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Roland TM-6 Pro Trigger-Modul Test

Vor einigen Jahren war die Welt noch übersichtlich. Da gab es akustische Schlagzeuge und elektronische Schlagzeuge. Auf die Idee, beides zu kombinieren, kamen höchstens ein paar Soundfreaks oder Produzenten, welche die technischen Möglichkeiten hatten, beide Elemente sinnvoll miteinander zu verflechten. Hobbyspieler mit komplett mikrofonierten Schlagzeugen gab es damals noch nicht, erst die digitale Aufnahmetechnik hat das Thema für eine breitere Masse erschwinglich gemacht. Mittlerweile gehören die Begriffe Recording, Sampling und Triggering fast zum Standardvokabular engagierter Trommler, und viele nutzen inzwischen die Möglichkeit, „hybrid“ zu spielen, also akustische und digitale Klänge innerhalb eines Instruments zu verbinden. Das Roland TM-6 Pro richtet sich an Drummer, die genau das tun möchten oder sogar müssen, denn viele Bands legen heutzutage Wert darauf, dass die massiven oder artifiziellen Klänge des Albums auch live in die Performance integriert werden.

Roland_TD6_Modul
Roland_TD6_Modul

 
Das ging natürlich auch schon lange vor der Markteinführung unseres Testobjektes, das TM-6 Pro soll allerdings nicht weniger als eine Art „Wunschlos-glücklich-Gerät“ für Hybrid-Fans sein. Mit sechs Trigger-Eingängen bietet es zwar deutlich weniger Inputs als für ein normales E-Set ausreichend wären, allerdings lassen sich diese Stereo-Ausgänge splitten, wodurch dann immerhin zwölf Mono-Signale zur Verfügung stehen. Dazu kommen satte 500 neue Sounds, eine erwachsene Effektsektion sowie die wichtige Möglichkeit, eigene Samples zu importieren und im Gerät zu bearbeiten. Ob das Paket ausreicht, um Hybrid-Freunde nachhaltig zu beeindrucken, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Das Gerät ist kompakt und übersichtlich gestaltet

Helles Petrol – diese neue Farbe verwendet Roland für seine neuen Trigger-Module, und so ziert auch unser Testobjekt ein entsprechend kolorierter Absatz am oberen Geräterand. Davon abgesehen, wirkt das TM-6 Pro klar und nüchtern strukturiert, die Fülle an Funktionen sieht man dem Teil auf den ersten Blick nicht an. Hinzu kommt, dass es mit seinen Abmessungen sehr kompakt daher kommt, die Bedienelemente wirken auf der gut 21 mal 23 Zentimeter großen Stirnfläche zudem weder besonders zahlreich noch übermäßig gedrängt. In Anbetracht der Zielsetzung, das TM-6 Pro zu einem vollwertigen Live-Werkzeug zu machen, wirkt das Schalter-Layout zumindest optisch sehr übersichtlich. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff, ist aber sauber verarbeitet. Der Batteriebetrieb, wie beispielsweise beim kleineren Bruder TM-2 oder dem neuen RT-MicS, ist nicht möglich.

Auch ohne Anleitung verständlich: Das TM-6 Pro ist übersichtlich gestaltet.
Auch ohne Anleitung verständlich: Das TM-6 Pro ist übersichtlich gestaltet.

