Der japanische Hersteller Olympus genießt nicht nur unter Fotografen ein gewisses Ansehen, sondern hat seit Jahrzehnten auch bei der Entwicklung und Weiterentwicklung mobiler Aufnahmegeräte die Finger im Spiel. Gerade dieser Sektor ist für uns Musiker natürlich hochinteressant, denn inzwischen bieten mobile Digitalrecorder eine Aufnahmequalität, die den Ansprüchen des anspruchsvollen Proberaumtonmeisters oder des leidenschaftlichen Samplesammlers durchaus genügen kann.
Die Auswahl ist fast beängstigend groß, der Markt ist wie immer im Wandel, und auch Olympus hat offenbar seine Preispolitik in diesem Sektor neu überdacht. Der „große“ oder besser gesagt „teure“ LS-11 wurde seit seiner Markteinführung im Jahr 2009 um die runde Summe von 100,- Euro günstiger. Außerdem wird ab sofort auch der Vorgänger LS-10 durch den hier getesteten LS-5 ersetzt, der abgesehen von einigen Abstrichen in technischen Details und dem Lieferumfang baugleich mit dem LS-11 ist. Die wesentlichen Merkmale, die unter anderem ein Stereopärchen von hochwertigen Kondensatormikrofonen und eine hervorragend lange Betriebsdauer einschließen, bleiben erhalten. Das klingt doch schon einmal gut! In diesem Testbericht erfahrt ihr, wo genau die Unterschiede zum Geschwisterchen liegen und ob ihr euch die Extras des LS-11 ruhigen Mutes sparen könnt.
Feuer oder Sparflamme? Die Ausstattung des LS-5 Der LS-5 macht seine Aufwartung mit einem USB-Kabel zum Anschluss an einen PC oder Mac, einer Nylon-Trageschlaufe, einem Windschutz-Paar für die beiden Mikrofonkapseln, einem Paar AA-Batterien und einem umfassenden Benutzerhandbuch in sechs Sprachen (auch in Deutsch). Außerdem erhält der frisch gebackene Besitzer eine Daten-CD mit der Bearbeitungssoftware Sonority, die von Olympus selbst entwickelt wurde.
Was im Vergleich zum LS-11 fehlt, ist eine Tasche, die das Gerät vor Kratzern schützt sowie ein Miniklinkenkabel zur Verbindung mit einer Stereoanlage oder sonstiger Audio-Peripherie. Beides ist sicherlich günstig zu ersetzen, und vor allem bei der Tasche ist man wohl nicht zwangsläufig auf die Originalausstattung von Olympus beschränkt. Die vielen selbstgemachten Pullover und Schals, die uns unsere Verwandtschaft immer so liebevoll unter den Weihnachtsbaum legt, werden ohnehin enttäuschend selten getragen, und ein entsprechender Strickauftrag wird vielleicht sogar freudig angenommen werden. Kleidsam für den LS-5 wäre diese Lösung allemal. Anders sieht es bei der Infrarot-Fernbedienung aus, die sich beim LS-5 ebenfalls nicht findet. Diese kann man sich leider nicht von Frau Großmutter stricken lassen, sondern muss man inklusive Empfänger für einen knackigen Betrag, der jenseits der Fünfzig-Euro-Grenze liegt, dazukaufen. Mir persönlich erscheint das nicht gerade als ein Schnäppchen, vor allem wenn man bedenkt, dass sich auf der Oberfläche des kleinen Kästchens gerade einmal zwei Knöpfe für Record und Stop befinden. Damit wird der Preisunterschied zwischen dem Geschwisterpaar natürlich deutlich geringer. Nach meiner Erfahrung kommt es nicht selten vor, dass ein mobiler Digitalrecorder an schwer zugänglichen Stellen positioniert wird. Die nötigen Verrenkungen, um an den Record-Taster zu gelangen, kann man sich mit einem solchen Helferlein natürlich sparen. Es steht also zu bedenken, ob man auf dieses Feature verzichten möchte. Wer die Fernbedienung tatsächlich dazukauft, der bekäme für einen vergleichsweise geringen Aufpreis schon den LS-11, der neben der oben genannten Extra-Ausstattung auch mit einem deutlich größeren internen Flash-Speicher glänzt: 8 GB statt 2 GB beim LS-5.
