IMG Stageline MX-2IO Test

IMG Stageline stellt mit dem MX-2IO und MX-1IO zwei günstige Interfaces vor, die aussehen, als könnten sie einiges wegstecken.

Die schlichten schwarzen USB-Audiointerfaces stecken in schlichten, robusten Metallgehäusen und kommen ohne Schnickschnack daher. Wir testen das MX-2IO auf Herz und Nieren.

Details

Äußerlichkeiten

Das IMG Stageline MX-2IO und das MX-1IO unterscheiden sich lediglich in der Kanalzahl. Das MX-1IO hat Line-, Instrument- und Mirkofoneingang, während das MX-2IO das alles zwei mal mitbringt. Das Gehäuse ist eine absolut solide Sache.
Die Vorderseite wird von einer gebürsteten Aluminiumplatte geschmückt, während die anderen Seiten schlicht von schwarzem Stahlblech eingefasst werden. Die Materialstärken vermitteln den Eindruck, dass man das MX-2IO ohne Bedenken mit auf die Bühne nehmen könnte. Die Bedienelemente sind ebenfalls einfach und übersichtlich. Zur Linken befindet sich die Eingangssektion mit Gain-Regler und Wahlschaltern zur Aktivierung der Phantomspeisung, das schaltbare 20 dB-Pad, sowie zum Umschalten von Line- und Instrumentensignal, natürlich jeweils in doppelter Ausführung. Die kleinen Kippschalter machen einen hochwertigen Eindruck und versprühen einen Hauch von Cockpit-Charme. Die Regler sind leider nicht mit dem Gehäuse verschraubt und haben etwas Spiel. Dafür sind die Potikappen ziemlich flach und bieten damit kaum Angriffsfläche, sodass man wohl keine Angst haben muss, dass hier mal etwas abbricht. Sie haben einen angenehmen Drehwiderstand. Rechts untergebracht ist die Output-Sektion mit Lautstärkereglern für Kopfhörer und Monitore und der Kopfhöreranschluss als 3,5 mm-Klinkenbuchse. Ein Stereo-Mono-Kippschalter bestimmt, ob die Eingangskanäle im Hardware-Monitoring mittig oder links und rechts angeordnet werden. Zusätzlich gibt es noch einen Stereo-Line-Eingang als klassische Aux-Kabel-Buchse.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Gehu00e4use des MX-2IO ist u00e4uu00dferst stabil.

Anschlüsse

Auf der Rückseite finden die übrigen Anschlüsse des IMG Stageline MX-2IO Platz. Die Mikrofoneingänge der beiden Eingangskanäle sind solide Neutrik-Buchsen, die mit der Rückseite verschraubt sind. Dazu gehört noch je eine extra Klinken-Buchse für Line- bzw. Instrument-Eingang des jeweiligen Kanals. Auch die Klinkenbuchsen sind mittels einer Kontermutter solide mit dem Gehäuse verschraubt. Die Line-Outs beschränken sich auf die beiden Monitorausgänge, deren Lautstärke auf der Vorderseite geregelt wird. Zusätzlich wird das Monitorsignal jedoch nochmal als 3,5mm-Aux-Buchse ausgegeben. Direkt daneben befindet sich noch die USB-Buchse zum Anschluss an den Computer. Das war es auch schon mit der Rückseite.

XLR, Klinke und Mini-Klinke: IMG Stageline hat an Profis und Einsteiger gedacht.

Anschaulich: Metering

Mittig auf der Front der IMG Stageline USB-Interfaces prangt ein Meter für Ein- und Ausgänge, das sich einem erst offenbart, wenn das Gerät eingeschaltet wird, denn es ist Schwarz auf Schwarz. Vier vertikale Reihen mit je sechs LEDs zeigen präzise den aktuellen Eingangs- bzw. Ausgangspegel an. Die vorletzte LED-Zeile ist gelb und signalisiert, dass es jetzt langsam knapp wird mit dem Headroom, während die letzte Zeile rot ist und Clipping deutlich sichtbar moniert. Ebenfalls hier untergebracht sind LEDs die pro Kanal anzeigen, ob Phantompower aktiviert ist oder nicht und eine letzte LED zeigt eine funktionierende USB-Verbindung an.Das mitgelieferte Zubehör des IMG Stageline fällt denkbar minimalistisch aus, denn außer eines USB-Kabels liegen dem Interface lediglich ein paar kleine Gummifüßchen bei, die bei Bedarf an der Unterseite des IMG Stageline MX-2IO geklebt werden können.