Bedienelemente und Funktionen

Wer schon Erfahrungen mit Drum-Modulen gesammelt hat, wird sich auf der Bedienoberfläche des TM-6 Pro schnell zurecht finden, aber auch Einsteiger dürften ohne Bedienungsanleitung ziemlich weit kommen. Spätestens mit dem Betätigen des Netzschalters auf der Rückseite des Gerätes fällt die Hauptsektion der Knöpfe ins Auge, nämlich die sechs runden, mit Leuchtringen umrandeten  Triggerpads nebst dazu gehörendem Rim-Umschaltknopf. Direkt darüber liegen drei Endlosdrehregler, welche für die Effekt- und Lautstärkekontrolle des jeweils aktivierten Trigger-Eingangs zuständig sind. Auch diese drei Regler besitzen LED-Kränze, welche auf einen Blick die gewählten Einstellungen sichtbar machen. Sechs Parameter können verändert werden, auch hier geschieht das Umschalten durch einen zusätzlichen Umschaltknopf, der durch eine rote LED anzeigt, welche Parameterreihe gerade verändert wird. Neben der Lautstärke kann die Tonhöhe (Pitch), die Ausklingzeit (Decay) sowie Attack und Release der Transienten verändert werden. MFX CTRL steuert den Anteil des integrierten Multieffektgerätes. Oben links liegen drei weitere Regler, welche als konventionelle Potis mit Anschlag ausgelegt sind. Master Volume, Metronomlautstärke und Lautstärke eines Zuspielsongs werden hier gesteuert. Unter dem Metronomregler liegt ein Knopf mit der Aufschrift „Click“, welcher das Metronom-Menü im Display auf der rechten, oberen Gehäuseseite öffnet. Aber auch der Song-Regler hat zwei „Untermieter“, nämlich einen Knopf zum Aktivieren zweier Demo Songs sowie einen Start/Stopp-Knopf.   

Fotostrecke: 2 Bilder Kein Menü-Tauchen: Lautstärkeverhältnisse und Effekte liegen im Direktzugriff.

Über ein kleines Display werden die Funktionen verwaltet

Ist die linke Gehäuseseite dem schnellen Zugriff während des Probens oder der Live Performance gewidmet, kümmern sich die Bedienelemente auf der linken Seite um die globalen Einstellungen, die Verwaltung der Effekte und die Anwahl der Drumset-Bänke (Kits). Unten links liegen zwei große, runde Taster mit den Symbolen für Plus und Minus. Damit werden die Werte für alle Funktionsparameter festgelegt, im Kit-Modus lassen sich hier die insgesamt 100 Drumset-Speicherplätze „durchsteppen“. Darüber liegt ein Block aus insgesamt neun Knöpfen, vier davon dienen als Cursor zum Navigieren im Menü, die Exit- und Enter-Schalter sind selbsterklärend. Dies gilt auch für den „Menu“-Taster. Ein Knopf mit der Aufschrift „User Sample“ ermöglichst das Verwalten der selbst importierten Sounds. Hinter dem letzten Taster des Blocks – „Trig“ – verbirgt sich der schnelle Zugriff auf die Trigger-Parameter, wie man sie auch von anderen Modulen kennt. Alle Bedienschritte am TM-6 Pro werden über ein kleines Display sichtbar gemacht. Unterhalb des Bildschirms befinden sich drei unbeschriftete Taster, deren Funktion von der jeweiligen Display-Anzeige abhängt. Die einzigen Bedienelemente des TM-6 Pro, die sich nicht auf dem Hauptpanel befinden, sind der Lautstärkeregler für den Kopfhörer auf der Vorderseite sowie der rückwärtige On/Off-Schalter. 

Fotostrecke: 3 Bilder Eher schlicht: Das Display könnte besser ablesbar sein.

Die Anschlüsse

Eine besondere Rolle spielt heute die sogenannte Konnektivität eines elektronischen Gerätes. Sie bestimmt, was angeschlossen werden kann und auf welchen Ebenen es mit der Umgebung kommunizieren kann. Das TM-6 Pro ist hier gut aufgestellt. Auf der Rückseite gibt es insgesamt sechs Stereo-Trigger-Eingänge, welche per Splitteradapter auch auf zwölf Mono-Kanäle verteilt werden können. Ein Hi-Hat-Controller kann ebenso angeschlossen werden wie ein Fußschalter. Sechs Direct Out-Buchsen (davon sind zwei die Master Out-Buchsen) ermöglichen getrenntes Bearbeiten der Signale, nachdem sie das Gerät verlassen haben. Ebenfalls auf der Rückseite ist die Kopfhörerbuchse untergebracht sowie der Anschluss für das externe Netzteil. Wer sein TM-6 Pro mit eigenen Sounds füttern oder MIDI-Signale an andere Geräte im Setup schicken möchte, wird sich über die entsprechenden Verbindungsmöglichkeiten auf der linken Geräteseite freuen. Neben einem MIDI-Out-Anschluss finde ich einen Slot für SD-Karten sowie einen USB-Anschluss. Über diesen lassen sich – sofern ein entsprechender Treiber von der Roland Website geladen wurde – das Routing der Ein- und Ausgänge steuern sowie deren Gain-Einstellungen bestimmen. Zudem kann Audio vom Rechner über das TM-6 Pro ausgespielt werden, womit das Teil zum Interface mutiert. Für einige Spieler nicht ganz unwichtig ist auch die Möglichkeit, einen Fußschalter anzuschließen. Hiermit lassen sich Kits und gespeicherte Listen umschalten. 