Was nicht nur dem LS-5 sondern auch dem großen Bruder fehlt, ist vor allem ein 5Volt-Netzadapter, mit dem sich das ständige Nachkaufen von Batterien oder Aufladen von Akkus zumindest ein Stück weit umgehen ließe. Dieser ist ebenfalls für einen Betrag erhältlich, der mit einem Vorteilspreis für bestehende Kunden nicht viel zu tun hat. Allerdings ist anzumerken, dass Olympus mit dieser Verkaufs-Strategie keine Ausnahme macht. Die traurige Wahrheit ist, dass nur wenige mobile Digitalrecorder mit einem passenden Netzadapter geliefert werden und das Originalzubehör in der Regel unverhältnismäßig teuer ist.
Ein erster Eindruck – Design und Bedienelemente Nach schwarz (LS-10) und silbern (LS-11) hat sich Olympus beim LS-5 für ein dunkelblaues Design entschieden. Ansonsten ist den drei Geräten ihr naher Verwandtschaftsgrad förmlich ins Gesicht geschrieben, denn sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Das Gehäuse im Metallic-Design wirkt robust, der Recorder liegt angenehm in der Hand. Ins Auge springt natürlich das hintergrundbeleuchtete 1,8”-LC-Display. Hier gibt es zwar keine bunten Wackelbildchen im Stil von Mobiltelefonen oder MP3-Playern, aber auch keine verpixelten Mini-Hieroglyphen, deren Bedeutung man erst mit dem Handbuch entschlüsseln müsste. Alles ist gut erkennbar und zweckdienlich gestaltet, so wie das bei einem ernstzunehmenden Gerät dieser Art auch sein sollte.
Auf der Frontseite gibt es außerdem ein Steuerkreuz für eine komfortable Navigation durch das Menü und natürlich Taster für die Transportfunktionen wie Play, Record und Stop, die allesamt einen sehr stabilen und soliden Eindruck hinterlassen. Erwähnenswert ist der Fn-Taster, den man mit verschiedenen Funktionen belegen kann. So lässt sich beispielsweise ein Shortcut zu dem Untermenü einrichten, in dem das Aufnahmeformat gewählt wird. Eine andere Möglichkeit wäre beispielsweise, während einer Aufnahme Indexpunkte zu setzen und damit wichtige Stellen zu markieren oder auch schlicht und einfach die orangene Hintergrundbeleuchtung des Displays an- und abzuschalten. Unter dem Strich ist diese Customizing-Funktion ein schönes Element in der Bedienphilosophie, das es erlaubt, den Recorder ein Stück weit an die individuellen Bedürfnisse anzupassen und sich so den ein oder anderen Druck auf das Steuerkreuz zu sparen.
Auf der Rückseite des LS-5 befinden sich zwei kleine Stereolautsprecher mit einer Leistung von je 200 mW. Um einen Konzertsaal zu beschallen reicht das natürlich nicht, aber zumindest lässt sich so grob kontrollieren, ob mit einer Aufnahme alles geklappt hat oder sich auch wirklich kein Störsignal aus einem Mobiltelefon eingeschlichen hat. Für genaueres Abhören empfiehlt sich ein guter Kopfhörer, und sobald dieser in die entsprechende Buchse gestöpselt wird, werden die Lautsprecher deaktiviert. In unmittelbarer Nähe der Lautsprecher befindet sich übrigens auch ein Gewinde zur Befestigung an einem Fotostativ, und hier stoßen wir genau wie beim LS-10 und LS-11 auf einen kleinen Haarriss in der Logik des Designs: Sobald der Recorder auf einem solchen Stativ montiert wird, werden die Lautsprecher fast vollständig verdeckt, was ein kritisches Abhören erschwert. Wer einen Kopfhörer anschließt, hat damit natürlich kein Problem. Ein mitgelieferter Adapter auf die Gewindegröße eines Mikrofonstativs wäre wünschenswert – vor allem für Musiker.
