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Earth Quaker Devices Pyramids Test

Das Earth Quaker Devices Pyramids ist ein Stereo-Flanger-Pedal aus der Fertigung des amerikanischen Herstellers , das mit allerhand Modifikationsoptionen, acht Flanger-Modi sowie fünf Speicherplätzen aufwarten kann – deutlich mehr, als die meisten Flanger-Bodenpedale auf dem Markt zu bieten haben. Das Pyramids wurde dabei mit derselben DSP-Chip-Architektur ausgestattet wie das ebenfalls recht aufwendige Avalanche-Run-Delay der Marke.

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Dass man bei den Tüftlern aus Akron, Ohio, immer wieder interessante und stellenweise auch eigenwillige Effektkreationen erwarten kann, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Und so suggeriert auch dieses Flanger-Pedal schon im Vorfeld eine gehörige Portion an klanglicher Variabilität. Ich bin gespannt, was wir vom Pyramids Stereo Flanging Device im heutigen Test zu hören bekommen.

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Details

Design/Zubehör:

Ins Haus geschneit kommt der Pyramids-Flanger im herstellertypischen Pappkarton.
Immer wieder schön finde ich, dass das Pedal dabei zusätzlich in einem Stoffbeutel lagert. Neben Werbematerialien und einer Bedienungsanleitung wird bei diesem Exemplar auch ein 9V-Netzteil mitgeliefert, mit dem es sich bei einer Stromaufnahme von 460 mA verständlicherweise auch ausschließlich betreiben lässt.
Was ich allerdings auch hier vermisse, sind kleine Gummifüßchen, die für einen besseren Bodenkontakt im Praxisalltag wünschenswert wären. Ansonsten wirkt das Pedal sauber und wertig verarbeitet. Beim ersten Kontrollcheck der Regler fällt allerdings auf, dass das Feedback-Poti etwas steif und unrund läuft, was für die Geräte von Earth Quaker Devices absolut unüblich ist. Ich nehme deshalb an, dass es sich hier um einen Einzelfall handelt und das Pedal wohl unterwegs auf dem weiten Weg in mein Studio etwas abbekommen hat.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Earth Quaker Devices Pyramids Flanger bietet neben allerhand Modifikationsmöglichkeiten noch fünf Speicherplätze.

Anschlüsse:

An der linken Seite ist ein Expression-Eingang untergebracht, ansonsten finden sich alle weiteren Anschlüsse an der Stirnseite. Dort gibt es sowohl die Eingänge als auch die Ausgänge in zweifacher Ausführung für True-Stereo-Anwendungen und zusätzlich thront mittig zwischen den Klinkenanschlüssen der Eingang für das Netzteil.

Fotostrecke: 3 Bilder Vier Klinkenbuchsen und ein Netzteilanschluss sind auf der Stirnseite platziert.

Bedienelemente und Funktionen:

Auf der Oberseite versammeln sich sechs Potis zur Abstimmung des Sounds sowie zwei weitere gerasterte Drehschalter, mit denen sich die Preset-Speicherplätze und die verschiedenen Flanger-Modi anwählen lassen. Über das Manual-Poti kann dabei die Verzögerungszeit des modulierten Signals gesteuert werden, was übrigens auch per Expression-Pedal machbar ist. Mithilfe von Rate-, Width- und Feedback-Poti werden typischerweise die Modulationsgeschwindigkeit, die Range des LFO-Sweeps und das Flanger-Feedback bestimmt. Nicht alltäglich bei einem Flanger-Pedal ist wiederum das Mix-Poti, mit dem sich das Verhältnis zwischen dem trockenen und dem Effektsignal einstellen lässt. Je nach Flanger-Modus hält der Modify-Regler verschiedene Optionen zur Feinabstimmung in der Hinterhand.

Wie schon anfangs erwähnt, stellt das Pedal dem User acht verschiedene Flanger-Effektmodi bereit. Die reichen von klassischen Flangersounds (Classic) über Bandmaschinen-Simulationen (Through Zero) bis hin zu Barber-Pole-Flanger-Effekten. Dazu spezielle Kreationen, die beispielsweise per Anschlag oder Fußbefehl getriggert werden können (Trigger-Up/Trigger-Down) oder auch mit rhythmischen Mustern ausgestattet sind (Step/Random).

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite tummeln sich jede Menge Einstellmöglichkeiten in Form von sechs Potis, zwei Drehreglern, einem Mini-Switch und zwei Fußschaltern.

