Anzeige

Eastwood Guitars Airline Lap Steel Red Test

Die Eastwood Guitars Airline Lap Steel gehört zu der Gattung Gitarre, die sich an raren Modellen der Vergangenheit orientiert. Seit 2001 stehen bei dem kanadischen Unternehmen vor allem Modelle auf dem Programm, die in den späten 50er und 60er Jahren von Valco hergestellt wurden, darunter Marken wie National, Supro und Airline. Die ursprünglichen Airline-Gitarren, allesamt in den USA gebaut, hatten als Besonderheit einen Korpus aus Fiberglas und damit eine ganz besondere Resonanz und Ansprache.

Eastwood_Guitars_Airline_Lapsteel_003FIN


Die aktuellen Reissues von Eastwood Guitars im Design der Originale bestehen dagegen aus Holz und kommen aus fernöstlichen Fertigungsstätten. Wir haben die aktuelle Airline Lap Steel im Test, eine futuristisch anmutende Gitarre mit recht spartanischem und funktionellem Design.

Details

Die rote Airline Lap Steel kommt im passenden Koffer und wirkt auf den ersten Blick futuristisch, aber durchaus ansprechend. Ihr Korpus besteht aus Linde, und das Griffbrett aus Keramik ist bis zum 24. Bund mit Römischen Ziffern beschriftet, bis in den 36. Bund reichen anschließend einfache Striche.

Fotostrecke: 6 Bilder Die aktuelle Airline Lap Steel, eine futuristisch anmutende Gitarre mit recht spartanischem und funktionellem Design.

Der Hot-Rail Humbucker mit seiner verchromten Metallkappe sitzt unmittelbar am Griffbrettende direkt vor der Strat-Style-Brücke, die 570 mm Mensur wird auf der anderen Seite von einem 5 cm breiten Sattel begrenzt. Ein schönes Gimmick ist das Vintage-Logo auf der Kopfplatte, dort ist die Marke Airline in einem weißen, dreidimensionalen Schriftzug aufgesetzt. Dort findet man auch die gekapselten Stimmmechaniken mit Wirbeln aus Kunststoff, die zwar einfach ausgeführt sind, in der Praxis aber präzise und leichtgängig funktionieren.

Fotostrecke: 4 Bilder Als Tonabnehmer kommt ein Hot-Rail Humbucker mit verchromter Metallkappe zum Einsatz.

Zwei parallel zum Griffbrett befestigte und sehr gut erreichbare Potis regulieren Volume und Tone und die obligatorische Klinkenbuchse sitzt schräg unterhalb des Stegs auf der Oberseite des Korpus, gleich neben den Reglern. Insgesamt ist die Airline Lap Steel also eher spartanisch bestückt und offensichtlich auf Funktion getrimmt.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Griffbrett besteht aus Keramik und ist bis zum 24. Bund mit Römischen Ziffern beschriftet,…
Anzeige

Praxis

Wir testen die Gitarre mit einem Fender Hot Rod Deluxe, bis auf den eingebauten Hall und einen Dual Drive von Dirk Baldringer ohne zusätzliche Effekte. Sie klingt mit komplett geöffneter Tonblende klar und hat vor allem Sustain ohne Ende. Die Saiten schwingen frei über dem hochliegenden Sattel und die Strat-Style Bridge trägt das ihre dazu bei.

Audio Samples
0:00
Die Lap Steel clean und ohne Tonblende.

Der Hot-Rail-Humbucker hat viel Output, der einen amtlichen, satten Sound aus dem Amp kitzelt, der bei härterem Anschlag auch schon mal in die Röhrensättigung geht. Wie man hört, ist die Dynamikbandbreite aber durchaus gegeben, sodass wir auch leises Anschlagen gut auf den Verstärker übersetzen und die feineren Nuancen beim Spielen hörbar machen können. Die Tonblende arbeitet gut, der Sound mit halb geschlossener Blende perlt immer noch satt aus dem Speaker.

Audio Samples
0:00
Clean mit halb geschlossener Blende

Schließen wir die Blende ganz, steht die Lap Steel und der Verstärker gefühlt im Keller des Nachbarhauses, hier ist also einiges möglich.

Audio Samples
0:00
Clean mit ganz geschlossener Blende
Die Airline Lap Steel klingt satt und voll und lässt sich dynamisch mit Anschlag und Volume-Poti steuern.
Die Airline Lap Steel klingt satt und voll und lässt sich dynamisch mit Anschlag und Volume-Poti steuern.

