Das Warm Audio WA-CX24 ist die neueste Kreation des Herstellers. Wie von Kennern der Marke erwartet, orientiert sie sich an einem Vorbild aus vergangenen Recording-Tagen. Die Rede ist vom AKG C24, der Stereoversion des berühmten C12-Röhrenmikrofons. Die Preise für ein Original im guten Zustand übersteigen locker 20000 Euro, sofern man denn eines findet. Schon die Monoversion wurde nur etwa 2000 mal gebaut, von der Stereoversion wohl nicht einmal die Hälfte. Auch heute ist die Spezies Stereo-Röhrenmikrofon nicht wirklich oft anzutreffen, was unseren Testkandidaten natürlich umso interessanter macht.



Mit Koffer und Holzschatulle
Das WA-CX24 kommt im großen Koffer, der allerdings einen strengen Geruch verströmt. Die Plastik-Tweed-Umhüllung wirft beim Testgerät hier und da Falten. Im Inneren finde ich eine kurze Beschreibung, ein Netzteil, ein 9-Pin-Kabel von Gotham, ein Netzkabel, eine Spinne samt Gewindeadapter und zwei Ersatzbändern und natürlich das Mikrofon selbst. Dieses befindet sich nochmals extra gebettet in einem rötlich lasierten Holzköfferchen mittlerer Qualität.


Maximale Flexibilität
Das Mikrofon selbst ist nicht ganz so mächtig wie einige Bändchenkollegen (z.B. AEA R88A), aber lang und schwer. Der Clou sowohl des Originals als auch unseres Testgerätes ist die enorme Vielseitigkeit. Sie entsteht nicht nur durch die am Netzteil schaltbaren Richtcharakteristiken, sondern vor allem durch den drehbaren, oberen Kopf. Eine eingeprägte Skala von 0 bis 180 Grad erleichtert das genaue Einstellen und Wiederfinden gewählter Winkel.

Im Inneren des Mikrofons arbeiten hochwertige Bauteile
Schraubt man den massiven Messing-Body auf, erblickt man neben der 12YA7-Röhre unbekannter Herkunft verschiedene bekannte Logos. Zum Beispiel jene des US-Übertragerspezialisten AMI, welcher zwei eigens angepasste TAB Funkenwerk T 14 Modelle beisteuert. Auf der Rückseite sitzt ein Kondensator von WIMA. Alle Teile wirken sauber angeordnet und verlötet. Insgesamt läßt sich der Verarbeitung des WA-CX24 ein gutes Zeugnis ausstellen. Warm Audio lässt das Mikroifon in China herstellen und in den USA abschließend testen.


Den Kern bilden die CK12-Style-Kapseln
Ein wichtiges Element zum Erreichen bestimmter klanglicher Vorgaben sind die verbauten Kapseln. AKG CK12 heißt das berühmte Vorbild hier und laut Warm Audio wurde einiges getan, um dem Original zumindest nahe zu kommen. Dazu gehört der Aufbau aus gefrästem Messing, auch die technischen Spezifikationen wurden großteils übernommen.

Das Netzteil bietet Optionen im Doppelpack
Anders als beim Original handelt es sich beim Warm Audio WA-CX24 Netzteil um ein eher leichtes Kästchen mit Plastikgriff, was den Möglichkeiten jedoch keinen Abbruch tun soll. Und von denen gibt es einige, vor allem, wenn man bedenkt, dass gleich zwei Kanäle vorhanden sind. Jeweils drei Hauptcharakteristiken können geschaltet werden: Niere, Omni und Acht. Hinzu kommen jeweils sechs Zwischenstufen. In Verbindung mit den beiden stufenlos rotierbaren Kapseln ergeben sich so nahezu unendlich Möglichkeiten.
