Anzeige

Zoom UAC-2 Test

Das UAC-2 ist ein USB3.0-Audiointerface – oder wie der japanischen Hersteller Zoom sagen würde: ein USB Audio Converter (UAC).
Das neue Gerät des Herstellers von Interfaces, Effektgeräten und Recordern rundet – wie auch das TAC-2 und TAC-2R („Thunderbolt Audio Converter“) – das Portfolio nach unten hin ab und präsentiert sich somit als eine kleine und handliche Mobilvariante, die neben den ebenfalls erhältlichen und großen TAC-8 und UAC-8 friedlich koexistiert.

Details

Allgemeines

Das Zoom UAC-2 ist ein 24Bit/192kHz-Audio-Interface mit einer USB-3.0-Schnittstelle. Es funktioniert auch an USB 2.0, ist bus-powered und sowohl mit Windows als auch Mac OS X und iOS kompatibel.

Das USB-3.0 Audiointerface Zoom UAC-2.

Analoge Preamps

Die beiden Preamps des UAC-2 verfügen über eine analoge Gain-Regelung via Poti auf der Frontseite und sind mit Combo-Buchsen ausgestattet. Das heißt, dass hier sowohl XLR- als auch TRS-Kabel eingesteckt werden können. Die XLR-Buchse ist dabei für Mikrofon-Signale zuständig, wobei die maximale Aufholverstärkung 60 dB beträgt. Die „große Klinke“-Buchsen (6,35 mm TRS) dient der Verkabelung mit symmetrischen Line- oder auch unsymmetrischen Instrument-Quellen. Hinzukommt je eine kleine LED pro Input, die bei anliegendem Signal grün und bei Clippings rot leuchtet.

Die beiden Preamps mit den Combo-Buchsen auf der Front: XLR für Mics, TRS für Line- und Instrument-Signale.

Simpler Monitor-Controller


Ein großer Lautstärke-Regler gilt für den rückseitigen symmetrischen Stereo Line-Out. Dieser ist mit zwei 6,35 mm TRS-Buchsen ausgestattet und teilt sich die beiden D/A-Wandler mit dem Kopfhörer-Ausgang auf der Front, welcher eine 6,35 mm Stereobuchse bietet und auch über einen eignen Lautstärkeregler verfügt. Wie der prominente Alu-Drehregler für den Main-Output regelt auch dieser analog. 
Zusätzlich lässt sich die Ausgangs-Lautstärke aber auch von der mitgelieferten Steuer-Software aus regeln. In der Produktbeschreibung wird der Kopfhörer-Ausgang als „unabhängig“ beschrieben, meiner Definition nach ist er das allerdings nicht. Ferner finden wir über dem Main-Out-Regler noch eine mit blaue Power/Status-LED.

Line-Out inklusive Direkt-Monitoring

Betrachten wir die Rückseite: Rechts befinden sich hier die bereits angesprochenen TRS Line-Outs (OUTPUT). Hinzukommt ein Direct-Monitor Schiebeschalter, welcher die Eingänge den Ausgängen (zusätzlich zum D/A-Signal vom Computer) hinzumischt – dies geschieht wahlweise in Stereo oder in Mono. Das heißt, dass entweder Preamp 1 dem linken Output und Preamp 2 dem rechten Output hinzugefügt wird, oder dass beide Preamps summiert und auf beiden Outs gleichzeitig zu hören sind. Der Schiebeschalter ist nur als „Schnell-Variante“ zu verstehen, da sich feinere Zwischenstufen von der mitgelieferten Software aus einstellen lassen. Dazu aber später mehr.

Die Rückseite und ihre Anschlüsse v.l.n.r.: Netzteil, Kensington, USB3, MIDI I/O, Line-Out sowie die Power-, CC-Mode- und Direkt-Monitoring-Schalter.

MIDI-I/O und Class-Compliant Mode

Ein MIDI-I/O mit klassischen DIN-Buchsen fehlt nicht, genauso wenig ein Kensington-Lock, ein Netzteil-Anschluss sowie die USB-3.0 Buchse und der Power-Schalter. 
Das Netzteil ist übrigens optional und damit nicht Bestandteil des Lieferumfangs. Doch halt: Eine Besonderheit findet sich noch, und zwar in Form eines „Class-Compliant“ Schiebeschalters. Ist dieser aktiviert (On) benötigt das Interface keinerlei Treiber und kommt damit auch ohne Installation aus – wird also sofort nutzbar. 
Wenn man ein externes Netzteil (AD-14) nutzt, ist das Interface sogar mit iOS Produkten wie iPhone und iPad via Camera Connection Kit nutzbar. Der Direct-Monitor-Schiebeschalter macht so natürlich noch mehr Sinn, denn auf iOS Geräten lässt sich eben keine Software-Console laden. 

