So klingt das Warm Audio WA-CX24 am Schlagzeug
Als erste Aufgabe erwartet unser Testgerät die Overhead-Position über meinem alten Yamaha 9000 Recording Drumset mit 24“ Bassdrum. Als Vergleichsmikrofons müssen meine beiden AKG C214 in XY-Anordnung ran. Der Hörtest offenbart, dass die Attribute offen, warm und dreidimensional treffend sind. Besonders gut gefallen mir die Toms, speziell das 16“ x 16“ Floortom wirkt plastisch und mächtig. Insgesamt klingen die AKG geschlossener, was der Grund war, warum ich sie gerade auch für meinen eher kleinen Raum gekauft habe. Die klangliche „Größe“ des WA-CX24 hat allerdings in diesem Setting mit großen Trommeln ihren Charme. Aber Achtung: Für die Overhead-Position braucht es ein wirklich stabiles Profi-Stativ.


Gedreht und geschaltet
Um euch einen Idee von den Möglichkeiten des Warm Audio WA-CX24 zu vermitteln, habe ich das Mikrofon im folgenden Schritt in eine Front-of-Kit-Position gebracht. Dort ist es für alle weiteren Drum-Soundfiles auch verblieben, geändert wurden nur die Kapselwinkel sowie die Richtcharakteristiken. Warm Audio wirbt mit der Aussagen, dass die stets phasenrichtige Anordnung der beiden Kapseln eine einfache Anpassung an den Raum ermöglichen. Und tatsächlich, nach etlichen Versuchen stelle ich fest, dass mir 125 Grad Winkel etwas besser gefällt, als die für XY typischen 90. Den Mix habe ich absichtlich recht FOK-lastig gestaltet, um die Unterschiede hörbar zu machen.
Das WA-CX24 in Blumlein und Mid/Side
Schaltet man zwei um 90 Grad verschränkte Kapseln in eine 8-Charakteristik, erhält man eine Blumlein-Anordnung. Die Ergebnisse gefallen mir vonseiten des Mikrofons gut, mein eher kleiner Raum bräuchte dafür jedoch etwas mehr „Hubraum“. Sehr effektiv gestaltet sich auch die Arbeit mit einer Mid/Side-Matrix. Eine Kapsel wird dabei als Niere auf die Schallquelle gerichtet, die andere um 90 Grad verdreht und als Acht betrieben. In der DAW wird die Achter-Spur anschließend kopiert, einmal in der Polarität invertiert und hart rechts und links gepannt. Auch hier geht es wieder luftig, aber druckvoll zu, das Mittelsignal bildet sehr schön die große Bassdrum ab, auch die Snare gefällt mir sehr gut.

Zu guter Letzt wollte ich wissen, wie die Nierenkapseln des Testobjekts im Vergleich mit einem meiner Favoriten in Sachen Drumroom-Aufnahmen abschneiden, dem Mojave MA 201fet. Das Ergebnis könnt ihr weiter unten hören.
So klingt das Warm Audio WA-CX24 an der Akustischen
Um zu beurteilen, wie sich das Testgerät als Gitarrenmikrofon schlägt, habe ich den Kollegen Andre Hubert mit seiner Akustischen eingeladen. Die Ergebnisse können sich auch hier hören lassen. Auch hier erweist sich die stufenlos drehbare obere Abteilung als Vorteil, denn so lassen sich beide Kapseln zielgenau auf die Teile der Gitarre einstellen, die in den Fokus genommen werden sollen. Hier war es der zwölfte Bund und etwa das Schallloch. Als Problem erwies sich beim Testgerät jedoch das relativ prominente Rauschen. Am cleanen RME UFX Preamp/Wandler ist es wesentlich deutlicher hörbar als das AKG C214 XY-Pärchen, welches wir zum Vergleich aufgebaut hatten. 73 dB Rauschabstand gibt Warm Audio an, die AKGs bringen es auf 81, dasselbe gilt für das hochwertige Neumann M149 Röhrenmikrofon.


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