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Sabian HH Vanguard Becken Test

Seit 2015 frischt Sabian beständig seine Vorzeigeserie „Hand Hammered“ auf, die nun, nach der Übernahme von „Crescent Cymbals“, auch die Vanguard Serie beinhaltet. Denjenigen, die nach der Geschäftsübernahme einer weiteren kleinen Firma durch einen Cymbal-Riesen wie Sabian verständlicherweise die Nase rümpfen, sei gesagt, dass Sabians Beckenschmiede eng mit den Meistern aus der Türkei zusammenarbeiten, um mit diesen Becken der ursprünglichen Vision gerecht zu werden.

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Mit der Vanguard Reihe bekommen wir jetzt die ersten sechs Becken zum Test. Die Neulinge sind vor allem für musikalische Flexibilität und direktes Spielgefühl konzipiert. Während Crash- und Ride-Becken auf beiden Seiten feiner als die traditionellen Modelle der Serie abgedreht wurden, stellt die Hi-Hat mit speziellem Abdrehmuster auf der Oberseite und völlig unbehandeltem Material auf der Unterseite den Gegenpol dar. Doch passt das zusammen, und was bewirkt dies alles klanglich? Für die soundaffinen Trommler, die Becken mit besonderem Klangcharakter suchen, haben wir alle jüngst vorgestellten Vanguard Becken im bonedo Testlabor genau untersucht.

Details

Wie Sabians übrige Hand Hammered Serie sind auch die Vanguards aus einer B20-Bronzelegierung hergestellt, die durch ihr breites Frequenzspektrum für alle hochwertigen Becken zu einem Industriestandard geworden ist. Die größtenteils sehr feine Abdrehung der Becken sorgt für einen schlichten, aber edlen Look. Unterstützt wird dies durch ein dezentes „HH“-Logo und den einfachen Vanguard Schriftzug mit der jeweiligen Größenangabe. Auf der Unterseite aller Becken ist in der Bell die Signatur des Schmieds zu sehen. Außerdem prangt dort das gewöhnlich große Sabian Logo. Die Typenbezeichnung eines Ride- oder Crash-Beckens bei den Modellen in 16, 18, 20, 21 und 22 Zoll wurde, passend zum klassischen Look, bewusst weggelassen, was vielfältige Einsatzmöglichkeiten der jeweiligen Modelle erwarten lässt. Der Übersichtlichkeit halber bezeichnen wir dennoch im Folgenden die kleineren Modelle als Crashes und die Größen ab 20 Zoll aufwärts als Rides.

Fotostrecke: 5 Bilder Alle drei Rides sind verhältnismäßig dünn und lassen sich hervorragend ancrashen.

Mittelschwere Hi-Hat und leichte Crashes und Rides

Im Gegensatz zu den restlichen Becken wurde die 14 Zoll Hi-Hat immerhin mit dem Begriff „Hats“ beschriftet, und auch sonst weist sie Unterschiede zu den anderen Testkandidaten auf: Die Oberseite beider Hi-Hat Becken ist am Rand in einem Bereich von fünf Zentimetern fein und schließlich bis zur Mitte der Bell wesentlich gröber abgedreht worden. Die Unterseiten beider Hi-Hat Becken sind dagegen völlig unbehandelt belassen worden. Anhand dieses Natural Finishes lässt sich besonders gut das Resultat des Schmiedeprozesses und der aufwändigen Hämmerung von Hand erkennen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Hi-Hat bildet in Bezug auf Verarbeitung und Gewichtsklasse die einzige Ausnahme.

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Die Crash- und Ride-Becken der Serie sind dünne und verhältnismäßig leichte Becken mit einem gewölbten Profil und jeweils kleinen Bells, die ebenfalls allesamt handgehämmert sind. Auch hier bildet die Hi-Hat wieder die Ausnahme. Passend zum gröberen Look sind diese Becken, vor allem das Bottom, auch deutlich schwerer als der Rest der Serie, was der klanglichen Definition zugute kommen sollte. Im folgenden Praxisteil versetzen wir die Bronzescheiben nun endlich ins Schwingen.

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Praxis

Da die Vanguard Becken eher als ergänzende Reihe innerhalb von Sabians „Hand Hammered“ Serie zu verstehen sind, werden sie nicht im kompletten Satz in eigener Beckentasche, sondern in einfachen Plastiktüten in einem simplen Paket geliefert. Schon beim ersten Betrachten fällt mir die wirklich tadellose Verarbeitung auf. Durch das feine Abdrehen schimmern die Becken sanft im Tageslicht und wirken fast zu schön zum Draufhauen. Hier kommen noch ein paar Impressionen aus dem Testlabor.

16“ & 18“ Crashes: blitzschnell und klar

Auch wenn diese beiden Becken nicht ausdrücklich als solche bezeichnet wurden, sind es doch klassische Crashes. Beide Modelle sprechen durch ihr geringes Gewicht (854 und 1237g) sehr schnell an, wodurch sich ein heller, offener Klang entwickelt. Das Spielgefühl ist überraschenderweise etwas steif, was man bei dünnen Becken für gewöhnlich selten erfährt. In sehr lauten musikalischen Situationen wie Hard Rock oder gar Metal wären diese Becken wohl nicht die erste Wahl, aber wer nach klaren, traditionellen Crashsounds mit mittlerer Durchsetzungskraft sucht, wird hier bestens bedient. 

