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Mooer Micro Preamp 014 Taxidea Taxus Test

Der Mooer Micro Preamp 014 Taxidea Taxus des chinesischen Effektpedal-Herstellers mit der Lizenz zum Schrumpfen repräsentiert die Nummer 14 in der Micro-Preamp-Serie, in der sich alle Pedale an realen und zum Teil legendären Vorbildern orientieren. Bei unserem heutigen Kandidaten stand der Badger aus dem Hause des US-Herstellers Suhr Pate.

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Kein Vergleich gibt es in preislicher Hinsicht, denn das Original bewegt sich im deutlich vierstelligen Bereich, während unser Testkandidat zweistellig bleibt und kein allzu großes Loch in die Portokasse reißt. Eine Differenz, die so einen Test natürlich umso interessanter macht, zumal nicht wenige Mooer-Pedale in der Vergangenheit durchaus überraschen konnten.

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Details

Optik/Verarbeitung:

Bei dem Pedalnamen beweist die Marketingabteilung des Herstellers Kreativität. Irgendwelche Markenverletzungen werden umgangen, indem man kurzerhand den wissenschaftlichen Namen des Badgers, also des amerikanischen Silberdachses, auf den Bodentreter schreibt: Seine lateinische Bezeichnung Taxidea Taxus schlägt den Bogen zu Suhr und seinem beliebten Amp.

Fotostrecke: 3 Bilder Erstaunlich wie es Mooer immer wieder schafft auf kleinstem Raum Nachbildungen bekannter Preamps unterzubringen.

Wie alle Pedale der Micro-Preamp-Serie wird auch dieses in einem kleinen Karton geliefert, in dem sich zusätzlich eine mehrsprachige Bedienungsanleitung befindet. 94 x 42 x 52 mm ist das Gardemaß aller Micro-Preamp-Pedale und wie alle anderen besitzt auch die Nummer 14 ein Metallgehäuse, das es vor äußeren Einflüssen schützt.

Immerhin fünf Mini-Potis auf der Oberseite ermöglichen ein Einstellen von Volume, Gain, Treble, Mid und Bass, deren Funktionsweise sich selbst erklären. Da das Pedal, wie in der dieser Serie üblich, zweikanalig aufgebaut ist, ermöglicht ein kleiner Taster mit der Bezeichnung CH/CAB das Umschalten zwischen Clean- und Overdrive-Kanal. Eine LED im Taster zeigt zudem an, in welchem Kanal man sich gerade befindet. Clean wird blau und der verzerrte Kanal rot angezeigt. Wird der Taster länger als zwei Sekunden gedrückt, aktiviert sich eine Speaker-Emulation und das Pedal lässt sich ganz ohne Verstärker direkt an ein Mischpult, eine Endstufe oder ein Audio-Interface anschließen. Die Kanalumschaltung ist dabei weiterhin per Hand möglich.

Fotostrecke: 3 Bilder Fünf Potis, ein Mini-Taster und ein Fußschalter in Standardgröße bilden die Bedienelemente auf der Oberseite.

Natürlich soll das Pedal aber vorwiegend mit dem Fuß gesteuert werden und darauf wartet der übliche Fußschalter. Dieser ist mit einer Doppelfunktion versehen und ermöglicht neben dem An- beziehungsweise Abschalten des Pedals auch eine Kanalumschaltung. Das ist sehr praktisch und erweitert den Funktionsumfang im Live-Betrieb ungemein. Um zwischen den beiden Modi schalten zu können, muss der Schalter länger als zwei Sekunden gedrückt werden, ein Blinken der LED bestätigt dann den Wechsel.

Trotz der geringen Abmessungen bringt der Taxidea Taxus ganze 153 Gramm auf die Waage und im Betrieb erschwert eine Gummierung der Unterseite ein Verselbständigen auf glatten Böden. Ein Batteriebetrieb ist verständlicherweise nicht möglich, denn das Pedal ist schlicht und ergreifend zu klein, um einen 9-Volt-Block aufzunehmen. Stattdessen muss also ein Standard-9-Volt-Netzteil her, das jedoch nicht Teil des Lieferumfangs ist. Die entsprechende Buchse befindet sich an der Stirnseite, und weil das kleine Pedal satte 300 mA benötigt, sollte das Netzteil ausreichend dimensioniert sein.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein- und Ausgangsbuchsen sind jeweils rechts und links auf die Gehäuseseiten verteilt.

