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Ovation C2079LX-CCB Custom Legend Test

Die Ovation C2079LX-CCB Custom Legend ist eine Nachfolgerin der Gitarren, die Charles Kaman Mitte der Sechziger Jahre entwickelte. Die damals revolutionären Roundback-Instrumente feierten schon recht bald große Erfolge, auch deshalb, weil sie sich von allen anderen Modellen in der Branche unterschieden. Anstelle von Zargen und Böden aus Holz wurde der Korpus aus einem synthetischen Verbundstoff hergestellt. Kaman war im übrigen auch der Geburtshelfer der ersten echten Elektro-Akustikgitarre. Er bestückte seine Roundbacks mit dem ersten bühnentauglichen und rückkopplungsresistenten Tonabnehmersystem. Auch wenn die Gitarren von Ovation heute wie damals immer noch polarisieren, so haben die gehobenen Modelle wie unsere aktuelle Testkandidatin, die Custom Legend, inzwischen doch Kultstatus erreicht.

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Eigentlich brachte Linda McCartney den Stein in den frühen 70er Jahren ins Rollen. Paul hatte bereits ein Auge auf die Ovation Legend geworfen, die bereits in einer einfachen Ausführung von Ovation produziert wurde. Linda orderte deshalb ein besonders ausgefallenes Modell, das mit 300 Abalone-Einlagen übersät und mit einer ausgewählten AAA-Sitkafichtendecke, einer Rosette mit Eichenblätter-Einlagen und einem Ebenholzgriffbrett mit Diamond-Abalone-Einlagen bestückt war. Klar war, dass es sich hierbei um eine Linkshändergitarre handeln musste. Die Gitarre kam so gut bei den Fans an, dass Ovation keinen Moment zögerte, dass gleiche Modell, die Custom Legend, in Serie gehen zu lassen, zunächst für Rechtshänder.

Zum Test hat sich die aktuelle Ovation C2079LX-CCB Custom Legend mit tiefer Contour-Schale und dem aktuellen Onboard-Preamp, dem OP-Pro Studio angemeldet. Ein Vergleich mit dem alten Schätzchen zeigt, dass sich das Outfit der Edelgitarre gar nicht so sehr geändert hat.

Details

Die aktuellen Modelle von Ovation unterscheiden sich eigentlich nur farblich und in Bezug auf Material und Ausstattung voneinander. Ovation präsentiert die Deckenoberfläche im unverkennbaren Uniformat mit einer Breite von 40,2 cm am Unterbug und 28 cm am Oberbug und einer Länge von 51,2 cm. Die Decke ähnelt somit einer minimal vergrößerten Konzertgitarre. Mit dem rund geschwungenen Cutaway wendet sich die Custom Legend – wie die meisten modernen Modelle seit 1982 – auch an den Linienspieler.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Ovation C2079LX-CCB Custom Legend wird in einem sehr stabilen Formkoffer geliefert,…

Der Roundback aus Lyrachord wurde mit einer massiven Fichtendecke der Güteklasse AAA veredelt. Die Oberfläche in Cherry-Burst macht im wahrsten Sinne einen glänzenden Eindruck. Zwei transparente Farbschichten, eine helle im Zentrum und eine dunkle am Deckenrand, sind von Meisterhand kunstvoll übereinandergelegt und abschließend perfekt hochglänzend poliert, sodass die feinen Strukturen der Fichte überall durchscheinen, auch am dunklen Deckenrand. Unter allen Umständen sollte man die fabelhafte Decke mit einem selbstklebenden Deckenschoner nachrüsten, der hier leider nicht im Lieferumfang eingeschlossen ist.
Die Modelle aus der Legend-Reihe unterscheiden sich durch ihr rundes Schallloch von denen aus der Elite-Reihe, die mit ihrem Multi-Soundhole-Design sehr futuristisch anmuten, aber nicht schlechter klingen.

Fotostrecke: 5 Bilder Sie trägt die Bezeichnung Legend im Namen und die Originale aus den 60er Jahren haben bereits Kultstatus erreicht.