Setzen wir das Volume-Poti ein, haben wir einen langen Weg und erzeugen auch bei zurückgedrehter Lautstärke immer noch einen vollen Klang. Generell ist die Airline Lap Steel von Eastwood Guitars präsent in den Mitten und hat genug Bassfrequenzen, um auf den tiefen Saiten druckvoll agieren zu können und in den Höhen perlt es schön rund. Mit dem Tonebar in der Hand zeigt sich der Vorteil der hochliegenden Saiten, wodurch wir weit über dem Griffbrett agieren können und in keinster Weise Probleme haben, auch bei angewinkeltem Slide auf den hohen Saiten sauber zu intonieren. Die Anschlagshand hat durch die Korpusform ausreichend Auflagefläche, leider stört die Lage der Klinkenbuchse. Ohne abgewinkelten Stecker ist es nicht möglich, entspannt die Saiten zu zupfen oder anzuschlagen. Mit einem Kabel mit Winkelstecker wird das Problem zu großen Teilen gelöst.

Audio Samples
0:00
Die Airline Lap Steel clean über den Fender Hot-Rod Deluxe.

Unser Testexemplar hat leider etwas Probleme mit den Sattelkerben, zwei Saiten wollen einfach nicht richtig nachrutschen. Allerdings ist das nichts, was sich nicht mit etwas Teflon beheben ließe, aber grundsätzlich eine Angelegenheit der Endkontrolle. Wie schon erwähnt ist auch die Position der Klinkenbuchse etwas ungünstig – Winkel-Klinkenstecker sind angesagt.

Schalten wir den Dual Drive dazu, kitzeln wir so richtig den Blues aus dem Instrument. Die Lap Steel singt, wie es sich für einen authentischen Blues gehört und der Humbucker macht ordentlich Dampf.

Audio Samples
0:00
Lap Steel mit dem Dual Drive Pedal von Baldringer

Die Gitarre bleibt jederzeit transparent behält ihren klaren Charakter.

Anzeige

Fazit

Ein schönes und gut verarbeitetes Instrument ist die Airline Lap Steel mit ihrer angenehm abgerundeten Form und dem futuristischen Design. Sie klingt satt und voll und lässt sich dynamisch mit Anschlag und Volume-Poti steuern. Leider führt die ungünstig platzierte Klinkenbuchse zu Punktabzügen in der Bewertung, was dem Ganzen aber klanglich keinen Abbruch tut. Der Humbucker macht ordentlich Druck auf allen Frequenz-Etagen, sorgt in den Höhen für perliges Vergnügen und ist vor allem in den Mitten fett unterwegs – gegenüber Lap Steels mit Singlecoils ein großes Plus. Auch mit Zerrpedalen harmoniert die Airline Lap Steel und generiert rotzig-fette Blues-Sounds. Die hohe Saitenlage kommt der Bespielbarkeit entgegen, wobei ich mir persönlich dickere Saiten wünschen würde. Ein praktischer und stabiler Koffer von Eastwood Guitars gehört zum Lieferumfang.

Pro
  • charakteristischer, transparenter Sound
  • langes Sustain
  • kraftvoller Humbucker
  • hohe Saitenlage
  • Strat-Style-Brücke
Contra
  • Klinkenbuchse ungünstig platziert
Die Eastwood Guitars Airline Lap Steel klingt voll und generiert auch mit Zerrpedalen rotzig-fette Blues-Sounds.
Die Eastwood Guitars Airline Lap Steel klingt voll und generiert auch mit Zerrpedalen rotzig-fette Blues-Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Bezeichnung: Airline Lap Steel
  • Hersteller: Eastwood Guitars
  • Typ: Lap Steel Gitarre
  • Korpus: Linde
  • Griffbrett: Keramik
  • Sattelbreite: 5 cm
  • Mensur: 570 mm
  • Pickup: Hot-Rail Humbucker
  • Regler: 1 x Volume, 1 x Tone
  • Steg: Strat-Style Bridge
  • Hardware: Vintage Nickel/Chrom
  • Ladenpreis: 429,00 Euro (Oktober 2017)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • charakteristischer, transparenter Sound
  • langes Sustain
  • kraftvoller Humbucker
  • hohe Saitenlage
  • Strat-Style-Brücke
Contra
  • Klinkenbuchse ungünstig platziert
Artikelbild
Eastwood Guitars Airline Lap Steel Red Test
Für 399,00€ bei
Hot or Not
?
Ihr Korpus besteht aus Linde, die ursprünglichen Airline-Gitarren hatten als Besonderheit einen Korpus aus Fiberglas.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Telecaster | Classic Sounds with Modern Feel | Sound Demo
  • Country Rock Riffing with the American Professional Classic Telecaster!
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo