DAP-Audio Compact 6.2 & Compact 9.2 Test

DAP-Audio ist für uns keine unbekannte Größe. Nach der iMix-Serie laden wir nun die Zwei-Zonen-Installationsmischern Compact 6.2 mit sechs und Compact 9.2 mit neun Kanälen zum Test. Die am Frontend einfach zu bedienenden Mischer haben es in sich. Das Backend des Compact 6.2 bietet Dynamikbearbeitung, Highpassfilter und Phantomspeisung für die beiden Mikrofonkanäle, Gain-Regler für alle Kanäle und einen Drei-Band-EQ für die Hauptzone. Obendrein ziert diesen ein umfänglicher USB-Media-Player, und das alles für 282 Euro.

DAP-Audio – Compact 6.2 und Compact 9.2.
DAP-Audio – Compact 6.2 und Compact 9.2.


Freie Zuweisungen auf die beiden Zonen und volle Unterstützung für den Klang machen den Compact 9.2 für 216 Euro aus. Neben den drei Mikrofonkanälen kann dieser noch zwei Line-Eingänge parallel mischen. Sein Backend kann sich ebenfalls sehen lassen. Schauen wir uns die beiden im Test mal an.

Details

Die junge Firma DAP-Audio der Niederländischen Highlite-Gruppe bietet maßgeschneiderte Audio-Lösungen für Eventtechnik und spezielle Anwendungen. Die hier getesteten Installationsmixer haben vordefinierte Einsatzbereiche und könnten auch “Workout” und “Bartender” heißen. Der Compact 6.2 ist auf den Einsatz in Fitness-Einrichtungen optimiert. Für die Gastronomie, Schulen und öffentliche Einrichtungen ist der Compact 9.2 konzipiert. Dazu mehr im Praxisteil.
Beide Mixer sind je in einem 19-Zoll-Gehäuse mit 1 HE und 175 mm Tiefe verbaut. Beide haben eine benutzerfreundliche Bedienerführung und warten mit reichlich technischen Finessen auf der Rückseite bei den Eingängen auf. Sie wiegen beide gerade mal je 2,2 kg und haben einen Leistungsbedarf von sechs Watt. Beide Mischer beziehen ihren Strom über externe Netzteile, die ausschließlich für 230 V AC, 50 Hz ausgelegt sind und deren Kabel jeweils per Rändelmutter an die Mixer angeschlossen werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Fit für die Trainings-Session – der DAP-Audio Compact 6.2

Compact 6.2

Der Schwerpunkt des Mixers liegt auf den Mikrofon-Kanälen. Die beiden Kanäle haben auf der Rückseite je einer Kombobuchse, denen per DIP-Schalter einzeln ein 80-Hz-Trittschallfilter und 48 V Phantomspeisung zugeschaltet werden können. Je Kanal ist hier ein Kompressor verbaut, dessen Schwellenwert und Kompressionsrate (1:1, 1:2, 1:4, 1:8) per Trimmpoti einzustellen ist. Alternativ kann der Mikrofon-Kanal Eins über eine Kombobuchse auf der Front bespielt werden. Beide Kanäle haben frontal je ein Kanal-Regler und eine sechsstellige LED-Kette mit je drei grünen LEDs für die Lautstärke und 90° versetzt drei rote LEDs für die Kompressionsrate.
Neben den beiden Mikrofon-Kanälen kann noch ein Stereo-Kanal beigemischt werden, dessen Quellen aus zwei Line-Inputs mit Cinch-Buchsen, ein Aux-In mit Cinch und Miniklinke und dem zentral verbauten MP3-Player für USB Medien bestehen. Frontal gibt es einen Kanal-Regler, einen Wahlschalter für die vier Eingänge und eine grüne Signalfluss-LED, die rot leuchtet, sobald der Eingang ins Klipping fährt. Alle Eingänge außer dem MP3-Player haben auf der Rückseite des Gerätes einen Gain-Regler in Form eines Trimmpotis.
Der Aux-In ist frontal verbaut, damit die verschiedenen Anwender sich schnell mit ihren jeweiligen Einspielern anschließen können. Ein Schalter “Line/Phone” dient zur Anhebung leiser Eingangs-Signale von smarten Gerät auf Line-Level.
Der ID3-fähige MP3-Media-Player ist frontal bedienbar und verfügt über einen USB-A-Anschluss für alle gängigen USB-Medien bis 16 GB Kapazität.. Alle wesentlichen Informationen sind an dem großzügigen LCD-Display ablesbar. Neben der üblichen Transportsektion finden wir hier noch zwei Pitch-Knöpfe vor (± 16% in 1%-Schritten).
Das Ausgangsterminal bietet sowohl Stereo-Cinch-Ausgänge für Zone A und B und auch einen Stereo-Cinch-Ausgang für den Monitorweg. Frontal können die Zonen über Trimmpotis justiert, der Monitorweg über ein Gain-Poti geregelt werden. Eine zwei mal vier-stellige LED-Kette zeigt die Lautstärke der einzelnen Zonen an. Zusätzlich kann Zone B über zwei XLR-Buchsen abgegriffen werden. Dieser Ausgang hat einen Drei-Band-EQ (80 Hz, 2.5 kHz, 12 kHz / ± 6 dB), ebenfalls Trimmpotis, die auf der neutralen Stellung gerastet sind. Bässe und Höhen haben eine Kuhschwanz-Charakteristik, die Mitte ist als Glocke realisiert.

Fotostrecke: 12 Bilder Die Mischer im Detail, hier der Compact 6.2 mit dem USB MP3 Mediaplayer

Compact 9.2

Etwas einfacher aufgebaut ist der Compact 9.2, der neben seinen drei Mikrofon-Kanälen noch zwei Stereo-Kanäle in die zweifache Mastersumme mischt. Wie beim Compact 6.2 wird zwischen der einfachen Benutzerführung frontal und der detaillierteren Justage achtern unterteilt. Frontal ist jeder Kanal einzeln auf die beiden Zonen per Wahlschalter zuweisbar. Die drei Mikrofon-Kanäle haben zudem einen Volume-Regler und eine Signal-LED, die bei Überladung rot leuchtet. Daneben befinden sich die zwei Stereo-Line Eingänge, die identisch aufgebaut sind. Mit dem Wahlschalter können wir einen der sechs Kanäle (Line 1 – 5 plus Aux-Kanal) aussuchen, dessen Bezeichnung in dem Display in der Mitte der jeweiligen Sektion angezeigt wird. Ein Poti regelt das Mischungsverhältnis und eine LED zeigt anliegendes Signal bis hin zum Klipping an.
Der Aux-Eingang ist, wie beim Compact 6.2, auf der rechten Seite der Front verbaut. Beschickt wird dieser via Stereo-Cinch Paar bzw. Miniklinke. Ein Schalter hebt die schwachen Eingangs-Signale von Smartphones etc. auf Line-Level an.
Links daneben befinden sich die beiden Master-Sektionen für die Zone A und B. Beide haben jeweils einen Master-Regler, einen für die Balance und eine zwei mal vier-stellige LED-Kette für das ausgegebene Stereosignal.
Rückwärtig finden wir von rechts nach links die drei Mikrofon-Eingänge als Kombobuchsen vor, die jeweils ein Gain-Trimmpoti und die Dip-Schalter für den 80-Hz-Trittschallfilter und die 48 V Phantomspeisung beinhalten. Die Line-Eingänge eins bis fünf sind ebenfalls identisch aufgebaut und verfügen jeweils über einen Gain-Trimmpoti, einen Stereo-Cinch-Eingang und einen Wahlschalter für 12 Presets, die vorne auf dem Display als Text angezeigt werden. Zu wählen sind: CD1, CD2, TUNER, DVD, TV/SAT, BEAMER, PC1, PC2, DJ, AREA 2, AUX 1, AUX 2.
Daneben befinden sich die beiden symmetrischen Master-Ausgänge für die Zone A und B. Jeweils zwei XLR-Buchsen führen das Stereo-Signal aus dem Mixer, denen noch ein mitten gerasteter Drei-Band-EQ (80 Hz, 2,5 kHz, 12 kHz / ± 6 dB) vorgeschaltet ist. Wie bei der Compact 6.2 sind die Bässe und Höhen mit Kuhschwanz-Charakteristik und die Mitten als Glocke ausgelegt.

Praxis

Die beiden Installationsmixer machen auf dem Tisch eine gute Figur. Solide Metallgehäuse, sauber verarbeitet und mit Kreuzschlitzverschraubung wartungsfreundlich noch dazu. Die massiven Gummifüße unter den Mischern sind zwar nur verklebt, doch für den Einsatz im 19-Zoll-Rack sind solche Marginalien ohnehin unnötig.
Das Kabel des externen Netzteiles wird per Rändelmutter fest an die Mischer verschraubt, schon kann es losgehen. Das Ein- und Ausschalten der Mixer geht knackfrei vonstatten, sodass ich auch bei aktiven Endstufen nicht um die PA fürchten muss. Genauso knackfrei funktionieren auch die diversen Schalter und Drucktaster an beiden Geräten.
Im Gegensatz zur grünen Beleuchtung auf der Verpackung des Compact 9.2 erstrahlen die LEDs und Schalter desselben, wie bei Holländern gewohnt, in Orange. Ansonsten entsprechen die Mixer genau der Dokumentation und der Abbildungen auf den Verpackungen.

Compact 6.2

Der Verwendungszweck des Compact 6.2 liegt laut Hersteller im Bereich von Fitness-Einrichtungen. Die Kompressoren in den Mikrofon-Kanälen und der pitchbare MP3-Player sind diesem Zweck geschuldet. Der Media-Player liest konsequent nur MP3-Files auf FAT formatierten USB-Medien mit maximal 16 GB Kapazität aus. Der Pitch lässt sich im Bereich von ± 16% in 1%-Schritten betätigen. So kann die Geschwindigkeit der Musik auf die jeweiligen Übungen wie Spinning, Workouts, aber auch für Entspannung anpassen.
Neben den zwei Master-Ausgängen bietet der Compact 6.2 einen getrennt regelbaren Monitorweg, der dem Trainer ein direktes Feedback zu seiner Session gibt.
Die Lautstärke der Master wird über Trimmpotis geregelt, die unter einem Blech gesichert sind. Für eine Anpassung muss dieses abgeschraubt werden. Einmal an die Lokalität angepasst, können wir die Regler wieder versiegeln und sicher sein, dass so schnell keiner an der Hauptlautstärke schraubt.
Hören wir uns die Funktionen des Compact 6.2 im Einzelnen an. Dazu habe ich das symmetrische Signal des Master-Ausgangs B und das unsymmetrische des Master-Ausgangs A parallel abgenommen. Den Monitorweg habe ich mir gespart, da das Signal identisch zu dem unsymmetrischen Master A ist.
Den Anfang machen die Mikrofonkanäle. Getestet wird mit einem Shure SM58 und einem Neumann TLM 103; zunächst in neutraler Einstellung, dann mit Trittschallfilter und Kompressor. Währenddessen schleife ich Musik aus dem MP3-Media-Player ein. Anschließend noch Musik über die Line- und Aux-Eingänge.
Alle Kanäle, außer dem USB-Port, lassen sich gut per Trimmpoti voreinstellen. Der Media-Player spielt die regulären MP3-Files bei runden 0 dB ab, ein Gain wäre hier sinnfrei.
Bei dem Test des Aux/Phone-Kanals betätige ich den Schalter, der das leise Signal von Smartphones und Tablets auf Line-Level anhebt. Das Signal bricht dann auf ca. 50% Volume zusammen, also nicht erschrecken.

Audio Samples
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Compact 6.2: Mikrofon Test Shure SM58 ohne Kompressor, symmetrischer Ausgang Compact 6.2: Mikrofon Test Shure SM58 ohne Kompressor, unsymmetrischer Ausgang Compact 6.2: Mikrofon Test Shure SM58 mit Kompressor, symmetrischer Ausgang Compact 6.2: Mikrofon Test Shure SM58 mit Kompressor, unsymmetrischer Ausgang Compact 6.2: Mikrofon Test Neumann TLM103 ohne Kompressor, symmetrischer Ausgang Compact 6.2: Mikrofon Test Neumann TLM103 ohne Kompressor, unsymmetrischer Ausgang Compact 6.2: Mikrofon Test Neumann TLM103 mit Kompressor, symmetrischer Ausgang Compact 6.2: Mikrofon Test Neumann TLM103 mit Kompressor, unsymmetrischer Ausgang Compact 6.2: Stereo-Kanal mit CD-Player, symmetrischer Ausgang Compact 6.2: Stereo-Kanal mit CD-Player, unsymmetrischer Ausgang Compact 6.2: Stereo-Kanal mit Aux/Phone, symmetrischer Ausgang Compact 6.2: Stereo-Kanal mit Aux/Phone, unsymmetrischer Ausgang

Den Master-EQ teste ich später beim Compact 9.2, dessen Klang und EQ identisch zu dem Compact 6.2 sind. Soviel vorneweg.
Die Mikrofon-Kanäle säuseln etwas vor sich hin und neigen ab ca. 75% Aussteuerung zum Aufrauschen. Bei der Trimmung der Mikrofone musste ich selbst das Kondenser-Mikrofon bis auf fast 100% aufdrehen. Zudem ist die Übersprechdämpfung nicht ganz optimal. Bei extremer Kompression auf Kanal Eins reagiert sogar der Kompressor des zweiten Kanals, ohne dass sich dort ein Mikro befindet.
Als nachteilig empfinde ich, dass die Regler für den Kompressor weder markiert sind, noch dass die Ratio gerastet ist. Ich bewege mich eher schlecht als recht zwischen den Kompressionsraten und kann nur in etwa schätzen, wie weit ich den Schwellenwert herunterdrehe. Am Ende des Tages zählt das Ergebnis, wie es aus den Boxen kommt. Erfahrung im Einstellen von Kompressoren ist dabei sehr behilflich, zumal die Dokumentation über dieses Thema nichts hergibt.
Die parallele Nutzung des Media-Players funktioniert sehr gut, die Anpassung der Abspielgeschwindigkeit ist schnell erledigt und die Musik lässt sich dosiert in die Summe mischen. Im Zweifelsfall lasse ich die Musik etwas leiser, damit das Mikrofon nicht übersteuert werden muss. Bei den Line-Eingängen hat sich bei mir im Test eine ganz kleine Brummschleife zum CD-Player (Pioneer CDJ-350) gebildet. Diese war unter maximaler Verstärkung zu vernehmen.
Die XLR-Buchsen sind nicht verriegelt, was ein Umstöpseln von Kabeln nach der Rack-Installation vereinfacht, aber auch Ausfälle bei unsachgemäßer Bedienung nach sich ziehen kann.
Der Sound des Mixers ist gut. Steuer ich alle Eingänge auf 0 dB aus, ist kaum eine Rauschfahne zu vernehmen. Muss ich leise Mikrofon-Ströme groß verstärken, ist diese Bilanz aber wieder hinfällig.
Als erweiterten Verwendungszweck halte ich den Einsatz bei Schaustellern, Marktschreiern und Präsentatoren für absolut praktikabel. Die multiplen Ausgänge machen das Bespielen von großen oder kompliziert beschaffenen Arealen über getrennte Systeme möglich.

Compact 9.2

Für Gastronomie, Schulen und öffentliche Einrichtungen ist der Compact 9.2 konzipiert. Zwei Räumlichkeiten können getrennt geregelt und auch anderweitig bespielt werden. Denn die drei Mikrofon-Kanäle und die zwei Stereo-Kanäle können frei auf die beiden Master-Ausgänge aufgeteilt werden. Die drei Mikrofon-Kanäle sind fest verdrahtet, für die beiden Stereo-Kanäle stehen fünf Line-Eingänge und der Aux/Phone-Kanal zur Auswahl. Letzterer hat zwar keine Gain-Trimmung, aber die uns vom Compact 6.2 bekannte Level-Anhebung für Smartphones und Tablets.
Jeder Mix-Kanal hat eine Peak-LED die grün den Signalfluss anzeigt und Überladung sehr früh mit rotem Licht quittiert. Das Trimmen der jeweiligen Eingänge gestaltet sich mit dieser spartanischen Anzeige erstaunlich präzise. Wie schon beim Compact 6.2 haben wir auch im Grenzbereich noch genug Headroom und sauberen Sound zur Verfügung.
Beide Master-Ausgänge sind symmetrisch ausgelegt und verfügen über je einen Drei-Band-Master-EQ. Die XLR-Verbindungen sind verriegelbar, was ein versehentliches Abstöpseln erschwert.
Auch hier habe ich einige Aufnahmen vorbereitet und beginne mit dem Shure SM58, teste den Trittschallfilter und Phantomspeisung mit dem Neumann TLM 103, danach etwas Musik über den Line-Kanal plus Test des Master-EQs. Da der Master-EQ bei voller Aussteuerung bis 6 dB mehr Lautstärke produziert, ist die Aufnahme vorerst leiser eingespielt.
Abschließend der Test des Aux/Phone-Eingangs, wobei ich mit dem Line-Level beginne und nach den ersten Takten auf die Level-Anhebung “Phone” schalte. Da die Master vollkommen identisch aufgebaut sind und exakt gleich klingen, habe ich nur das Signal von Master B aufgenommen.

Audio Samples
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Compact 9.2: Mikrofon Test Shure SM58 Compact 9.2: Mikrofon Test Neumann TLM 103 Compact 9.2: Stereo-Kanal mit CD-Player Compact 9.2: Stereo-Kanal mit CD-Player und Master EQ Einstellungen Compact 9.2: Stereo-Kanal mit Einspieler über Aux/Phone Eingang

Der Sound des Mixers ist adäquat zum Compact 6.2 gut. Wenn ich alle Kanäle mit 0 dB aussteuere, ist das Eigenrauschen marginal. Dabei fiel mir allerdings auf, dass die Übersprechdämpfung auch hier nicht ganz greift. Lasse ich einen Line-Eingang ins “Leere” laufen, also nicht in den Mix geschaltet, kann ich das Signal im Master hören. Zwar sehr leise, aber es ist vorhanden. Dazu kommt das kleine Erdungsproblem, das ich schon mit dem Compact 6.2 hatte. Der angeschlossene CD-Player brummt leise vor sich hin.
Zu Verlusten beim Schalten zwischen den Zonen kommt es in keinem Fall. Es sei denn, ich schalte versehentlich den gleichen Eingang auf beide Stereo-Kanäle, dann habe ich einen leichten Verlust an Lautstärke.
Die Mikrofon-Kanäle verhalten sich, wie ich es von Mischpulten gewohnt bin. Zwar kann ich das Shure SM58 nicht in Höhen und Tiefen bearbeiten, dafür sind Trimmungen am Gain, wie sie sein sollten. Das Shure SM58 braucht etwas mehr Gain, das Neumann TLM 103 viel weniger.
Schön für die Übersicht sind die Anzeigen für die beiden Stereo-Kanäle. Die 12 Text-Presets, die ich für jeden Kanal einzeln definieren kann, lassen keine Wünsche für die Anschlussmöglichkeiten offen. Ist doch das passende Gerät nicht dabei, kann ich immer noch eines der zwei Aux-Templates auswählen.

Fotostrecke: 10 Bilder Steht einfach gut da, der DAP-Audio Compact 6.2.

Rackmount – Beachtet:

Beide Geräte strahlen bei Gebrauch Hitze ab. Für ausreichend Luft beim Einbau solltet ihr sorgen, damit die Mischer nicht an Entropie eingehen. In der Regel sollte ein halbes HE ausreichen, damit die Abluft ungehindert aus dem Rack entweichen kann.
Die Festinstallation am Zielort benötigt genaue Planung über die Verwendung und Bespielung. Ihr müsst genau festlegen, welche Geräte und Mikrofone genutzt werden sollen. Die Justage kann etwas fitzelig und nervig werden, vor allem, wenn ihr die Kompressoren einstellt. Im Falle des Compact 6.2 braucht ihr das komplette Personal vor Ort, das den Mixer benutzen soll. Einmal in das Rack eingebaut, sind die Einstellung unmöglich nachzujustieren, ohne dass ihr alles wieder auseinanderschraubt.
Praktisch zwar, um so manchen schlimmen Finger aus der Installation zu bannen. Dumm gelaufen, wenn sich andauernd Änderungen im Plan ergeben oder anderweitiges Equipment verwendet wird.

Fazit

Die Installationsmixer Compact 6.2 und Compact 9.2 von DAP-Audio sind zwei Raumwunder mit gutem Klang. Auf jeweils 1 HE Bauhöhe kommen bei den Mixern richtig viele Features unter, ohne dass die reguläre Bedienung darunter leiden muss. Der Trick: Alle Details außer Lautstärke und Wahlschalter verschwinden auf die Rückseite der Geräte. Der Nachteil: Muss ich doch mal an die Feineinstellung, muss ich die Kisten wieder aus dem Rack schrauben.
Der Compact 6.2 für Fitness-Einrichtungen bietet Kompression, Trittschallfilter und Phantomspeisung auf den beiden Mikrofon-Kanälen und neben drei Line-Eingängen einen USB-MP3-Player, der sogar über eine Pitch-Regelung mit ± 16% Bandbreite verfügt. Mit 282,- Euro ist dies ein recht günstiger Mixer, der neben zwei getrennt regelbaren Master-Ausgängen den Nutzer noch mit einem parallel einstellbaren Monitorausgang erfreut.
Der Compact 9.2 hat bedeutend mehr Eingänge und insgesamt fünf mischbare Kanäle, ist aber tatsächlich der “kleinere” Mischer in der Reihe, was sich auch im Preis von 216,- Euro zeigt. Dem Klang tut dies keinen Abbruch, und neben Phantomspeisung und Trittschall-Filter für die drei Mikrofone können wir eine elektronische Kanalbeschriftung für die beiden Stereo-Kanäle definieren. Beide Master-Ausgänge sind symmetrisch ausgelegt und bieten je einen Drei-Band-EQ.
Leider schlägt sich der günstige Preis bei beiden Mixern unter anderem in Rauschanfälligkeit der Mikrofon-Kanäle nieder, vor allem, wenn Standard-Mikrofone recht laut getrimmt werden müssen. Zudem ist der Kompressor des Compact 6.2 eine Herausforderung an den Laien und bedarf einiger Justage, bis er universell angepasst ist. Die leichte Übersprechdämpfung ist noch ein Thema, vor allem, wenn ich die Zonen bei dem Compact 9.2 je mit anderem Programm fahre. Dafür freuen wir uns über eine saubere Verarbeitung, und die Mixer sehen auch noch Klasse aus. Gute Low-Budget-Kandidaten für das Mittelfeld: 3,5 Sterne.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Preis
  • Bedienung
  • Sound
  • knackfreies Schalten
  • pitchbarer MP3-Player (Compact 6.2)
  • Monitorausgang (Compact 6.2)
  • elektronische Kanal-Beschriftung (Compact 9.2)
  • Master-EQ
  • Verarbeitung
Contra
  • Kompressor-Regulierung Compact 6.2
  • Rauschen der Mikrofon-Kanäle
  • Übersprechdämpfung
  • Änderung der Details nur ausgebaut möglich
Artikelbild
DAP-Audio Compact 6.2 & Compact 9.2 Test
Für 329,00€ bei
Fotostrecke: 2 Bilder DAP-Audio Compact 6.2 für heisse Session
Technische Spezifikationen
  • DAP-Audio Zwei-Zonen Installations-Mischer
Compact 6.2
  • Stromversorgung: Externes Netzteil 230 V AC 50 Hz auf 2 x 15 V AC, 50 Hz.
  • Leistungsaufnahme: 6 Watt.
  • Eingangskanäle:
  • 2 x Mikrofon, XLR/Klinken-Kombi; 80-Hz-Trittschall-Filter; 48 V Phantomspeisung; Kompressor, Threshold, Rate (bis 1:8); Gain-Trimmung, Volume-Regler.
  • 2 x Line, Cinch; Gain-Trimmung, Volume-Regler.
  • 1 x Phone (AUX), 3,5-mm-Klinke / Cinch; Gain-Trimmung, Line/Phone Schalter (Level-Anhebung).
  • Mischmatrix:
  • 2 x Mikrofon, Volume-Regler, 3-stellige Signal-LED-Kette, 3-stellige Kompressions-LED-Kette.
  • 1 x Stereo-Line, Volume-Regler, Kanal-Wahlschalter, Signal/Peak-LED.
  • Ausgangskanäle:
  • 1 x Master A, Cinch; Volume-Trimmung, 4-stelliger Master-Meter.
  • 1 x Master B, XLR / Cinch; Volume-Trimmung, 4-stelliger Master-Meter.
  • 1 x Monitor, Cinch; Volume-Regler.
  • Master-EQ (Master B): 80 Hz, 2,5 kHz, 12 kHz / ± 6 dB.
  • Frequenzverhalten: 20 Hz – 20 kHz.
  • Klirrfaktor:
  • USB-Format: FAT-Format mit einer maximalen Kapazität von 16 GB.
  • Mediaplayer: MP3, ID3-Tags, Wiederholungtaste, Pitch (± 16%).
  • Abmessungen (B x H x T): 481 x 44 x 175 mm
  • Gewicht: 2,2 kg
Compact 9.2
  • Stromversorgung: Externes Netzteil 230 V AC 50 Hz auf 2 x 18 V AC, 50 Hz.
  • Leistungsaufnahme: 6 Watt.
  • Eingangskanäle:
  • 3 x Mikrofon, XLR/Klinken-Kombi; 80-Hz-Trittschall-Filter; 48 V Phantomspeisung; Gain-Trimmung.
  • 5 x Line, Cinch; Gain-Trimmung, Text-Wahlschalter (12 Presets).
  • 1 x Phone (AUX), 3,5-mm-Klinke / Cinch; Line/Phone-Schalter (Level-Anhebung).
  • Mischmatrix:
  • 3 x Mikrofon, Volume-Regler, Zone-A-Taster, Zone-B-Taster, Signal/Peak-LED.
  • 2 x Stereo-Line, Volume-Regler, Kanal-Wahlschalter, Zone-A-Taster, Zone-B-Taster, Signal/Peak-LED, LCD-Display.
  • Ausgangskanäle (Master A & B): 2 x Master (symmetrisch) je 2 x XLR; Volume-Regler, Balance-Regler, 2×4-stellige LED-Master-Meter pro Master.
  • Master-EQ (Master A & B): 80 Hz, 2,5 kHz, 12 kHz / ± 6 dB.
  • Frequenzverhalten: 20 Hz – 20 kHz.
  • Klirrfaktor:
  • Abmessungen (B x H x T): 481 x 44 x 175 mm
  • Gewicht: 2,2 kg
Preis DAP-Audio Compact 6.2: 282,– €
    Preis DAP-Audio Compact 9.2: 216,– €
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