Hier seht ihr die rückwärtigen Anschlüsse.
Hier seht ihr die rückwärtigen Anschlüsse.

Über 500 neu entwickelte Sounds stehen zur Verfügung

Dass unser Testobjekt mit den beschriebenen Bedienelementen und Anschlussmöglichkeiten deutlich mehr kann als das kleinere TM2 oder der integrierte Trigger RT-MicS, dürfte klar sein. 500 neue Sounds beinhaltet das Modul, alle aufwendig aufgenommen, beziehungsweise kreiert und bearbeitet von anerkannten Sound-Spezialisten und Roland-Endorsern. Michael Schack, Chris Witten und Kaz Rodriguez nennt Roland als treibende Kräfte hinter den neuen Klängen. Es gibt sowohl Genre-spezifische One Shots, als auch V-Drums Klänge, welche ein akustisches Kit möglichst naturgetreu abbilden sollen. Auf YouTube gibt es ein Video, in dem Chris Whitten erklärt, wie er Sounds mit seinem Buchla Modularsystem erstellt, Peter Gabriel’s Real World Studios wurden für das Aufnehmen der V-Sounds gebucht. Auf insgesamt 80 Factory-Kits verteilen sich die Sounds, weitere 20 Slots sind für User-Kreationen reserviert. Natürlich können die Werks-Kits aber auch mit eigenen Zusammenstellungen überschrieben werden. Sechs bereits vorsortierte Setlisten ermöglichen es, Kits einer klanglichen Gruppe (zum Beispiel „Electro“ oder „Acoustic“) schneller zu finden. Alle Trigger-Inputs sind als Stereo-Versionen ausgelegt, können also mit je zwei Sounds belegt werden, per Splitterkabel ist auch der Anschluss von jeweils zwei Mono-Pads möglich. Das entsprechende Routing wird am Display eingestellt. Damit ist es aber noch lange nicht getan, denn im Grunde versteht sich das TM-6 Pro gleichzeitig als Drumset-Mischpult inklusive verschiedener Routing-Optionen und Sound-Effekte. 

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Bei den integrierten Effekten geht es üppig zu

Auch in Sachen Klangbearbeitung hat Roland beim TM-6 Pro nicht gekleckert. Neben den Standardeffekten Kompressor und Equalizer gibt es noch einen Transienten-Designer, sowie ein Multieffektgerät mit satten 30 Effekten. Die meisten Parameter sind jeweils getrennt auf jeden Eingang anwendbar. So findet sich im Menü namens „Pad Effect“ eine Auswahl aus Kompressor, Transient Designer, EQ und Multieffekten, auf der Kit-Ebene kann zwischen Reverb, Master Kompressor und Master EQ gewählt werden, um den Sound eines ganzen Kits global anpassen zu können. Bei den Einstellmöglichkeiten geht es wesentlich detaillierter zu als vermutet. So zeigt der Kompressor beispielsweise den Input- und Output Level sowie die Gain Reduction an. Beim Reverb stehen fünf Presets und insgesamt neun veränderbare Parameter zur Verfügung, sage und schreibe 30 Multieffekte können auf die Trigger-Eingänge gelegt werden, jeweils mit Presets und etlichen Einstellmöglichkeiten, welche aufzuzählen hier den Rahmen sprengen würde. 

