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Chapman ML1 Pro Modern Lunar Test

Die ML1 Pro Modern E-Gitarre ist das Aushängeschild der britischen Marke, deren Gründer Rob Chapman seit 2009 mit seinen Instrumenten präsent ist. Das erste Instrument, die Ur-ML1, entsprang einer Internet-Kampagne, die er ins Leben rief und an der 5000 Gitarristen teilnahmen, die ihre ideale Gitarre verwirklicht sehen wollten. Die damalige Auflage von 500 Instrumenten war schnell ausverkauft und die ML1 begründete das inzwischen auf eine beeindruckende Zahl von Instrumenten gewachsene Angebot.

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Unter dem Namen Chapman Guitars werden die Instrumente in Korea gefertigt, was zur Folge hat, dass sie in unseren bisherigen Tests eine durchweg gute Qualität vorweisen konnten und dazu auch preislich im Rahmen bleiben. Ob die ML1 Pro als Flaggschiff der Marke ebenfalls überzeugen kann, wird der folgende Test zeigen.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Die ML1 Pro wird gut geschützt in einem stabilen Rechteckkoffer geliefert, in dem sich außer der E-Gitarre auch einige Werkzeuge zum Einstellen von Halskrümmung und Brücke sowie ein Poliertuch befinden.
Unsere Testkandidatin besitzt einen Mahagoni-Korpus im modernen Strat-Stil, auf den eine geflammte Ahorndecke aufgeleimt wurde, die gewölbt und mit einigen Fräsungen versehen ist, die für eine verbesserte Ergonomie sorgen sollen. Da es sich um eine Neck- Through-Konstruktion handelt, wurden die beiden Korpusflügel an den durchgehenden Ahornhals geleimt. Der Korpus ist im Farbton Lunar grau gebeizt und seidenmatt lackiert, wobei ein schmaler Steifen am oberen Zargenrand im Naturholz-Finish belassen wurde, sodass ein sogenanntes Reveal Natural Binding entstand. Die Maserung der Ahorndecke schimmert durch die Lackierung und verleiht dem Instrument eine edle Note.

Fotostrecke: 6 Bilder Mit der ML-1 hatte Rob Chapman eines seiner erfolgreichsten Gitarrenmodelle entwickelt, die ML-1 Pro tritt nun das Erbe an.

Zwei Chapman Sonorus Humbucker mit Alnico-5-Magneten sorgen an Steg und Hals für die Abnahme der Saitenschwingungen und sind direkt in den Korps geschraubt. Organisiert werden beide von einem Volume- sowie einem Tone-Regler mit griffigen Metallknöpfen, wobei die beiden Potis für meinen Geschmack aber durchaus leichtgängiger sein könnten. Insgesamt fünf Positionen beherrscht der Pickup-Wahlschalter, der in den Zwischenstellungen zwei und vier die Humbucker splittet. Daraus ergeben sich folgende Schaltungsmöglichkeiten, die im Praxisteil näher beleuchtet werden sollen:

Fotostrecke: 5 Bilder Die ML-1 Pro ist mit zwei Chapman Sonorus Humbuckern in Steg- und Hals-Position ausgestattet,…
POSITION 1Steg
POSITION 2Steg + Hals gesplittet, äußere Spule
POSITION 3Steg + Hals
POSITION 4Hals + Steg gesplittet, äußere Spule
POSITION 5Hals

Die aufgezogenen D’Addario NYXL Nickel Wound Super Light Saiten in der Stärke .09 – .042 werden durch den Korpus gefädelt und über eine feste Chapman String-Through-Brücke auf den Weg in Richtung Mechaniken gebracht. Ein Blick auf die Rückseite der ML1 Pro zeigt den durchgehenden Ahornhals, der im Naturfinish belassen wurde. Eine Ausfräsung, die unterhalb der Potis und des Fünfweg-Schalters platziert ist, beherbergt die Elektronik und ist mit einem schwarzen Kunststoffdeckel verschlossen. Die beiden schwarzen Chapman-Straplock-Gurtpins sind an den üblichen Positionen zu finden und zudem unterlegt, um den Lack zu schonen. Die passenden Gegenstücke für den Gurt befinden sich natürlich ebenfalls im Koffer.

