Stairville Tri Flood Test

LED-Lampen gibt es inzwischen wie Sand am Meer, von vielen verschiedenen Herstellern, in vielen verschiedenen Ausführungen und vor allem in vielen unterschiedlichen Preiskategorien. LED-Fluter, die nicht unbedingt draußen als Architekturbeleuchtung oder in einer Festinstallation Dienst tun, sondern für den Bühneneinsatz konzipiert wurden, sind dagegen momentan noch ziemlich rar gesät. Zwar tut sich einiges in der Preiskategorie über 1500 Euro und auch unter 300 Euro finden sich etliche Angebote, aber im großen mittleren Preissegment herrscht relative Flaute. Bis jetzt, denn mit dem TriFlood hat Stairville jetzt einen LED-Fluter auf den Markt gebracht, der sich mit einem Ladenpreis von unter 800 Euro genau dort ansiedelt.

Im Werbetext des Herstellers wird von einer neuen „LED-Wunderwaffe“ gesprochen. Dank seines stabilen und wetterfesten Gehäuses und des montierten Doppelbügels soll sich dieses 15 x15 Watt LED-Monster an allen erdenklichen Orten einsetzen lassen. Mal schauen, ob der TriFlood auch tatsächlich hält, was der Hersteller vollmundig verspricht…

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Details

Beim Auspacken des Gerätes überrascht mich zunächst das Gewicht, das mit stattlichen 13,5 Kilo jedenfalls nicht mehr in der Fliegengewichtsklasse zu Hause ist. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Das Gehäuse ist wirklich sehr stabil und robust verarbeitet und sollte damit problemlos dem harten Alltag „on the road“ trotzen. Leider sind die IP 65-tauglichen Zugentlastungen und die Anschlusskabel nicht ganz so gut in Form wie das Gehäuse und machen einen etwas billigen Eindruck. Hier wurde eindeutig gespart und auf hochwertige Leitungen und Anschlüsse zum Beispiel von Neutrik verzichtet. Auch das LCD macht auf den ersten Blick einen eher mäßigen Eindruck.

Der im Werbetext erwähnte Doppelbügel hingegen scheint solide und ist dabei tatsächlich sehr innovativ, denn er macht es möglich, das Gerät multifunktional einzusetzen. Mit seiner Hilfe kann man den Fluter in verschiedenen Winkeln auf den Boden stellen oder, ebenfalls in verschiedenen Winkeln, an einem Truss oder ähnlichen Hängevorrichtungen anbringen. Die meisten aktuell angebotenen Geräte beherrschen nur eine der beiden Varianten. Soll die jeweils andere zum Zuge kommen, muss nicht selten kostspieliges Sonderzubehör einkalkuliert werden.

Nicht so beim TriFlood. Hier hat man von vornherein beide Möglichkeiten am Start, und zwar ohne weiteres Zubehör. Allerdings gibt es auch dabei einen kleinen Wermutstropfen: Die vier Rädchen, mit denen sich der Bügel einstellen lässt, hätten durchaus etwas besser verarbeitet sein können. Sie sind aus Hartplastik. Sollte der Fluter einmal hinfallen, wird er dank seines stabilen Gehäuses vermutlich heil bleiben, die Rädchen allerdings werden den Sturz höchstwahrscheinlich nicht überleben. Außerdem ist der Abstand zwischen ihnen sehr gering, was das Handling erschwert.

Die 15×15 Watt LEDs lauern hinter einer dicken Glasplatte und sind in drei Reihen zu jeweils fünf LEDs angeordnet, die optisch entfernt an herkömmliche 20 Watt Halogen-Leuchtmittel mit GU10 Sockel erinnern. Das edle Design mit gebürstetem Aluminium und dem golden hinterlegten Display wirkt schick, funktional und trotzdem robust. Das ansprechende Äußere bringt für den User natürlich auch zusätzliche Vorteile mit: Die Optik des Fluters fällt nicht negativ auf und er lässt sich deshalb auch auf Galas und anderen eher schicken Veranstaltungen einsetzen.