Fotostrecke: 4 Bilder Natürliche Verbündete: Das TM-6 Pro funktioniert sowohl mit Pads als auch mit diversen Triggern, …

Eigene Samples können importiert, bearbeitet und gruppiert werden

Wer eigene Samples erstellen und im Setup spielen möchte, kann diese über den integrierten SD-Karten-Slot als Wave-Dateien (44,1 kHz, 16 oder 24 bit) in das TM-6 Pro importieren. Jeder eigene Sound ist darüber hinaus genauso mit den geräteinternen Effekten veränderbar wie auch die Werks-Sounds. Auch die Gruppierung und Sortierung zu neuen Kits folgt der normalen Architektur, selbstverständlich ist auch ein Mixen von User- und Werks-Sounds innerhalb der zwölf pro Kit zur Verfügung stehenden Pad-Belegungen möglich. 24 Minuten User Sounds und -Sequenzen kann das Gerät insgesamt speichern, bei Mono-Signalen verdoppelt sich die Zeit. Jedes Einzel-Sample darf bis zu 180 Sekunden lang sein, maximal 1000 Samples sind möglich. Damit sollten auch Drummer zurecht kommen, die mehrere Projekte gleichzeitig mit dem TM-6 Pro bedienen möchten. Eine weitere interessante Funktion stellt die Möglichkeit dar, auf der SD-Karte gespeicherte ganze Songs direkt abzuspielen. Diese werden zwar nicht in das Gerät importiert, können aber mit den Transporttasten und Lautstärkereglern gesteuert und gemischt werden. Wer über die Möglichkeit verfügt, am Rechner eine Clickspur als Audiodatei zu exportieren, kann diese ebenfalls zusammen mit dem Song abspielen und die Lautstärkeverhältnisse anpassen. Der Click wird dabei nur über den Kopfhörerausgang geleitet, das Publikum hört das Metronom nicht. 

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Praxis

Solide Sounds und durchdachte Bedienung!

Eins steht schon kurz nach dem Auspacken und Anschließen fest: Das TM-6 Pro macht Spaß und ist einfach zu bedienen. Roland Deutschland hat dem Testgerät freundlicherweise fünf Trigger beigelegt, nach deren Montage es direkt losgehen kann. Wer nicht über ein Interface oder eine Anlage verfügt, braucht – neben den Triggern oder Pads – nur noch Kopfhörer, und schon kann es losgehen. Eines gilt es jedoch vorab zu checken, nämlich die Trigger-Einstellungen. Über den „Trig“-Knopf lassen sich Presets für unterschiedliche (Roland-) Trigger-Modelle laden, was insbesondere dann nötig ist, wenn ihr beispielsweise eure Toms triggern möchtet. Mit dem falschen Preset kommt es sonst zu Fehltriggern. Im Einsatz verhält sich das Testgerät im Grunde wie ein herkömmliches E-Drum-Modul. Ein Unterschied fällt jedoch sofort auf, nämlich die Soundqualität. Roland wurde oft für die altbekannten, immer wieder verwendeten Sounds kritisiert, die ein Roland-Gerät eben sofort als solches identifizierbar machten. Das ist hier anders, der Aufwand, der bei der Erstellung betrieben wurde, hat sich gelohnt. 

Audio Samples
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Mikrofoniertes Drumkit ohne Trigger Nur TM6-Pro, Kit 01 Hybridfunk Mikrofoniertes Kit plus Kit 01 „Hybridfunk“ Nur TM6-Pro, Kit 16 „Gasolinekit“ Mikrofoniertes Kit plus Kit 16 „Gasolinekit“ Nur TM6-Pro, Kit 19 „phd Kit“ Mikrofoniertes Kit plus Kit 19 „phd Kit“

In Anbetracht der Ausrichtung des Gerätes als komplementäre Sound-Quelle zu einem akustischen Kit kommen mir vor allem die kreativen, elektronischen One Shot Sounds sehr sinnvoll vor. Diese sind natürlich nicht darauf ausgerichtet, besonders dynamisch gespielt zu werden, wer sich aber ein bisschen mit der Integration der Sounds ins akustische Setup beschäftigt, wird mit teilweise  grandiosen Sound-Welten belohnt, die eben tatsächlich niemand anders hat. 

