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Tama Starphonic Maple ltd. Snare 14“ x 8“ Test

Der japanische Traditionshersteller Tama blickt mittlerweile auf eine über 40 Jahre währende Erfolgsgeschichte zurück – und hat während dieser Zeit nicht nur einige legendäre Instrumenten-Serien wie das Tama Superstar herausgebracht, sondern stand auch stets im Ruf, eine technisch-innovative Drum Company zu sein. Auch mit den Snares der Starphonic Serie haben die Trommelbauer aus Seto in der Provinz Aichi dieses Image in den letzten Jahren auf durchaus beeindruckende Art und Weise bestätigt.

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Das neuste Mitglied der Starphonic Snare Reihe stellt sich nun mit der auf weltweit 50 Exemplare limitierten, 14“ x 8“ großen bzw. tiefen Maple / Mappa Burl Snare Drum vor. Im folgenden bonedo Test werden wir herausfinden, ob die doch recht ausladende Kesseltiefe von acht Zoll eine ansprechende Soundvielfalt bieten kann, ob die verschiedenen und innovativen Hardware-Details der Starphonic Serie dem Instrument zum Vorteil gereichen und ob der im oberen Mittel angesiedelte Preis im richtigen Verhältnis zu dem steht, was man unterm Strich auf den Snare-Ständer bekommt.

Details

Beginnen wir zunächst mit dem Herzstück der Snare, dem Kessel: Ein klassisches Maß von 14 Zoll, kombiniert mit einer üppigen Rock`n`Roll Tiefe von acht Zoll, gefertigt aus insgesamt sechs Lagen Ahorn (Maple) in einer Gesamtstärke von sechs Millimetern. Ein Schwergewicht ist die Trommel also schonmal nicht. Zur Veredelung von Klang und Optik trägt die Snare noch einen Mantel aus einer Lage „Mappa Burl“, einem europäischen Edelholz, welches dem Instrument einen schicken und individuellen Look verleiht. Die natürliche Maserung mit Astlöchern („Eyes“) erinnert mich ein wenig an die Innenraum-Applikationen in deutschen oder britischen Edelkarossen und vermittelt eine gute Portion Exklusivität. Ein dezent-graues, verschraubtes Tama Starphonic Badge genau gegenüber dem einzigen Luftaustrittsloch verrät, aus welchem Haus und welcher Reihe das Instrument stammt. Eine sichtbare Kesselnaht im Inneren der Trommel sucht man erfreulicherweise vergebens, dafür findet sich dort ein Sticker mit der Seriennummer und dem Namen des jeweiligen Trommelbauers. 

Fotostrecke: 5 Bilder Eleganter Look durch eine Außenlage Mappa Burl Edelholz.