Eine Frage von Format – Dateitypen, Abtastraten und weitere technische Details In Bezug auf Dateiformate bringt der LS-5 die erfreulich hohe Flexibilität seines großen Bruders mit. Er nimmt unkomprimierte WAV-Dateien in allen gängigen Abtastraten zwischen 16 Bit/44,1 kHz und 24 Bit/96 kHz auf. Die gute, alte CD-Qualität ist hier also das untere Ende der Fahnenstange. Je höher die Auflösung, für die man sich entscheidet, desto größer ist natürlich auch die dabei entstehende Datenmenge, was sich letztendlich darauf auswirkt, wie lange der LS-5 aufnehmen kann, bis der interne 2 GB Flash-Speicher voll ist. Für unkomprimierte Audiodaten beträgt diese maximale Aufnahmedauer zwischen 55 Minuten (höchste Qualität) und etwas mehr als drei Stunden (CD-Qualität). Wer mono aufnimmt, kann die jeweiligen Werte noch verdoppeln.
WAV-Dateien sind aber noch nicht alles, denn der LS-5 spricht, singt und tiriliert auch MP3 und WMV. Das spart gehörig Platz auf dem internen Speicherchip, und das ist auch gut so, denn die üppigeren 8 GB des LS-11 stehen nun einmal nicht zur Verfügung. Das MP3-Format konzentriert sich auf höhere Bitraten bis zu 320 kbps (Aufnahmedauer: gut 14 Stunden) und bietet in der höchsten Auflösung eine Tonqualität, die im Vergleich zu unkomprimiertem PCM-Audio nur selten als minderwertig empfunden wird. Der wahre Speicherökonom kann die Datenübertragungsrate mit dem WMA-Format auch bis hinunter auf 64 kbps schrauben und so die mögliche Aufnahmedauer auf bis zu knapp 70 Stunden (mono: 140 Stunden) ausdehnen. In diesem Fall wird der Datenverlust durch die Kompression aber deutlich hörbar, eine solche Einstellung eignet sich bestenfalls für Sprache.
Die generell wesentlich angenehmere Alternative zum Verkleinern des Platzbedarfs ist ein Vergrößern des vorhandenen Platzes. Bezogen auf den LS-5 kann man das tun, indem man ihn mit einer SD- oder SDHC-Karte mit bis zu 32 GB Speicherplatz aufrüstet. Wer zusätzlich noch den internen Flash-Speicher verwendet, der kann so über 15 Stunden Audiomaterial in Höchstqualität aufnehmen, und das sollte doch für die meisten Situationen ausreichen, wenn nicht gerade eine Lesung von Tolstois „Krieg und Frieden“ aufgezeichnet werden soll.
Wer kein passendes Netzteil besitzt, für den ist abgesehen von der maximalen Aufnahmedauer auch die mögliche Betriebszeit des Recorders interessant, also die Frage, wie lange der LS-5 mit zwei frischen AA-Batterien durchhält. Dieser Punkt steht auch in Abhängigkeit von der Qualität der Batterien selbst, aber es lässt sich ruhigen Gewissens sagen, dass der LS-5 genauso wie sein großer Bruder in diesem Bereich die Nase Sehr weit vorne hat. Mit den angegebenen 23 Stunden im Aufnahmemodus schlagen die beiden Kandidaten aus dem Hause Olympus die meisten Konkurrenten mit weitem Abstand. Manch anderem Recorder geht nach gerade mal einem Viertel dieser Zeit die Puste aus. Auch wenn die angegebene Betriebsdauer mit günstigeren Energiezellen nicht ganz erreicht werden sollte, kann man sich doch entspannt mit dem Wissen zurücklehnen, dass man eines der sparsamsten Geräte seiner Klasse verwendet. Dickes Plus!
