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TC Electronic Spark Booster Test

Seit sich die dänischen Effektspezialisten von TC Electronic wieder vermehrt den Bedürfnissen von Gitarristen zuwenden, wird die Zeit zwischen den Vorstellungen neuer Pedale immer kürzer. Zwischendurch gibt’s zusätzlich mit dem Polytune eine kleine Revolution bei den Stimmgeräten, und mit den Stompboxen der Toneprint-Serie hat man so ganz nebenbei eine völlig neue Tür aufgestoßen.

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Wer so vor Kreativität strotzt, der muss auch für das neueste Werk, den Spark Booster, gute Gründe haben. Aber braucht die Welt nach Dark Matter Distorion, Röttweiler und MojoMojo tatsächlich auch noch einen Booster?

DETAILS
Das weiße Gehäuse des Spark Booster besteht vollständig aus Metall und die Beschriftung in Gold verleiht dem Pedal ein durchaus edles Erscheinungsbild. Die Verarbeitung ist vorbildlich, genau wie bei allen anderen Pedalen, die wir bereits getestet haben. Auch dieses Gerät ist absolut roadtauglich, aber das war nicht anders zu erwarten, denn rund um den Globus findet man unzählige Pedale von TC, die sich seit Jahrzehnten klaglos im Dauereinsatz befinden.
Vier weiße Potis bieten mit Gain, Level, Bass und Treble selbsterklärende Funktionen, wobei Bass und Treble aktiv ausgelegt sind. Die Regler sind nicht zu leichtgängig, was einem versehentlichen Verstellen entgegenwirkt; zudem rasten Bass und Treble in der Mittelstellung ein.
Ein Dreiweg-Kippschalter lässt die Wahl zwischen Fat, Clean und Mid. Fat soll den Sound andicken und ihm mehr Punch verleihen, der Wirkungsgrad des EQs soll sich ändern und präziser werden. Clean boostet das Signal gleichmäßig in allen Frequenzen, während Mid die Mittenfrequenzen anhebt und sich so im Mix besser durchsetzen soll.

Der massive Metall-Fußtaster aktiviert den Booster mit einem leichten Widerstand, ein versehentliches Berühren schaltet also das Gerät nicht gleich an oder aus. Auch bei diesem Pedal ist ein True Bypass Pflicht, sodass im deaktivierten Zustand das Eingangssignal direkt auf den Ausgang geroutet wird und Klangverluste weitestgehend vermieden werden.
Der Rest ist schnell aufgezählt: Der Eingang befindet sich rechts, der Ausgang links, und der Anschluss für das nicht im Lieferumfang befindliche Netzteil an der Stirnseite. Aber keine Sorge, das Gerät arbeitet problemlos mit den gängigen 9V-Gleichspannungs-Adaptern zusammen. Natürlich kann auch eine 9V-Batterie die Energieversorgung übernehmen. Dafür befindet sich auf der Unterseite eine Metallschraube, die leicht mit einer Münze aufgedreht werden kann und das Innenleben freigibt, wo die Batterie auf Schaumstoff gebettet ihren Platz findet.
Übrigens wird die Elektronik von einer schwarzen Plastikabdeckung geschützt, die Schmutz und/oder Flüssigkeiten abhält. Gute Idee, denn es ist schon erstaunlich, was sich im Laufe der Jahre in einem Pedal so alles findet…
Aber ob Netzteil oder Batterie, was seine Leistung anbetrifft, liefert der Spark Booster mit 26dB ein echtes Pfund, das wohl jeder Vorstufenröhre – falls vorhanden – ganz gehörig in den imaginären Allerwertesten treten sollte.

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PRAXIS
Ich habe den Booster vor einen TSL Marshall gehängt und mit verschiedenen Gitarren getestet. Die 4×12“ Marshall Box wird dabei ganz klassisch mit einem SM57 abgenommen.
Los geht’s mit dem Clean-Kanal und einer Tele. Ich spiele immer dieselbe Linie, schalte aber zwischen Clean, Fat und Mid durch. Zuerst aber das Lick ganz ohne Booster.