Praxis

Beim Einschalten des TriFlood blinken die LEDs einmal kurz auf. Danach lassen sich über das LCD-Display die verschiedenen Modi wie zum Beispiel „Sound to Light“, Master und die DMX-Adresse einstellen. Außerdem können die einzelnen Farben angewählt werden. Doch aufgepasst: Wer eine Farbe am Gerät manuell ganz ausschaltet, der kann sie später nicht mehr über DMX ansteuern. Was mich zum nächsten Thema bringt. Die DMX-Anschlusskabel waren bei meinen beiden Geräten falsch belegt, sodass ich sie zunächst einmal neu löten musste. Außerdem wurde pro Gerät jeweils nur eines davon mitgeliefert, ein Durchschleifen des DMX-Signals kam also nicht infrage. Zum Glück fiel das bei einem ersten Test im Lager auf und nicht erst beim Job.

Dort wurden zwei TriFloods ins Truss gehängt. Die Montage mit dem Doppelbügel erwies sich als ein wenig umständlich, ließ sich aber ohne Weiteres bewerkstelligen. Die DMX-Adresse war einfach über das Display einstellbar. Ein TriFlood belegt jeweils fünf DMX-Kanäle. Über den ersten lässt sich nicht nur die Helligkeit des Gerätes einstellen, sondern auch RGB-Farbwechsel und Sound to Light. Dies finde ich persönlich nicht so gut, da man den Scheinwerfer dadurch nicht so schön dimmen kann. Besser wäre es meiner Meinung nach, wenn der Hersteller für die jeweiligen Funktionen einen extra DMX-Kanal angelegt hätte.

Über die Kanäle 2 bis 4 kommt die gewohnte RGB-Farbmischung zum Zuge und Kanal 5 dient dazu, den Shutter-Effekt zu steuern. Letzterer kann den TriFlood auch mal kurz in ein farbiges Stroboskop verwandeln und das Gerät wirklich zur Wunderwaffe machen. Auch Blinder-Effekte lassen sich aufgrund der LEDs und der hohen Lichtleistung realisieren. Diese Lichtleistung lässt sich locker mit der eines herkömmlichen 1 kW Fluters vergleichen. Die 15 x 15 Watt Tri-Color LEDs sorgen für eine gute Farbmischung, jedoch sind die Farben meines Erachtens nach ein wenig knallig. Das ist allerdings Geschmackssache. Durch den großen Abstrahlwinkel von etwa 90° kann man sehr gut flächig arbeiten. In unserem Setup haben wir mit zwei TriFloods eine 6m x 4m Bühne problemlos ausgeleuchtet, wahrscheinlich hätte einer gereicht. Auch als Backdrop-Beleuchtung sind die Geräte sehr gut geeignet, da sie sich durch den Doppelbügel auch am Boden aufstellen lassen. Draußen hatten wir sie leider nicht im Einsatz, jedoch lässt der gelungene Einsatz auf der Bühne vermuten, dass sie auch unter freiem Himmel das halten, was der Hersteller verspricht.

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Ich bin von den TriFloods sehr überzeugt. Auch wenn das Handling mit dem Doppelbügel nicht so einfach ist und auch die Verarbeitung an einigen Stellen besser sein könnte, wird das durch die Leistung und die vielen Möglichkeiten wettgemacht. Vor allem die schnellen Farbdurchläufe, Strobo- sowie Blindereffekte und der große Abstrahlwinkel machen diesen Scheinwerfer zu einem Allroundtalent. Auch der Outdoor-Einsatz birgt viele weitere Möglichkeiten, und das nicht nur als Architekturbeleuchtung.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Absolut robustes Gehäuse
  • IP 65 (Outdoor geeignet)
  • Preis/Leistung stimmt
Contra
  • Verarbeitung der Anschlüsse
  • Bügel zwar innovativ, aber umständlich
  • Verarbeitung des LC-Displays
Artikelbild
Stairville Tri Flood Test
Für 789,00€ bei
triflood1korr
Technische Daten Stairville Tri Flood
  • 15 x 15 Watt Highpower Tri-Color LED
  • 90° Abstrahlwinkel
  • 5-kanalig
  • Steuerung per DMX 512
  • Stromverbrauch maximal 270 Watt
  • Schutzklasse IP65, auch für den Einsatz im Freien
  • Gewicht 13,5 kg
  • Maße 445 x 310 x 200 mm
  • Preis: 1.195,- Euro (UVP)
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Bodo sagt:

#1 - 01.05.2012 um 14:54 Uhr

0

Tri Flood 15x15 geht nicht mit Steuergerät
welche Anschlüsse bzw wie müssen die Anschlußkabel im Stecker gelötet sein

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