Audio Samples
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Nur TM6-Pro, Kit 31 „Rezofunk“ Mikrofoniertes Kit plus Kit 31 „Rezofunk“ Nur TM6-Pro, Kit 51 „Chaos 100“ Mikrofoniertes Kit plus Kit 51 „Chaos 100“ Nur TM6-Pro, Kit 56 „House FX“ Mikrofoniertes Kit plus Kit 56 „House FX“ Nur TM6-Pro, Kit 66 „TekFX1“ Mikrofoniertes Kit plus Kit 66 „TekFX1

Der schnelle Zugriff auf Lautstärke und Effektparameter über die drei Endlosregler ist zudem sehr bedienerfreundlich, denn man gelangt schnell zu guten Ergebnissen. Das berüchtigte „Menütauchen“ wird durch die Bedienarchitektur effektiv vom kreativen Spielprozess fern gehalten. Sehr gut gefällt mir, wie der eigene, akustische Drumsound schnell aufgewertet werden kann, ohne dass es direkt nach Sample klingt. Dazu nimmt man sich einfach eine der Werks-Snaredrums, legt sie auf den Snaretrigger und addiert etwas Reverb über den Decay-Regler. Oder man möchte den Anschlag etwas durchsetzungsfähiger gestalten, hier reicht ein Dreh an den Transientenreglern. Anschließend wird die Lautstärke angepasst, und schon erklingt der akustische Drumsound entweder dezent aufgewertet oder brachial verfremdet. Die Möglichkeiten sind wirklich sehr umfangreich, spätestens der sinnvolle Einsatz der vielen Multieffekte erfordert dann aber eine eingehendere Beschäftigung mit der Wirkungsweise von Audio-Parametern. 

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Es gibt aber auch kleine Schattenseiten. So ist das Display im Einsatz oft nicht sehr gut ablesbar, besonders dann, wenn keine direkte Draufsicht möglich ist. Nicht optimal ist auch, dass die Tastenkombination „Trig Lock“ nur reagiert, wenn man beide Knöpfe exakt gleichzeitig drückt. Hängt das Modul etwas weiter weg, ist es schwierig, das auf Anhieb hin zu bekommen. Hier sollte das Modul etwas toleranter reagieren, sonst findet man sich im Eifer des Live-Gefechts unversehens in den Trigger-Einstellungen wieder.  Ich habe euch einige Soundfiles aufgenommen, im ersten hört ihr mein akustisches Kit nur mit Mikrofonen abgenommen, danach jeweils das TM-6 Pro-Signal solo und anschließend im Kontext mit meinen Mikrosignalen. In den beiden Videos könnt ihr weitere Kombinationen sowie die Wirkungsweise einiger Effekte hören. 

Das TM-6 Pro im Praxistest.
Das TM-6 Pro im Praxistest.
Audio Samples
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Nur TM6-Pro, Kit 70 „Tightbox2“ Mikrofoniertes Kit plus Kit 70 „Tightbox2“ Nur TM6-Pro, Kit 75 „AccRock1“ Mikrofoniertes Kit plus Kit 75 „AccRock1“ Nur TM6-Pro, Kit 64 „Growler“ Mikrofoniertes Kit plus Kit 64 „Growler“

Import-Export

Alleine aufgrund der Auswahl kommt man mit den internen Samples schon sehr weit, viele Drummer können aber auf bestimmte Originalsounds nicht verzichten, sei es, weil sie zum künstlerischen Repertoire der eigenen Band gehören oder weil in der Coverband nun einmal möglichst originalgetreu gearbeitet werden soll. Das Import-Prozedere funktioniert auch in der Praxis sehr einfach. Man kopiert die entsprechenden Sounds vom Rechner auf eine SD-Karte, steckt diese in den dafür vorgesehenen Slot am TM-6 Pro, drückt die Taste „User Sample“ und bekommt die enthaltenen Samples auf dem Display angezeigt. Anschließend wählt man aus, wohin die Sounds importiert werden sollen. Ich habe für meine Sounds die freien Speicherplätze ab 501 gewählt (bis 500 sind die Plätze durch Werks-Samples belegt), man kann aber auch die Werks-Sounds überschreiben. Wer diese trotzdem behalten möchte, speichert sie einfach als Backup auf der SD-Karte, beziehungsweise auf dem Rechner. 