Alles bleibt anders: Die innovative Starphonic Hardware.
Wie bei allen Modellen der Starphonic-Serie wurden auch bei diesem neuen Exemplar einige Besonderheiten in Sachen Hardware verbaut: Die so genannten „Freedom Lugs“ bilden im Verbund mit den „Claw Hooks“ an den „Grooved Hoops“ eine etwas anders als bei üblichen Systemen arbeitende Variante zur Fixierung von Fell und Spannreifen an der Trommel. Dabei tauchen die Klauen in eine eigens für diese Mechanik gestaltete Rille im Grooved Hoop ein, nachdem sie mit wenigen Umdrehungen an- und weggeklappt werden können. Kleine, passgenaue Gummi-Einlagen in den Böckchen sorgen dafür, dass die Klauen nach dem Lockern nicht wegklappen, sondern in Ihrer Position verbleiben. Die Freedom Lugs – acht auf jeder Seite – hängen unmittelbar unter dem Spannreifen und sind ober- und unterseitig durch einen Rundstab über die gesamte Kesseltiefe miteinander verbunden. Das sorgt nicht nur für die Möglichkeit eines sehr zügigen Fellwechsels, sondern verleiht dem wuchtigen Kessel auch einen schlanken Gesamtauftritt. 
Die Felle auf dem Instrument kommen wie üblich aus dem Hause Evans: Auf der Schlagseite verrichtet ein einschichtiges weißes, aufgerautes „G1“ aus der „Level 360“-Reihe seinen Dienst, während auf der Teppichseite ein „Snare Side 300“ aus derselben Reihe montiert ist. Die Spannreifen, ebenso verchromt wie der Rest der Hardware, verfügen neben ihrer ohnehin schon speziellen Bauart auch über eine ungewöhnliche Flanschung – nämlich nach innen! Auch wenn die Grooved Hoops auf den allerersten Blick den Look eines Gussspannreifens vermitteln, stellt man beim zweiten Hinsehen fest, dass die Reifenkanten um etwa zwei Millimeter nach innen geflanscht sind. Beim unteren Spannreifen fallen außerdem noch die üppigen Aussparungen an beiden Snare-Teppich-Seiten ins Auge: Durch das Lösen von zwei kleinen Schrauben am Butt End lässt sich der 20-strahlige Super Sensitive Hi-Carbon Teppich so hindernisfrei komplett wegklappen, um einen Fellwechsel vorzunehmen. Nach dem Wechsel kehrt der Teppich durch das Wiederbefestigen des Butt Ends genau in die vorherige  Position zurück, ohne dass eine erneute Justierung nötig wäre. 

Fotostrecke: 5 Bilder Dezenter Herkunftsnachweis: Das schicke Starphonic Badge.

Die Snare-Abhebung nennt sich „Linear Drive Strainer“, was bedeutet, dass der Hebel den Teppich an seinen beiden Enden gleichmäßig anhebt und anlegt, was wiederum die Geräuschentwicklung beim Snares-On / Snares-Off -Vorgang minimieren soll. Sowohl an der Hebel- als auch der Butt End-Seite finden sich verchromte Rädchen mit Rasterung zur Feinabstimmung der Teppichauflage. Zum Lieferumfang gehört übrigens neben dem obligatorischen (Tama)-Stimmschlüssel noch ein Plastik-Dämpfungsring mit Tama-Logo.
Ich denke, nun haben wir alle Details dieser wuchtigen Schönheit ausreichend begutachtet, und es ist an der Zeit, zu hören, wie das gute Stück sich im Klangtest darstellt – auf in die Praxis!

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Praxis

Tiefe Stimmung

Frisch aus dem Karton kommt die Starphonic Snare in diesem Fall mit recht loser Fellspannung. Ich beschließe, „unten“ zu beginnen und mich im Laufe des Tests in die höheren Stimmungslagen zu arbeiten. Nachdem ich das Resonanzfell auf eine relativ hohe Spannung getuned habe, stimme ich das obere Fell durch. Dabei versuche ich, das volle Volumen des Acht-Zöllers zu erfühlen, ohne dabei eventuellen, störenden Low-End Fahnen das Klangfeld zu überlassen. Dies gelingt auch nach kurzer Zeit, das Ergebnis ist ein voller und warmer, nicht überbordend lauter, aber kräftiger Grundsound. Sehr schön. Mit Hilfe der beiden Rädchen der Snare-Abhebung gelingt es, eine absolut zufriedenstellende Ansprache der Snares auch bei dieser vergleichsweise niedrigen Spannung des Schlagfells zu erreichen – bei Trommeln mit solchen Dimensionen beileibe keine Selbstverständlichkeit. 
Dass die Justierungsrädchen gerastert sind, mag den einen oder anderen zunächst überraschen, mich stört es nicht, ganz im Gegenteil; so lassen sich unterschiedliche Einstellungen (durch Abzählen der Rasterpunkte) bestens miteinander vergleichen und wieder aufrufen. Obwohl das Instrument in dieser tiefen Stimmung natürlich ordentlich Bauch mit entsprechendem Nachsingen produziert, kann vor einer Unkontrollierbarkeit keine Rede sein. Für den Fall, dass man den Sound  bezüglich der Tonhöhe genau so haben möchte, aber einen etwas kürzeren Klang bevorzugt, empfiehlt sich der Einsatz des mitgelieferten Dämpungsrings: Legt man diesen auf, verliert der Eimer zwar minimal an Volumen, gewinnt aber an der gewünschten Trockenheit. Für New Orleans- oder Country-Grooves löse ich die Snares mit Hilfe der Rädchen noch ein wenig mehr vom Fell ab und freue mich über den so schnell erzielbaren „Loose-Snares-Sound“. Ganz ohne Schnarren schmatzt das Instrument satt und durchsetzungsfähig vor sich hin und bietet zusammen mit unterschiedlichen Anschlagspunkten und verschiedenen Rim-Click-Varianten eine variantenreiches Spektrum an Sounds.