Audio Samples
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16″ Crash – solo 18″ Crash – solo Beide Crashes – Rock Groove

14“ Hi-Hat: trocken und ausgewogen

Betrachtet man die Bauweise der Hi-Hat und hört schließlich den Klang, findet man alle optischen Facetten der Fertigung auch im Sound wieder. Durch die völlig unbearbeiteten Unterseiten beider Becken klingt die Hi-Hat relativ trocken, mit einem für ein 14er Modell relativ breiten Mittenspektrum. Die überwiegend sparsame Abdrehung auf der Oberseite sorgt mit den dadurch entstehenden hohen Frequenzen für die nötige Durchsetzungsfähigkeit. Heraus kommt ein trockener, klarer Hi-Hat Sound, der nie zu aufdringlich wirkt. Durch das schwere Unterteil, 1237g beim Bottom gegenüber 900g beim Top, ist der getretene „Chick-Sound“ ausgewogen und präsent. Stilistisch lassen sich mit dieser Hi-Hat sicherlich etliche Musikrichtungen bedienen.

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14″ Hi-Hat – solo 14″ Hi-Hat – Groove 14″ Hi-Hat – Busy Groove

20“, 21“ & 22“ Ride: hell und edel

Alle drei großen Becken überzeugen mit einer ausgewogenen Mischung aus Stockdefinition, Wash und klarem Klang. Das 20 Zoll Modell (1560g) befindet sich klanglich genau an der Schwelle zwischen Crash und Ride. Die Stockdefinition ist vorhanden, aber nicht so klar ausgeprägt wie bei den beiden großen Brüdern. Crasht man das Becken an, öffnet sich ein voller, wohlklingender Sound. Ein wesentlich typischerer Ridesound mit einer guten Portion Wash zeigt sich beim 1954g leichten 21 Zoll Becken. Das höhere Gewicht des 22 Zoll Rides (2175g) führt zur besten Stockdefinition und einem sehr dunklen Sound bei härterem Ancrashen. Für den direkten Vergleich habe ich die drei Rides im letzten Soundbeispiel der Reihe nach angespielt. Auffällig ist, dass alle drei Modelle im Vergleich zu den 16“ und 18“ Becken eine geringere Lautstärke haben, die im musikalischen Kontext einen guten Kontrast zu den schärferen Akzenten der Crashes bildet.

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20″ Ride – solo 21″ Ride – solo 22″ Ride – solo 20″ Ride – Fast Groove 21″ Ride – Halftime Groove 22″ Ride – 6/8 Groove Alle drei Rides zusammen
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Fazit

Sabian hat seine hochwertige „Hand Hammered“ Serie durch die Vanguard Reihe schlüssig erweitern können. Die einzelnen Modelle des in sich homogenen Beckensatzes lassen sich natürlich auch als interessante Ergänzungen in bestehende Becken-Setups integrieren. Durch den speziellen Fertigungsprozess der Hi-Hat ist es Sabians Beckenschmieden in Zusammenarbeit mit den Crescent Meistern gelungen, ein äußerst vielseitiges Instrument zu kreieren. Die Crash-Becken, deren etwas steifes Spielgefühl anfangs gewöhnungsbedürftig ist, setzen klare Akzente zu den ebenfalls eher hell klingenden, aber insgesamt deutlich leiseren drei Ride-Becken, die durch vollen Klang die Vanguard Reihe abrunden. Gerade für Freunde eher klassischer Sounds dürften alle Becken eine gute Figur in Pop-, Soul- und Funk-Musik machen. Das Modell in 20 Zoll würde sicherlich auch in lauter Rockmusik als Crash bestehen. Der Preis der Becken ist recht hoch, wird aber durch die tadellose Verarbeitung und aufwändige Fertigung, die vor allem bei der Hi-Hat unübersehbar ist, aufgewogen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Sounds bei allen Becken
  • vielseitig einsetzbare Hi-Hat
  • tadellose Verarbeitung aller Modelle
Contra
  • leicht steifes Spielgefühl der Crash-Becken
Artikelbild
Sabian HH Vanguard Becken Test
Für 469,00€ bei
Die Vanguard Serie ergänzt Sabians „Hand Hammered“ Serie um sechs eigenständig klingende Modelle.
Die Vanguard Serie ergänzt Sabians „Hand Hammered“ Serie um sechs eigenständig klingende Modelle.
TECHNISCHE SPEZIFIKATIONEN
  • Hersteller: Sabian
  • Serie: HH Vanguard
  • Material: B20 Bronze
  • Finish: Brillant, 14“ Hi-Hat mit unbehandelter Unterseite
  • Klangcharakteristik: direkt, dunkel
  • Gewicht: Medium (Hi-Hat), Thin (Rides & Crashes)
  • Gewichte der Testbecken:
  • 14“ HH Vanguard Hi-Hat: 900 Gramm (Top), 1237 Gramm (Bottom)
  • 16“ HH Vanguard Crash: 854 Gramm
  • 18“ HH Vanguard Crash: 1237 Gramm
  • 20“ HH Vanguard Ride: 1560 Gramm
  • 21“ HH Vanguard Ride: 1954 Gramm
  • 22“ HH Vanguard Ride: 2175 Gramm
  • Herstellungsland: Kanada
  • Preise: (Verkaufspreise)
  • Sabian 14“ HH Vanguard Hi-Hat EUR 509,00
  • Sabian 16“ HH Vanguard Crash EUR 369,00
  • Sabian 18“ HH Vanguard Crash EUR 309,00
  • Sabian 20“ HH Vanguard Ride EUR 419,00
  • Sabian 21“ HH Vanguard Ride EUR 459,00
  • Sabian 22“ HH Vanguard Ride EUR 495,00

Seite des Herstellers: sabian.com

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