Über den zweiten gerasterten Drehwähler lässt sich auf jeweils einem der fünf Preset-Plätze ein Setting speichern, indem beide Fußschalter gleichzeitig gedrückt werden. Earth Quaker Devices hat aber auch schon ab Werk Presets auf den Speicherplätzen abgelegt, die wir uns natürlich gleich anhören wollen. Ändert man eines davon, wird dies von einer LED angezeigt, die Einstellungsveränderung aber nicht automatisch gespeichert. Im Live-Modus ist wiederum der jeweils gewählte Flanger-Modus mit seinen aktuellen Einstellungen aktiv.
Auch nicht alltäglich für einen Flanger-Effekt ist die Tap-Funktion, die über den Rate &Tap-Kippschalter zusätzlich spezifiziert werden kann. Steht der Schalter dabei mittig, wird das Tempo eins zu eins übertragen. In den beiden anderen Position wird es wahlweise halbiert oder verdoppelt. Der Tap/Trigger-Fußschalter startet außerdem im Trigger-Up- und Trigger-Down-Mode den Flanger-Sweep von Neuem, sobald der Fußschalter betätigt wird.
Auch der Activate-Fußschalter startet nicht nur grundlegend den Effekt, sondern kann auch, wenn das Pedal deaktiviert ist, mit einer Momentary-Funktion dienen, die den Flanger nur so lange anschaltet, wie der Fußschalter gehalten wird.

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Praxis

Erster Eindruck & Effektmodi

Wir hören im Praxischeck das Effektsignal zunächst in Stereo über beide Ausgänge.
Nachdem ich mich ein paar Minuten mit dem Pyramids vertraut gemacht habe, ist mein erster Eindruck, dass wir es hier nicht nur mit einem wirklich großartig klingenden und erfreulich nebengeräuschfrei arbeitenden Flanger-Pedal zu tun haben, sondern auch, dass das Pyramids sich obendrein als Effektgerät zu erkennen gibt, das erstaunlich variabel agiert und dabei deutlich mehr zu bieten hat, als man es für gewöhnlich von einem Flanger gewohnt ist.
Doch der Reihe nach. Wir starten zunächst für einen ersten Eindruck zu den verschiedenen Betriebs-Modi des Pedals. Wie wir gleich noch genauer hören werden, ist es so, dass der jeweilige Flanger-Effekttyp bei genauerer Beleuchtung der weiteren Einstellungsparameter seinen Charakter am deutlichsten zeigt. Für den ersten Schnelldurchlauf bringe ich einige Parameter schon in eine etwas offensivere Einstellung, um die Unterschiede zwischen den Modi besser herauszuarbeiten.

Audio Samples
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Alle acht Modi im Schnelldurchlauf

Am deutlichsten fällt bei dieser Bestandsaufnahme wohl das unterschiedliche Tuning bzw. Pitch-Verhalten des Flangers zwischen den ersten Modi auf. Sehr interessant finde ich auch die beiden Trigger-Modi, bei denen der Sweep bei jedem neuen Anschlag von vorne startet. Dieses Verhalten kann dabei, wie bereits erwähnt, auch mit dem Tap/Trigger-Poti in diesen beiden Modi gesteuert werden. Näheres dazu später. Nicht alltäglich für einen Flanger-Effekt sind zudem die rhythmischen Konturen, die die letzten beiden Modi bieten. Außerdem fällt besonders in der Bandmaschinensimulation des zweiten Modus das wirklich beeindruckende Stereobild des Effekts auf.
Dreht man übrigens das Mix-Poti komplett auf Linksanschlag, ist der Effekt auch wirklich deaktiviert. Nutzt man den Flangereffekt sehr offensiv in hohen Mixeinstellungen, bekommt das Signal insgesamt in seinem Ausgangsverhalten einen gewissen Schub. Ansonsten kann über das Mix-Poti der Flanger-Anteil sehr gut dosiert werden, was bei diesem Effekt, der besonders im Zusammenspiel mit verzerrten Sounds auch sehr aufdringlich daherkommen kann, absolut hilfreich ist.

Die Werkspresets

Bei all den Einstellungsmöglichkeiten und klanglichen Variablen ist es erfreulich, dass der Hersteller dem Pedal fünf Preset-Speicherplätze spendiert hat. Die ab Werk verfügbaren hauseigenen Presets sind für meinen Geschmack sehr gelungen und geben außerdem auf die Schnelle einen genaueren Eindruck zur Wandlungsfähigkeit des Effekts.
In den folgenden Audiobeispielen bekommt ihr einen Eindruck von den fünf Presets ab Werk.

Audio Samples
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Werkspreset 1 Werkspreset 2 Werkspreset 3 Werkspreset 4 Werkspreset 5

Die hier gebotenen Sounds bergen meines Erachtens einiges an kreativem Potential. Sehr cool finde ich außerdem den Talkbox-artigen Charakter des dritten Presets und den erneut sehr imposanten Stereoeffekt des letzten Presets.

Einfluss verschiedener Einstellungsparameter

Wie schon angedeutet, wirken sich die Funktionen der Potis je nach Preset stellenweise unterschiedlich aus, wobei sich die Effektparameter natürlich auch gegenseitig beeinflussen. Eine Vorgehensweise ganz nach dem Motto “Probieren geht über Studieren” ist hier also am ehesten angebracht.
Einige interessante Funktionen an diesem Pedal möchte ich euch aber dennoch auf keinen Fall vorenthalten und im folgenden Abschnitt in Form von Audio-Demonstrationen zu Gehör bringen.
In Sachen Feedback-Verhalten kann der Anwender wählen, ob sich das Flanger-Feedback positiv oder negativ auswirken soll. Steht das Poti dagegen mittig in der 12-Uhr-Position, ist es deaktiviert, womit das Pedal chorusartige Sounds erzeugen kann, die aber dennoch die typische Note eines Flangers tragen, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Wir hören dazu im folgenden Beispiel den Flanger erneut im Classic-Mode und starten mit dem Feedback-Poti auf 12 Uhr. Danach drehe ich es auf 15 Uhr und abschließend auf 9 Uhr.