Audio Samples
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Tiefe Stimmung – Einzelsounds Tiefe Stimmung – Rolling Groove Tiefe Stimmung – Loose Snares Groove Tiefe Stimmung – Groove, gedämpft Tiefe Stimmung – Groove ohne Snares
Fotostrecke: 4 Bilder Der 20er Messingteppich ist klassisch mit Schnur am Butt End fixiert.

Mittlere Stimmung

Einige Umdrehungen später (welche sich sehr sauber und schön weich anfühlen) habe ich die Trommel auf eine mittlere Stimmung gebracht. Erfahrungsgemäß ist dies der Tuning-Bereich, in dem eine Snare ihren klanglichen Grundcharakter am deutlichsten zeigt. Am Resonanzfell muss ich nichts umstimmen, die Ansprache ist weiterhin exzellent. Völlig ungedämpft klingt die Trommel schön offen und warm nach Holz, die Obertöne sind voll da, aber ohne jeglichen „Störcharakter“. Ich finde die Snare auch in dieser Stimmung einfach klasse! Sie setzt sich bei härterer Gangart deutlich durch, ohne dabei alles „wegzuknallen“, lässt aber auch ein nuancierteres Spiel zu. Der Rimclick Sound ist auffallend klar und reagiert, je nach Anschlagspunkt, mit deutlich unterschiedlichen Tonhöhen – etwas, das man wissen sollte, aber mit ein wenig Übung auch bestens kreativ nutzen kann. Kommt auch in dieser Stimmung der Dämfungsring aufs Fell, verschwinden die meisten der leicht singenden Obertöne, der volle und warme Sound aber bleibt erhalten. 

Audio Samples
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Mittlere Stimmung – Einzelsounds Mittlere Stimmung – Rock Groove Mittlere Stimmung – Straight Groove Mittlere Stimmung – Train Beat Mittlere Stimmung – Dance Groove, gedämpft

Hohe Stimmung

Bei einer Trommel mit diesen Maßen ist der am schwierigsten zu erreichende Sound in der Regel der hohe. Aber ich stelle nach entsprechendem Hochstimmen fest, dass die Starphonic Maple Snare auch hier eine wirklich gute Figur macht. Das übliche „Papp-Sound-Phänomen“ hält sich deutlich in Grenzen, auch bei nahezu bis zum Maximum ausgereiztem Hi-Tuning. Natürlich produziert das Instrument jetzt etwas weniger Volumen, aber „tot“ kann man es auch in dieser Stimmung keineswegs nennen. In der Mitte angeschlagen, setzt die Trommel sich prima durch und spricht weiterhin klasse an, während sie Anschläge vom Center weg zum Rand wiederum mit schönen, klar klingenden und angenehm singenden Obertönen quittiert. Schnellere Funky-Beats sind so ebenso möglich wie knackige Hip Hop Grooves. Anderes Stockwerk (wie Hot Rods) macht ebenfalls Laune, da der Teppich auch bei leiserer Anspielart mit diesen Sticks fein anspricht und somit spieltechnische Details nicht untergehen. Mit abgelösten Snares kann auch dieser große Kessel die bei Reggae oder Hip Hop erwünschten Timbale-artigen Sounds innerhalb eines gewissen Rahmens liefern. Eine erstaunliche wie erwähnenswerte Charaktereigenschaft, die ich vor allem der vergleichsweise dünnen Kesselstärke von sechs Millimetern zurechnen würde.