Audio Samples
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Clean Neck Pur Clean Neck Clean Clean Neck Mid Clean Neck Fat

Der Clean-Modus hebt einfach nur den Pegel an. Fat verstärkt gleichzeitig mit dem Pegel auch die Bass- und Höhenanteile, wodurch der Klang im wahrsten Sinne fetter wirkt. Und Mid belebt – was sonst – die Mittenanteile, wodurch der Sound mehr nach vorne rückt und sich im Bandgefüge besser durchsetzt. Alle drei Charakteristiken sind absolut praxistauglich und bieten eine breite Palette an Cleansounds.
Das Setup bleibt gleich, allerdings habe ich jetzt den Fat-Schalter umgelegt.

Audio Samples
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Blues Lead Clean CH Fat

Der Spark Booster gibt einen solchen Pegel aus, dass selbst im Clean-Kanal fette Bluessounds möglich sind. Als Gitarre habe ich eine Les Paul verwendet.
Jetzt kommt eine Strat mit Humbucker zum Einsatz. Den Spark Booster schalte ich in den Mid-Modus und drehe den Gainregler voll auf. Der Amp ist nach wie vor clean.

Audio Samples
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Clean Humb Mid Gain Max

Es ist durchaus möglich, allein mit dem Booster im Clean-Kanal crunchige Klänge zu realisieren, die sich wirklich hören lassen können.
Apropos Crunch: Ich schalte den Amp um und erzeuge einen recht saftigen Crunchsound. Alle Regler des Spark Boosters befinden sich dabei in Mittelstellung und ich spiele durch die drei Modi. Aber auch hier gibt es als Erstes den Amp allein, als Gitarre kommt wieder eine Strat mit Humbucker zum Einsatz.

Audio Samples
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Crunch Humb Pur Crunch Humb Clean Crunch Humb Mid Crunch Humb Fat

Clean erzeugt durch den Boost etwas mehr Verzerrung, Mid räumt den Sound auf, indem die Bässe in den Hintergrund treten und die Mittenanteile wie schon bei den Clean-Beispielen mehr herausgearbeitet werden. Fat tritt dann ordentlich aufs Gas und der eher rockige Grundsound tendiert in Richtung moderner Rock-Metal. Trotzdem bleibt bei allen Beispielen der Grundsound des Amps erhalten.
Als letztes ein heftigerer Rocksound. Erst unverfälscht, dann mit dem Booster, an dem ich den Mid-Mode aktiviert und zusätzlich die Höhenanhebung auf Maximum gedreht habe. Gain und Level befinden sich jeweils auf 14 Uhr.

Audio Samples
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Crunch Riff Humb PUR.wav Crunch Riff Humb Mid max Tr 14 Gain 14 Level

Holla! Was für eine Klangregelung! Aus dem eher normalen Rocksound wird so ein ziemlich deftiges High-Gain-Brett. Der Amp ist ganz ordentlich am Röcheln und das ist nicht zu überhören. Der Zerrer kann also getrost abmontiert werden 🙂

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FAZIT
Der Spark Booster ist ein sehr gut verarbeiteter, flexibel einsetzbarer und rundum gelungener Booster, den ich jedem wärmstens ans Herz legen möchte, der gerade auf der Suche nach einem solchen ist. Sein Pegel haucht auch dem müdesten Amp mehr als genug Leben ein und mit der extrem effektiven Klangregelung lässt sich der Sound bei Bedarf heftig “verbiegen“ und dem eigenen Geschmack anpassen. Auch wenn der Preis auf den ersten Blick etwas hoch erscheint – er ist es absolut wert, zumal man über Verarbeitung und Qualität ohnehin kein Wort verlieren muss. Top!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sehr hochwertiges Gehäuse
  • Verarbeitung
  • Bedienung
  • Sound
  • Flexibel einsetzbar dank Klangregelung
Contra
Artikelbild
TC Electronic Spark Booster Test
Für 56,00€ bei
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Facts
  • Hersteller: TC Electronic
  • Bezeichnung: Spark Booster
  • Herstellungsort: Thailand
  • Maße: 72x50x122mm (BxHxT)
  • Stromversorgung: Batterie oder Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Potis: Gain, Level, Bass, Treble
  • Besonderheiten: True Bypass
  • Preis: 154,00 Euro (UVP)
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