Aufnahme Die Batterien sind eingelegt, das Dateiformat ist gewählt, und wir sind startklar für die ersten Aufnahmen mit dem LS-5. Der erste Schritt ist das Pegeln der Eingangslautstärke, denn einerseits wollen wir den Recorder nicht mit einem zu leisen Signal füttern und andererseits soll er von einem donnernden Schlagzeug auch nicht in die digitale Sättigung getrieben werden, denn das klänge nun einmal nicht gerade schön.
Als grobe Richtlinie empfiehlt sich ein Spitzenpegel, der noch etwa 6 bis 12 dB Headroom bis zur oberen Grenze lässt. Diese für die letztendliche Aufnahmequalität sehr wichtige Aufgabe kann man auch dem LS-5 selbst übertragen, denn er verfügt über eine entsprechende Auto-Funktion. Die natürlichsten und zudem verlässlichsten Ergebnisse erhält man aber, wenn man selbst am Rad dreht und die Eingangslautstärke von Hand anpasst – so viel Zeit muss immer sein. Der entsprechende Regler befindet sich auf der rechten Seite des Gehäuses, gleich neben einem mit „Mic Sense“ betitelten Schalter, mit dem man zwischen zwei Empfindlichkeits-Stufen des Mikrofons umschalten kann. Die Standardeinstellung „Low“ funktioniert in den meisten Fällen, und selbst dann reagiert der LS-5 noch vergleichsweise sensibel auf seine akustische Umgebung. Die höhere Einstellung eignet sich vor allem für Außenaufnahmen, bei denen beispielsweise hintergründige Geräuschkulissen aufgezeichnet werden sollen. Ein abendliches Froschkonzert mit dem Applaus zirpender Grillen im Hintergrund? In diesem Fall liegt man mit der Einstellung „High“ richtig.
Was den meisten mobilen Digitalrecordern und so auch der LS-Familie fehlt, ist eine Peak-Hold-Funktion für die Anzeige auf dem LCD, die es ermöglicht, auch im Nachhinein zu erkennen, ob während einer Aufnahme eine Übersteuerung aufgetreten ist. Wenn man keinen direkten Blick auf die Frontseite des Recorders hat, kommt das böse Erwachen oft erst bei der Nachbearbeitung, und in diesem Fall wünscht man sich natürlich, man hätte dieses Wissen bereits direkt nach der Aufnahme gehabt und doch noch einen zweiten Take gemacht.Limiter und Low-CutFür den Notfall haben die meisten mobilen Digitalrecorder einen Limiter an Bord, der die zu lauten Signalanteile direkt und automatisch absenkt, so dass keine Übersteuerungen des A/D-Wandlers auftreten können. Auch der LS-5 verfügt über eine solche Funktion. Bei meinen Experimenten mit verschiedenen Eingangspegeln hat sich allerdings gezeigt, dass der Limiter nicht erst im kritischen Lautstärkebereich, sondern durch seine Soft-Knee-Charakteristik weit früher zugreift. Das Ergebnis ist ein unnatürliches Pumpen, das bereits einsetzt, wenn ein „normaler“ Limiter noch längst keine Regung zeigen sollte und rein prinzipiell auch noch kein Handlungsbedarf besteht. Diese Art der Dynamikbeeinflussung neigt leider in manchen Fällen dazu, eine Aufnahme zu verschlimmbessern. Daher mein Tipp: Lieber ordentlich pegeln und den vermeintlichen Limiter abschalten!Wesentlich besser als der Limiter funktioniert das integrierte Low-Cut Filter. In manchen Fällen, wie zum Beispiel Sprachaufnahmen, ist es bereits im Vornherein abzusehen, dass die besonders tieffrequenten Signalanteile für das erwünschte Klangbild nicht relevant sein werden. Wenn der Aufnahmeraum zusätzlich noch im Stockwerk unter einer Schule für traditionellen schottischen Stampftanz liegt, dann kann man den Störgeräuschen mit dem Filter zu großen Teilen den Garaus machen. Natürlich funktioniert das auch bei weniger penetranten Nebengeräuschen wie einfachem Trittschall oder sonstigem Rumpeln, Rattern und Rumoren.