Audio Samples
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Hohe Stimmung – Einzelsounds Hohe Stimmung – Funky Groove Hohe Stimmung – HipHop Hohe Stimmung – Samba mit Hot Rods
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Fazit

Eine Trommel wie ein edles Möbestück: Die Melange aus der wunderschönen, bei jedem Modell etwas anderen Holz-Optik der Starphonic Maple 14“ x 8“ Snare Drum, dem dünnen Ahorn-Kessel und jeder Menge innovativer, verchromter Hardware definiert ein Instrument von überraschender klanglicher Bandbreite, und das durch alle Stimmlagen hindurch. Der Grundcharakter der Snare ist voluminös, warm, dabei aber stets kontrollierbar. Durch entsprechendes Tuning und variable Spielweise lässt sich die Trommel flexibler einsetzen, als man zunächst aufgrund ihrer Abmessungen vermuten würde. Sie setzt sich in allen Tuning-Bereichen gut durch, ist aber keine „Knallt-Alles-Weg“-Snare. Die verbauten Hardware-Innovationen machen nicht nur technisch Sinn, sondern sind erstklassig verarbeitet und verchromt, sehen echt gut aus und unterstreichen die Individualität dieser tollen Snare aus Tamas Starphonic Serie. Und dass man die Trommel in dieser Form nur 50 Mal weltweit bekommt, macht ein besonderes Instrument sicherlich noch ein wenig besonderer. Unbedingt antesten, so lange es noch welche gibt!

PRO

  • Edle Optik

  • Warmer und gut kontrollierbarer Grundsound
  • Hohe Flexibilität durch verschiedene Stimmungen
  • 
Top-Verabeitung und innovative Hardware

  • Limitierte Auflage

CONTRA
  • 
keins

Limitierte Edition und alles richtig gemacht: Diesen Anblick gibt es weltweit nur 50 mal.
Limitierte Edition und alles richtig gemacht: Diesen Anblick gibt es weltweit nur 50 mal.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tama
  • 
Bezeichnung: Tama PMM148E-GMB, Starphonic Serie
  • Herkunftsland: Japan

  • Merkmale: 
6-lagiger Ahornkessel mit einer Aussenlage Mappa Burl
  • 
Kesselgrösse 14“ x 8“

  • Kesselstärke 6 mm

  • Finish: Gloss Mappa Burl (GMB)
  • 
Grooved Hoop Spannreifen

  • Freedom Lugs (jeweils 8 pro Seite)

  • Claw Hook Halte- und Stimmsystem

  • Linear Drive Snare Abhebung

  • Super Sensitiv Hi-Carbon Snare Teppich mit 20 Spiralen

  • Felle: Evans G1 (Top), Evans Snare Side 300 (Bottom)
  • 
Zubehör:
Stimmschlüssel, Dämfpungs-Ring, Inspektions-Nachweis
Besonderheit: limitiert auf 50 Stück weltweit
  • 
Preis: (Verkaufspreis) EUR 549.-

Seite des Herstellers: tama.de

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Edle Optik
  • 
Warmer und gut kontrollierbarer Grundsound
  • 
Hohe Flexibilität durch verschiedene Stimmungen

  • Top-Verabeitung und innovative Hardware

  • Limitierte Auflage
Contra
  • keins
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Tama Starphonic Maple ltd. Snare 14“ x 8“ Test
Für 549,00€ bei
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