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Taylor Builder’s Edition 912ce WHB Test

Mit der Taylor Builder’s Edition 912ce ist nun auch ein hauseigenes Grand Concert-Modell in der Top-Of-the-Line-Serie des Herstellers vertreten. Die Gitarren der Builder’s Edition werden von Taylors Gitarrenbaumeister Andy Powers gefertigt und zeichnen sich durch feinste Handwerkskunst und beste Klanghölzer aus. Laut Powers soll das Builder’s Edition-Konzept “ein grenzenloser Ausdruck unserer Fantasie im Instrumentenbau sein.”


Die heute zum Test angetretene Taylor Builder’s Edition 912ce wurde auf der diesjährigen Winter NAMM präsentiert und ist ebenfalls mit dem preisgekrönten V-Class Bracing des Herstellers ausgestattet. Mit einem aktuellen Preis von über 6000 Euro sieht sich unser Testmodell natürlich hohen Erwartungen ausgesetzt. Ich bin sehr gespannt!

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Details

Lieferumfang

Die Taylor Builder’s Edition 912ce kommt in einem wertig wirkenden und parfümiert duftenden Formkoffer. Nicht nur optisch, sondern auch haptisch macht die 912ce bei der ersten Begutachtung einiges her und wirkt akribisch verarbeitet. Bei unserem Testmodell erscheint die Wild Honey Burst-Lackierung der Decke allerdings heller und nicht so rot-bräunlich wie auf den Produktfotos des Herstellers. Alternativ ist das Modell auch mit einer naturbelassenen Deckenlackierung erhältlich. Bestellt man die Gitarre aktuell bis zum 30.06.2020, bekommt man eine Baby Taylor Reisegitarre kostenlos dazu.

Fotostrecke: 6 Bilder Mit der Builderu2019s Edition 912ce WHB hat sich heute ein edles Produkt aus dem Hause Taylor im bonedo-Testlabor angeku00fcndigt.

Korpus

Wie eingangs erwähnt, wird in dieser Preisklasse natürlich nicht an hochwertigem Klangholz gespart. Beim Korpus setzt man auf die bewährte Kombination aus Fichtendecke und Palisander-Boden und -Zargen. Im Detail wird mit Lutz-Fichte eine Kreuzung aus Sitka-Fichte und Weißfichte für die Decke verbaut, die laut Hersteller tendenziell die klanglichen Eigenschaften von Adirondack-Fichte aufweist. Der Ostindische Palisander für Boden und Zargen ist ebenfalls bei Gitarrenbauern sehr beliebt und gilt als eines der besten Klanghölzer. Bei den Korpusgrößen hat Taylor eigene Bezeichnungen etabliert. Bei der 912ce haben wir es mit einer sogenannten Grand Concert zu tun, die das kleinste Modell unter den vollen Größen im Hause Taylor darstellt. Der Korpus wurde mit einem Satin-Finish versehen, wobei die Decke ein spezielles Silent Satin-Finish aufweist, das zusätzliche Bewegungsgeräusche reduzieren soll. Ein weiteres Schmankerl bei der Begutachtung des Korpus stellen die vom E-Gitarrenbau inspirierten abgerundeten Korpuskonturen inklusive der Armauflage aus Ebenholz (West African Crelicam Ebony) dar. Die Decke wurde in Wild Honey Burst lackiert und die dunkle Lackierung der Zargen und des Bodens hört auf den Namen Kona Edgeburst.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Korpusbreite betru00e4gt 111,1 mm, die Korpustiefe 381 mm.

Ab Werk kommt die 912ce mit Elixir Phosphor Bronze Light Saiten (.012-.053) die mit Bridge-Pins aus Ebenholz fixiert werden. Wie alle Modelle der Builder’s Edition setzt auch die 912ce auf ein V-Class Bracing. Das 2018 von Taylor vorgestellte und patentierte Balkensystem nimmt Einfluss auf die Schwingungs- und Klangeigenschaften der Gitarre und wirkt sich dabei beispielsweise auch positiv auf das Sustain der Gitarre aus.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Steg aus Ebenholz…

Hals

Der Hals wird aus tropischem Mahagoni gefertigt und kommt mit einem Griffbrett aus Ebenholz. Ebenfalls sehr angenehm fühlt sich die Halsrückseite an, die gleichfalls mit dem Satin-Finish versehen wurde. Geschmückt wird das Griffbrett mit seinen perfekt abgerichteten 20 Bünden außerdem von Belle Fleur-Griffbretteinlagen aus Perlmutt. Die Saiten laufen zu den Stimmmechaniken über eine Micarta-Stegeinlage und einen Tusq-Sattel mit einer Breite von 44,5 mm. Auch die Kopfplatte der Taylor Builder’s Edition 912ce ist wirklich schön anzuschauen – sie kommt ebenfalls mit dem Logo und einer Belle Fleur-Einlage aus Perlmutt und ist auf Vorder- und Rückseite ebenfalls mit Ebenholz furniert. Vergoldete Tuner von Gotoh sorgen für die richtige Stimmung. Die Mensur des Instruments beträgt übrigens 632 mm.