Mitgelieferte Software-Console


Neben den eigentlichen Treibern lässt sich wie bei allen aktuellen Interfaces auch eine sogenannten Software-Console installieren, welche Zugang zu erweiterten Einstellungen bietet und von der Optik her an eine Art Mischpult erinnert. So lassen sich beispielsweise feinere Direkt-Monitoring-Settings realisieren, Pegel genauer ablesen als auch Low-Cuts sowie die Phasen-Invertierungen auf den Inputs softwareseitig aktivieren.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit UAC-2 MixEfx erhu00e4lt man nicht nur einen detaillierteren Zugriff auf das Direkt-Monitoring, sondern auch auf den DSP-Reverb.

Solides Gehäuse

Das Gehäuse ist gut verarbeitet, überwiegend aus Metall und stemmt somit auch beachtliche 714 g auf die Waage. Es ist etwa eine HE hoch (4,62 cm) und 8,5 Zoll ( 17,6 cm) breit sowie 11,39 cm cm tief. 

Das Interface ist recht kompakt.

Lieferumfang


Der Lieferumfang fällt relativ schmal aus und bietet neben der Dokumentation nur ein USB3-Kabel. Das Netzteil ist wie gesagt nur optional erhältlich, ist also leider nicht Bestandteil des Lieferumfangs. Wir erinnern uns: Möchte man das Interface auch mit iOS-Produkten nutzten, wird es zur Pflicht. Die PDF-Varianten der Handbücher für das Interface selbst findet ihr hier und für die Software-Console hier.

Zum Lieferumfang gehört das Handbuch und ein USB3 Kabel. Das Netzteil ist nur optional verfügbar.
Anzeige

Praxis

Handbücher


Grundsätzlich ist ein Blick in das mitgelieferte Handbuch nicht notwendig – Alles klärt sich von selbst. Falls ihr doch Nachholbedarf habt, findet ihr das englische PDF- Handbuch für das Interfaces hier und für die Software-Console hier.

Treiber und Performance

Wissen muss man aber eigentlich nur, dass ein Wechsel zwischen Class-Compliant (USB2) und Treiber-Betrieb (USB3) ein Neustarten, sprich Ab- und Anstecken des USB-Kabels nach sich zur Folge haben muss. Die Performance des Interfaces entscheidet sich auch entsprechend. Im Folgenden findet ihr deshalb exemplarische Latenzwerte von Ableton Live für meinen Mac Pro („Mülltonne“, USB 3.0) und mein altes 2008er Mac Book Air (Class Compliant Mode, USB 2.0).
Im Großen und Ganzen ist alles gut. Am Rande nur der Hinweis, dass es RME mit dem Babyface Pro und USB2 trotzdem schafft bessere Latenzen abzuliefern. Performanceseitig gab es keine Probleme, was auch am asynchronen Betrieb liegt, sprich das Interface clockt sich nicht wie preiswerte Interfaces zu dem doch recht „eiernden“ USB-Stream. 

Fotostrecke: 14 Bilder Die globale Latenz in Ableton Live bei 32 Samples und 44,1 kHz auf meinem Mac Pro mit USB3 Verbindung: 5,19 ms.

Wandler-Klang

Aber halt! Das wichtigste ist natürlich der Klang, und auch der ist ziemlich gut: Die Bässe sind stramm, die Mitten detailliert und die Höhen fein. Im Vergleich zu meinem RME UFX klingt das UAC-2 zwar etwas weniger dick und breit – allerdings ist dies auch nur im harten A/B-Vergleich hörbar. Wie reden hier wie immer also nur über Nuancen. Der Kopfhörerverstärker klingt gut, ist aber auch nicht der Lauteste.

Preamps und Gain-Settings

Die Preamps hinterlassen ebenfalls einen positiven Eindruck. Sie klingen nüchtern, haben genügend Dampf und lassen den Test-Mikros so genügend Raum zur Entfaltung. Auch das Rauschverhalten ist äußerst minimal. Schade ist jedoch der Umstand, dass sich der Gain via Drehregler am Gerät nur fummelig und leicht sprunghaft einstellen lässt, was bei dem Pegeln von Stereo-Signalen etwas störend ist.

