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Allen & Heath ZED-6 und ZEDi-8 Test

Auf der Bühne rasch zwei Keyboards und einen Laptop zu einer Stereosumme zusammenmischen? Oder die neuesten musikalischen Ideen festhalten, wofür besagter Laptop ein Audiointerface benötigt? Zwei Aufgaben, ein Gerät: Allen & Heath ZEDi-8! Zwei Mikrofon- plus zwei Line-Stereokanäle ergeben sechs analoge Eingänge und via USB ist das Zumischen eines weiteren digitalen Stereosignals möglich. Wird der digitale Port nicht benötigt, ist der ansonsten baugleiche Allen & Heath ZED-6 die preisgünstigere Alternative.

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Allen & Heath ZED-6 und ZEDi-8

Details

Mechanischer Aufbau

Als Gehäuse dient dem Allen & Heath ZEDi-8 eine Wanne aus schlagfestem, griffigem Kunststoff. Die  Elektronik ist einschließlich der metallenen Oberfläche als Modul konstruiert, von oben eingesetzt und verschraubt. So ergibt sich ein wertiges Erscheinungsbild, das klar von der anthrazitfarbenen Lackierung und der übersichtlichen weißen Bedruckung profitiert. Auch in Sachen Verarbeitung und Roadtauglichkeit muss sich das ZEDi-8 nicht verstecken. Im Innern finde ich sauber gelötete SMD-Platinen und hochwertige Bauelemente. Wackelnde Poti-Achsen gibt es dank fester Verschraubung der Regler mit der Oberfläche nicht. Das sollte der Lebensdauer der Lötkontakte zugutekommen. Gleiches gilt für die vier XLR-Buchsen.
Ärger mit verlorenen, vergessenen oder anderweitig indisponierten Steckernetzteilen muss der A&H-Anwender ebenfalls nicht fürchten, denn beim ZEDi-8 ist die Stromversorgung eingebaut. Ein dicker Pluspunkt. Die Kaltgerätebuchse sichte ich mitsamt Netzschalter an der Vorderseite. Hier lässt sich  als Diebstahlschutz auch ein Kensington-Schloss anbringen.

Fotostrecke: 8 Bilder Die Frontplatte bildet mit der Elektronik eine Einheit, eingebettet in ein Gehäuse aus stabilem Kunststoff.

Features

Die Kanäle 1 und 2 eignen sich zum Anschluss von Mikrofonen und Line-Quellen. Ergo gibt es je einen symmetrischen XLR-Eingang plus zugehöriger Line-Klinkenbuchse. Deren Eingangswiderstand lässt sich bei Bedarf auf Hi-Z schalten und so den Bedürfnissen hochohmiger Gitarren- und Basstonabnehmer anpassen. Besonders wichtig ist das, wenn das ZEDi-8 als Recording-Interface zum Einsatz kommt, um Klangverfälschungen in den Höhen zu vermeiden.
Für Kondensatormikrofone gibt es gemeinsam aktivierbare Phantompower von 48 V; störende Bassanteile (z.B. Trittschall) bedämpft ein schaltbares Low-Cut-Filter. Dann ist auch schon der Zweiband-Equalizer an der Reihe. Dieser regelt Bässe und Höhen breitbandig per Kuhschwanzcharakteristik. Pan bestimmt die Links-Rechts-Position des Signals im Stereobild, dann folgt der Kanalmaster, der beim ZEDi-8 als Drehregler ausgeführt ist. Den beiden Monokanälen schließen sich die Stereokanäle 3/4 und 5/6 an. Deren Ausstattung ist aufs Nötigste reduziert: Klinkenbuchsenpärchen, Gain-Regler, Zweiband-EQ, Balance-Regler, der Master ist wiederum als Drehpoti ausgeführt. Lediglich der Main Mix verfügt über einen 60-Millimeter-Fader. Die PFL-Funktion ermöglicht es, die Kanäle individuell abzuhören. Alternativ zur Hauptmischung lässt sich dieses Monitorsignal per Umschalter auch auf die beiden XLR-Ausgänge legen.

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Praxis

Das USB-Audiointerface des ZEDi-8 gestattet das Einspielen eines digitalen Stereosignals, gleichzeitig ist die Aufnahme zweier Kanäle möglich. Hierbei kann es sich um den stereofonen Hauptmix des Pultes oder um die beiden Mikrofonkanäle 1 & 2 handeln. Diese verzweigen hinter den Vorverstärkern, sodass Low-Cut-Filter und Equalizer keinen Einfluss auf die aufgenommenen Signale haben. Wer das gerne anders hätte, kann eine Modifikation an den Kanalplatinen durchführen (lassen). Ein Umschalter entscheidet zwischen den Einzelkanälen oder dem Master, ein weiterer bestimmt, ob die Master-Summe vor oder hinter dem Fader abgegriffen wird, der USB-Pegel also von dessen Stellung abhängig ist.
Das Ankoppeln meines Apple MacBook Pro ist unkompliziert: Ist die USB-Verbindung hergestellt, erscheint das ZEDi-8 ohne zusätzliche Treiberinstallation. Jetzt nur noch Anklicken und schon läuft die Musikwiedergabe nicht mehr über die internen Lautsprecher des MacBooks, sondern über den USB-Kanal des Pultes, bestätigt durch eine grüne LED. Geregelt werden kann lediglich die Lautstärke; die Kontrolle des Signals über PFL und Kopfhörer ist ebenfalls möglich. Die Aufnahme eines Signals, beispielsweise in Apples GarageBand gerät gleichermaßen einfach – perfekt.   Kein Plug’n’Play indes unter Windows: Hier benötige ich einen passenden Treiber von der Hersteller-Website. Wer noch kein Sequenzer/Recording-Programm besitzt, findet in den Unterlagen der ZEDi-8 einen Download-Code für Steinbergs Cubase LE, das für die ersten Recording-Schritte mehr als ausreichend Features bereitstellt.

