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Roland PM-03 Test

Der Roland PM-03 ist einer der wenigen Teilnehmer unseres Testmarathons E-Drum-Monitore, die Stereo-Wiedergabe erlauben. Mit seiner ungewöhnlichen Bauform, die eher an ein kleines Sound-System für Desktop-Computer erinnert, fällt er recht deutlich aus dem Rahmen. Ob das kleine Markenprodukt einer so anspruchsvollen Aufgabe wie dem Verstärken von E-Drums gewachsen ist?

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In der offiziellen Produktbezeichnung des PM-03 ist nur von einem „Monitor-System“ die Rede, und nicht etwa von einem „Drum-Monitor-System“ wie beim größeren Roland PM-10. In der Bedienungsanleitung wird aber klar darauf verwiesen, dass der kleine Trommelturm konkret zur Verwendung mit dem Roland V-Drum Lite vorgesehen ist. Obwohl dieses nicht zum Test verwendet wurde, ist aber natürlich davon auszugehen, dass sich das grundsätzliche Klangverhalten bei der Verwendung anderer E-Drumsets nicht ändert.

Details

Ein Sound-System fürs stille Kämmerlein

Der Roland PM-03 wirkt recht eindeutig so, als sei er für das reine Personal Monitoring im stillen Kämmerlein konzipiert worden. Die geringe Grundfläche von 24,3 cm x 23,6 cm des 45,2 cm hohen Türmchens kann vor allem dann von Vorteil sein, wenn man sein E-Drumset in beengten Verhältnissen aufgebaut hat. Der Hersteller empfiehlt, den PM-03 direkt unter dem Snare-Pad und damit zwischen den Füßen des Trommlers aufzustellen. Somit soll man in den Genuss eines möglichst direkten Klangerlebnisses aus den leicht schräg nach oben ausgerichteten und knapp drei Zoll großen Stereo-Lautsprechern kommen. Wer sein Snare-Pad auf einem handelsüblichen Stativ stehen hat, der muss in Bezug auf die Positionierung also improvisieren.

Fotostrecke: 4 Bilder Der ideale Ort, um den PM-03 aufzustellen, befindet sich laut Hersteller direkt unter dem Snare-Pad eines E-Drumsets.


Wenn der PM-03 dauerhaft an seinem Platz bleibt, dann geht das Vollplastik-Gehäuse vollkommen in Ordnung. Die Verarbeitung wirkt verhältnismäßig solide, und man merkt durchaus, dass man es mit einem Markenprodukt zu tun hat. Die beiden Breitbandlautsprecher, die ich persönlich eher als Hochtöner bezeichnen würde, sitzen hinter einem feinen Boxengitter, das grundlegenden Schutz bietet, und auch die Bedienelemente fassen sich gut an.

Der Roland PM-03 von hinten betrachtet.
Der Roland PM-03 von hinten betrachtet.

Zwei Stereo-Kanäle

Direkt über der Bassreflexöffnung sitzen die Anschlüsse des PM-03. Ein E-Drumset wird am besten über zwei 6,3er Klinkenkabel für den linken und rechten Kanal des Stereo-Signals angeschlossen. Prinzipiell ist natürlich auch die Verwendung des zusätzlichen 3,5er Line-Eingangs möglich, der Stereo-Signale auch über ein einzelnes Kabel annimmt. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn dieser Line-Eingang mit dem Kopfhörer-Ausgang eines Soundmoduls verbunden wird, denn in diesem Fall kann das Signal in bereits verstärkter Form am PM-03 ankommen, und bei zu hohem Pegel könnten die Membranen der Lautsprecher Schaden nehmen.

Über der Bassreflexöffnung sind die Anschlüsse des Roland PM-03 untergebracht.
Über der Bassreflexöffnung sind die Anschlüsse des Roland PM-03 untergebracht.

Die beiden Eingänge können parallel verwendet werden, verfügen aber nicht über separate Lautstärkeregler. Über das Volume-Poti auf der Frontseite steuert man beide Kanäle gleichzeitig, was aber nicht weiter schlimm ist, da die meisten externen Wiedergabegeräte, die am Line-Eingang hängen könnten, für gewöhnlich ihre eigene Regelung bieten. Im Gegenzug hat der Hersteller dem Subwoofer einen eigenen Lautstärkeregler spendiert, über den sich der Bass-Anteil im Gesamtklang steuern lässt.