Der USB-Treiber macht das TM-6 Pro zum Interface

Nach der Installation des sogenannten „Vendor“-Treibers mache ich mich ans Inspizieren der zusätzlichen USB-Funktionen. Es stellt sich heraus, dass das TM-6 Pro auch als Audio-Interface eine gute Figur macht. Es spielt Musik vom Computer ab und ist in der Lage, die acht physikalischen Ausgänge nicht nur beliebig zu routen, sondern auch deren Output Gain zu bestimmen. Damit wird es möglich, die Padsounds nicht nur getrennt voneinander in einer DAW zu mischen, sondern auch an ganz unterschiedliche Geräte im Studio weiter zu leiten und zu bearbeiten. Das sogenannte Gainstaging wird dann besonders wichtig, eine Pegelanzeige für die einzelnen Input- und Output-Kanäle ist ebenfalls an Bord. Spätestens hier würde ich mir allerdings ein größeres und vielleicht sogar farbiges Display wünschen. 

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Fazit

Das TM-6 Pro kann im Test überzeugen. Es bietet nicht nur eine tolle Bandbreite an neuen, druckvollen Sounds, sondern bekommt auch den Spagat aus unmittelbarem Spielspaß und professionellen, erweiterten Funktionen vorbildlich hin. So würde ich das Gerät sowohl Drummern empfehlen, die ihr akustisches Kit um spannende Elektroklänge erweitern möchten, als auch solchen, denen die Werks-Sounds nicht so wichtig sind und die eher auf die Importierbarkeit und Handhabbarkeit eigener Samples achten. Die integrierten Effekte lassen eine fast endlose Variation der Sounds zu. Mit der Möglichkeit, Songs samt Clicktracks von der SD-Karte abzuspielen, eröffnen sich zusätzliche Möglichkeiten beim Üben und Aufnehmen, ein externer Zuspieler wird überflüssig. An professionelle Anwender hat man bei den erweiterten Interface-Funktionen gedacht, welche der USB-Anschluss ermöglicht. Nicht so schön ist das mäßig ablesbare Display sowie die etwas wählerische Trigger Lock-Funktion. Hybrid-Freunden sei der Check des Teils trotzdem wärmstens empfohlen.  

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • neue Sounds in sehr guter Qualität
  • gut klingende Effektsektion mit vielen Parametern
  • eigene Samples sind importierbar
  • umfangreiche Routing-Optionen
  • erweiterte USB- und Interface-Funktionen
  • einfache Bedienung
Contra
  • Display könnte besser ablesbar sein
  • „Trig Lock“ könnte etwas toleranter reagieren
Artikelbild
Roland TM-6 Pro Trigger-Modul Test
Für 879,00€ bei
Verbindet gute Sounds, einfache Bedienung und viele Features miteinander: Das TM-6 Pro trifft den Nerv der Hybrid-Fans.
Verbindet gute Sounds, einfache Bedienung und viele Features miteinander: Das TM-6 Pro trifft den Nerv der Hybrid-Fans.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Roland
  • Bezeichnung: TM-6 Pro
  • Herstellungsland: China
  • Speicherplätze gesamt: 1000
  • Werks-Samples: 500
  • Anzahl Drumkits: 100
  • Anschlüsse:
  • 6x Trigger In, große Stereoklinke, splitbar in 12 x Mono
  • Kopfhörer, große Stereoklinke
  • Master Out (L,R), große Klinke
  • 4x Direct Out, große Klinke
  • Hi-Hat Controller
  • Fußschalter
  • MIDI Out
  • USB-Anschluss: USB B
  • Zubehör: Anleitung, Netzteil, Schrauben für Haltermontage
  • Dimensionen (BxHxT) 22,8 cm x 6,6 cm x 23,3 cm
  • Preis (Straßenpreis Oktober 2018): 748,00 EUR
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