Mit Intarsien ist die Decke reichlich verziert. Ein beherrschendes Element der Custom Legend ist die breite, kunstvoll mit wiederkehrenden stilisierten Eichenblättern gestaltete Verzierung, die das kreisrunde Schallloch mit 10 cm Normalgröße umrundet. Die Inlays bestehen allesamt aus buntem Abalone, auch die Einfassung, die den Deckenrand säumt, ist ein echter Hingucker. Die Stoßkanten am Deckenrand werden außerdem rundum mit einem Binding aus elfenbeinfarbenem ABS geschützt.

Ein robuster Saitenhalter aus mattschwarzem Ebenholz überträgt die Schwingungen der Saiten auf die dünne Decke. Die sechs Saiten werden ohne Pins durch die Führungen im Saitenhalter eingefädelt und mit den Ball-Ends arretiert. Eine sechsteilige, längenkompensierte Stegeinlage aus Kunststoff ruht wackelfrei in der Fräsung. Die fest montierten Teilstege können aber nicht in der Länge oder Höhe variieren. Die beiden Teilstege für die E-Saiten wurden zusätzlich kompensiert und befeilt, um die Intonation zu optimieren. Ein sechsteiliger Piezo, der sich unter der Stegeinlage versteckt, nimmt von oben die Vibrationen der Saiten auf und von unten die der Gitarrendecke.

Fotostrecke: 4 Bilder Der robuste Saitenhalter aus mattschwarzem Ebenholz ist fest mit der Decke verklebt.

Die aus einem Stück bestehende parabolförmige Kunststoffschale wird üblicherweise aus dem Verbundstoff Lyrachord gegossen, der mit dem Fiberglas sehr viel Ähnlichkeit hat. Ein tiefer Roundback trägt erheblich zur Vergrößerung des Luftvolumens bei. Dieses entspricht grob geschätzt dem einer ausgewachsenen Dreadnought. Der Rundrücken ist bei diesem sogenannten Contour-Modell aber nicht ganz rund ausgeführt, sondern teilweise flach bzw. nach innen gewölbt, was dem Handling dieser doch recht bauchigen Gitarre entgegenkommt.
Die C2079 LX gibt es außer in Cherry Cherry Burst auch in Natur (C2079LX-4), Sunburst (C2079LX-1) und Schwarz (C2079LX-5).

Interieur

Die Decken der Steel-String-Modelle wurden früher mit unterschiedlichen Beleistungsmustern unterbaut. Mindestens sechs dieser Systeme kamen dabei in Betracht, die meisten davon waren fächerförmig angeordnet. Offensichtlich hat sich Ovation in den letzten Jahren bei den Steel-String Modellen wieder vermehrt zum altbewährten X-Bracing bekannt, das auch bei unserer Testkandidatin zum Zuge kommt und für stabile Verhältnisse sorgt. Da die Fichtendecke mit einer Stärke von 3,5 mm recht dünn ausgeführt ist, wird der fragile Schalllochbereich mit zusätzlichen Leisten aus Fichtenholz verstärkt. Der Halsfuß ist stabil mit dem Roundback verschraubt. Die Schraube findet man im Innenraum, dort, wo sich bei Echtholzgitarren der Halsblock befindet. Einen echten Halsblock benötigt die Konstruktion nicht.
Ein Blick – der Einfachheit halber mit Smart Phone – ins Innere der Custom Legend zeigt, dass Decke und Roundback rundum mit einem hölzernen Ring am Deckenrand verbunden sind. Auf die üblichen Reifchen kann die Custom Legend deshalb verzichten.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Schalloch ist aufwendig verziert, die Inlays bestehen allesamt aus buntem Abalone.