Fotostrecke: 4 Bilder Allen & Heath ZEDi-8 mit USB-Schnittstelle
Audio Samples
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ZEDi-8 Audioeindrücke

Das ZED-Portfolio

Zum Test stand mir auch das Allen & Heath ZED-6 zur Verfügung. Dessen Features sind bis auf das USB-Interface mit denen des ZEDi-8 (175 Euro) identisch. Wer die digitale Option nicht benötigt, spart Geld, denn das ZED-6 kostet lediglich 125 Euro. Des Weiteren lohnt der Blick auf die anderen Modelle. Steht beispielsweise ein internes Effektgerät auf dem Wunschzettel, bietet sich das ZED-6FX (185 Euro) an. Ist ein Monitorweg nötig, greift der Anwender zu den Modellen ZEDi-10 (229 Euro) und ZEDi-10FX (319 Euro). Hier gibt es vier Monokanäle sowie Dreiband-Equalizer und das USB-Interface kann bis zu vier Kanäle gleichzeitig ein- und ausspielen.

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Fazit

Allen & Heath ZED-6 und ZEDi-8 sind zwei praktische Kleinmischpulte, wenn ohne Aufwand wenige Signalquellen zusammengemischt werden sollen. Beispielsweise als Keyboard-Submischer, für einfache Beschallungen oder als platzsparendes Backup-Gerät für Notfälle. Auch Verleihfirmen und Veranstaltungstechniker dürfen sich angesprochen fühlen, denn die Pulte bieten hochwertige roadtaugliche Verarbeitung und vermeiden bei preisgünstigen Pulten häufig anzutreffende Schwachstellen wie mechanisch ungenügend gesicherte Drehregler oder externe Netzteile. Dank der USB-Schnittstelle lässt sich das ZEDi-8 auch als Audiointerface benutzen und bildet zusammen mit einem Laptop ein praktisches Recordingstudio für unterwegs. Als Dreingabe erhält der Anwender die Steinbergs Cubase LE sowie die Cubasis LE Mobile Music Production App.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Einfache Bedienung
  • Kompakt
  • Hochwertige roadtaugliche Verarbeitung
  • Internes Netzteil
  • Monokanäle mit Hi-Z-Umschaltung und Low-Cut-Filter
  • Integriertes 96 kHz/24 Bit USB-Audiointerface (ZEDi-8)
Contra
Artikelbild
Allen & Heath ZED-6 und ZEDi-8 Test
Für 189,00€ bei
Allen & Heath ZED-6 und ZEDi-8
Allen & Heath ZED-6 und ZEDi-8
Features ZED-6
  • Mono-Eingänge analog: 2, XLR-Mikrofon- & Line-Klinkenbuchse
  • Line-Impedanz pro Kanal hochohmig schaltbar (Hi-Z)
  • Low-Cut-Filter pro Kanal schaltbar
  • 48 V Phantompower gemeinsam schaltbar
  • Gain-Regler: 6 – 60 dB, max. Eingangspegel 13 dBu
  • Stereo-Eingänge analog: 2, Klinke L/R
  • Gain-Regler –14 – 40 dB, max. Eingangspegel 18 dBu
  • Zweiband LF/HF-Klangregelung in allen Kanälen
  • Panorama/Balance-Regler
  • PFL-Taster
  • LEDs: PFL, 48V, Power, Pegel L/R – PFL, USB aktiv
  • Signalbusse: 1 x Main L/R, PFL
  • Ausgänge analog: Main L/R XLR, Phones 6,3mm Klinke
  • Kopfhörerausgang: ja, regelbar
  • Netzteil: intern
  • Kaltegerätebuchse IEC C6, 100 – 240 V, 50/60 Hz, 12 W
  • Abmessungen: 249 x 89 x 236 mm
  • Gewicht: 1,5 kg
  • UVP: 125,- Euro
Features ZEDi-8
  • Mono-Eingänge analog: 2, XLR-Mikrofon- & Line-Klinkenbuchse
  • Line-Impedanz pro Kanal hochohmig schaltbar (Hi-Z)
  • Low-Cut-Filter pro Kanal schaltbar
  • 48 V Phantompower gemeinsam schaltbar
  • Gain-Regler: 6 – 60 dB, max. Eingangspegel 13 dBu
  • Stereo-Eingänge analog: 2, Klinke L/R
  • Gain-Regler –14 – 40 dB, max. Eingangspegel 18 dBu
  • Zweiband LF/HF-Klangregelung in allen Kanälen
  • Panorama/Balance-Regler
  • PFL-Taster
  • LEDs: PFL, 48V, Power, Pegel L/R – PFL, USB aktiv
  • Signalbusse: 1 x Main L/R, PFL
  • Ausgänge analog: Main L/R XLR, Phones 6,3mm Klinke
  • Kopfhörerausgang: ja, regelbar
  • USB-Interface: Buchse Typ B, 2 In, 2 Out
  • AD/DA-Wandlung: 24 Bit
  • Samplingrate: bis 96 kHz
  • Netzteil: intern
  • Kaltegerätebuchse IEC C6, 100 – 240 V, 50/60 Hz, 12 W
  • Abmessungen: 249 x 89 x 236 mm
  • Gewicht: 1,5 kg
  • UVP: 175,- Euro
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