Fotostrecke: 4 Bilder Eine feststehende Chapman String-Through-Brücke nimmt die Saiten auf,…

Der Hals-Korpus-Übergang wurde großzügig ausgefräst und verspricht einen leichteren Zugang zu den höchsten Lagen des Griffbretts. Letzteres besteht aus Ebenholz und beherbergt 24 Jumbo-Bünde aus Edelstahl, die allesamt gewissenhaft abgerichtet und poliert wurden. Eine Infinity-Einlage im zwölften Bund auf dem ansonsten ohne weitere Markierungen belassenen Griffbrett erleichtert die Orientierung beim Spiel, und in der Halskante weisen fluoreszierende Einlagen, sogenannte “Glow in the dark”-Punkte, den Weg.
Das Halsprofil gibt Chapman als C-Shape an, und genau so fühlt es sich auch an. Modern und recht breit in der Hand liegend ermöglicht es sämtliche moderne Spielweisen. Die Saiten werden über einen 42mm breiten Graph Tech Black TUSQ XL-Sattel schnurgerade zu den Hipshot Grip- Lock Mechaniken geführt, die mit einer Übersetzung von 18:1 ein geschmeidiges und präzises Stimmen ermöglichen. Die Tuner befinden sich auf der rechten, also unteren Seite der umgedreht angebrachten Kopfplatte. Letztere ist angewinkelt und generiert einen erhöhten Druck der Saiten auf den Sattel. Das erspart einerseits Saitenniederhalter und es minimiert die Gefahr, dass die Saiten aus den Sattelkerben springen.

Fotostrecke: 8 Bilder Der sehr weit ausgeschnittene Cutaway erleichtert das Erreichen der hohen Lagen.

Optisch ansprechend finde ich auch das Ebenholz Furnier auf der Kopfplatte. Der Zugang zum Double Action Hals-Einstellstab befindet sich direkt hinter dem Sattel und ist mit einem Kunststoffplättchen verschlossen.

Mit einer Mensur von 648 mm besitzt die Gitarre Fender-typische Abmessungen und mit 3362 Gramm ist auch längeres Spielen im Stehen keine Tortur. Die ML1 Pro bietet keinerlei Anlass zur Kritik, sie wurde ganz im Gegenteil ausgesprochen gewissenhaft und auf hohem Niveau gefertigt. Wer etwas mehr Farbe ins Spiel bringen möchte, kann die Gitarre auch in einem freundlichen Rot mit der Farb-Bezeichnung “Sun” erwerben.

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Praxis

Sound/Bespielbarkeit:

Die Gitarre lässt sich im Sitzen wie im Stehen hervorragend bespielen, sie pendelt sich am Gurt in der Waagerechten ein und ermöglicht ein ermüdungsfreies Handling. Dazu trägt aber auch die Werkseinstellung ihren Teil bei, denn die ist wirklich sehr gut gelungen. Da schnarrt nichts, und auch was die Intonation anbetrifft, gibt es nichts zu bemängeln.
Trocken angespielt kommt ein drahtiger und satter Klang zustande, die Saiten klingen lange und gleichmäßig aus.
Ich verbinde die Chapman ML1 Pro mit meinem Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossene 2 x 12″ Box, die mit Vintage 30 Speakern bestückt ist, mit einem SM57 ab. Alle Audiofiles werden klanglich natürlich nicht weiter bearbeitet.
Los geht es wie immer im cleanen Kanal des Marshalls, dabei schalte ich alle Positionen des Fünfwegschalters durch und beginne mit dem Hals-Humbucker. Im ersten Durchgang spiele ich eine Akkordfolge in der mittleren, im zweiten Audiobeispiel in der unteren Lage des Griffbretts.

Audio Samples
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Clean: alle 5 PU-Positionen Akkorde mittlere Lage Clean: alle 5 PU-Positionen Akkorde untere Lage

Clean liefern die beiden Humbucker jeweils den von ihnen bekannten, mittigen Klang. Interessant wird es in den Zwischenpositionen zwei und vier, denn hier werden die Doppelspuler gesplittet und liefern so einen drahtigeren, an eine Strat erinnernden Sound.
Für das nächste Beispiel schalte ich in den nächsthöheren Kanal des Amps und erzeuge einen Medium-Crunch-Sound.

Audio Samples
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Medium Crunch Sound

Auch mit mehr Gain können die Zwischenpositionen gefallen, denn die Attacks bekommen einen glockigen Charakter und vermengen sich ganz hervorragend mit dem darauf folgenden Klangbild. Aber auch die Humbucker machen einen überzeugenden Job, sie gehen selbstbewusst und mit einem straffen Mittenbild ans Werk.
Mit etwas mehr Gain geht es weiter, auch hier schalte ich alle fünf Positionen durch. Im zweiten Beispiel spiele ich ein paar breite Akkorde, auch hier wird bei derselben Amp-Einstellung durchgeschaltet.