Hals, Halsfuß und Griffbrett

Hals und Halsfuß bestehen aus verwindungssteifem Mahagoni. In der Mitte wurden zwei schmale Streifen aus hellem Ahorn eingelegt, sodass insgesamt fünf Lagen gezählt werden. Der Halsfuß ist stabil mit dem Hals verleimt, wobei die Übergänge an den Stößen gekonnt kaschiert werden. Ein eingelegter Halsstab verleiht dem dünnen Hals mit einem Umfang von 11,7 cm im Sattelbereich noch mehr Festigkeit. Das Ende des Stahlstabs findet man wie gewohnt unter einer Abdeckung hinter dem Sattel.  Mit einem gewinkelten Inbus, der im Lieferumfang enthalten ist, kann an dieser Stelle die Halskrümmung korrigiert werden. Es besteht aber zurzeit kein Handlungsbedarf, da das Instrument werkseitig gut eingestellt ist.
Das aufgeleimte Griffbrett aus feinem Ebenholz sollte eigentlich jedem Hammer-on die Stirn bieten und zwar lebenslänglich. Griffbretter aus Ebenholz weisen auch nach vielen Jahren kaum Gebrauchsspuren auf. Einen eleganten Kontrast bildet die weiße Griffbretteinbindung aus ABS, auf der sich kleine Punktmarkierer befinden. Auf dem Griffbrett sind 20 schmale Bünde mit runden Kronen positioniert, sauber abgerichtet und poliert. Die Dots, Diamonds & Squares, die als Bundmarkierer (auch im ersten Bund) dienen, verfehlen ihre Wirkung nicht, weil sie aus funkelndem Abalone bestehen.
Mit einem Kreisausschnitt von 10″ = 25,4 cm ist das Griffbrett vergleichsweise stark gewölbt. Diese Wölbung entspricht im Prinzip auch der des Sattels, der mit einer Breite von 4,3 cm Normalmaß erreicht. Er besteht aus Knochen und ist perfekt befeilt und passgenau eingesetzt.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Hals besteht aus Mahagoni mit zwei schmalen Streifen Ahorn in der Mitte.

Kopfplatte

Die Kopfplatte mit der pilzförmigen Kontur sieht nicht nur elegant aus, sondern ist auch nach funktionalen Kriterien gestaltet: Die Saiten, insbesondere die innenliegenden, werden mit einem deutlich geringeren Reibungswiderstand durch die Kerben am Sattel geführt. Die Oberfläche ist mit einem hauchdünnen schwarzen Furnier verblendet und an der Oberseite glänzt eine Abalone-Einlage mit dem Firmenlogo. An beiden Seiten der Unterseite sind drei goldene M6-Mechaniken der Firma Schaller verschraubt. Getunt wird mit griffigen Pearl Buttons, die einen ordentlichen Job machen.

Fotostrecke: 2 Bilder Typisch für Ovation ist die markante, pilzförmige Kopfplatte, die im Falle der Custom Legend…

Elektronik

Die elektroakustische Herzkammer unserer Probandin bildet ein an der Oberseite integrierter OP-Pro Studio, der seine elektromagnetischen Signale von dem hauseigenen Transducer OCP-1 unter der Stegeinlage erhält. Mit dieser Kombination rüstet Ovation nur die gehobenen Modelle aus.
Das Paneel der nierenförmigen Kontrolleinheit präsentiert sich benutzerfreundlich und bühnentauglich. Mit dem Gain-Poti wird der Pegel am Ausgang eingestellt und mit einem 3-Band-EQ der Klang. Auf der Palette befinden sich dementsprechend drei Fader, die für die Höhen (High), Mitten (Mid) und Bässe (Low) zuständig sind und in der Mitte einrasten. Drive (früher Presence) nimmt Einfluss auf die Struktur des Obertonspektrum im gesamten Frequenzband. Der Anteil der Obertöne wird erhöht, wenn das Poti im Uhrzeigersinn aufgeblendet wird. Angeblich kann mit dem Tool auch ein Ton mit mehr oder weniger hölzernem Timbre generiert werden. Darüber hinaus soll der Regler dem Ton auch einen seidigen Glanz verleihen können.
Links neben den Klangreglern findet man einen vierten Fader mit der Bezeichnung Expressor, der direkt mit dem Drive-Poti zusammenarbeitet. Der Expressor funktioniert wie ein Kompressor/Limiter, der bei dynamischem Spiel die Lautstärke der Obertonstruktur im Verhältnis zum Mix bestimmt. Der Fader regelt den Treshold, bestimmt also den Punkt, der den Kompressor aktiv werden lässt. Diese Funktion kann bei größer Lautstärke den Speaker schützen und vor allem auch die Ohren vor klingelnden Obertönen bewahren.

Fotostrecke: 5 Bilder Ovation gehört zu den ersten echten bühnentauglichen und rückkopplungsresistenten Elektro-Akustikgitarren.

Das integrierte autochromatische Stimmgerät wird mit einem kleinen Taster aktiviert bzw. deaktiviert. Weil der Signalfuß zum Amp beim Stimmvorgang unterbrochen wird, kann der Taster dann praktisch auch als Paniktaste zum Beispiel bei plötzlich einsetzendem Feedback genutzt werden. Der Spieler kommuniziert mit einem kleinen, rechteckigen LED-Display. Bei der Grobstimmung geben rotleuchtende Buchstaben eine prompte Rückmeldung und zur Feinstimmung kommen außerdem zwei rotblinkende Pfeile (Up und Down) ins Spiel. Die Saite stimmt, wenn beide Pfeile gleichzeitig leuchten. Der Tuner schaltet sich nach einer Minute automatisch ab, um die Batterie zu schonen. Werkseitig nimmt das Gerät beim Einschalten grundsätzlich Bezug auf den Kammerton a bei 440 Hz, der mit Einschränkungen kalibrierbar ist. Wenn man die A-Saite oder eine andere anschlägt und die Tuner-Taster noch einmal drückt, nimmt das Gerät Bezug auf den neuen Kammerton jenseits von 440 Hz. Leider kann der aber nicht abgespeichert werden. Wird das Stimmgerät wieder eingeschaltet, sind 440 Hz wieder die Basis. Zugang zum Batteriefach erhält man nach Entnahme der Kontrolleinheit. Das aktive System wird mit einem 9V Block betrieben, der an der Unterseite in ein Fach eingelegt wird und laut Hersteller rund 25 Stunden arbeitet.

Legt man die Batterie nicht hundertprozentig richtig ein, kann sich die Kontrolleinheit beim Einlegen verkeilen. Ist der Energiespender erschöpft, meldet sich eine rote LED, zunächst schwach leuchtend. Das letzte Stück sollte dann angesagt werden, wenn sie hellrot permanent blinkt. Die Anschluss-Klinkenbuchse befindet sich an der Seite in der Nähe des separaten, goldenen Gurtpins, weshalb man die Custom Elite auch einfach auf dem Rücken ablegen kann, wenn gerade kein Gitarrenständer in der Nähe ist.

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Praxis

Klang und Spielpraxis

Der schmale Hals liegt bequem in der Hand und kommt vor allem E-Gitarristen entgegen. Im Gegensatz zu den Ovation-Modellen mit rundem Korpus gleitet dieses bauchige Contour-Modell mit seiner ausgeprägten und zum Teil nach innen gewölbten Korpuskonturierung und der rau-strukturierten Oberfläche einem sitzenden Spieler nicht so schnell vom Schoß. Die Performance kann man auch komfortabel durchstehen, da das Instrument näher am Körper anliegt. Die Custom Legend bringt mit fast 2500 Gramm vergleichsweise viel Gewicht auf die Waage.
Werkseitig ist die Custom Legend gut eingestellt. Drückt man die dicke E-Saite im ersten und zwanzigsten Bund gleichzeitig hinunter, bleibt gerade noch ein kleiner Luftraum zwischen der Bundkrone und der Unterkante der E-Saite, der der Höheneinheit einer Scheckkarte entspricht. Mit Störgeräuschen (Schnarren etc.) muss man hier nicht rechnen. Die Bünde sind, wie schon erwähnt, sauber poliert und abgerichtet, sodass auch Lagenwechsel widerstandslos gelingen. Volle Zusammenklänge lassen sich auch im oberen Drittel ohne Anstrengung greifen. Die längenkompensierte Stegeinlage ermöglicht eine saubere Intonation auf ganzer Länge.
In erster Linie wurden die Gitarren von Ovation mit leistungsfähigen Tonabnehmersystemen für die Bühne geschaffen. Die Custom Legend C2079 LX definiert sich aber nicht nur über ihren elektroakustischen Klang, denn mit einer tiefen konturierten Schale bietet der Klangkörper auch unplugged einen voluminösen Natursound. Die ausgewählte Fichtendecke der Güteklasse AAA unterstützt einen sehr frischen und natürlichen Ton, sie entwickelt reichlich Hub, sodass sich der Sound auch auf unterschiedlichen Dynamikstufen authentisch präsentiert, und zwar mit einem Ambitus, der keine Wünsche offen lässt. Das Material der Schale nimmt dagegen weitaus weniger Einfluss auf den Gesamtklang als erwartet, natürlich auch weil die Schwingungen bei der üblichen Haltung des Instruments ohnehin durch den Körper des Musikers gedämpft werden. Lediglich im Bassbereich hinterlässt das Material subtil, aber unverkennbar eine typische Färbung im Mix.
Mit satten Bässen, durchsetzungsfähigen Mitten und seidig glänzenden Höhen wird summa summarum ein ausgewogenes Soundbild transportiert. Dies gilt uneingeschränkt für Flat- und Fingerpickings.

Die Custom Legend präsentiert ein ausgewogenes Soundbild mit satten Bässen, durchsetzungsfähigen Mitten und seidig glänzenden Höhen.
Die Custom Legend präsentiert ein ausgewogenes Soundbild mit satten Bässen, durchsetzungsfähigen Mitten und seidig glänzenden Höhen.

In einer soliden klanglichen Verfassung ist die Custom Legend C2079LX auch vor einem Studiomikrofon zuhause. Die folgenden Aufnahmen wurden mit zwei kleinen Neumann-Mikrofonen gemacht. Der Abstand zum Schallloch betrug ca. 1,5 bis 2 m in einer Höhe von ca. 1,5 – 2 m. Die Aufnahmen wurden mit einem Studiohall bearbeitet und leicht komprimiert.
Mit der Custom Legend kann man deshalb auch auf hohem Niveau filigrane Solospielstücke zelebrieren.

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Fingerpicking: Sound über Mikrofon

In der Disziplin Flatpicking hinterließ unsere Testkandidatin einen besonders guten Eindruck.

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Flatpicking: Sound über Mikrofon

In der Wertung Rhythmus gefiel mir die Custom Legend leider nicht ganz so gut. Mit dem Plektrum gespielte Rhythmen zeigen sich vergleichsweise mittig und die Custom Legend wirkt unter Studiobedingungen mit energetisch gespielten Rhythmen bisweilen überfordert. Bei der folgenden Aufnahme habe ihre Ehre mit einem EQ gerettet und den Sound gedoppelt.

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Rhythmusgitarre: Sound über Mikrofon

Melodien und Linien setzen sich gut durch.

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Solo-Spiel: Sound über Mikrofon

Der OP-Pro Studio macht einen ordentlichen Job. Schnarzgeräusche, die alle piezokeramische Untersatteltonabnehmer mehr oder weniger absondern, sind kaum präsent, wenn man die Custom Legend z.B. über zwei Aktivboxen (Yamaha) schickt. Mit dem tiefen Contour Body ist man aber nicht hundertprozentig vor Rückkopplungen geschützt. Aber das System ist summa summarum alles andere als anfällig und respektiert man den Sicherheitsabstand, dann ist man vor Überraschungen relativ sicher.
Auch unter Studiobedingungen hält sich das System mit Geräuschanteilen vornehm zurück, bietet aber wie übrigens alle piezokeramischen Tonabnehmer einen mehr oder weniger komprimierten Ton, der allerdings nur unter Studiobedingungen subtil hörbar ist.

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Plektrumspiel: Sound über integriertes Tonabnehmer-System OP-Pro Studio

Solistische Aktivitäten können mit der robusten Werkbespannung (12er Satz) auch in den oberen Lagen erfolgen und der halbrunde Halsfuß ermöglicht auch den Zugriff im Bereich des Cutaways. Einzeltöne mit einem langen Sustain sind mit Vibrato oder Bending formbar. Mit einem 11er Satz könnte das Instrument zu einer echten Sologitarre für den Single-Line-Flitzer gedeihen.

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Solo-Spiel: Sound über integriertes Tonabnehmer-System OP-Pro Studio

Im folgenden habe ich die Funktionen Drive und Expressor unter die Lupe genommen.

  • Erster Akkord: Drive deaktiviert (0%) / Expressor (100%)
  • Zweiter Akkord: Drive aktiviert (100%) / Expressor (100%)
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Funktionsweise Drive
  • Dritter Akkord: Drive deaktiviert (0%) / Expressor (0%)
  • Vierter Akkord: Drive deaktiviert (0%) ( Expressor 100%)
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Funktionsweise Expressor

Zum Schluss habe ich die beiden Signale im Verhältnis 2 (Mikros) zu 1 (Tonabnehmer) gemischt.

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Fingerpicking: Mikrofon + Tonabnehmer Flatpicking: Mikrofon + Tonabnehmer Rhythmusgitarre: Mikrofon + Tonabnehmer
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Fazit

Die Ovation C2079LX-CCB Custom Legend aus dem Custom Shop in New Hartford, USA, hebt sich mit Edeloptik von ihren attraktiven Schwestern aus Fernost ab. Zur gehobenen Performance tragen aber nicht nur Abalone-Einlagen und Goldhardware bei, sondern auch die makellose Verarbeitung und eine rundum perfekt ausgeführte Lackierung im Cherry-Burst. Das Tonabnehmersystem bewährt sich auch im rauen Bühnenalltag, aber die Custom Legend bietet auch unplugged einen soliden Ton. Satte Bässe, durchsetzungsfähige Mitten und glänzende Höhen bilden ein voluminöses, ausgewogenes Klangbild. Flat- und Fingerpickings kommen sehr kraftvoll, und der schnelle Hals kommt Solisten entgegen, allerdings offenbart sie beim Rhythmusspiel leichte Mängel mit einem etwas mittigen Sound. Das nötige Kleingeld vorausgesetzt, ist die C2079LX eine wertige und edle Anschaffung fürs Leben. Ein Koffer ist im Lieferumfang enthalten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Hochwertige Verarbeitung
  • attraktive Optik
  • guter Pickup-Sound
  • solider Naturklang (Picking)
Contra
  • Rhythmen klingen leicht mittig
Artikelbild
Ovation C2079LX-CCB Custom Legend Test
Die Ovation C2079LX-CCB Custom Legend liefert ein solides, voluminöses und ausgewogenes Klangbild und ist eine wertige und edle Anschaffung fürs Leben.
Die Ovation C2079LX-CCB Custom Legend liefert ein solides, voluminöses und ausgewogenes Klangbild und ist eine wertige und edle Anschaffung fürs Leben.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Ovation
  • Modell: Custom Legend
  • Bauform: Roundback mit Cutaway
  • Herkunftsland: New Hartford/USA
  • Korpus: Deep Contour / Lyrachord
  • Finish/Farbe: Gloss Nitro, hochglänzend, Cherry Burst
  • Decke: massive AAA-Sitkafichte
  • Schallloch-Durchmesser: 10 cm
  • Saitenhalter: Ebenholz
  • Stegeinlage: Knochen
  • Rosette: Abalone “Oak Leaves“
  • Unterbug: 40,2 cm
  • Oberbug: 28,0 cm
  • Korpuslänge: ca. 51,2 cm
  • Bracing (Decke): Custom X-Pattern Spruce (50th Anniversary)
  • Bracing (Boden): keine
  • Hals, Kopfplatte und Halsfuß: fünffach laminiert Ahorn/Mahagoni/Ahorn
  • Hals-Finish: seidenmatt
  • Halsumfang (am Sattel): 11,5 cm
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Griffbretteinlagen: Abalone, Small Ovation “Dots, Diamonds, and Squares”
  • Griffbrettradius 10“ (254 mm)
  • Bünde: 20
  • Mensur: 641,35 mm
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Sattel: Knochen
  • Breite im 12. Bund: 5,2 cm
  • Halsfuß: halbrund
  • Tonabnehmer: OCP1 “Original Patented Pickup”
  • Pre-Amp: OP Pro Studio
  • Hardware: Gold
  • Mechaniken: Schaller M6, Gold mit Pearl Buttons
  • Gewicht: 2450 Gramm
  • Werksbespannung: Adamas 1818
  • Besonderheiten: Koffer (Ovation Mold Case)
  • Ladenpreis: 3380,00 Euro (September 2017)
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Unser Testmodell kommt mit einer ausgewählten AAA-Sitkafichtendecke in einem perfekt hochglänzend polierten Cherry Sunburst.

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