klang. Vier Mono- und ein Stereo-Kanal ermöglichen auch einer drei- bis vierköpfigen Gruppe weitgehende Flexibilität, wobei auch der Anschluss von vier Mikrofonen möglich ist. Das Konzept ist transparent und mit dem 1,5-Zoll LC-Display behält man den Überblick. Einmal eingestellt, können insgesamt zehn abgespeicherte Mixerszenen bei jedem Auftritt wieder eingelesen werden. Mit Delay, Reverb und Chorus hat der X6 die wichtigsten Effekte an Bord. Der aufladbare und austauschbare 3300 mAh-Akku macht das Ganze mobil, wobei das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut in Ordnung geht.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ideal für kleine PAs oder Aktivboxen
  • uneingeschränkte Mobilität
  • Batteriebetrieb
  • programmierbare Effekte mit hoher Qualität
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • durchdachtes, praxisorientiertes Handling
  • neutrale Tonwiedergabe
Contra
  • keine separate Mute-Funktion je Kanal
Artikelbild
Elite Acoustics Stompmix X6 Pedal Mixer Test
Für 799,00€ bei
Der Elite Acoustics Stompmix X6 Pedal Mixer ist ideal für kleine PAs oder Aktivboxen und bietet ein durchdachtes, praxisorientiertes Handling.
Der Elite Acoustics Stompmix X6 Pedal Mixer ist ideal für kleine PAs oder Aktivboxen und bietet ein durchdachtes, praxisorientiertes Handling.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Elite Acoustics
  • Bezeichnung: Stompmix X6
  • Typ: akkubetriebener programmierbarer Pedalmixer mit Bluetooth-Schnittstelle
  • Herkunft: USA
  • Bedienung: Regler und Steuerung über 1,5 Zoll LC-Display
  • Eingänge: 2x Mic/XLR-Line/Instrument/Klinke, 2x Mic/XLR-Line/Klinke, 2x Line 6,3 mm oder Mini-Stereoklinke)
  • Ausgänge: 2x Main/XLR, 2x Aux/Klinke, Kopfhörer/3,5 mm Stereoklinke)
  • MIDI: In/Out
  • Speicher: bis zu 10 individuelle Mixer-Szenen per Fußschalter abrufbar
  • Effekte: pro Kanal Noise Gate, Compressor, EQ, Reverb, Chorus, Delay
  • Stromaufnahme: 2000 mA
  • Stromversorgung: 12V DC-Netzadapter (im Lieferumfang)
  • Batteriebetrieb: LiFePO4 Akku, 4-6 h Betriebsdauer
  • Abmessungen: (BxTxH): 24,9 x 19,8 x 11,4 cm
  • Gewicht: 2,7 kg
  • Besonderheiten: Aux-Sends pro Kanal (Pre/Post), 48V Phantomspeisung, Audio-Wiedergabe über Bluetooth
  • Ladenpreis: 699,00 Euro (Januar 2020)
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