Der Sound des LS-5 In den Audiobeispielen hört ihr wie immer bei unseren Testberichten zu mobilen Digitalrecordern eine Schlagzeugaufnahme, einen Mitschnitt einer Gesangs- und Gitarrenperformance und einen Atmo-Track. Limiter, Filter und sonstige Features waren bei den Aufnahmen generell abgeschaltet. Im Falle der Drums, die in einem Proberaum eingespielt wurden, fällt mir eine leichte Überbetonung der Höhen um etwa 10 kHz herum auf, die den metallischen Glanz der Becken etwas deutlicher herauskehrt, als es eigentlich nötig wäre. Der Bassbereich, an dem es manchem Konkurrenzprodukt ein wenig fehlt, ist ausreichend vorhanden, auch wenn man mit einem einzelnen Stereopärchen aus der Entfernung natürlich nie den Subbass einer Direktabnahme mit zusätzlichem Mikrofon in der Bassdrum erreicht. Insgesamt macht die Aufnahme einen weitestgehend linearen Eindruck.
Audio
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SchlagzeugAkustikgitarre/GesangAtmo
Für die Gesangs- und Gitarrenaufnahme hat ein weiteres Mal der in München ansässige Songwriter Markus Rill in die Saiten gegriffen und einen Teil seines Songs „Wild Blue True-Hearted Man“ zum Besten gegeben. Das Klangbild wirkt absolut überzeugend, und mit einigen Experimenten zur Position des Recorders könnte man die Stimme auch sicherlich noch weiter herausarbeiten. Der dritte Track im Player dokumentiert eine Entenfütterung, die ich an einem kleinen Weiher im Würzburger Stadtpark veranstaltet habe. Der Korrektheit halber: Selbstverständlich habe ich dabei darauf geachtet, nicht zu viel Futter auszustreuen und damit eventuell den natürlichen Kreislauf des Ökosystems durcheinander zu bringen. Die Aufnahmequalität ist für mein Empfinden hervorragend – den zum Teil etwas dröhnenden Verkehr im Hintergrund könnte man durch das Low-Cut Filter entschärfen, aber das geht im Grunde natürlich auch durch Bearbeitung im Nachhinein. Insgesamt kann ich nicht anders, als dem LS-5 in der wohl wichtigsten Disziplin, nämlich der Klangqualität, einen überzeugten Daumen nach oben zu geben.