Audio Samples
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Crunch mit mehr Gain: alle 5 PU-Positionen Crunch mit mehr Gain: alle 5 PU-Positionen, Akkorde
Die Chapman ML1 Pro ist top verarbeitet und rockt was das Zeug hält.
Die Chapman ML1 Pro ist top verarbeitet und rockt was das Zeug hält.

Kann die ML1 Pro am cleanen Amp gefallen, begeistert sie zunehmend mit höheren Einstellungen am Gainregler. Hier zeigt sie sich ausgesprochen souverän und drückt die gemuteten Achtel förmlich aus den Speakern. Auch die Zwischenpositionen beweisen sich als echte Bereicherung, der Klang wird glockiger, aber nicht dünner.
Mit dem High-Gain-Kanal des Amps und dem Steg-Humbucker geht es weiter.

Audio Samples
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High Gain: Steg Pickup

Hier fühlt sich die ML1 Pro spür- wie auch hörbar wohl. Sie liefert ausgesprochen authentische Breitwand-Sounds und kann auf ganzer Linie begeistern. Da matscht nichts, alle Attacks werden akkurat übertragen und heraus kommt ein moderner Heavy-Sound.
Mit einer Prise mehr Gain geht es im nächsten Audiobeispiel weiter.

Audio Samples
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Heavy Sound mit mehr Gain

Ein Solo darf ebenfalls nicht fehlen, erst ist der Hals-, dann der Steg-Humbucker zu hören.

Dass sie auch hier punktet, dürfte sicherlich niemanden sonderlich überraschen. Positiv fällt in dem Zusammenhang der Hals-Tonabnehmer auf, der trotz des hohen Gains nicht mulmt. Ganz im Gegenteil zeigt er sich ausgesprochen ausgewogen im Klangbild und bildet mit dem Steg-Humbucker zusammen ein tolles Gespann!

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Fazit

Die Chapman ML1 Pro kann auf ganzer Linie Überzeugen, denn hier stimmt einfach alles. Geliefert wird die in Korea gefertigte Gitarre in einem stabilen Rechteckkoffer und kann mit einer tollen Verarbeitung und Werkseinstellung gefallen. Überzeugen kann sie mit ihrer hervorragenden Bespielbarkeit und ihrem klanglichen Angebot, das sie vor allem am verzerrten Amp zur Geltung bringt. Wer auf Reverse-Headstock-Gitarren steht und vornehmlich in der Welt höherer Gain-Einstellungen beheimatet ist, sollte sich die Chapman ML1 Pro Serie einmal genauer anschauen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist ausgewogen.

Pro:
  • top Verarbeitung
  • große Soundvielfalt
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • stabiler Koffer
Contra
  • schwergängige Potis
Top Verarbeitung, eine große Soundvielfalt und top Werkseinstellung - die Chapman ML-1 Pro ist ein würdiger Nachfolger der populären ML-1.
Top Verarbeitung, eine große Soundvielfalt und top Werkseinstellung – die Chapman ML-1 Pro ist ein würdiger Nachfolger der populären ML-1.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Chapman Guitars
  • Modell: ML1 Pro Modern Lunar
  • Herstellungsland: Korea
  • Korpus: Mahagoni
  • Decke: geflammter Ahorn, gewölbt
  • Hals: Ahorn, Neck Through
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Griffbrettradius: 350 mm
  • Halsprofil: C
  • Mensur: 648 mm (25,5“)
  • Bünde: 24 Jumbo Edelstahlbünde
  • Sattel: 42 mm, Graph Tech Black TUSQ XL
  • Pickups: Chapman Sonorus Alnico 5 Humbucker an Steg und Hals
  • Schalter: 5-Weg mit Coil-Split in Zwischenpositionen
  • Regler: Master Volume, Master Tone
  • Brücke. Chapman String Through
  • Tuner: Hipshot Grip-Lock 18:1
  • Gewicht: 3362 Gramm
  • Besonderheiten: Chapman Strap Locks, D’Addario NYXL Nickel Wound 09-42, Chapman Pro Hard Case
  • Ladenpreis: 1.119,00 Euro (Dezember 2017)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • top Verarbeitung
  • große Soundvielfalt
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • stabiler Koffer
Contra
  • schwergängige Potis
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Chapman ML1 Pro Modern Lunar Test
Für 999,00€ bei
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Der Mahagoni-Korpus im modernen Strat-Style ist mit einer geflammten Ahorndecke ausgestattet und in Lunar Grau gebeizt.

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