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Amptweaker Tight Metal Pro Test

Der Amptweaker TightMetal Pro Distortion ist das Effektpedal aus der TightMetal-Serie des amerikanischen Herstellers mit der üppigsten Ausstattung. Dazu gehört eine Dreiband-Klangregelung, eine schaltbare Boost-Funktion, drei Loops (!), ein Noisegate und diverse Schalter für Feineinstellungen am Grundsound.

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Das Ganze in einem roadtauglichen Metallgehäuse, handgefertigt in den USA. Klar, dass ein solches Pedal auch seinen Preis hat, der aktuell bei knapp 400 Euro liegt. Ob der TightMetal Pro auch diese Investition wert ist, wird der folgende Test zeigen.

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Details

Gehäuse/Optik

Der TightMetal Pro kommt mit schwarzem Metallgehäuse im typischen Amptweaker-Design mit leicht abgeschrägtem Bedienpaneel, auf dem sechs Regler nebeneinander aufgereiht sind. Geschützt vor unbeabsichtigten Tritten des Bedieners werden sie zusätzlich durch einen Bügel vor den Reglern. Mit den Maßen 143 x 127 x 54 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 1,4 kg kann man das Pedal nicht gerade als kompakt bezeichnen, aber bei der Menge an Einstellmöglichkeiten wäre eine reduzierte Größe auch nur schwer realisierbar. Befeuert wird der TightMetal Pro mit Batterie- oder Netzspannung von 9 -18 Volt. Beim Betrieb mit 18 Volt erhält man laut Hersteller eine höhere dynamische Bandbreite. Der Anschluss für ein optionales Netzteil befindet sich an der rechten Seite und an der Rückseite kann das Batteriefach recht einfach herausgezogen werden. Man hat die Wahl, das Pedal mit einem oder zwei 9V-Blöcken zu speisen. Dazu befindet sich im Inneren des Gerätes ein Schalter, der einen Batterieanschluss deaktiviert, wenn nur ein Block zum Einsatz kommt. Mit einem Schalter am Bedienfeld lässt sich das Pedal bei Batteriebetrieb an- und ausschalten, was das lästige Kabel-Herausziehen überflüssig macht, das üblicherweise notwendig ist, will man die Batterie schonen. Im Netzteilbetrieb hat der Schalter keine Funktion. Das Pedal steht solide auf vier hohen Gummifüßen, die beim Einsatz mit Klettband im Board entfernt werden können. An den Gehäuseschrauben können alternativ auch Mounting-Plates befestigt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Im heutigen Test wird mit dem Amptweaker Tight Metal Pro Distortion Pedal ordentlich eingeheizt.

Anschlüsse

Die Audio-Anschlüsse sind auf drei Seiten verteilt. Neben Input (rechts) und Output (links) hat man dem TightMetal Pro drei interne Loops spendiert, an die man zusätzliche Effekte anschließen kann. Zum Beispiel an der linken Seite die Send- und Return-Buchsen für den Side Trak Loop. Dieser ist nur aktiv, wenn der TightMetal nicht eingeschaltet ist und macht Sinn, wenn man zum Beispiel einen Kompressor oder ein Chorus-Pedal für Cleansounds nutzen möchte. Schaltet man auf Zerrsound, spart man sich einen zusätzlichen Schaltvorgang, denn der Side Trak Loop ist nun automatisch deaktiviert. Er ist auch geeignet, einen zweiten (cleanen) Amp anzusteuern, indem man nur den Send anschließt. An der Rückseite befindet sich der Universal Loop, der bei eingeschaltetem Pedal ebenfalls immer aktiv ist, daneben Send und Return für den Boost-Loop. Letzterer ist wiederum nur gleichzeitig mit dem Boost aktiv – hier kann man zum Beispiel ein Delay für Leadsounds einschleifen. Die drei Loops sind rundum eine feine und gut durchdachte Sache. Man spart sich einiges an Schaltvorgängen bei bestimmten Situationen im Bühnenbetrieb.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Tight Metal Pro geizt mit Anschlüssen nicht, diese sind auf drei Gehäuseseiten verteilt.

Bedienung

Der TightMetal Pro hat einige Features auf und im Kasten, die einen ordentlichen Metal-Sound sehr flexibel einstellen. Herzstück sind die großen schwarzen Regler, und mit ihnen stehen neben Gain, Volume und einer Dreibandklangregelung (Low, Mid, High) auch ein Regler mit der Bezeichnung Tight zur Verfügung. Hier geht es um die Klarheit im Bassbereich: Bei hohen Werten erhält man einen eher drahtigen und attackreichen Ton, bei niedrigen Werten klingt vor allem der untere Frequenzbereich etwas voller. Außerdem gibt es fünf Schalter, die neben den Reglern positioniert sind:

  • Mid Boost (on/off) – hebt im Boost-Schaltkreis die Mitten an.
  • Mid – nach rechts gelegt (Thrash) generiert der Schalter einen typischen 80er Mid-Scoop-Sound.
  • Edge – nach rechts gelegt senkt der Schalter die oberen Frequenzen ab.
  • Gate – Das Noise Gate ist immer aktiv, die Stärke wird bei Bedarf mit einem internen Regler verändert. In der Position Chomp greift das Gate schneller ein, Staccato-Riffs können so besser ohne Störgeräusche gespielt werden.
  • Gain – wählt zwischen moderner (High) und Vintage-Gain-Struktur.