Audio Samples
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Classic Mode: Einfluss des Feedback-Potis
Die Klangqualität und Variabilität des Pyramids spricht für sich und geht über das Niveau eines Standard-Flangers weit hinaus.
Die Klangqualität und Variabilität des Pyramids spricht für sich und geht über das Niveau eines Standard-Flangers weit hinaus.

Wie man hören kann, schlägt sich das unterschiedliche Feedback-Verhalten deutlich im Frequenzbild nieder. Während der Flanger mit positivem Feedback in dieser Einstellung zwar auch für eine ordentliche Modulation sorgt, die in mir stets Assoziationen an “Unterwasserklänge” weckt, kommt dieser dennoch leichtfüßiger daher als mit negativem Feedback-Anteil. Bei letzterem wird der Sound deutlich voluminöser und bekommt einen ordentlichen Schub in den tieferen Frequenzen. Im Zusammenspiel mit verzerrten Sounds eignet sich dabei das positive Feedback mehr für Jet-Engine-Sounds. Mit negativem Feedback erscheint der Sound dagegen ähnlich wie “durch ein Rohr gesprochen”.
Interessant sind auch die Funktionen der Fußschalter. Im akzentuierten Step-Modus lässt sich der Flanger so sehr schön rhythmisch an den jeweiligen Song anpassen. Im dazu folgenden Beispiel habe ich das eingegebene Tempo verdoppelt.

Audio Samples
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Step Mode: Tap Tempo Beispiel

In den Trigger-Modi kann wiederum sowohl über die Anschlagstärke als auch über den Tap/Tigger-Fußschalter der Flanger-Sweep von vorne eingeleitet werden. Auch hier tun sich kreative Möglichkeiten auf, wie das nächste Audiobeispiel demonstriert.

Audio Samples
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Trigger Down Mode Praxisbeispiel

Dreht man das Mix-Poti voll auf, lassen sich über die Trigger-Modi beispielsweise auch einfach rhythmische “Flanger Salven” abschießen. Für diesen eher unkonventionellen Sound habe ich die Saiten einfach nur perkussiv angeschlagen.

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Trigger Up Mode: Perkussiver Sound + Delay Effekt

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich im Classic-Mode eigentlich alle typischen Flanger-Klänge konfigurieren lassen. Mit den weiteren Modi wird Earth Quaker Devices dann wieder seinem Ruf gerecht, und bietet der Gitarrenzunft Sounds und Möglichkeiten, die über das Spektrum eines gewöhnlichen Flanger-Pedals hinausgehen. Sehr cool!
Hören wir uns zum Abschluss noch einige weitere Eindrücke zum Pedal an.

Audio Samples
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BPU Mode Praxisbeispiel Classic Mode Praxisbeispiel 1 Classic Mode Praxisbeispiel 2 Classic Mode Praxisbeispiel 3
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Fazit

Mit dem Pyramids Flanger hat Earth Quaker Devices ein Pedal am Start, das gut klingt und in seiner Wandlungsfähigkeit weit über das Niveau eines gewöhnlichen Flangers hinausgeht. So ist es umso erfreulicher, dass der Hersteller seinem Schützling auch noch fünf Speicherplätze spendiert hat, mit denen die eigenen Lieblingssounds schnell abgerufen werden können. Freunde des Flanger-Effekts sollten dieses Pedal definitiv ausprobieren! Aber auch für Spieler, die sich bisher nicht mit dem Flanger-Effekt anfreunden konnten, könnte das Pyramids interessant sein.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • Klangqualität und Variabilität
  • Preset-Speicherplätze
  • zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten über Fußschalter und Expression Pedal
Contra
  • keins
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Earth Quaker Devices Pyramids Test
Für 469,00€ bei
Earth Quaker Devices hat mit dem Pyramids Flanger ein wandlungsfähiges und gut klingendes Effektpedal im Programm, das man unbedingt mal ausprobieren sollte.
Earth Quaker Devices hat mit dem Pyramids Flanger ein wandlungsfähiges und gut klingendes Effektpedal im Programm, das man unbedingt mal ausprobieren sollte.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Earth Quaker Devices
  • Modell: Pyramids
  • Typ: True Stereo Flanger Effekt
  • Herkunftsland: USA
  • Regler: Manual, Rate, Width, Mix, Feedback, Modify
  • Schalter: Rate & Tap, Activate, Tap/Trigger, Presets, Mode
  • Anschlüsse: Input L, Input R, Output L, Output R, Netzteil, Expression
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 425 mA
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (Im Lieferumfang)
  • Maße (LxBxH mm): 118 x 105 x 57
  • Gewicht: 822 Gramm
  • Ladenpreis: 359,00 Euro (August 2018)
Hot or Not
?
…sind über den links anschließbaren optionalen Fußschalter oder ein Expression Pedal möglich.

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