Die Ein- und Ausgangsbuchsen sind versetzt an der rechten und linken Gehäuseseite angebracht, was den Vorteil hat, dass mehrere Pedale näher aneinander geparkt werden können, vorausgesetzt natürlich, man verwendet abgewinkelte Klinkenstecker. Da die Bedienoberfläche nicht allzu viel Platz bietet, fallen die fünf Regler recht klein aus, lassen sich aber trotzdem relativ komfortabel bedienen. Ein kleiner weißer Punkt zeigt die aktuelle Reglerstellung an, die auch aus dem Stand zu erkennen ist. Allerdings sollte man beachten, dass die Beschriftung auf dem Pedal zwar vertikal, aber die Funktion wie gewohnt ausfällt. Die Zwölf-Uhr-Position zeigt somit in Richtung Stirnseite.

Mooer empfiehlt den direkten Anschluss an eine Endstufe oder den Return des Effekteinschleifwegs eines Amps; dank der Speakersimulation kann das Pedal aber auch direkt mit einer PA oder an der Soundkarte eines Rechners benutzt werden. Wie das im Vergleich mit dem Verstärker klingt, werde ich natürlich im Praxisteil herausfinden.
Das Taxidea Taxus Pedal wurde sauber und ohne erkennbare Mängel in China gefertigt, womit wir auch schon beim Praxisteil angelangt wären.

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Praxis

Sound:

Da das Pedal nicht für den Anschluss an den Eingang eines Verstärkers konzipiert wurde, verbinde ich den Ausgang des Taxidea Taxus mit dem Return meines Marshall JVM 410 Topteils. Dieses treibt eine 2 x 12″ Box an, die ich mit einem SM57 abnehme und das aufgenommene Signal im Klang natürlich nicht weiter bearbeite.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Pedals und meiner Telecaster, wobei die Regler des Pedals in der Mittelstellung positioniert sind. Im ersten Beispiel spiele ich ein paar Akkorde mit dem Halspickup der Tele, im zweiten schalte ich in die Mittelstellung.

Audio Samples
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Clean: Telecaster, Hals-Pickup Clean: Telecaster, beide Pickups

Das Pedal liefert in der Halsposition der Gitarre einen warmen Cleansound, in der Mittelstellung wird es schön knackig. Die Attacks kommen definiert aus den Speakern und zeigen die klanglichen Möglichkeiten, je nach angeschlossener Gitarre und deren unterschiedlichen Pickup-Positionen.
Ich bleibe im cleanen Kanal des Pedals und möchte nun herausfinden, wie sich der EQ im Klang widerspiegelt. Dazu drehe ich den Treble- und den Bass-Regler komplett auf, die Mitten dafür ganz raus. Als Gitarre kommt jetzt eine Strat zum Einsatz.

Audio Samples
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Clean: Treble & Bass max., Stratocaster

Der EQ zeigt sich im cleanen Kanal nicht wirklich drastisch, vermag aber den Klang ein wenig zu formen. Selbst bei ganz aufgedrehten Treble- und Bass-Reglern wirkt der Sound nicht verbogen, und obwohl der Mittenregler in der Minimalstellung verweilt, bleiben genügend Mitten im Klang erhalten. Das Pedal zeigt sich im cleanen Kanal übrigens als äußerst übersteuerungsfest, selbst bei ganz aufgedrehtem Gain konnte ich keine Verzerrung herauskitzeln, das Signal wurde einfach nur lauter.
Daher geht es nun mit dem Overdrive-Kanal weiter.
Für das nächste Hörbeispiel positioniere ich wieder alle Regler in die Mittelstellung und greife zu einer Strat, die einen Humbucker in der Stegposition besitzt. Dabei drehe ich den Gainregler pro Durchgang von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Overdrive: Gain Min/Mid/Max, Strat Steg-PU

Schon in der Minimalstellung des Gainreglers machen sich je nach Anschlagsintensität erste Verzerrungen bemerkbar, die natürlich bei höheren Potistellungen zunehmen. In der Mittelstellung kommt schon ein recht dichtes Rockbrett zustande, die Maximalstellung liefert genügend Reserven für Solos. Der Sound ist direkt und tendiert für meinen Geschmack ganz klar in die britische Richtung. Auch hier treten die Attacks sehr schön hervor und setzen die nötigen Akzente.
Natürlich möchte ich auch herausfinden, wie sich die Klangregelung im Overdrive-Kanal bemerkbar macht und positioniere Treble wie auch Bass auf 14 Uhr, der Mittenregler zeigt auf 13 Uhr und Gain ist ganz aufgedreht. Als Gitarre kommt eine Music Man Reflex mit Humbuckern zum Einsatz.

Audio Samples
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Overdrive: Treble 14 Uhr, Mid 13 Uhr, Gain max.
Das Pedal liefert authentische Clean- und Overdrive-Sounds und verfügt über einen guten frequenzkorrigierten Ausgang.
Das Pedal liefert authentische Clean- und Overdrive-Sounds und verfügt über einen guten frequenzkorrigierten Ausgang.