Weiter geht es mit den beleuchteten Reglern für die Boost-Funktion, die für Volume und Gain zuständig sind. Auch das ist eine ausgeklügelte Sache, denn der Gain-Regler liegt vor der Distortion-Einheit, der Volume-Regler dahinter – quasi Pre- und Post-Distortion-Boost, für mehr Gain, mehr Solo-Lautstärke oder beides. Der Boost ist als Clean-Boost allerdings nicht separat schaltbar, sondern nur, wenn der Distortion aktiv ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienelemente sind allesamt auf der Oberseite untergebracht, und das sind nicht wenig!

Aber das ist noch nicht alles: Auch im Inneren befinden sich noch einige Rädchen, an denen gedreht werden kann. Den Schalter für die Batterie und den Regler für die Empfindlichkeit des Noise-Gates hatte ich bereits erwähnt, für das Gate gibt es noch einen zweiten Regler mit der Bezeichnung Extra Gate, der das Gate etwas stärker einstellt. Dazu kommen zwei Schalter, mit denen man die Position von Universal Loop und Boost Loop vor oder hinter den Distortion-Block legen kann. Links daneben sind zwei Fat-Schalter integriert – einen für den normalen Distortion-Sound und einen für den Boost-Schaltkreis für noch mehr Attack. Mit dieser Fülle an Einstellmöglichkeiten ist das Pedal wirklich erstklassig ausgestattet, aber jetzt kommen wir zur Kernfrage: Wie steht es mit dem Sound?

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Praxis

Der Amptweaker TightMetal Pro wird für den Praxisteil vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Wir starten unseren Rundgang mit einer recht neutralen Einstellung aller Regler (12 Uhr), lediglich das Volume-Poti muss für einen angepassten Pegel zum Bypass-Sound etwas zurückgenommen werden. Als erstes hören wir uns die Klangunterschiede an, die mit den verschiedenen Schaltern möglich sind. Im Thrash-Mode werden die Mitten moderat abgesenkt, womit man einen sehr brauchbaren zweiten Klangcharakter erhält. Mit dem Aktivieren des High-Gain-Modes gibt es etwas mehr Sustain und einen dichteren Zerrsound mit höherer Kompression. Eine Art High-Cut liefert der Smooth-Mode. Der Ton ist zwar im direkten Vergleich etwas muffig, aber hier kann immer noch mit der Klangregelung nachgearbeitet werden. Egal, ob Mode-Schalter oder Klangregelung: Alles ist hervorragend aufeinander abgestimmt und die Regelwege können komplett für brauchbare Sounds genutzt werden. So klingelt es auch bei sehr weit aufgedrehtem Treble-Regler nicht in den Ohren. Interessant ist auch das Experimentieren mit Mid-Regler und Mid-Schalter, um einen noch krasseren Mid-Scoop-Sound zu erzeugen oder ein weiteres Klanggebilde mit weit aufgedrehten Mitten im Thrash Mode zu generieren. Fakt ist, dass man auch gerne wild und viel drehen und schalten darf, aber dabei am Klang so gut wie nichts kaputtmachen kann: Es klingt einfach sehr gut, und das fast immer.

Audio Samples
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Mid-Schalter: Normal -> Thrash (SG) Gain-Schalter: Normal -> High (SG) Edge-Schalter: Normal -> Smooth (SG) Gate-Schalter: Normal -> Chomp (SG)

Auch die Gate-Schaltung ist ausgezeichnet umgesetzt. Nach Öffnen der Batterieschublade erreicht man den generellen Gate-Regler, und wenn das Gate etwas schneller und intensiver greifen soll, ist der Chomp-Mode optimal. In dem reagiert das Gate extrem schnell, wie man beim vorangegangenen Beispiel klar hören kann. Man muss nur aufpassen, dass der interne Gate-Regler nicht zu hoch eingestellt ist, denn dann saugt es etwas am Pegel. Aber bei richtiger Einstellung ist dieser Modus erstklassig für Staccato-Riffs geeignet.

Das Pedal liefert fette Zerrsounds mit viel Sustain und einen sehr transparenten Klang auch bei hohen Gain-Einstellungen.
Das Pedal liefert fette Zerrsounds mit viel Sustain und einen sehr transparenten Klang auch bei hohen Gain-Einstellungen.

Der Gain-Regler kann ebenfalls über die gesamte Bandbreite genutzt werden und hat schon bei komplett zurückgedrehtem Poti eine stattliche Zerre am Start, die über den weiteren Regelweg zunimmt, dichter wird und dann auch entsprechend komprimiert. Hier gibt es fünf Einstellungen des Gain-Reglers im Normal Gain-Mode und zum Schluss noch den Maximalwert mit High-Gain.