Externe Schallwandler Alternativ zu den eingebauten Mikrofonen kann man über den Mikrofonanschluss auch gerne eigene Mikrofone mit dem LS-5 verwenden. Echte 48Volt-Phantomspeisung für ein Kondensatormikrofon bietet der LS-5 allerdings keine, sondern nur die wesentlich geringere Plug-In-Power, die zwischen 3 und 5 Volt liegt und zum Betrieb mancher Elektret-Kondensatormikrofone nötig ist. Dynamische Mikrofone oder Mikros mit einer eigenen Stromversorgung funktionieren dagegen tadellos. Über die Line-In-Buchse kann man den Recorder außerdem direkt mit einem Mischpult oder eventuell auch einem Instrumentenausgang verbinden. Das anliegende Signal wird weitestgehend neutral und ohne deutliche Verfärbungen des Frequenzspektrums aufgezeichnet. Das gleichzeitige Aufnehmen aus mehreren Quellen und Erstellen von Multitrack-Aufnahmen wie bei einigen anderen Recordern funktioniert dagegen leider nicht und bleibt das Metier einiger weniger Spezialisten. Zusatzqualifikationen – Weitere Features des LS-5 Jenseits der für die Aufnahme wichtigen Kernfunktionen bieten mobile Digitalrecorder heutzutage meist einige ausgeklügelte Zusatzfeatures an, die sich im alltäglichen Gebrauch zu einem Teil als sehr nützlich und zum anderen Teil einfach als nette Spielereien ohne besonders ausgeprägte Zweckmäßigkeit erweisen. Der LS-5 hat von beiden Sorten dieser Sahnehäubchen einige an Bord. In die erste (also durchaus sinnvolle) Kategorie würde ich die Voice-Sync-Funktion einordnen, die es erlaubt, eine Aufnahme automatisch zu starten, sobald die Eingangslautstärke einen gewissen Schwellenwert überschreitet. Eine Art akustischer Bewegungsmelder also, dessen Empfindlichkeit sich frei justieren lässt.Mit dem Zoom-Mic-Feature kann man den Mikrofonen eine Art Richtwirkung verpassen und die gemeinsamen Signalanteile des Stereopärchens betonen, während die restlichen Umgebungsgeräusche abgesenkt werden. Der LS-5 konzentriert sich in diesem Modus also deutlicher auf das akustische Geschehen direkt vor der Stirnseite (auf das man mit dem Recorder „zielt“), was auch zur Folge hat, dass die ohnehin recht ausgeprägte Stereobreite eingeschränkt wird. Unter entsprechenden Umständen oder Anforderungen erfüllt auch das seinen Zweck sehr gut.
Die beiden Effekte für die Wiedergabe sind dagegen tatsächlich als nette Spielereien zu verstehen, die meiner Meinung nach in der Praxis kaum zu einer substanziellen Verbesserung des Klangbildes beitragen. Neben einem sicher gut gemeinten, aber etwas dünn klingenden Hall, kann man die eigenen Aufnahmen auch mit dem Euphony-Effekt versehen, der (ähnlich wie die Zoom-Mic-Funktion) Änderungen an der Stereobreite des Audiomaterials vornimmt. Beide Effekte lassen sich nur während der Wiedergabe zuschalten und nicht in die Files mit einrechnen, was für mein Empfinden aber auch nicht nötig wäre. Olympus Sonority Zur Organisation und Nachbearbeitung der aufgenommenen Audiofiles findet sich im Paket des LS-5 die Bearbeitungssoftware Sonority, die von Olympus selbst entwickelt wurde. Im Gegensatz zum LS-11, der momentan noch mit einer Version von Steinberg Cubase LE 4 und laut Vertrieb schon bald mit Cubase LE 5 kommt, ist der Funktionsumfang also auch auf Software-Ebene etwas eingeschränkt, denn das Programm Sonority konzentriert sich auf die grundlegendsten Bearbeitungsfunktionen. Der LS-5 wird, sobald er angeschlossen ist, automatisch erkannt und im Browserfenster der Software angezeigt. Hier kann man Dateien vorhören, auf die Festplatte kopieren und mit einer bildhafteren Namensgebung anstatt der standardmäßigen durchlaufenden Nummerierung versehen.