Fotostrecke: 6 Bilder Die dunkle Lackierung der Zargen und des Bodens hu00f6rt auf den Namen Kona Edgeburst.

Pickupsystem

Die Taylor Builder’s Edition 912ce kann auch verstärkt gespielt werden und ist dafür mit dem hauseigenen Expression System 2 ausgestattet. Wie von Taylor-Gitarren gewohnt, wurden an der Zarge lediglich drei flache Regler platziert, mit denen sich die Höhen, die Bässe und der Ausgangspegel des Preamps steuern lassen. Auf ein Stimmgerät oder zusätzliche Funktionen verzichtet dieses System und bleibt damit angenehm unauffällig. Der hier verbaute Piezo-Pickup weicht von der klassischen Konstruktionsweise ab, bei der das Piezo-Element unter der Stegeinlage sitzt. Das Expression System 2 sitzt dagegen hinter der Stegeinlage und verfügt über drei Pickup-Sensoren, die in Kombination mit dem Preamp das Signal deutlich dynamischer darstellen sollen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Taylor Builderu2019s Edition 912ce ist mit dem hauseigenen Expression Tonabnehmer System 2 ausgestattet.
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Praxis

Nicht jeden Tag hat man die Möglichkeit, ein Instrument in dieser Preisklasse anzuspielen. Ich hatte es einleitend schon erwähnt: Haptisch ist die Gitarre auf jeden Fall ein Erlebnis, die Kanten und Übergänge fühlen sich absolut geschmeidig an und der Hals liegt sehr angenehm in der Hand. Auch wenn die Lackierung der Decke und die Maserung des Holzes bei unserem Testinstrument etwas anders ausfallen als auf den Produktfotos im Netz, macht die Taylor Builder’s Edition 912ce einen edlen ersten Eindruck.
Beim Anspielen setzt sich der positive erste Eindruck fort. Die Einstellung des Instruments ab Werk kann als perfekt bezeichnet werden. Bis hin zu den präzise laufenden Stimmmechaniken wirkt es absolut schlüssig abgestimmt und spielt sich demzufolge sehr angenehm. Die Grand Concert kommt schon mit einem vorinstallierten zweiten Gurtpin, der auf den Boden am Übergang zum Halsfuß geschraubt wurde. Hier dürften sich die Geister wohl scheiden. Einige Hersteller von akustischen Gitarren verzichten zunächst auf den zweiten Gurtpin, um dem Spieler selbst die Wahl zu überlassen. Schraubt man den Pin auf den Halsfuß oder wie beim vorliegenden Modell kurz davor, kommt er einem beim Bespielen der höheren Lagen definitiv nicht in die Quere. Allerdings neigt die Gitarre dazu, in Ruheposition nach vorne zu kippen und ist auch etwas kopflastiger.
Kommen wir nun zum Klang, dem wohl spannendsten Thema des Tests. Ich hatte bisher noch nicht die Möglichkeit, eine Taylor mit dem neuen V-Class-Bracing anzuspielen. Bei den ersten Akkorden und Melodielinien mit dem Plektrum fällt mir der transparente und offene Klang auf, wobei die Tonwiedergabe über das gesamte Griffbrett sehr gleichmäßig und präzise ist. Der Klang zeichnet sich aber auch durch eine gewisse Neutralität aus. Verglichen mit anderen Gitarren, die in etwa dieselbe Baugröße aufweisen, hält sich die 912ce mit offensichtlichen eigenen Charaktereigenschaften eher etwas zurück, bleibt damit aber auch flexibler. Akkorde klingen zudem wirklich lang und stabil aus.

Die Taylor Builder’s Edition 912ce lässt sich sehr gut spielen und besticht durch einen transparenten Klang.

Für die Audiobeispiele steht relativ nah und etwa auf Höhe des 12. Bunds ein Neumann TLM 103 Mikrofon. Natürlich zeichne ich auch das Signal des Tonabnehmers auf. Verstärkt werden beide Quellen von einem Focusrite ISA Two Preamp.
Wir starten mit einem Flatpicking-Beispiel, das den schon beschriebenen transparenten Klang des Instruments gut demonstriert. Besonders bei der ersten Melodielinie auf den Basssaiten, die im Akkord quasi eingebettet ist, lässt sich der fokussierte Ton der Gitarre gut wahrnehmen. Das ist übrigens im Nachhinein nicht nur auf der Aufnahme gut zu hören, sondern entsprach auch direkt meinem Eindruck am Instrument.

Audio Samples
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Flatpicking (Mikrofon)

Auch wenn der Gitarre mit ihrem kleinen Korpus beim Strumming ab einer bestimmten Dynamikstufe natürlich gewisse Grenzen gesetzt sind, schlägt sie sich auch hier wirklich gut. Soft gespielte Strumming-Passagen, wie im ersten der beiden folgenden Hörbeispiele, wirken sehr lebendig.