Audio Samples
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Gain-Regler Check: 7, 10, 14, 17 Uhr Normal Gain – 17 Uhr High Gain (SG)

Der Zerrsound hat ordentlich Sustain und ist eher feinkörnig, wenn man das mal so blumig in Worte fassen möchte. Bei niedrigen Einstellungen des Gain-Reglers kombiniert mit höheren Gate-Einstellungen bekommt man auch Sounds hin, die in Richtung Fuzz tendieren. Ansonsten gibt es hier Zerrsound satt, und das in jeglicher Couleur. Sogar mit Singlecoil-Gitarren ist ein stattliches Rockbrett kein Problem. Das Boost-Feature hilft dabei, das Ganze noch etwas flexibler zu gestalten, denn nur mit Aufdrehen des Boost-Gain-Reglers erzeugt man einen Turbo-Gain-Sound, für Lead-Sounds nimmt man noch etwas Volume hinzu. Im zweiten Hörbeispiel habe ich das entsprechend umgesetzt, dazu kommt der schaltbare Mid-Boost für mehr Durchsetzungskraft und ein in den Boost-Loop eingeschleiftes Delay. Auch das klappt hervorragend. Beim Boost steht ebenfalls der komplette Regelweg für eine feinfühlige Einstellung von Volume und Boost-Gain zur Verfügung. Bei beiden Reglern auf 7 Uhr ist der Klang identisch mit dem Sound ohne Boost, dreht man langsam auf, wird entsprechend gepusht. Ihr hört in den folgenden Beispielen zuerst den normalen Sound, dann mit aktiviertem Boost.

Audio Samples
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Boost: Gain Boost (Strat) Boost: Lead Boost – mehr Gain, mehr Volume, Delay im Boost Loop (Les Paul)

Zum Abschluss gibt es noch ein paar unterschiedliche Sounds, auch mit tiefergestimmten Gitarren. Dort macht der Tight-Regler einen super Job, der Bassbereich lässt sich mit ihm deutlich verschlanken, ohne dass die Substanz des mächtigen Sounds verlorengeht. Palm-Mute-Riffs bei hohem Gain klingen exzellent und auch das Spielgefühl ist hervorragend. Erwähnenswert ist die große Transparenz bei hohem Gain, die Töne sind auf den einzelnen Saiten sehr gut hörbar, nichts geht im Zerrgewitter unter.

Audio Samples
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High Gain Mid Scoop Sound (SG) Drop C Riff (Les Paul Bariton) Tiefe Powerchords (Les Paul Bariton)
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Fazit

Der Amptweaker TightMetal Pro ist ein absoluter Volltreffer für High-Gain-Sounds! Das Pedal liefert fette Zerrsounds mit viel Sustain und einen sehr transparenten Klang auch bei hohen Gain-Einstellungen. Downtunings sind kein Problem, Riffs auf den tiefen Saiten kommen ebenfalls klar und deutlich aus den Speakern. Die vielen Einstellmöglichkeiten sind sehr gut aufeinander abgestimmt, sodass man zwar viel schrauben kann, es aber immer irgendwie gut klingt. Hinzu kommt ein sehr effektives Noisegate und drei Loops für externe Effekte. Der Preis von knapp 400 Euro ist zwar eine Ansage, aber meines Erachtens für das Gesamtpaket an Sounds, Verarbeitung und Ausstattung absolut gerechtfertigt.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • variable High-Gain-Sounds
  • tadellose Verarbeitung
  • vielfältige Einstellmöglichkeiten
  • drei Loops
  • regelbare Boost-Funktion
  • effektives und flexibles Gate (Chomp Modus)
Contra
  • keins
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Amptweaker Tight Metal Pro Test
Für 429,00€ bei
Wer variable High-Gain-Sounds und zuschaltbare Loops in kompakter Form benötigt, der sollte das Amptweaker Tight Metal Pro unbedingt antesten.
Wer variable High-Gain-Sounds und zuschaltbare Loops in kompakter Form benötigt, der sollte das Amptweaker Tight Metal Pro unbedingt antesten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Amptweaker
  • Modell: TightMetal Pro
  • Typ: Metal Distortion-Pedal
  • Regler: Volume, Low, Mid, High, Gain, Tight, Boost Volume, Boost Gain
  • Anschlüsse: Input, Output, 3x Send, 3x Return (Side Trak Loop, Boost Loop, Universal Loop)
  • Schalter: Mid Boost, Mid, Edge, Gate, Gain
  • Stromaufnahme: 18 mA (mit Batterien), 22 mA (9V Netzteil), 24 mA (18V Netzteil)
  • Spannung: 9-18V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 143 x 127 x 54 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 1,4 kg
  • Ladenpreis: 399,00 Euro (Mai 2019)
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