Der ein- oder andere Schnitt oder ein Aneinanderreihen verschiedener Dateien ist im Normalfall nötig, und das lässt sich im Edit-Fenster von Sonority auch kinderleicht umsetzen. Darüber hinaus stehen dem Anwender einige weitere Effekte zur Verfügung, mit denen man das Frequenzspektrum, die Dynamik und die Räumlichkeit seiner Mitschnitte bearbeiten kann. Selbst eine Rauschunterdrückung findet sich im virtuellen Werkzeugkasten. Die Bedienphilosophie ist größtenteils intuitiv gestaltet und basiert hauptsächlich auf „Click, Drag and Drop“, weshalb man eine Dokumentation auf Papier oder Tutorial-Videos wie bei Cubase kaum vermisst. Für den Notfall findet sich für die meisten Probleme in der Hilfe-Sektion des Programms eine Lösung. Mit einer professionellen Bearbeitungssoftware kann sich Sonority nicht messen, aber das muss es als kostenlose Zugabe auch nicht. Die grundlegenden Bedürfnisse werden befriedigt.
Der Olympus LS-5 wird im Vergleich zum LS-11 mit einer etwas reduzierten Ausstattung geliefert und ist dafür um einen Hunderter günstiger. Wer auf die Fernbedienung, den größeren internen Flash-Speicher des großen Bruders und einige weitere Details verzichten kann, dem bietet sich hier eine Möglichkeit, richtig Geld zu sparen. Der Kompromiss geht dabei nicht auf Kosten der Klangqualität, die man abgesehen von einer verkraftbaren Überbetonung in den Höhen als hervorragend bezeichnen kann. Der Recorder ist erfreulich flexibel, was Aufnahmeformate angeht, die Bedienung ist intuitiv gestaltet und vor allem die lange Betriebszeit spricht für den LS-5, der offenbar weiß, wie man mit Energie umzugehen hat. Der fehlende Netzadapter und die gleichzeitige Preispolitik von Olympus erscheinen wie eine unausgesprochene Aufforderung, doch bitte bloß kein Originalzubehör zu kaufen, auch wenn im Gegensatz dazu in der Bedienungsanleitung selbstverständlich ausdrücklich darauf hingewiesen wird, nur solches zu verwenden. Das etwas ungewöhnliche Verhalten des integrierten Limiters lässt sich leicht verschmerzen und durch ordentliches Pegeln umgehen. Limitereinsätze klangen in der Welt der mobilen Digitalrecorder noch nie besonders gut, und in diesem Sinne ist es wohl nicht angebracht. Insgesamt ist der LS-5 ein stimmiges Produkt, das zu einem fairen Preis angeboten wird. Wer als Musiker auf erweiterte Übefunktonen wie etwa ein Metronom oder Echtzeit-Timestretching verzichten kann, keine Multitrack-Aufnahmen machen will und vor allem Wert auf einen überzeugenden Sound legt, der ist mit dem Olympus sicher gut beraten.
Jetzt bin ich noch mehr verunsichert. Ich möchte das Gerät für (legale) Konzertmitschnitte nutzen. Da ist die frage... nicht jeder Akt hat ein modernes Mischpult mit Line-Out wo man, virgefiltert, dran saugen darf. Da muss der Limiter schon vernünftig funktionieren. Manuelles Pegel bekomme ich mit einer videokamera in der anderenhand und einer Fotokamera um den Hals eher nicht hin ;-) sag mir bitte ein Gerät was einen guten Limiter und Dynamikumfang hat und ich werde es kaufen... Preis ist jetzt nicht so ultra wichtig, weil ich das ding gegen Geld sicher mal verleihen kann.
Hallo, ich bin kein Musiker. Habe das LS 5 um Meditationen aufzunehmen mit Hintergrundmusik. Nun habe ich das Problem, dass am Anfang und am Ende der Aufnahme das Klickgeräusch von dem Start und Stopknopf drauf ist. Das ist echt störend. Hast Du einen Tip für mich? Soll ich vielleicht mit der Fernbedienung starten und enden? Danke für Deine Antwort... LG Shariva
@Boa99: Ein Limiter ist in solchen Geräten meiner Meinung nach immer ein Notnagel, der Übersteuerungen verhindern soll. Wenn du dir vor der Aufnahme ein wenig Zeit für einen kleinen Soundcheck nimmst und den Eingangspegel entsprechend anpasst, brauchst du im besten Fall keinen Limiter mehr, und das ist auch wünschenswert, da sonst die Klangqualität deutlich leidet. Wenn du dir eine Aufnahme mit kräftigem Limiter-Einsatz anhörst, wirst du höchstwahrscheinlich ein unangenehmes Pumpen direkt nach den lautesten Momenten hören. Also lieber ordentlich Pegeln ;-)@shariva: Mit der enthaltenen Bearbeitungs-Software kannst du störende Nebengeräusche entfernen - einfach am Anfang und Ende ein Stückchen kürzen, und die Tastengeräusche sind Geschichte.Ich hoffe, dass ich euch helfen konnte!
