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Shure KSM137 Test

Praxis

Der Shure-Stereohalter ist wirklich praktisch, wenn man im XY arbeiten möchte: Will man den Winkel verändern, reicht es meist, die Standard-Mikrofonhalter zu verdrehen und die Mikrofone darin etwas weiter herauszuziehen oder zurückzuschieben. Nicht ganz so begeistert bin ich von der Bedienlogik, die mich zugegebenermaßen etwas verwirrt hat: Beim Pad befindet sich die Neutralstellung in der Mitte, ich bin es bei mehrstufigen Vordämpfungen eher gewohnt, sie zuzuschalten und dann weiter zu verstärken. Ok, es wäre konsequent, wenn es bei der Bassfilterung genauso wäre, doch dem ist nicht so. Hier ist sogar alles noch obskurer: Von der Neutralstellung geht es eine Schaltposition zum steilen Filter, schaltet man weiter, aktiviert man das flachere Filter. Zwar erschließt sich mir in dieser Vorgehensweise keine Logik, aber dafür ist man mit den vielen Schaltfunktionen sehr flexibel und kann sich auch nah an sehr laute Schallquellen heranwagen, ohne dass man mit Überbassung oder Verzerrung (oder womöglich beidem) rechnen muss. Lauscht man den Shure KSM137 im Ruhebetrieb, zeigt sich, dass trotz der Pegelfestigkeit auch das subjektive Rauschen angenehm gering ist. Damit lassen sich also schon sehr viele Aufgaben im Studiobetrieb meistern. Doch es gibt noch andere fürsprechende Eigenschaften: Auch außerhalb des Studios auf Bühnen sind die genannten Wesenszüge vorteilhaft. Dazu gesellt sich, dass Shure-Mikrofone üblicherweise recht robust sind, und auch ein KSM137 wird mit seinem Metallkorpus und der mit Gaze und Lochblech geschützten Membran keine Ausnahme machen.

Fotostrecke: 2 Bilder Kann ein wenig verwirren: unterschiedliche Bedienlogik von Filter und Vordämpfung

Im Stereobetrieb wurden die beiden Shure KSM in erster Linie mit einer Akustikgitarre überprüft. Dabei haben sich die Stäbchen zunächst ausgewogen und luftig präsentiert. Ganz eindeutig sind sie schnell und transparent, das Air-Band ist fein gezeichnet, die Bässe straff und ohne Neigung zum Verwaschen. Samtig-seidig klingen sie jedoch nicht, sie klingen eher kernig, vielleicht sogar etwas zu hart. Dies sorgt einerseits für durchsetzungsfähige Signale (vielleicht merkt man hier, wie wichtig Shure der Live-Sektor ist), andererseits haben die Signale nichts “edles”. Hört man sich eine Weile in die Mikrofone ein, meint man auch, einen etwas resonierenden, nachziehenden Charakter in den Hochmitten/Höhen feststellen zu können. Manchmal wirkt das Signal eine Nuance zu schrabbelig.

Audio Samples
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Shure KSM 137 Referenz Schoeps CMC-64

Unter den Filtern gefällt die deutlich weniger engagiert zugreifende 6dB-Version deutlich besser. Die dreimal steilere Variante verändert den Bereich im niedrigen Passband ein klein wenig, vor allem zwischen 100 und 300 Hz. Aber auch das ist kein Showstopper. Wirklich hervorragend zeigen sich die Kleinmembraner von Shure, wie sie auch jenseits der Hauptaufsprechrichtung arbeiten. Wirklich signifikante Unregelmäßigkeiten erfährt die Übertragung sehr weit hinten in Richtung Off-Axis, also schon bei sehr geringen Pegeln. Das macht sich im Stereobetrieb bezahlt, wo das Stereoset ein nicht nur konturiertes, sondern wirklich messerscharfes Bild zu zeichnen vermag. Selbst für ausgedehnte Klangkörper bei Mono-Mikrofonierung (Schlagzeug!) und wichtige Rauminformationen ist das eine sehr gute Sache!

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