Audio Samples
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Soft Strumming (Mikrofon) Fingergroove (Mikrofon)

Solistisch gespielt zeigt sich das Instrument über das ganze Griffbrett in der Ansprache sehr stabil. Auch hier kann man die lebendige Rückmeldung des Holzes auf den Anschlag gut wahrnehmen.

Audio Samples
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Solo Lines (Mikrofon)

Bei Fingerpickings wirkt die Grand Concert übers Mikrofon ausgeglichen und bringt eine gewisse Seidigkeit mit ins Spiel. Im zweiten der beiden folgenden Beispiele bekommt ihr einen ersten Eindruck zum Tonabnehmersystem, das ich vorerst neutral eingestellt habe.

Audio Samples
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Fingerpicking (Mikrofon) Fingerpicking (Pickup)

In der Tat entfaltet der Pickup eine deutlich bessere dynamische Wiedergabe, als ich es von Piezo-Tonabnehmern gewöhnt bin. Auch wenn der Pickup im allgemeinen Klang natürlicher wirkt, bringt er in neutraler Einstellung etwas Nasales mit und betont zusätzliche Saitengeräusche, die durch das Anschlagen oder Slides entstehen. Für eher grooviges Spiel, wie im folgenden Beispiel, macht die klangliche Auslegung dagegen mehr Sinn und wirkt griffig und durchsetzungsfähig.

Audio Samples
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Fingergroove (Pickup)

Mit dem EQ kann das Signal gut angepasst und abgestimmt werden. Nimmt man die Höhen etwas zurück, wirkt das Signal auch insgesamt ausgewogener. Die dynamische Wiedergabe wirkt sich außerdem auch positiv auf Strumming Spielweisen mit dem Plektrum aus. Unterm Strich empfinde ich diese Piezo-Tonabnehmer-Lösung als absolute Bereicherung. Hier kommen zwei abschließende Beispiele mit Einfluss des Zweiband-EQs.

Audio Samples
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Fingerpicking (Pickup mit EQ-Bearbeitung) Strumming (Pickup mit EQ-Bearbeitung)
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Fazit

Die Taylor Builder’s Edition 912ce ist absolut hochwertig verarbeitet, fühlt sich toll an und spielt sich wirklich gut. Die Konstruktion und Holzauswahl der Gitarre sorgt dabei für einen transparenten, offenen und sustainreichen Klang. Weiterhin stellt die natürliche dynamische Wiedergabe des Tonabnehmers auf der Bühne eine echte Bereicherung dar. Der Preis ist allerdings auch nicht von schlechten Eltern. Im Besonderen spielt hier der eigene Geschmack und das bevorzugte Einsatzgebiet eine wichtige Rolle. Wer eine kompakte und flexibel aufgestellte Akustikgitarre sucht und das nötige Kleingeld mitbringt, könnte bei diesem Modell auf jeden Fall fündig werden.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr hochwertige Verarbeitung
  • beste Bespielbarkeit
  • sehr gute Schwingungseigenschaften
  • transparenter Klang
  • dynamische Wiedergabe des Tonabnehmersystems
Contra
  • hoher Preis
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Taylor Builder’s Edition 912ce WHB Test
Für 5.290,00€ bei
Die Taylor Builder’s Edition 912ce hat einen stolzen Preis, bietet aber auch eine hochwertige Verarbeitung und einen offenen und sustainreichen Klang.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Taylor
  • Modell: Builders Edition 912ce WHB
  • Typ: Grand Concert Steelstring
  • Herkunftsland: USA
  • Finish: Silent Satin Finish (Decke), Satin Finish (Boden, Zargen & Hals)
  • Korpuslänge: 19 1/2“ / 495,3 mm
  • Korpustiefe: 15″ / 381 mm
  • Korpusbreite: 4 3/8“ / 111,1 mm
  • Mensur: 24-7/8“ / 632 mm
  • Decke: Lutz Fichte
  • Zargen: Palisander
  • Boden: Palisander
  • Stegeinlage: Micarta
  • Hals: Mahagoni
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Sattel: Tusq
  • Sattelbreite: 44,5 mm (1 3/4″)
  • Bünde: 20
  • Tonabnehmer: Taylor Expression System 2 Piezo Tonabnehmer
  • Bedienung: Volume, Bass, Treble
  • Hardware: Gotoh Stimmmechaniken
  • Gewicht: 2,1 kg
  • Zubehör: Taylor Deluxe Hardshell Case
  • Ladenpreis: 6.299,00 Euro (Mai 2020)
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Das über 6.000 Euro teure Instrument besitzt eine Fichtendecke mit Wild Honey Burst-Lackierung im Verbund mit Palisander-Boden und -Zargen.

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