Audio Samples
0:00
Acoustic Stereo – Shure SM57 (L) / BPM CR-73 (R) Acoustic Mono – BPM CR-73 Acoustic Mono – Shure SM57 Bass – DI

Mixing-Console


Neben den eigentlichen Treibern sollte man auch die MixEFX-Software installieren. Nur mit dieser Erhält man detaillierteren Zugriff auf die Monitoring-Settings und auch die integrierten DSP-Effekte. Schön ist auch gelöst, dass man das Monitoring dennoch auch relativ einfach via Schiebeschalter aktivieren kann. Das ist vor allem bei dem Class-Compliant Betrieb an iPad und Co. sinnvoll, da es hier eben keine Software-Console gibt. Auf die DSP-Effekte muss man jedoch verzichten – ein Beinbruch ist das allerdings nicht.

Anzeige

Fazit

Das Zoom UAC-2 ist ein gut verarbeitetes 2In/2Out- Audiointerface, das mich vor allem aber klanglich überzeugen konnte. Die Bedienung ist intuitiv, wartet aber nicht unbedingt mit besonderen Raffinessen auf. Im Vergleich zu dem recht ähnlich klingenden und in etwa identisch ausgestattetem TAC-2 von Zoom muss man allerdings auch feststellen, dass es kein wirkliches Schnäppchen, der Preis dennoch aber angebracht ist. Wer ein solides Interface ohne viel Firlefanz sucht ist mit dem Zoom UAC-2 also gut beraten.

Pro
  • hochwertiger Wandlerklang
  • gute, rauscharme Preamps
  • Low-Latency Monitoring inklusive DSP-Reverb
  • stabiles Gehäuse
Contra
  • Kopfhörerweg nicht separat adressierbar
  • kein Stereo-Link der Preamps
Die beiden Preamps mit den Combo-Buchsen auf der Front: XLR für Mics, TRS für Line- und Instrument-Signale.
Features
  • 2 Ein-/Ausgänge
  • symmetrische Komboeingänge XLR und 6,3 mm Klinke
  • 48 V Phantomspeisung pro Kanal
  • Mikrofonvorverstärker mit bis zu +60 dB Gain
  • Hi-Z Eingang für Gitarre oder Bass (Eingangsimpedanz 5 kOhm)
  • 2 symmetrische 6,3 mm Klinkenausgänge
  • Kopfhörerausgang mit eigener Lautstärkeeinstellung
  • LED Anzeige für Eingang und Ausgang
  • 4x Upsampling während A/D und D/A Wandlung
  • unempfindlich gegen Computer-Jitter dank asynchroner Übertragung
  • MIDI in/out
  • Bus-Powered durch USB Port – kein Netzteil benötigt
  • kompatibel mit USB 3 und USB 2, Windows, Mac OSX und iPad
  • Abmessungen: 113,9 x 176 x 46,2 mm
  • Gewicht: 714 g
Preis

  • EUR 332,01 (UVP)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • hochwertiger Wandlerklang
  • gute, rauscharme Preamps
  • Low-Latency Monitoring inklusive DSP-Reverb
  • stabiles Gehäuse
Contra
  • Kopfhörerweg nicht separat adressierbar
  • kein Stereo-Link der Preamps
Artikelbild
Zoom UAC-2 Test
Für 169,00€ bei
Hot or Not
?
Zoom_UAC-2_01_Aufmacher Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Profilbild von Rico

Rico sagt:

#1 - 10.03.2019 um 15:28 Uhr

0

Der Gain Regler des rechten Input Kanals stellt sich immer von selbst wieder auf maximales Level.Ist das normal?Ich hab schon alles mögliche probiert und auch versucht nach dem zurück drehen auf null das setup zu speichern.Aber immer wieder springt die Einstellung zurück.Dadurch ensteht auf dem Eingangskanal ein Rauschpegel,den man auch auch auf dem Meter sehen kann.Hat jamand eine Idee wie man das abstellen kann?

Profilbild von Ben

Ben sagt:

#2 - 23.04.2019 um 16:35 Uhr

0

Hallo.
Habe das gleiche Problem. Das Ganze scheint also ein Problem von mehreren Geräten zu sein ..
Mein Gerät ist jetzt schon seit über 3 Wochen über Thomann beim Service-Partner.
Ich soll das jetzt bald endlich mal Bescheid bekommen ...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Your wireless studio with the AIAIAI TMA-2 headphone
  • Headrush VX-5 AutoTune Pedal – Demo ( no talking, just singing)
  • How to Get Legendary U47 Audio Quality Without Spending $10,000 on a #microphone