Dank für Euren Test , schade daß Ihr bei allen Tests die Klangbeispiele mit Flash hinterlegt - warum nicht mp3-Download oder html5 ? iOS-Browser und Leute wie ich die aus Sicherheitsgründen Flash deaktiviert bzw. gar nicht erst installliiert hatben hören in die Röhre . Killt den Dinosaurier Flash doch endlich bitte ! Gruß Andi
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Boa99 sagt:
#1 - 23.08.2011 um 18:51 Uhr
Jetzt bin ich noch mehr verunsichert.
Ich möchte das Gerät für (legale) Konzertmitschnitte nutzen. Da ist die frage... nicht jeder Akt hat ein modernes Mischpult mit Line-Out wo man, virgefiltert, dran saugen darf. Da muss der Limiter schon vernünftig funktionieren. Manuelles Pegel bekomme ich mit einer videokamera in der anderenhand und einer Fotokamera um den Hals eher nicht hin ;-) sag mir bitte ein Gerät was einen guten Limiter und Dynamikumfang hat und ich werde es kaufen... Preis ist jetzt nicht so ultra wichtig, weil ich das ding gegen Geld sicher mal verleihen kann.
shariva sagt:
#2 - 12.09.2011 um 19:51 Uhr
Hallo, ich bin kein Musiker. Habe das LS 5 um Meditationen aufzunehmen mit Hintergrundmusik. Nun habe ich das Problem, dass am Anfang und am Ende der Aufnahme das Klickgeräusch von dem Start und Stopknopf drauf ist. Das ist echt störend. Hast Du einen Tip für mich? Soll ich vielleicht mit der Fernbedienung starten und enden? Danke für Deine Antwort... LG Shariva
AggiBerger sagt:
#3 - 13.09.2011 um 02:01 Uhr
@Boa99: Ein Limiter ist in solchen Geräten meiner Meinung nach immer ein Notnagel, der Übersteuerungen verhindern soll. Wenn du dir vor der Aufnahme ein wenig Zeit für einen kleinen Soundcheck nimmst und den Eingangspegel entsprechend anpasst, brauchst du im besten Fall keinen Limiter mehr, und das ist auch wünschenswert, da sonst die Klangqualität deutlich leidet. Wenn du dir eine Aufnahme mit kräftigem Limiter-Einsatz anhörst, wirst du höchstwahrscheinlich ein unangenehmes Pumpen direkt nach den lautesten Momenten hören. Also lieber ordentlich Pegeln ;-)@shariva: Mit der enthaltenen Bearbeitungs-Software kannst du störende Nebengeräusche entfernen - einfach am Anfang und Ende ein Stückchen kürzen, und die Tastengeräusche sind Geschichte.Ich hoffe, dass ich euch helfen konnte!
Andreas sagt:
#4 - 05.01.2014 um 15:06 Uhr
Dank für Euren Test , schade daß Ihr bei allen Tests die Klangbeispiele mit Flash hinterlegt - warum nicht mp3-Download oder html5 ? iOS-Browser und Leute wie ich die aus Sicherheitsgründen Flash deaktiviert bzw. gar nicht erst installliiert hatben hören in die Röhre . Killt den Dinosaurier Flash doch endlich bitte ! Gruß Andi