Das MX-2IO bietet eine präzise Meteringanzeige für Ein- und Ausgänge

Praxis

Haptik und Benutzung

Das IMG Stageline MX-2IO ist ein Interface, bei dem äußerlich viel richtig gemacht wurde. Das stabile und gleichzeitig sehr kompakte Gehäuse macht es zu einer guten Wahl als Interface für die Bühne und unterwegs. Dafür spricht auch, dass es per USB-Bus-Power betrieben wird. Die klare Gliederung der Bedienelemente sorgt dafür, dass man mit der Bedienoberfläche sofort zurechtkommt. Die Kippschalter sind auch bei schlechtem Licht sehr gut abzulesen und im dunkeln tastbar. Dazu sorgen die Status-LEDs und die Level-Meter für einen guten Überblick. Negativ aufgefallen ist mir im Betrieb, dass das Hardware-Monitoring nicht abstellbar ist. Nicht nur können die Mischverhältnisse nicht eingestellt werden, das Monitoring ist einfach immer aktiviert – und zwar sowohl auf Kopfhörern als auch Monitor-Ausgängen. Das sorgt für folgende umständliche Situation: Ich nehme etwas mit einem Mikrofon über das IMG Stageline MX-2IO auf. Ich trage Kopfhörer, um Übersprechungen zu vermeiden. Nach der Aufnahme möchte ich das Material auf meinen Monitor-Lautsprechern anhören und drehe das Monitor-Volumen wieder auf. Weil das Hardware-Monitoring aber immer läuft, wird das Mikrofonsignal aber auch auf den Boxen wiedergegeben und ich habe mir eine unangenehme Rückkopplung eingefangen. Also muss das mühsam eingepegelte Mikrofongain jedes mal wieder zugedreht werden, wenn die Lautsprecher benutzt werden sollen. Ganz zu schweigen davon, dass Software-Monitoring mit Effekten so gar nicht in Frage kommt, weil die Latenz zwischen Hardware- und Software-Monitoring unangenehme Kammfiltereffekte erzeugt. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso man sich entschlossen hat, dem Interface keinen Schalter zu spendieren, um das Hardware-Monitoring aus dem Signalweg zu nehmen, wohl aber einen, der das Hardware-Monitoring in Mono bzw. Stereo schaltet.

Das USB-Interface während des Tests

Die Systemlatenz liegt bei 48 kHz Abtastrate und einer Puffergröße von 32 Samples bei 8,9 ms. Ein Wert, der für die Preisklasse etwa im Mittelfeld liegt. Man kann sich ja streiten, ob man 192 kHz Abtastrate wirklich braucht, aber 96 kHz hätte ich schon erwartet bei einem Interface, das 2020 auf den Markt gekommen ist. Das liefern auch andere aktuellen Preiswert-Interfaces.

Fotostrecke: 2 Bilder Seine Stromversorgung erhu00e4lt das MX-2IO ausschlieu00dflich u00fcber USB.

Klang

Klanglich gibt es am IMG Stageline MX-210 zunächst wenig auszusetzen. Die Preamps verrichten ihre Aufgabe unaufgeregt und ziemlich neutral. Ein leichtes Rauschen ist erst ganz am oberen Ende der Gain-Range zu hören. Die zwei Instrumenteneingänge klingen ordentlich mit E-Gitarre und Bass. Sie sind ein schöner Bonus, ebenso wie die schaltbaren Pads. Das ist nicht selbstverständlich für diese Preisklasse. Ein wenig Vorsicht ist jedoch geboten, denn die Mikrofoneingänge werden nicht stummgeschaltet, wenn ein Instrument oder Line-Signal eingesteckt wird oder andersherum. So kann es passieren, dass man im Eifer des Gefechts Nebengeräusche über ein noch steckendes Mikrofon mit aufnimmt. Kurios ist das Verhalten des Mono-Stereo-Schalters. Wie sich herausstellt, fasst er die beiden Signale von Input 1 und Input 2 nämlich nicht nur in der Monitorsektion zusammen. Stellt man das Monitoring auf Mono, nehmen auch in der DAW Kanal 1 und Kanal 2 aus dem MX-210 das gleiche Mono-Mischsignal aus Input 1 und 2 auf. Da wird offenbar das Signal für die Digitalwandlung sehr spät im Signalpfad abgegriffen. Der Aux-Eingang wird jedoch trotzdem in Stereo aufgenommen und ebenfalls auf Kanal 1 und 2 in der DAW gemischt.
Der Kopfhörerausgang klingt gut und bietet eine außerordentliche Lautstärke für ein Bus-Power-Interface. Auch eher leise spielende Kopfhörer lassen sich vom IMG Stageline MX-210 zu beinahe ohrenbetäubenden Pegeln motivieren.

Audio Samples
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Semiakustik-Gitarre, Mikrofon + DI Semiakustik-Gitarre, DI Semiakustik-Gitarre, Mikrofon Semiakustik-Gitarre, Amp-Simulation E-Bass, DI Digitalpiano, Line-In Shaker, Mikrofon

Fazit

IMG Stageline hat das MX-2IO an der Grenze zwischen Pro- und Consumer-Audio positioniert. Dafür spricht die professionelle Stabilität und die XLR- und Klinkenanschlüsse und die anfängerfreundlichen Mini-Klinken-Anschlüsse für Aux-Ein- und Ausgänge. Das nicht abschaltbare Hardware-Monitoring kann für einige Anwendungen störend sein. Wer jedoch ein günstiges, robustes Audio-Interface für schnelle Mitschnitte im Proberaum oder auf der Bühne sucht, kann mit den IMG Stageline Interfaces durchaus glücklich werden.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • stabile Verarbeitung
  • 20 dB-Pad
  • präzises LED-Metering
  • starker Kopfhörerverstärker
  • einfache Bedienung
Contra
  • Hardware-Monitoring nicht abstellbar
  • Mono-Stereo-Schalter des Monitorings wirkt sich auf Aufnahme aus
Artikelbild
IMG Stageline MX-2IO Test
Für 69,00€ bei
Features und Spezifikationen
  • USB-2.0-Interface
  • 2 Mikrofon-Preamps
  • 2 Instrument-Inputs
  • 2 Line-Inputs
  • +48V Phantompower
  • 20 dB Pad
  • 2 Kanal Line-Outs
  • Kopfhörerausgang
  • bus-powered
  • Preis: € 102,–(Straßenpreis am 20.07.2020)
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Upload Download sagt:

#1 - 10.01.2021 um 18:56 Uhr

0

USB ASIO Treiber nicht 100% ok für Jamulus

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