Die Bedienelemente auf der Vorderseite: Ein Netzschalter, ein gemeinsamer Lautstärkeregler für beide Eingangskanäle und ein separater Regler für den Subwoofer.
Die Bedienelemente auf der Vorderseite: Ein Netzschalter, ein gemeinsamer Lautstärkeregler für beide Eingangskanäle und ein separater Regler für den Subwoofer.
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Praxis

Stereo-Abbildung gleich Null

Um es ganz salopp auszudrücken: Die Stereo-Fähigkeit des Roland PM-03 ist für die Katz! Bei meinen Tests war von der Abbildung eines Stereo-Panoramas nur etwas zu bemerken, wenn ich den Kopf so nahe an die beiden Lautsprecher auf der Oberseite bewegte, dass meine Nasenspitze das Boxengitter fast berührte. Für das gleichzeitige Schlagzeugspielen ist diese Haltung natürlich nicht besonders praktikabel. In der Praxis macht es kaum einen Unterschied, ob man den PM-03 mit einem Mono- oder einem Stereo-Signal beschickt. Schade!

Begrenzter Klang und geringe Lautstärke

Dass der kleine Subwoofer keine Tiefbass-Wunder vollbringen kann, war abzusehen, aber auch in den Höhen wirkt der Klang des PM-03 begrenzt. Davon, dass es sich hier um ein auf E-Drums spezialisiertes Monitor-System handeln soll, ist nahezu nichts zu bemerken, und das hat seine Ursache neben dem dünnen Klang auch in der geringen Lautstärke. Schon in Mittelstellung des Volumen-Reglers beginnt die Box bei fetten Bassdrum-Samples auf Line-Pegel zu verzerren, wenn man nicht den Subwoofer zurückfährt. Der Direktschall, den ein Drumstick auf einem Pad erzeugt (vor allem auf Gummi-Pads im Gegensatz zu leiseren Mesh-Heads), wird in den meisten Fällen präsenter erscheinen als der Klang aus dem PM-03, und das ist meiner Ansicht nach nahezu vollständig disqualifizierend. Nur wer sein E-Drumset in einer hellhörigen Mietwohnung stehen hat und beim Üben ab und zu die Kopfhörer absetzen will, ohne dabei die Zimmerlautstärke zu überschreiten, könnte mit dem kompakten System glücklich werden.

Der Roland PM-03 war einer der Gründe dafür, dass für die Vergleichsaufnahmen eine Stereo-Konfiguration mit zwei Mikrofonen gewählt wurde. In diesem Fall ist allerdings kein wirklicher Stereo-Effekt hörbar.
Der Roland PM-03 war einer der Gründe dafür, dass für die Vergleichsaufnahmen eine Stereo-Konfiguration mit zwei Mikrofonen gewählt wurde. In diesem Fall ist allerdings kein wirklicher Stereo-Effekt hörbar.
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Fazit

Der einzige klare Vorteil am Roland PM-03 ist meiner Meinung nach seine geringe Größe. Der kleine Trommelturm ist dazu vorgesehen, zwischen den beiden Pedalen eines E-Drumsets aufgestellt zu werden, und so lange dort nicht bereits ein Stativ für das Snare-Pad steht, nimmt er keinen weiteren Platz weg. Klanglich fällt es ihm dagegen schwer, zu überzeugen. Das Frequenzbild bleibt weitgehend auf die Mitten beschränkt, von der Stereo-Fähigkeit ist in der Praxis kaum etwas zu bemerken, und für die Verwendung mit E-Drums ist der Monitor schlichtweg zu leise. Nur wer in beengten Verhältnissen übt und ohnehin nicht laut aufdrehen kann, wird hier möglicherweise fündig.

Unser Fazit:
2 / 5
Pro
  • gute Verarbeitung
  • kompakte Bauweise
Contra
  • zu leise für das Monitoring von E-Drums 

  • begrenzter Klang in Bass und Höhen

  • kaum Stereo-Abbildung

  • vorgesehene Positionierung unter Snare-Pad nicht immer praktikabel
Artikelbild
Roland PM-03 Test
Für 222,00€ bei
Der Name Roland steht grundsätzlich durchaus für Qualität, der Klang des PM-03 kann allerdings nicht überzeugen.
Der Name Roland steht grundsätzlich durchaus für Qualität, der Klang des PM-03 kann allerdings nicht überzeugen.

Seite des Herstellers: www.roland.com/de

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