Der Sound wirkt insgesamt aufgefrischt und schön rotzig. Das Pedal verhält sich Amp-typisch und lässt mich vergessen, dass der Grundsound aus einem Pedal kommt, ein gutes Zeichen.
Für das kommende Beispiel behalte ich die Einstellungen aus dem Audiofile zuvor bei, lediglich den Höhenregler drehe ich auf die 9-Uhr-Position.

Audio Samples
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Overdrive: Treble 9 Uhr, Mid 13 Uhr, Gain max.

Hier im Overdrive-Kanal zeigt sich der EQ wesentlich effektiver und nur durch das Herunterregeln der Höhen kommt ein fetter Rocksound zustande, der mir ausgesprochen gut gefällt! Der zeigt sich recht kehlig, so wie man es von einem britischen Verstärker mit dem markanten M gewohnt ist.
Ich drehe weiter am EQ, lasse dabei den Gainregler in der Maximalstellung. Treble zeigt auf 13 Uhr, die Mitten drehe ich ganz raus und der Bassregler steht auf 15 Uhr. Dazu stimme ich die Gitarre auf Drop D und spiele ein Heavy-Riff.

Audio Samples
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Overdrive: Treble 13 Uhr, Mid min., Bass 15 Uhr, Gain max.

Auch diese Disziplin meistert das Pedal ganz souverän und liefert einen modernen “scooped” Sound, der nach wie vor mit seiner Direktheit überzeugen kann. Die Riffs werden förmlich aus den Speakern gedrückt, was sich positiv auf das Spiel auswirkt.
Ein Beispiel mit dem Speakersimulator darf natürlich auch nicht fehlen, dazu behalte ich die Einstellungen des letzten Beispiels bei, nur dass ich den Ausgang des Pedals jetzt mit dem Line-In eines Mikrofon-Preamps verbinde und auf den Speaker-Sim-Out schalte.

Audio Samples
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Sound der Speakersimulation

Wie zu erwarten, ist der so generierte Sound anders als der, der aus den Speakern in Verbindung mit einer Röhrenendstufe kommt. Aber, und das ist entscheidend, er ist nicht schlechter, nur eben anders. Er besitzt eine ähnliche Energie, ist in den Höhen etwas bedeckter und auch die Mitten treten hervor, aber es lässt sich für meinen Geschmack sehr gut mit dem Sound arbeiten.

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Fazit

Das Mooer Micro Preamp 014 Taxidea Taxus Pedal kann mich, wie die anderen von mir getesteten Pedale aus dieser Serie, auf ganzer Linie überzeugen. Neben der guten Verarbeitung punktet es vor allen Dingen mit seinem Sound und den praxisnahen Schaltungsmöglichkeiten. Das Pedal macht im Effekt-Return meines Amps eine ausgesprochen gute Figur und liefert authentische Clean- wie Overdrive-Sounds, die zum Jammen einladen und durchweg praxistauglich ausfallen. Bei vielen Verstärkern und Pedalen klingt das frequenzkorrigierte Signal unbefriedigend, was ich hier nicht bestätigen kann. Der Sound ist zwar anders als im Verbund mit einem Röhrenamp, aber durchaus gut einzusetzen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist gut.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentischer Sound
  • tadellose Verarbeitung
  • verschiedene Schaltungs-Optionen
  • guter frequenzkorrigierter Ausgang
Contra
  • keins
Artikelbild
Mooer Micro Preamp 014 Taxidea Taxus Test
Für 29,90€ bei
Das Mooer Micro Preamp 014 Taxidea Taxus überzeugt mit authentischem Sound und tadelloser Verarbeitung.
Das Mooer Micro Preamp 014 Taxidea Taxus überzeugt mit authentischem Sound und tadelloser Verarbeitung.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Mooer
  • Modell: 014 Taxidea Taxus
  • Serie: Micro Preamp
  • Typ: Preamp
  • Herkunftsland: China
  • Kanäle: 2
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Volume, Gain, Treble, Mid, Bass
  • Schalter: Bypass, CH/CAB, zwei Schaltoptionen
  • Stromversorgung: optionales Netzteil, 9V-Gleichspannung
  • Batteriebetrieb: nicht vorgesehen
  • Abmessungen L x B x H (mm): 94 x 42 x 52
  • Gewicht: 153 Gramm
  • Ladenpreis: 89,00 Euro (Juli 2018)
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Das Pedal liefert authentische Clean- und Overdrive-Sounds und verfügt über einen guten frequenzkorrigierten Ausgang.

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